Muss man sich 3 mal gegen corona impfen lassen

Die Auffrischungsimpfung wirkt wie ein Booster für das Immunsystem – sie kann den Impfschutz gegen das Coronavirus wieder deutlich erhöhen.

Foto: Getty Images/Jens Schlueter

Warum ist eine Auffrischungsimpfung (Booster-Impfung) wichtig? Öffnen Minimieren

Die in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffe schützen effektiv vor schweren Erkrankungen. Studien belegen jedoch, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.

Eine Auffrischungsimpfung erhöht den Impfschutz wieder deutlich. Der Körper bildet mehr Antikörper und kann sich so noch besser vor dem Virus schützen. Die Auffrischungsimpfung wirkt wie ein Booster (Verstärker) für das Immunsystem – deshalb wird sie auch als Booster-Impfung bezeichnet. 

Wer sollte seine Impfung das erste Mal auffrischen lassen („1. Booster“)? Öffnen Minimieren

Die Ständige Impfkommission empfiehltfür alle Geimpften ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung mindestens drei Monate nach der letzten Impfung. Weitere Informationen finden Sie beim Robert Koch-Institut.

Für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren empfiehlt die STIKO ebenfalls eine Auffrischungsimpfung, allerdings in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der letzten Impfung. Dabei sollen Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen möglichst frühzeitig ihre Auffrischimpfung bekommen, 12- bis 17-Jährigen ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO eher einen längeren Impfabstand von bis zu sechs Monaten. Weitere Informationen finden Sie in der Empfehlung

Kinder mit Vorerkrankungen zwischen 5 und 11 Jahren sollen eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten. Gesunde Kinder, die eine einmalige oder bereits eine zweimalige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden.

Wer sollte eine zweite Auffrischungsimpfung („2. Booster“) bekommen? Öffnen Minimieren

Bei vielen Menschen liegt die Auffrischimpfung schon längere Zeit zurück, zum Beispiel bei Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben. Die STIKO empfiehlt daher für bestimmte Personengruppen eine zweite Auffrischimpfung.

Die zweite Auffrischimpfung soll nach drei sogenannten „immunologischen Ereignissen“ verabreicht werden – beispielsweise drei Impfungen (1. und 2. Impfung zur Grundimmunisierung und eine Auffrischimpfung) oder Grundimmunisierung (1. und 2. Impfung) und eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion. Näheres hierzu können Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts (RKI) nachlesen.

Die Personengruppen, denen die STIKO eine zweite Auffrischimpfung empfiehlt, sind:

  • Alle Menschen ab 60 Jahren;
  • Personen ab 5 Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung;
  • Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben oder Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe;
  • Personen, die in medizinischen Einrichtungen oder in der Pflege arbeiten – insbesondere, wenn sie direkten Kontakt zu den ihnen anvertrauten gefährdeten Menschen haben.

Für all diese Personen gilt: Der zweite Booster soll frühestens sechs Monate nach der ersten Auffrischimpfung beziehungsweise der SARS-CoV-2-Infektion gegeben werden, in begründeten Einzelfällen auch schon nach vier Monaten.

Außerdem wird der zweite Booster empfohlen für

  • Menschen ab 5 Jahren mit Immundefizienz. Hier wird ein kürzerer Abstand von mindestens drei Monaten nach der ersten Auffrischimpfung empfohlen.

Eine Übersicht über die STIKO-Empfehlungen zur Corona-Impfung finden Sie beim  Robert Koch-Institut (RKI).

Mit welchem Impfstoff werden die Auffrischungsimpfungen vorgenommen? Öffnen Minimieren

Unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die Erst- und Zweitimpfung erfolgte, wird für die Auffrischimpfungen ein mRNA-Impfstoff (BioNTech, Moderna) verwendet. Beide mRNA-Impfstoffe sind gleichermaßen für eine Auffrischung geeignet: sie sind wirksam, sicher und effizient. Die STIKO empfiehlt für alle Personen unter 30 Jahren ausschließlich eine Impfung mit dem Impfstoff von Biontech. Für Personen über 30 Jahre sind beide mRNA-Impfstoffe gleichermaßen geeignet.

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Inzwischen sind an Omikron-Varianten angepasste Impfstoffe von der EU-Kommission zugelassen worden. Demnächst wird die STIKO die Evidenz aufarbeiten und ihre Empfehlung ggf. anpassen. Es ist nicht empfohlen, auf einen angepassten Impfstoff zu warten und deshalb eine indizierte Impfung zu verschieben.

Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Corona-Impfung finden Sie in einem weiteren FAQ.

Freitag, 19. August 2022

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