Kann man mit defekten Querlenker noch fahren?

Rumpelnde Geräusche bei der Fahrt oder eine unpräzise Lenkung sind nur zwei mögliche Anzeichen für ausgeschlagene Querlenker an Ihrem Fahrzeug. Wenn Sie die ersten Hinweise unbeachtet lassen, können teure Reparaturen die Folge sein.

Bei zweispurigen Fahrzeugen sind Querlenker ein zentrales Bauteil der Radaufhängung. Sie verbinden die Radträger mit der Karosserie oder, bei älteren Modellen, mit dem tragenden Rahmen des Fahrzeuges. Die meisten modernen Fahrzeuge sind mit einem Querlenker je Radaufhängung ausgestattet. Seltener sind bei PKWs Radaufhängungen mit zwei Querlenkern zu finden. In diesen Fällen spricht man von Doppel-Querlenkern. Bei Transportfahrzeugen und im Rennsport werden Doppel-Querlenker häufiger verbaut, da sie eine höhere Stabilität und eine wesentlich präzisere Radführung ermöglichen.

Da diese Bauteile entsprechend den auftretenden Belastungen sehr stabil konstruiert sind, tritt eine Beschädigung des Querlenkers selbst, wie etwa ein Bruch oder eine Verformung, nur selten auf. Derart massive Schäden werden in der Regel wegen des erheblich veränderten Fahrverhaltens auch sofort bemerkt. Ein Verschleiß der Querlenkerlagerungen geschieht dagegen nicht von heute auf morgen. Zunächst schreitet der Verschleiß nur langsam voran. Durch die hohen Belastungen bei der Fahrt nimmt der Verschleiß im weiteren Verlauf jedoch immer schneller zu. Wer sein Auto kennt, wird ausgeschlagene Querlenkerlager dennoch frühzeitig an verschiedenen Symptomen erkennen können.

Anzeichen für ausgeschlagene Querlenker an den Vorderrädern

Ein Anzeichnen für ausgeschlagene Querlenkerlager an den Vorderrädern ist ein knarzendes oder knackendes Geräusch beim Einlenken. Anfangs nur selten und bei bestimmten Belastungszuständen der Vorderachse zu hören, tritt dieses Geräusch schließlich immer häufiger auf. Bei weit fortgeschrittenem Verschleiß wird das Geräusch zu einem deutlich wahrnehmbaren Rumpeln oder Schlagen. Weitere Anzeichen für einen Verschleiß der Lager in den vorderen Querlenkern sind eine unpräzise Lenkung, ein mangelhafter Geradeauslauf und ein allgemein schwammiges Fahrverhalten. Hinzu kommt beim Bremsen noch ein Ziehen des Fahrzeuges nach rechts oder links.

Anzeichen an den Hinterrädern

Ähnlich, wie bei den Querlenkern der Vorderräder, macht sich auch an den Hinterrädern ein Verschleiß der Querlenkerlager geräuschvoll bemerkbar. Auch hier kann ein schlagendes oder rumpelndes Geräusch ein Hinweis auf einen Defekt sein. Besonders auffällig ist ein deutlich spürbares und ruckartiges, seitliches Versetzen des Fahrzeughecks beim Übergang von der Kurven- zur Geradeausfahrt. Dieses Rucken wird durch die ausgeschlagenen Lager verursacht, in denen die Lagerbolzen, wenn die Belastung durch die Kurvenfahrt wegfällt, regelrecht von einer Seite auf die andere springen können.

Mögliche Folgen ausgeschlagener Querlenker

Nicht nur das bereits beschriebene, zunehmend schlechter werdende Fahrverhalten ist eine Folge ausgeschlagener Querlenker. In der Regel verursachen defekte Querlenkerlager eine Veränderung der Fahrwerksgeometrie und bedingen dadurch einen ungleichmäßigen und verstärkten Verschleiß der Reifen. Hinzu kommt, dass bei starkem Verschleiß die dämpfende Wirkung der Lager fehlt und das Spiel in den Lagern so groß wird, dass eine stoßartige Belastung zu Beschädigungen an den Radaufhängungen und der Karosserie führen kann. Meist ist das Fahrzeug dann nicht mehr fahrtüchtig und verkehrssicher. Teure Reparaturen sind die Folge. Ein offenes Ohr für das eigene Fahrzeug und ein wenig Fingerspitzengefühl sparen am Ende viel Geld. Die frühzeitige Reparatur eines ausgeschlagenen Querlenkers dient darüber hinaus der eigenen und der Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer.

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