Kommt ein borderliner nach einer trennung zurück

Vintax hat geschrieben: ↑

Sa 5. Jan 2019, 03:54

ich hatte unter anderem ein großes problem damit, ihr verhalten nicht zu verstehen. davon bekam ich massive kopfschmerzen.

Da hat Dir Dein Körper schon sehr genau gezeigt, wie sehr Deine Seele darunter leidet.
Du hast kategorisch gegen Dein Selbstgefühl gehandelt und Deine Bedürfnisse verleugnet. Das Machtgefälle - sie oben und Du weit unten - schaukelt sich dann leider immer noch mehr auf. Sind es anfangs nur scheinbar harmlose Tendenzen, so verstärken sich diese im Lauf der Zeit.

Vintax hat geschrieben: ↑

Sa 5. Jan 2019, 03:54

was zuerst auch schmerzhaft ist. denn bis zuletzt hoffte ich, dass sie vernünftig wird.

Genau das, Vernunft, kannst Du von einem Borderliner nicht erwarten.

Vintax hat geschrieben: ↑

Sa 5. Jan 2019, 03:54

solche dinge helfen, dieses scheinbar herzlose verhalten zu verstehen.

Borderliner leben in Extremen, sie kennen nur schwarz und weiß. Anfangs erscheinst Du ihr wie der strahlende Ritter, der endlich Glück in ihr Leben bringt. Im Lauf der Zeit mutierst Du dann immer mehr zum schwarzen Ritter, der nur Unglück bringt und nichts mehr gilt. Da Borderliner meist keine Grenzen kennen, leben sie ihre diffusen Instinkte auch uneingeschränkt aus. Ihr passt was nicht - sie tickt aus.
Und egal, was immer Du tust und wie sehr Mühe Du Dir auch gibst, alles recht zu machen, es ist alles umsonst. Sie dreht es in ihrem Inneren so hin, dass Du sowieso alles falsch machst, sie nicht verstehst usw.
Kein Wunder, wenn Du hier abnimmst und dann noch psychosomatische Schmerzen bekommst! Denn Du lässt Dich unterdrücken und die Angst reitet Dich. Was kommt als Nächstes und wann kommt es?

Vintax hat geschrieben: ↑

Sa 5. Jan 2019, 03:54

es war selbstaufgabe - das stimmt. sie dirigierte letztendlich alles. ob wir uns vertragen, ob es streit gibt, wann der beendet wird, ich nahm haarsträubende dinge hin, habe ihr sozusagen alles verziehen.

Hierüber solltest Du Dir Gedanken machen. Denn auch mit Dir stimmt was nicht. Die Tendenzen, das eigene Ich in den Hintergrund zu stellen, sein Selbstgefühl durch den Partner kaputt machen zu lassen, haben mit inneren, meist erlernten Prägungen zu tun. Du hast Verhaltensmuster verinnerlicht, die Dich gefährden, in solche Beziehungen zu geraten.
Meist liegt es schon im Elternhaus begründet, wie man sich im Erwachsenen- und Beziehungsleben verhält. Da wurde ganz viel unbewusst übernommen und erworben und das lebt man dann nach.
Wenn Du nicht weiter mit Dir kommst, such Dir professionelle Unterstützung, die Dir auf die Sprünge hilft. Vielleicht schaffst Du es auch allein, indem Du Dein Selbstbewusstsein aufrichtest und Dein Selbstwertgefühl aktivierst. Das hast Du nämlich in der Beziehung vergessen und hast zugelassen, dass sie Raubbau an Dir betrieb. Sie konnte sich selbst keine Grenzen setzen und Du konntest Dich ebenfalls nicht gegen ihre Tiraden, Unterdrückungen, Grausamkeiten abgrenzen.

Jetzt ist es an Dir, etwas Positives für Dich daraus zu gewinnen, denn solche Beziehungen zeigen schmerzhaft auf, wie man selbst gestrickt ist.

Wenn Du Dich Dir selbst nicht stellst, wirst Du mit ziemlicher Sicherheit wieder in solch eine Beziehung geraten. Denn wir müssen im Leben lernen und das Leben zeigt uns durch den inneren Zwang zur Wiederholung, wo die eigenen Defizite sind.

