Ist es schlimm auch mal Nein zu sagen?

Schreit alles in Ihnen Nein, dann wäre es gut, der Bitte nicht nachzukommen. Machen Sie sich immer wieder bewusst wie es Ihnen beim „Ja-Sagen“ geht. Sie können diese und andere hilfreiche Fragen und Antworten notieren und an einem Ort platzieren, an dem Sie immer wieder an ein liebvolles „Nein“ erinnert werden.

Tipp 3 - Was passiert, wenn Sie Ja sagen?
Je öfter wir Ja zu einer Sache sagen, die uns widerstrebt, desto schneller verlieren wir auch Energie und Kraft. Sie werden gestresster, aggressiver und das führt zu einer ungesunden Lebensweise. Was kostet Sie Ihr häufiges Ja-Sagen? Machen Sie eine schriftliche Aufstellung. Wie oft am Tag sagen Sie Ja zu Dingen die Ihnen nicht guttun? Wieviel Kraft und Zeit kosten Ihnen diese Dinge? Und vergessen Sie nicht: Ja-Sager rutschen häufiger in ein Burnout als Nein-Sager. Wenn Sie dauerhaft mehr geben als Sie bekommen, dann stellt sich ein Ungleichgewicht ein. Sie sind wichtig – das ist nicht egoistisch, das ist Selbstliebe und Selbstschutz.

Tipp 4 - Sie dürfen/müssen Nein sagen
In vielen Situationen geben wir die Verantwortung für unser Selbst ab und sagen Ja, um den anderen nicht zu verletzen und um einem vermeintlichen Konflikt aus dem Weg zu gehen. Was aber passiert dabei mit uns? Indem wir darauf achten, was andere brauchen, nehmen wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahr bzw. stellen diese hinten an. Wenn Sie keine Energie mehr für sich haben, dann haben Sie auch keine Energie mehr für andere. Erlauben Sie sich daher öfter Ja zu sich zu sagen – es ist Ihr gutes Recht!

Tipp 5 - Trainieren Sie ihr Nein
Wie wir ja schon wissen ist Nein-Sagen gar nicht so einfach. Daher macht es Sinn, verschiedene „Nein-Sager-Möglichkeiten und -Situationen“ zu proben. Wenn Sie Ihr Nein begründen, dann kann Ihr Gegenüber das leichter annehmen, ohne verletzt zu sein. Machen Sie deutlich, dass sich Ihr Nein nicht gegen die Person richtet, sondern andere Ursachen hat. Zeigen Sie auch Verständnis für die Bitte des anderen. Wenn Sie Mitgefühl zeigen, dann ist ein Nein nicht mehr so schlimm. Selbst wenn Sie eine Bitte ausschlagen, so können Sie sich trotzdem dafür bedanken, dass man an Sie gedacht hat. Zum Beispiel: „Ich danke Ihnen, dass Sie dabei an mich denken, aber derzeit kann ich das beim besten Willen nicht unterbringen, ohne ins Schleudern zu kommen.“ Sie zeigen auch ehrliches Interesse am Anliegen Ihres Gegenübers, wenn Sie sich an Überlegungen zu alternativen Lösungen beteiligen. Ein Nein wirkt dann nicht mehr so hart.

Denken Sie daran: auch andere Menschen werden zu Ihnen öfter mal Nein sagen. Wenn andere das dürfen/können, dann dürfen/können Sie das auch.

Jemand möchte etwas von Dir oder bittet Dich um einen Gefallen, und wie aus der Kanone geschoßen kommt ein klares “Ja, natürlich!” aus Deinem Mund, während Dein Verstand zeitgleich innerlich ganz laut “Nein” schreit.

Du kennst diese Situationen im Leben, nicht wahr? Nicht selten ärgert man sich danach dann noch tage- oder sogar wochenlang über sich selbst! Man ist wütend auf sich selbst, weil man es einfach nicht geschafft hat „Nein“ zu sagen, obwohl man es doch eigentlich in Wahrheit wollte.

Besonders schlimm ist es, wenn wir jemandem zusagen, den wir im Grunde gar nicht so gut kennen oder wir diese Person vielleicht in Wahrheit noch nicht einmal so richtig mögen. Damit Du zukünftig in diesen herausfordernden Situationen leichter ein “Nein” über die Lippen bringst, hab ich im Folgenden 7 Tipps für Dich zusammengestellt.

