Ist eine sparkassenkarte eine Maestro Karte?

Ab dem neuen Jahr stellen die saarländischen Sparkassen beim nächsten anstehenden Kartentausch auf eine neue Sparkassen-Card um. Damit wird unter anderem das Bezahlen im Internet einfacher. Auch wenn die Karte einer klassischen Kreditkarte immer ähnlicher wird – ein vollwertiger Ersatz ist sie nicht, warnt die Verbraucherzentrale.

Bezahlen mit der Karte wird in Deutschland seit Jahren immer beliebter – selbst bei Kleinstbeträgen. Insbesondere während der Corona-Pandemie erlebte die Kartenzahlung noch einmal einen Schub. Waren es 2007 noch 2,15 Milliarden Zahlvorgänge, registrierte die Bundesbank in Deutschland im vergangenen Jahr schon 8,26 Milliarden Zahlvorgänge per Karte.

Maestro wird eingestellt

Die meist noch landläufig als EC-Karte bezeichneten Karten verfügen mittlerweile über zwei Zahlverfahren: Die Girocard im Inland und als sogenannten Co-Badge zum Beispiel Maestro oder V-Pay für Zahlungen im Ausland. Das Unternehmen Mastercard wird Maestro allerdings ab dem Sommer 2023 einstellen.

Umstellung auf Visa-Debit beim nächsten Kartentausch

Es musste also ein neues Verfahren her – und diese Entscheidung ist jetzt gefallen: "Die saarländischen Sparkassen werden ihre bisher mit Co-Badge ausgestatteten Sparkassen-Karten auf das Visa Debit-Verfahren umstellen", teilte die Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar, Cornelia Hoffmann-Bethscheider, auf SR-Anfrage mit.

Ab Juli 2023

Die neue Sparkassen-Card wird laut Sparkassenverband ab Juli 2023 - bei einigen Sparkassen auch erst ab dem Herbst - eingeführt. Ab dann wird sie bei einem anstehenden Kartentausch auch die alte EC-Karte ersetzen. Kundinnen und Kunden, deren Kartentausch zeitnah ansteht erhalten daher noch die „alte“ Karte.

Mit dem Wechsel wird auch die Funktionalität erweitert. So wird bezahlen im Internet einfacher, zudem können die Karten auch für mobiles Zahlen genutzt werden.

Verbraucherzentrale sieht keine Nachteile

Der Finanzexperte Thomas Beutler von der Verbraucherzentrale des Saarlandes sieht in der Umstellung zunächst keine Nachteile für die Kunden. "Überall dort, wo ich mit der alten Karte zahlen konnte, werde ich auch mit der neuen Karte zahlen können", so Beutler.

Positiv wertet er, dass die Funktionsmöglichkeiten ausgeweitet werden – insbesondere die einfachere Zahlung im Internet oder das mobile Bezahlen mit dem Smartphone.

Kreditkarte immer ähnlicher – aber kein Ersatz

"Die Karte wird einer Kreditkarte ähnlicher", so Beutler. Gleichzeitig schränkt der Finanzexperte aber ein, dass es immer noch keine klassische Kreditkarte sei. So könne es durchaus passieren, dass sie etwa von Hotels im Ausland oder einer Autovermietung im Ausland nach wie vor nicht akzeptiert wird und hier weiterhin eine Kreditkarte benötigt wird.

Ein großer Unterschied des Visa-Debit-Verfahrens zur klassischen Kreditkarte: Die Abrechnungen erfolgt nicht erst zum Ende des Monats. "Anders als bei Kreditkarten werden die Beträge – wie bisher – direkt vom Konto abgebucht", erklärt hierzu Hoffmann-Bethscheider.

Volksbanken-Kunden wohl eher weniger betroffen

Kunden der Volksbanken im Saarland sind von dem Maestro-Aus wohl weniger betroffen. Viele Volksbanken nutzen als Co-Badge für ihre Girokarten bereits ein Verfahren von Visa. Bei der Vereinigten Volksbank Saarlouis, Losheim, Sulzbach trifft das zum Beispiel auf 95 Prozent ausgegebenen Karten zu. Die wenigen Karten, die von dem Maestro-Aus betroffen sind, würden umgestellt und die Kunden entsprechend angeschrieben, teilte die VVB auf SR-Anfrage mit.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 04.12.2022 berichtet.


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Ist jede EC Karte eine Maestro Karte?

Maestro ist ein Debitzahlungssystem, mit dem Nutzer Geld von einem Geldautomaten abheben und bargeldlos bezahlen können. Eigenständige Maestro-Karten sind in Deutschland selten. Stattdessen werden Girocards (EC-Karten) mit Maestro-Funktion ausgestattet, damit sie weltweit eingesetzt werden können.

Was bedeutet Maestro auf sparkassenkarte?

Mit Maestro können einheimische und auch internationale Kunden bargeldlos an Ihrer Kasse bezahlen. Besonders in Städten mit vielen Touristen, Messegästen oder ausländischen Studenten ist das sehr praktisch. Es beschert Ihnen eventuell zusätzlichen Umsatz.

Was ersetzt Maestro?

Die sogenannte Debitkarte soll nicht nur Maestro, sondern die komplette Girocard nach und nach ersetzen. Debitkarten könnten wie Kreditkarten im Ausland benutzt werden. Der zu zahlende Betrag wird schon nach kurzer Zeit vom Konto abgebucht und nicht, wie bei Kreditkarten üblich, gebündelt am Monats-Ende.

Ist eine Debitkarte eine Maestro?

Maestro ist eine Marke für Debitkarten, die von Mastercard herausgegeben wird. Maestro-Karten können zum Zahlen in Geschäften und zum Abheben von Bargeld an Geldautomaten verwendet werden. Mit den meisten Maestro-Karten sind auch Online-Zahlungen möglich, je nach ausstellender Bank.