Mein Therapeut sagte mal:
Die Seele kann sich nicht selbst helfen. Sie sagt nicht zu Dir: Hey, kümmere Dich mal um Dich und um mich, sonst gehe ich kaputt. Sie zeigt ihr Leid auf verschlungenen Wegen, z.B. in untauglichen Beziehungsmustern.
Sie kennt nur die Wiederholung, mit der sie Dir, also Deinem Bewusstsein auf die Sprünge helfen will. Und sie hofft, dass dieses Mal ihr Leid behoben und gelindert wird, wenn sie das wiederholt und Dich wieder in diese Situation schickt. Denn irgendwann mal muss es doch klappen, irgendwann muss doch die Erlöserin kommen und alles wird gut.
Das tut es nicht, solange wir uns dem nicht stellen und die Ursachen des Desasters kategorisch beiseite schieben. Wenn wir aber den Mut haben, unsere inneren Muster halbwegs zu erkennen und zu entlarven, können wir auch besser damit umgehen und merken: Hoppla, Achtung, da droht Gefahr!
Und können rechtzeitig gegensteuern und uns schützen, weil wir wissen, wo unsere Neigungen liegen.

Mach was draus, das wird nicht umsonst sein!
Sonnenblume

11.)    Haben Borderliner wirklich keine empathischen Fähigkeiten?

Hier ist es schwierig eine Antwort zu finden. Borderliner haben meistens sehr früh gelernt Empfindungen anderer wahrzunehmen. Es war i.d.R. sogar notwendig, um ihr Überleben zu sichern. Wenn man Empathie nur als Fähigkeit betrachtet, Emotionen beim Gegenüber wahrzunehmen, sind sie also sogar überdurchschnittlich ausgeprägt empathisch. Partner nehmen das meist wahr, indem der Borderliner sehr genau weiß, was der Partner wünscht. Gerade am Anfang einer Beziehung ist diese Fähigkeit besonders spürbar und macht die Beziehung so einzigartig intensiv. Was jedoch, gerade nach der Phase der Symbiose, fehlt ist die Fähigkeit Mitgefühl zu empfinden. Dafür sind eigene Emotionen nötig und auf die haben Betroffene oft keinen Zugriff. Es kann auch vorkommen das sie so viel Emotionen von Mitmenschen aufnehmen, dass sie damit überfordert sind und sich deswegen davor schützen indem sie sich rabiat abgrenzen.

12.)    Leiden Borderliner nach Trennungen?

Auch wenn das nach außen hin gerne so scheint, entspricht es nicht unbedingt der Wahrheit. Borderliner leiden natürlich unter gescheiterten Beziehungen. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede. Einer Trennung geht meist eine bestimmte Zerissenheit voraus, in dem der Betroffene ständig zwischen dem Wunsch nach Nähe und dem Wunsch nach Distanz hin und her geworfen wird. Eine Trennung ist meist eine kurzfristige Möglichkeit diesen Druck, der durch die Zerissenheit entsteht zu lindern. Durch die Trennung ist der Schmerz, den diese Zerissenheit ausgelöst hat, erst mal beseitigt und man fühlt sich frei. Jeder Versuch von verlassenen Partnern in dieser Phase eine Änderung herbeizuführen, ist unweigerlich zum Scheitern verurteilt. Es nützt nicht an gute Zeiten zu appelieren, denn der Betroffene hat als Letztes nur die Anspannung durch diese Zerissenheit in Erinnerung und empfindet eine Wideraufnahme der Verbindung als Bedrohung. Wenn jedoch eine gewisse Distanz hergestellt ist, kommt es sehr wohl zu einem Gefühl des Verlustes, das je nach Ausprägung sehr heftig ausfallen kann. Es kommt häufig vor, dass im Borderliner in dieser Phase der Wunsch entsteht die Beziehung wieder aufzunehmen. Dieser Wunsch ist aber nicht unbedingt beständig.

13.)    Melden sich Borderliner immer nach Trennungen = Ping ?

