Ovestin 1 mg tabletten in die scheide einführen

In den letzten Jahren wurde das Apothekensortiment um zahlreiche rezeptfreie Arzneimittel und Medizinprodukte zur Linderung vulvovaginaler Symptome erweitert (s. Tabelle). Bekommen Frauen die Symptome damit nicht in den Griff, sind verschreibungspflichtige lokale Zubereitungen mit Estriol (als Creme, z. B. Ovestin® Creme, als Vaginaltabletten, z. B. Gynoflor®, oder –zäpfchen, z. B. Estriol-Ovulum fem Jenapharm®) bzw. Estradiol (z. B. Linoladiol® N Creme) einen Versuch wert, bevor eine systemische Behandlung eingeleitet wird. In einer kürzlich publizierten Studie hat eine US-amerikanische Arbeitsgruppe geprüft, ob bei moderaten bis schweren postmenopausalen vulvovaginalen Beschwerden Estrogen-haltige Vaginaltabletten besser wirksam sind als Moisturizer und diese wiederum besser als Placebo. Anlass dafür war, dass es bisher nur sehr wenige und meistens kleine oder nicht optimal designte Untersuchungen gibt, die hormonelle und nichthormonelle Optionen miteinander vergleichen.

In die 12-wöchige randomisierte, doppelblinde placebokontrollierte Studie wurden postmenopausale Frauen eingeschlossen, die im Bereich der vulvovaginalen Schleimhaut unter Symptomen wie Juckreiz, Schmerzen, Trockenheitsgefühl, Reizungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr litten, welche moderat bis schwer ausgeprägt waren. Das mittlere Alter der Probandinnen betrug 61 Jahre, die meisten (81%) von ihnen waren sexuell aktiv. Ein Drittel (n = 102) wendete zwei Wochen lang täglich, anschließend zweimal wöchentlich, eine Estradiol-haltige Vaginaltablette (10 µg) und jeden dritten Tag ein Placebo-Gel an. Eine weitere Gruppe (n = 100) erhielt ein alle drei Tage lokal anzuwendendes befeuchtendes Gel (Moisturizer) sowie eine Placebo-­Vaginaltablette. In der dritten Gruppe (n = 100) waren beide Präparate Placebos. Primärer Endpunkt war die Abnahme der Schwere des jeweils störendsten Symptoms 12 Wochen nach Studienbeginn auf einer Skala von 0 bis 3 (0: keine, 1: leichte, 2: moderate, 3: starke Symptome). Außerdem wurden – teils mithilfe von Fragebögen – zahlreiche sekundäre Parameter erhoben, beispielsweise das Ausmaß weiterer Symptome, der vaginale pH-Wert, gewebsspezifische Marker der vulvovaginalen Atrophie oder die Zufriedenheit mit der Behandlung.

In diesem Mittel ist das Östrogen Estriol mit Milchsäurebakterien, Lactobacillus acidophilus, kombiniert. Die Kombination soll dazu dienen, die wechseljahresbedingten Beschwerden einer trockenen Scheide zu beheben. Um die Scheidenhaut zu beeinflussen, genügt Estriol allein. Dass die Kombination mit Milchsäurebakterien der Behandlung mit Estriol allein überlegen und damit therapeutisch sinnvoll ist, ist nicht ausreichend nachgewiesen. Das Präparat wird daher als "wenig geeignet" eingestuft.

Anwendung

Wenn die Scheide sehr trocken ist, können Sie die Tabletten vor dem Einführen mit Wasser anfeuchten. Das erleichtert das Einführen und unterstützt ihre Auflösung in der Scheide.

Achtung

Manche Frauen, die diese Mittel über lange Zeit einnehmen, entwickeln Pigmentveränderungen (Chloasma). Sie bekommen vor allem im Gesicht dunkle Flecken, die sich durch Sonnenbestrahlung intensivieren. Diese Pigmentflecken vergehen häufig nicht wieder. Sie können versuchen, den Färbungen vorzubeugen, indem Sie das Mittel abends einnehmen und tagsüber Sonnenschutzmittel auftragen.

Gegenanzeigen

Unter folgenden Bedingungen dürfen Sie die Vaginaltabletten nicht anwenden:

  • Sie haben Vaginalblutungen, deren Ursache nicht geklärt ist.
  • Sie haben oder hatten Brust-, Eierstock- oder Gebärmutterschleimhautkrebs oder die Schleimhaut Ihrer Gebärmutter ist verdickt.
  • Sie hatten schon einmal eine Thrombose oder eine Thromboembolie.
  • Sie haben Angina Pectoris oder hatten vor Kurzem einen Herzinfarkt.
  • Bei Ihnen besteht eine Lebererkrankung oder eine schwerwiegende Leberfunktionsstörung. Liegt die Erkrankung schon länger zurück, dürfen Sie Östrogen nur einnehmen, wenn sich Ihre Leberwerte inzwischen wieder normalisiert haben.

Wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden und sich während der Anwendung von Gynoflor die Krankheitsbeschwerden verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Sie haben Myome oder Endometriose.
  • Sie haben hohen Blutdruck.
  • Sie haben Diabetes.
  • Sie haben Asthma oder Epilepsie.
  • Sie leiden unter Migräne oder starken Kopfschmerzen.
  • Sie weisen Gallensteine auf.
  • Sie sind an Lupus erythematodes erkrankt, einer Autoimmunkrankheit, die sich an der Haut zeigt und auch die inneren Organe betrifft.
  • Sie haben eine spezielle Erkrankung der Knochen, die das Innenohr umgeben, was zur Schwerhörigkeit führt (Otosklerose).

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Wenn Sie während der Behandlung mit Gynoflor Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen) einnehmen müssen, werden auch die in der Vaginalzubereitung enthaltenen lebensfähigen Laktobazillen abgetötet.

Nebenwirkungen

Beachten Sie die unter Hormon: Estriol aufgeführten unerwünschten Wirkungen. Diese kommen allerdings erst zum Tragen, wenn Sie über lange Zeit täglich mehr als 0,5 Milligramm Estriol anwenden. Zusätzlich ist zu beachten:

Kann man Ovestin Tabletten auch in die Scheide einführen?

Anwendung. Wenn die Scheide sehr trocken ist, können Sie die Tabletten vor dem Einführen mit Wasser anfeuchten. Das erleichtert das Einführen und unterstützt ihre Auflösung in der Scheide.

Wie wende ich Ovestin an?

Ovestin 1 mg Creme wird am besten abends vor dem Schlafengehen mit Hilfe des Applikators tief in die Scheide eingeführt oder dünn auf die erkrankte Hautpartie im Genitalbereich aufgetragen.

Wie lange dauert es bis Ovestin wirkt?

Es kann mehrere Tage oder sogar Wochen dauern bis Sie eine Verbesserung bemerken. Zusätzlich kann Ovestin Creme verordnet werden: • zur besseren Wundheilung bei Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausal) vor und nach Operationen an der Scheide.

Was bewirkt estriol in der Scheide?

Estriol Wolff® Vaginalcreme lindert hauptsächlich vaginale Beschwerden, die durch die niedrigeren Hormonspiegel während und nach den Wechseljahren hervorgerufen werden. Damit gehört die Anwendung von Estriol Wolff® Vaginalcreme zur Gruppe der Hormonersatztherapien.