Kind 2 Jahre will nicht in den Kindergarten

Normalerweise geht Ihr Kind gerne in den Kindergarten. Doch plötzlich ist das ganz anders und Ihr Kind wird zum Kindergartenverweigerer. Versuchen Sie behutsam es herauszufinden, wieso der Kindergarten plötzlich so ein großer Dorn im Auge ist. Fragen Sie am besten in einer ruhigen Stunde und bitte nicht direkt nach dem Kindergarten oder am Nachmittag. Da ist das Kind meistens zu erschöpft und muss erst mal alle Eindrücke verarbeiten vom Tage.

Hier die häufigsten Gründe für einen Kindergartenstreik:

Wenn das aber nicht erzählen kann oder will, bedrängen Sie es bitte nicht. Sprechen Sie dann am besten mit den Erzieherinnen. Sie erleben Ihr Kind anders als Sie und auch im Spiel mit anderen Kindern. Vielleicht haben Sie ja etwas beobachtet und können berichten. Gemeinsam können Sie dann nach Lösungen suchen.

Eventuell hat Ihr Kind Angst zu lange von Ihnen getrennt zu sein. Machen Sie es ein paar Tage so, dass Sie das Kind möglichst spät hinbringen und früh wieder abholen. Sie werden sehen, ob das Ihrem Kind so recht ist, oder nicht. Dann hat die Verweigerung vielleicht andere Ursachen.

Fragen Sie die Erzieherinnen, ob vorübergehend ein Kuscheltier oder Schmusetuch mitgenommen werden darf. Das erinnert das Kind an Zuhause und es kann es schnell als Tröster benutzen, um wieder frische Energie zu tanken.

Wenn Sie Ihr Kind in den Kindergarten bringen, dann tun sie das möglichst neutral. Vielleicht haben Sie ja schlechte Erinnerungen an Ihren eigenen Kindergartenbesuch, oder Ihnen fällt die Trennung vom Kind schwer. Ihr Schatz wird das genau spüren und entsprechend darauf reagieren. Wenn Ihr Kind sieht, dass Sie ein gutes Gefühl haben, es dort abzuliefern, wird es sich auch besser fühlen.

Manchmal hat ein Kind, welches neu in der Gruppe ist, Probleme mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Wahrscheinlich bestehen schon feste Gruppen und es haben sich Freundespaare gebildet und Ihr Kind ist nun Außenseiter. Aber auch Kinder, welche den Kindergarten schon länger besuchen, haben manchmal plötzlich Probleme mit den anderen Kindern. Vielleicht gab es einen Streit, oder ein anderes Vorkommnis.

Bringen Sie Ihr Kind möglichst früh zum Kindergarten. Wenn es als eines der ersten da ist, ist es als Spielkamerad begehrter. Laden Sie auch ab und zu ein paar Spielkameraden zu sich nach Hause ein, um die Freundschaften zu festigen.

Wenn das Kind aber wirklich einfach nur kein Interesse mehr auf den Kindergarten hat, weil es daheim viel schöner ist, die Mama immer verfügbar ist, hilft nur konsequentes Handeln. Sprechen Sie mit dem Kind, nehmen Sie seine Wünsche wahr, machen Sie ihm aber auch unmissverständlich klar, das es in den Kindergarten muss, dass Sie arbeiten müssen (oder andere Verpflichtungen haben).

Ein Kind muss auch lernen, dass es nicht nur schöne Dinge im Leben gibt, sondern auch Dinge, welche eventuell nicht soviel Spaß machen, aber gemacht werden müssen. Solche Lektionen sind sehr hilfreich. Wenn gar nichts mehr geht, versprechen Sie Ihrem Schatz doch, dass Sie am Wochenende etwas schönes mit Ihm unternehmen, dass Sie ganz viel Zeit zum kuscheln haben werden und nur Dinge machen, welche Spaß machen.

Meistens steckt hinter dem Streik also ein harmloser Grund. Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass es doch etwas schlimmeres sein könnte, gehen Sie behutsam vor und helfen und unterstützen Sie Ihr Kind. Wenn Sie merken, dass das Kind im Kindergarten leidet, deswegen krank wird oder immer nur weinerlich ist oder schlecht gelaunt, käme auch ein Kindergartenwechsel in Betracht.

Meistens lösen sich solche Konflikte von selbst in Luft auf und plötzlich hat das Kind wieder große Freude in den Kindergarten zu gehen.

Photo by Daiga Ellaby on Unsplash

  • merken 
  • twittern 
  • teilen 
  • teilen 
  • drucken 

Das könnte Sie auch interessieren …

Kind 2 Jahre will nicht in den Kindergarten

Unser Redaktionsteam besteht aus jungen und erfahrenen Müttern mit Kindern in jedem Alter. Unsere Autoren geben ihre Erfahrungen und wertvolle Tipps gerne an Sie weiter.