Es kommt häufig vor, aber ist nicht immer der Fall. Wie unter Punkt 12.) beschrieben kann der Wunsch die Beziehung wieder aufzunehmen entstehen. Es kann auch sein das man, um seine Spaltung aufrecht erhalten zu können, Kontakt zum Ex-Partner aufnimmt, um Anfeindungen und Hass zu spüren. Dies sind Emotionen die dem Borderliner sehr vertraut sind und mit denen er gut umgehen kann. Es gibt jedoch zahlreiche Gründe, warum eine Trennung und der damit verbundene Kontaktabbruch dauerhaft ist.

  • Es ist ein neuer Partner da, der nun die ganze Aufmerksamkeit bekommt.
  • Der Borderliner fühlte sich vom Partner so erdrückt, dass man sich ohne Kontakt freier fühlt.
  • Aus Schuldgefühlen schämt sich Borderliner zu sehr, um mit dem Ex-Partner in Kontakt zu treten.
  • Der Borderliner empfindet den Partner als Bedrohung.
  • Der Borderliner versucht sich selbst zu stabilisieren und ist deswegen in seiner Konzentration einzig und allein bei sich.

 14.)    Wollen Borderliner ihre Ex-Partner verletzen?

Das kann wirklich vorkommen. Vor allem wenn der Betroffene Hass und Erniedrigung entgegengebracht bekommen will, um Bestätigung für seine Abwertung und die Entscheidung sich zu trennen sucht. Es fällt Borderlinern leichter sich zu trennen, wenn eine Beziehung in Hass auseinander geht. Der Grund dafür ist, dass Hass eine ebenso starke Emotion wie Liebe ist. Hass verbindet und auch nach einer Trennung sucht der Betroffene einen Weg zu seinen Gefühlen. Meistens ist es jedoch so, dass Borderliner nach einer Trennung erst mal mit sich selbst beschäftigt sind. Die Trennung erfolgt ja gewöhnlich aus einer existenziellen Not heraus. Darum ist der Borderliner, die erste Zeit der Trennung, damit beschäftigt sich selbst zu stabilisieren. Ex-Partner nehmen dieses Verhalten häufig als eiskalten Egoismus wahr, was es auf gewisse Weise auch ist. Der Betroffene hat dabei aber weniger die Verletzung des Ex im Sinn, als vielmehr sein eigenes Überleben zu sichern. Gerade der verlassene Partner ist in der Anfangszeit der frischen Trennung noch sehr mit der Beziehung verhaftet, da er aus Liebe ständig im Gedanken beim Partner ist. Der Betroffene hingegen versucht sich in dieser Zeit selbst zu schützen und beschäftigt sich i.d.R. einzig mit sich selbst. Natürlich ist dieser Unterschied für beide Seiten deutlich wahrnehmbar und sorgt auf beiden Seiten für Unverständnis.

15.) Stellen sich Borderliner immer als Opfer dar?

Wie das Modell des Dramadreiecks wunderbar zeigt, ist die Wahrnehmung in welcher Rolle ich mein Gegenüber sehe davon abhängig, in welcher Rolle des Dreiecks ich mich selbst sehe.

  • Wenn ich mich selbst als Retter empfinde, werde ich mein Borderline-Gegenüber gerne als Opfer sehen, dem ich helfen will.
  • Wenn ich ein Verlassener Partner bin werde ich mich selbst als Opfer des Borderliners sehen und selbigen zum Täter machen.
  • Es kann sogar vorkommen das ich mich selbst schuldig fühle und deswegen mein Borderline-Gegenüber als Opfer deklariere.

Es gibt keine wirkliche feste Rolle in diesem Modell. Sie unterliegt immer einer gewissen Dynamik.

16.) Ist Borderline wirklich unheilbar?

Ja, das stimmt. Wenn man sich jedoch in Therapie begiebt und hart an sich arbeitet, ist es möglich, die Symptome so weit in den Griff zu bekommen, dass sie nicht mehr spürbar auftreten müssen. Allerdings braucht man dafür Geduld. Es dauert einige Jahre bis eine spürbare Verbesserung erkennbar ist.