1. Finde heraus, warum es Dir in einer bestimmte Situation schwerfällt „Nein“ zu sagen

Wenn es eine oder sogar mehrere, immer wieder auftretende Situationen gibt, in denen es Dir schwerfällt „Nein“ zu sagen, sollte der erste Schritt darin liegen, auf eigene Faust eine kleine Selbstanalyse zu erstellen und herauszufinden, weshalb es Dir in dieser Situation / in diesen Situationen so schwerfällt auch mal „Nein“ zu sagen.

Nimm dafür ruhig ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand und schreib nieder, warum Du glaubst, dass Du nicht „Nein“ sagen kannst. Mögliche psychologische Ursachen endlich mal Schwarz auf Weiß vor Dir liegen zu sehen, kann Dir enorm dabei helfen zukünftig diese Situationen mit größerer Bewusstheit wahrzunehmen und so dann besser darauf zu reagieren.

2. Nimm Dir Bedenkzeit

Hast Du das Gefühl mit einer Bitte, einer Aufgabe, einem Gefallen oder einem Angebot überrumpelt zu werden, mach es Dir zur Gewohnheit, Dir zunächst einmal mit einer höflichen aber doch bestimmenden Aussage etwas Bedenkzeit zu verschaffen. So wirst Du deine Gedanken und Deinen Mut sammeln und der Person im Nachhinein das „Nein“ mitteilen können. Merk Dir deshalb: Wer überrumpelt wird, lässt es zu überrumpelt zu werden!

3. Beginne damit „Nein“ zu Dir selbst zu sagen

Ein weiterer Weg, um zu lernen richtig „Nein“ zu sagen ist es, zunächst einmal zu lernen „Nein“ zu sich selbst zu sagen. Wer nicht Nein zu sich selbst bzw. seinen eigenen Versuchungen & Ablenkungen sagen kann, der kann erst recht nicht „Nein“ zu anderen sagen.

Wenn Du also beispielsweise Deinen Wünschen und Gelüsten immer direkt nachgibst und keine Disziplin bzw. Willenskraft beweist, indem Du auch mal „Nein“ zu Dir selbst sagst, wirst Du es auch nur schwer zu anderen sagen können.

4. Lerne „Nein“ richtig zu kommunizieren

Überaus wichtig beim richtigen Neinsagen ist, wie Du es dem Gegenüber kommunizierst. Du musst lernen klar, aber nicht brutal/rücksichtslos zu wirken. Simple Dinge wie das „Nein“ zu begründen, Verständnis zu zeigen oder sich zu bedanken, können dem „Nein“ seine Härte nehmen und es so auch für die andere Person viel angenehmer machen.

Hab also am besten ein paar Formulierungen wie bspw. “Vielen Dank erstmal für das Angebot, aber ich muss leider höflich ablehnen…” oder “Das ist echt nett/lieb von Dir, dass Du mich fragst, aber ich kann Dir hierbei leider nicht zusagen…” in Deinem Kommunikations-Repertoir parat, die Du in solchen Situationen einsetzen kannst, um es auch für Dein gegenüber angenehmer zu machen.

5. Durchschaue Manipulationsversuche

Leider gibt es auch listige Artgenossen, die sehr geübt darin sind, andere Menschen ein Stück weit zu manipulieren und sie mehr oder weniger gegen ihren eigenen Willen dazu zu bringen, „Ja“ zu sagen. Dafür setzen sie auf Dinge wie Hilflosigkeit, Mitleid, Druck, Schmeicheleien, Überrumpelung oder Schuldgefühle.

Lerne solche miesen Manipulationsversuche zu durchschauen bzw. rechtzeitig zu erkennen und es wird Dir viel, viel leichter fallen (ja sogar eine kleine Freude bereiten), zu diesen Personen und ihren Bitten „Nein“ zu sagen.

6. Übe es „Nein“ zu sagen

Wie eigentlich immer, wenn es darum geht sich persönlich zu entwickeln, braucht es auch im Neinsagen Zeit und Übung, um gut darin zu werden bzw. auch mal tatsächlich selbstbewusst Nein zu jemandem sagen zu können, ohne im Nachhinein ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn es nicht direkt auf Anhieb in der nächsten Situation bei Dir klappen sollte, ist das überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil.

Es ist sogar ganz natürlich. Das Entscheidende ist nur, dass Du beginnst solche Situationen bewusster wahrzunehmen und Du wirst sehen, mit jedem Mal, an dem Du das tust, kommst Du dem “Nein” ein Stück näher. Und wenn Du es dann mal geschafft hast, wird es Dir bei nächsten Mal deutlich weniger schwer fallen.