Reader Interactions

Eltern kennen das wohl alle: Die Zeit sitzt dir im Nacken, doch dein Kind möchte einfach nicht in die Kita.  Diskussionen beim Schuhe anziehen, Gebrüll und Tränen, wenn ihr zusammen das Haus verlasst. Natürlich hast du für dein Kind Verständnis, doch dein Alltag legt dir Pflichten auf, die du nicht umgehen kannst. Nur wie erklärt man das einem Kleinkind mitten in der Trotzphase?

Ängste und Sorgen von Kita-Kindern

Der Grund, warum dein Kind nicht in die Kita will, ist so individuell wie dein Nachwuchs selbst. Manchmal findet das Drama am ersten Kita-Tag statt und bessert sich dann von Woche zu Woche, viel häufiger klappt aber die Eingewöhnung problemlos und die richtige Kita-Krise schlägt erst nach Monaten zu. 

Kita-Eingewöhnung häufig problemlos

Das ist übrigens nicht ungewöhnlich: So wie es für dein Kind eine neue Situation ist, ist es auch für dich am Anfang ungewohnt. Dein Kind bemerkt deine Unsicherheit und erkennt, dass es dir wichtig ist, dass die neue Situation gut verläuft. Der Nachwuchs kooperiert deshalb nach Kräften und meistert die Kita-Eingewöhnung nahezu problemlos. Das heißt aber nicht, dass es so bleibt!

Fehlende Bezugspersonen können Einsamkeitsgefühle verursachen

Nach der herausfordernden Eingewöhnung setzt der Alltag auch für das Kita-Kind ein: Morgens muss es schnell gehen, der Abschied wird von den Eltern immer routinierter vorgenommen: "Bis heute Abend, viel Spaß".  Doch was wir Erwachsenen uns noch logisch erklären können, ist für ein Kleinkind purer Stress: Die Eltern sind die wichtigste und oft auch einzigen Bezugspersonen für Kinder in diesem Alter. Echte Freundschaften können Kinder erst ab einem Alter von drei bis vier Jahren knüpfen. Vorher sind sie kognitiv dazu nicht in der Lage: Kita-Kinder spielen zwar zusammen, aber letztendlich fühlen sie sich allein und hilflos, denn auch wenn sie unter Gleichaltrigen sind, fehlt eben doch die Bezugsperson

Erzieher können Eltern nicht ersetzen

Natürlich sind in einer Kita Aufsichtspersonen und Erzieher anwesend, die nach Kräften die Lücke füllen, die die Kinder verspüren. Kleine Krisen können Erzieher routiniert auffangen und geben deinem Kind so zumindest ein bisschen Halt und Struktur, aber letztendlich bleiben sie für das Kind Fremde, bei denen es sich nicht so geborgen fühlen, wie bei den eigenen Eltern. Dein Kind gerät also in eine überfordernde Situation, auf die es nicht anders als mit Trotz und Verweigerung reagieren kann.

Apropos Gefühle: Wie du (d)ein wütendes Kind beruhigst, siehst du im Video oben!

Ist mein Kind in der Kita überfordert?

Wie Pädagogin Katharina Saalfrank in ihrem Buch „Kindheit ohne Strafen“ (2017) erklärt, sind Kinder oft bereit, zu kooperieren und das zu tun, was für die Erwachsenen wichtig ist. Kindliche Überforderung und Erschöpfung – oder vielleicht auch Trennungsängste – zeigen sich dann in ganz anderer Form.

Morgendliche Müdigkeit und die berühmten fünf Minuten mehr sind ein Ausdruck davon. Ein anderer sind Schreien und Schimpfen beim Anziehen oder ein erheblicher Trennungsschmerz bei der Verabschiedung. Das kann dich einerseits nerven, andererseits Schuldgefühlen auslösen. "Mute ich meinem Kind zu viel zu?" ist eine oft gestellte Frage, eine andere lautet: "Ist es richtig, nach einem Jahr schon wieder voll zu arbeiten und mein Kind für acht Stunden in eine Betreuungseinrichtung zu geben?"

Dass du dir diese Fragen stellst, ist ebenso normal, wie die Kinder schon früh in eine Ganztagsbetreuung zu geben. Die moderne Gesellschaft fordert von Eltern, ein riesiges Programm zu schaffen. Familie und Arbeit, Kindererziehung und Karriere sollen unter einen Hut passen. Ob das gelingen kann, hängt auch vom Charakter deines Kindes ab. Selbstzweifel sind an dieser Stelle nachvollziehbar aber nicht hilfreich und unangebracht.

Alarmsignal permanente Kita-Angst

Natürlich kann die Angst vor der Kita nur eine Phase sein, die nach einigen Tagen so schnell verfliegt, wie sie gekommen ist. Sollte die Kita-Krise aber ein Dauerzustand sein und mehrere Wochen andauern, wird sie nicht von selbst verschwinden. Im Gegenteil ist das ein eindeutiges Alarmsignal, das du nicht übersehen darfst. 

Häufig kann schon eine Umgestaltung des Familienalltags helfen. Kannst du mit deinem Arbeitgeber vereinbaren, später zu beginnen? Ein Morgen mit weniger Zeitdruck kann dem Kind schon Entlastung bieten. Das reicht häufig schon, um die Wogen zu glätten.  