17.) Wurden alle Borderliner sexuell Missbraucht?

Nein, es ist zwar richtig, dass sexueller Missbrauch im Kindesalter ein Auslöser für Borderline sein kann, es sind jedoch immer mehrere Ursachen warum Menschen eine Persönlichkeitsstörung entwickeln. Es ist ebenso falsch zu behaupten, alle Borderliner wurden missbraucht, sowie, dass alle Missbrauchsopfer Borderliner sind.

18.) Ist Borderline eine reine Frauenkrankheit?

Nein, Borderline wird zwar bei Frauen etwas häufiger diagnostiziert, dies hat aber weniger damit zu tun, dass es sich um eine Frauenkrankheit handelt, sondern das Frauen eher bereit sind, sich in therapeutische Behandlung zu begeben. Derzeit geht man davon aus, dass etwa 1/3 der Betroffenen Männer sind. Berücksichtigt man die Dunkelziffer, die sich aus Scham nicht mit einer Emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung auseinandersetzen können, kann man fast von einem Verhältnis von 50:50 ausgehen.

19.) Manipulieren Borderliner?

Ja, dem ist leider so. Allerdings nicht so zielgerichtet und absichtlich wie es gerne behauptet wird. Ursache für die Manipulationen von Borderlinern sind ihre Ängste. So versuchen sie zum Beispiel durch Manipulation zu verhindern, dass sie verlassen werden. Hinter dem Manipulationsverhalten stecken fast immer Existenzängste.

20.) Sind Borderliner unzuverlässig?

Ja, auch das ist leider in bestimmter Weise richtig. Borderliner versuchen festen Vereinbarungen aus dem Weg zu gehen. So fühlen sie sich bei Zusagen häufig unter Druck gesetzt, an dem Termin auch wirklich „funktionieren“ zu müssen. Das mag für „normale“ Menschen schwer nachvollziehbar sein, da ja auch andere Menschen bei der Terminabsprache nicht wissen können, wie es ihnen an diesem Tag geht, doch bei Borderlinern ist die Angst davor zu versagen und einen Termin nicht einhalten zu können so immens, dass sie sich ab dem Zeitpunkt der Absprache massiv unter Druck setzen. Ein weiterer Grund für ihre Unzuverlässigkeit ist ihre Sprunghaftigkeit. Was heute noch eine schöne Sache sein kann, auf die man sich freut, kann Morgen schon ganz anders aussehen. Borderliner sind nicht fähig, die dafür nötige Objektkonstanz zu entwickeln, sondern unterliegen ihrer Impulsivität, was Planungen zusätzlich erschwert. Besser, man plant mit Borderlinern nie länger als maximal 1 Woche im Voraus.

Borderline Fragen und Antworten Teil I

Borderline Fragen und Antworten Teil III

   

Wie verhält sich ein Borderliner nach der Trennung?

Dieselben Symptome weisen Borderliner auf, haben aber zusätzliche Verzerrungen des Selbstbildes und neigen zu destruktiven Handlungen. Sie sind gefangen zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und der Unfähigkeit, diese aushalten zu können. Dabei haben sie immerzu Angst davor, verlassen zu werden.

Kann Borderline zurück kommen?

Eine Therapie schien über das schlichte Krisenmanagement hinaus wenig ausrichten zu können. Doch jetzt verdichten sich die Hinweise, dass sich die auffällig veränderten Hirnaktivitäten wieder normalisieren können. Vieles spricht dafür: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist heilbar.

Warum ziehen sich Borderliner zurück?

Die Emotionen kommen für den Betroffenen genauso unerwartet wie für sein Gegenüber. Aus Angst vor negativen Gefühlen oder vor dem Verlassenwerden, gehen Borderliner dann häufig auf Distanz und beenden Beziehungen schnell wieder.

Kann man eine Borderline Beziehung retten?

Wir müssen an dieser stellen nochmals klarstellen, dass der*die Partner*in einem Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht alleine helfen kann. Betroffene Personen brauchen dringend professionelle Hilfe und eine angemessene Behandlung in Form einer Therapie.