7. Mach ein Gegenangebot

Richtig Nein-sagen kann auch so aussehen, dass Du dem Gegenüber einen anderen Lösungsansatz bzw. einen alternativen Vorschlag als eine Art Gegenangebot präsentierst. Also eine andere Idee vorschlägst, wie er oder sie das Problem oder die Aufgabe bewältigen könnte – ganz ohne Deine Hilfe.

Damit zeigst Du dem Gegenüber, dass er Dir nicht egal ist, aber signalisierst auch gleichzeitig, dass Du nicht zur Verfügung stehst. Eine weitere Möglichkeit ist eine Art Deal vorzuschlagen, bei dem Du gerne bereit bist Deine Hilfe anzubieten, wenn Du jedoch im Gegenzug auch etwas dafür erhältst. Natürlich solltest Du das nicht ständig anwenden und anderen Mensch auch mal ohne Ansprüche im Gegenzug aushelfen, aber gelegentlich kann diese Technik genau das Richtige sein.

Zwei Hilfsmittel, um leichter Nein zu sagen

Um leichter Nein sagen zu können und danach nicht von Schuldgefühlen oder Gewissensbissen geplagt zu werden, möchte ich Dir jetzt noch kurz 2 „Abkürzungen“ bzw. Hilfsmittel vorstellen, die Dir dabei helfen werden:

Deine Prioritäten klar definieren

Wer seine Prioritäten im Leben klar definiert hat, dem fällt es wesentlich leichter höflich „Nein“ zu sagen, wenn dabei das Gefühl aufkommt, dass die Bitte, der Gefallen oder das Angebot des Gegenübers bedeutet, dass man seine eigenen Prioritäten hintenanstellen muss. Schreib Dir also am besten Deine eigenen Prioritäten im Leben auf und mach Dir klar, dass jede Bitte & jeder Gefallen, dem Du gegen Deinen Willen bzw. Dein Bauchgefühl nachgibst, bedeutet, dass diese Prioritäten auch irgendwo zu kurz kommen.

Sein Selbstbewusstsein & Selbstvertrauen aufbauen

Sobald Du anfängst an Deinem Selbstbewusstsein & Selbstvertrauen zu arbeiten und dieses aufzubauen, wirst Du automatisch merken, dass es Dir leichter fällt solche schwierigen Situationen zu meistern, in denen Du früher „Ja“, anstatt „Nein“ gesagt hast.

Diese beiden Charaktereigenschaften machen das Nein-sagen viel „natürlicher“ und einfacher, weil Du in diesen Momenten dann nicht mehr jemand bist, der/die gegen seine eigenen Ängste zu kämpfen hat, sondern jemand, der/die sich selbstbewusst diesen stellt und sie hinter sich lässt.

Wenn Du jetzt gerne lernen möchtest, mit welchen Tipps & Techniken man sein Selbstvertrauen aufbauen kann, schau Dir am besten direkt dieses Video von mir an: Selbstbewusstsein stärken: Die 5 besten Wege & Tipps.

Ist es schlimm mal Nein zu sagen?

Nein sagen tut gut! Ein „Nein“ kommt uns meist viel schwerer über die Lippen als ein „Ja“. Schließlich verbinden wir damit Ablehnung und oft auch Stress. Ein „Ja“ ist für uns einfacher, weil wir so das Gefühl haben niemandem vor den Kopf zu stoßen und Streit oder Enttäuschung zu vermeiden.

Was passiert wenn man nein sagt?

Wer „neinsagt, setzt anderen Grenzen und übt dadurch Macht über sie aus. Wenn man Angst vor Konflikten oder Zurückweisung hat, schreckt man davor zurück. Manche Menschen haben sich auch durch ein Nein schon öfter in Schwierigkeiten gebracht und glauben so vielleicht, dass sie kein Recht auf ein Nein haben.

Was passiert wenn man nicht nein sagen kann?

Wenn wir nicht Nein sagen, dann sehen andere uns als selbstlose, zurückhaltende Menschen an. können wir uns selbst für einen guten, selbstlosen Menschen halten. gehen wir Konflikten, Streitereien und Diskussionen aus dem Weg. vermeiden wir Schuldgefühle, die wir bekämen, wenn wir uns durchsetzen würden.

Ist es ok nein zu sagen?

Mach dir klar, dass es nicht unhöflich ist, Nein zu sagen Dabei ist das in den meisten Fällen eher eine Frage des Tonfalls. Denn Nein zu sagen gehört zum Leben dazu – wer das nicht respektieren kann, sollte darüber vielleicht eher nachdenken als dass du dir Sorgen machst.