Auf jeden Fall solltest du aber kritisch hinterfragen, ob es Vorfälle in der Kita gab, die zu diesem Verhalten geführt haben? Wird dein Kind gehänselt oder kommt mit den Erziehern nicht zurecht? Sprich darüber nicht nur mit deinem Kind, sondern auch mit den Erziehern. Je mehr du in Erfahrung bringst, desto einfacher lässt sich eine gute Lösung für dein Kind und dich finden.

Noch mehr Tipps gibt's hier: Angst am ersten Kita- oder Schultag? Diese Mutter hat den süßesten Trick aller Zeiten parat!

So hilfst du deinem Kind

1. Verständnis zeigen gibt Sicherheit

Die wichtigste Regel, die nicht nur bei Kita-Problemen gilt, ist natürlich, dass du die Sorgen und Ängste deines Kindes ernst nehmen und Verständnis zeigen solltest. Fühlt sich dein Kind wahr- und ernstgenommen, ist das die Grundvoraussetzung dafür, dass dein Kind dir vertraut und sich auch in unangenehmen Situationen sicher fühlt.

Konkret bedeutet das: Zetert dein Kind beim aus dem Haus gehen oder beginnt vor der Kita zu weinen, benenne seine Gefühle: „Ich sehe, dass es dir schlecht geht – das tut mir leid. Es ist sicher schwer für dich, jetzt in die Gruppe zu gehen.“ Durch das Zusprechen fühlt sich dein Kind verstanden, was der ganzen Situation den Stressfaktor nimmt. Versuche an diese Ansprache kein „Aber es muss sein!“ zu hängen. Benenne die Situation und belasse es dabei. Das bringt euch die Ruhe, die ihr jetzt braucht.

2. Rituale schaffen Sicherheit

Plane morgens genugZeit ein, damit ihr als Familie einen guten und stressfreien Morgen erleben könnt. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du abends schon die Kleidung herauslegst oder das Frühstück vorbereitest. Zudem gibt es dem Kind ein Gefühl von Sicherheit, wenn sich jeder Morgen genau gleich abspielt. So kann es sich an den neuen Alltag gewöhnen und stellt die Dinge, die passieren, nicht mehr infrage.

Auch die Verabschiedung in der Kita kannst du ritualisieren: Sag deinem Kind zum Abschied einen bestimmten Satz, der sich immer wiederholt. Zum Beispiel: „Ich wünsche dir ganz viel Spaß, ich hole dich nachher ab und ich habe dich ganz doll lieb!“ oder ähnliches. Dann weiß dein Nachwuchs, dass ihr euch jetzt trennt, aber nachher auf jeden Fall wiederseht.

3. Die Erzieher mithelfen lassen

Eine schnelle Arm-in-Arm-Übergabe mit den Erziehern kann in manchen Fällen das Beste sein, um dein Kind nicht unnötig zu stressen. Das Verabschiedungs-Ritual sollteaber trotzdem liebevoll sein.

Ein Tipp: Besprich mit den Erziehern, dass danach gleich eine Lieblingsbeschäftigung folgt und der Erzieher sich für einige Minuten, wenn möglich, nur mit deinem Kind allein beschäftigt. Auch das lindert den Schmerz und gibt deinem Nachwuchs Sicherheit.

Übrigens: Wie Eltern ihren Kindern nicht helfen und welche Fehler wir bei der Eingewöhnung machen können? Das erklärt eine Expertin hier ...

Wieso möchte mein Kind nicht in den Kindergarten?

Sprechen Sie zunächst mit den Erziehern und fragen Sie nach Zwischenfällen. Ein Streit mit einem anderen Kind oder eine Aufgabe beim Basteln, die nicht bewältigt werden konnte, sind beispielsweise mögliche Auslöser. Weiterhin kann es aber auch sein, dass sich Kinder im Kindergarten unterfordert oder gelangweilt fühlen.

Was tun wenn Kind plötzlich nicht mehr in die Kita will?

Manchmal kann eine kleine Auszeit helfen. Sie ist ideal, wenn das Kind erschöpft von den vielen Eindrücken ist oder etwas kränkelt. Bei Kummer mit anderen Kindern oder der Erzieherin ist das aber keine Lösung. Der Experte, der den Eltern erklären kann, was wirklich los ist, ist leider noch sehr jung: das Kind selbst.

Kann ein Kind mit 2 in den Kindergarten?

Grundsätzlich können auch 2-Jährige durchaus schon bereit für den Kindergarten sein. Allerdings sind sie in ihrer Betreuung oft noch anspruchsvoller als Kinder, die schon 3 sind. Es kommt also immer auch darauf an, was der Kindergarten leisten kann und welches Konzept er verfolgt.

Warum weint mein Kind wenn es in den Kindergarten muss?

Beginnt Ihr Kind zu weinen, wenn Sie gerade gehen wollen, ist das in den ersten vier Wochen der Eingewöhnung ein normaler Prozess. Bei Kindern, die bis zum dritten Lebensjahr ausschließlich von den Eltern betreut wurden, kann es einige Zeit dauern, bis sie alleine im Kindergarten bleiben möchten.