Wann ist ein Klinikaufenthalt bei Depressionen sinnvoll?

Patienten in Krisensituationen, mit mittelschweren bis schweren Depressionen sowie Suizidgefährdung, werden in der Regel in eine Klinik oder Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie überwiesen. Die Überweisung erfolgt durch den Haus- oder Facharzt oder einen behandelnden Psychotherapeuten.

In einer Not- oder Krisensituation können sich Betroffene auch direkt an die Klinik wenden. Besteht akute Lebensgefahr (zum Beispiel bei hohem Suizidrisiko) und ist der Erkrankte durch „die schwarze Brille der Depression“ nicht in der Lage, seine Situation richtig einzuschätzen, so kann auch eine Unterbringung gegen den Willen des Patienten lebensrettend sein.

Bestandteil der Behandlung in einer Klinik sind Medikamente, psychotherapeutische Angebote und andere Therapieformen (wie zum Beispiel Ergotherapie, Kunsttherapie, Bewegungstherapie). Ein stationärer Aufenthalt für die Depressionsbehandlung dauert meist mehrere Wochen.

Eine stationäre Therapie kann auch in einer Psychosomatischen Klinik stattfinden. Dort werden in der Regel keine Akutfälle behandelt und der Behandlungsschwerpunkt liegt etwas stärker auf der Psychotherapie.

Eine Liste mit Klinikadressen ist hier bereitgestellt. 

Teilstationäre Behandlung in einer Tagesklinik

In einer Tagesklinik findet in der Regel von Montag bis Freitag tagsüber eine Behandlung statt. Die Patienten übernachten zu Hause und verbringen auch das Wochenende zu Hause. Dadurch sehen sie weiterhin ihre Angehörigen.

Tageskliniken bieten Schutz und Struktur. Sie fördern gleichzeitig die Eigenverantwortung. Am weitesten verbreitet sind psychiatrische und psychosomatische Tageskliniken, die meist einer entsprechenden Fachklinik angegliedert sind.

Je nach Klinikausrichtung gibt es, wie bei einer stationären Behandlung, neben den psychotherapeutischen und medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten auch weitere unterstützende Therapieangebote (zum Beispiel Ergotherapie, Maltherapie, Bewegungstherapie).

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Eine stationäre Behandlung ermöglicht Ihnen, Ihr gewohntes Lebensumfeld hinter sich zu lassen, um sich besser auf sich selbst und Ihre Heilung konzentrieren zu können. Die stationäre Behandlung kann eine Lösung sein, wenn die Depression außerhalb der Klinik nicht überwunden werden konnte oder einen fortgeschrittenen Grad erreicht hat.

Eine ambulante Behandlung (d. h. von zuhause aus) ist den meisten depressiven Menschen lieber als eine stationäre Behandlung.

In den meisten Fällen ist durch Inanspruchnahme der zahlreichen verfügbaren Hilfen eine wirksame Heilung der Depression außerhalb der Klinik möglich: Betreuung durch einen Arzt, einen Psychologen, medikamentöse Therapie, Selbsthilfegruppen, therapeutische Techniken (Entspannungsübungen, Achtsamkeitsübungen usw.)

Dennoch gibt es mehrere Situationen, in denen eine stationäre Behandlung sinnvoll oder sogar unverzichtbar ist:

Hohes Suizidrisiko

Dabei handelt es sich zweifellos um den häufigsten Einweisungsgrund.

Das Risiko der Verwirklichung der Suizidabsichten muss gleich beim Erstkontakt mit der medizinischen Fachkraft sorgfältig abgewogen werden. Angehörige oder Freunde können sich im Zweifelsfall an den behandelnden Arzt oder an den Notdienst wenden.

Dieses Risiko kann bereits zu Behandlungsbeginn hoch sein, aber es kann auch während der Behandlung auftreten.

Dann ist es angebracht, zu versuchen, den Patienten davon zu überzeugen, einer stationären Behandlung freiwillig zuzustimmen. In seltenen Fällen ist die gesetzlich vorgesehene Unterbringung unvermeidlich.

Starker Leidensdruck

Manche Menschen weisen während der Depressionsphase besonders starke Symptome auf: Übermäßige Angst, übertriebene und permanente Schuldgefühle, bedrohliche Konzentrationsstörungen…

In solchen Fällen kann es sein, dass der Patient nicht nur unter einem erheblichen Leidensdruck steht, sondern auch nicht mehr in der Lage ist, ausreichend zu funktionieren.

Eine solche Situation kann eine Indikation für eine stationäre Behandlung darstellen, vor allem, wenn der Patient allein lebt oder keine intensive Betreuung hat.

In vielen Situationen hat der Klinikaufenthalt selbst bereits eine therapeutische Wirkung: Die bloße Distanz zur gewohnten Umgebung kann eine echte Erleichterung herbeiführen.

Wann ist ein Klinikaufenthalt bei Depressionen sinnvoll?

Unzureichende ambulante Betreuung

Zwar steht auch außerhalb der Klinik eine große Bandbreite an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung steht, doch im Rahmen eines Klinikaufenthalts können die Patienten diese verschiedenen Behandlungen (Gesprächstherapie, nonverbale Therapie, Einzel- oder Gruppentherapie) intensiver nutzen.

Darüber hinaus ermöglicht das Team aus Spezialisten mit unterschiedlichen Fachrichtungen eine umfassendere und ganzheitlichere Perspektive auf die Situation des Patienten.

Viele Patienten profitieren auch vom Kontakt zu anderen stationär behandelten Betroffenen, der ihnen den Austausch über ihre Erfahrungen und Empfindungen ermöglicht.

Wann ist eine Depression klinisch?

Diagnostische Symptome Die Hauptsymptome sind: Gedrückte, depressive Stimmung: Die Depression ist charakterisiert durch Stimmungseinengung oder bei einer schweren Depression (englisch major unipolar depression) das „Gefühl der Gefühllosigkeit“ bzw. das Gefühl anhaltender innerer Leere.

Wie lange bleibt man bei Depressionen in der Psychiatrie?

Das ist normalerweise nach etwa sechs bis acht Monaten der Fall. Bleiben Depressionen aber unbehandelt, kann es sein, dass sie wiederkehren und länger andauern. Mit Therapie verkürzt sich die Dauer einer Episode auf ungefähr 16 Wochen.

Wie zeigt sich eine schwere Depression?

Von einer schweren Depression geht man aus, wenn mehrere Symptome wie bspw. eine Verminderung des Antriebs, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstwertgefühl und -vertrauen, Schuldgefühle, negative und pessimistische Zukunftsgedanken und Schlafstörungen auftreten.

Wie lange kann eine schwere Depression dauern?

Wie lange dauert eine Depression? Eine Depression kann Wochen und Monate anhalten. Ohne psychotherapeutische und/oder medizinische Behandlung dauert eine depressive Phase im Durchschnitt zwischen vier bis sechs Monate. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine depressive Episode sogar länger als ein Jahr dauert.