Warum ist der Sprit in Deutschland teurer als in Österreich?

Spritpreis Österreich aktuell Seit 1. Oktober ist Tanken in Österreich teurer

An deutschen Tankstellen erwarten Autofahrer weiter hohe Preise für Diesel und Benzin. Wie sieht es mit dem Tanken in Österreich aus? Lohnt sich die Fahrt über die Grenze?

Angesichts von hohen Preisen für Diesel und Benzin an deutschen Tankstellen, fragen sich viele Autofahrer, ob sich die Fahrt zum Tanken nach Österreich lohnt. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Preise für Diesel und Benzin in der Alpenrepublik.

Angesichts von hohen Preisen für Diesel und Benzin an deutschen Tankstellen, fragen sich viele Autofahrer, ob sich die Fahrt zum Tanken nach Österreich lohnt. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Preise für Diesel und Benzin in der Alpenrepublik. © Foto: Lennart Preiss/dpa

Weiterhin sehr teuer ist aktuell das Tanken in Deutschland. Autofahrer zahlen aktuell etwa zwei Euro für jeden Liter Diesel. Der Liter Super kostete am 28.9.2022 im Schnitt 1,84 Euro. Deshalb fahren viele Deutsche zum Tanken über die Grenze nach Österreich. Wer das jetzt vorhat, sollte sich das genau überlegen. Seit 1. Oktober ist der Sprit in Österreich teurer.

  • Wie teuer sind Benzin und Diesel aktuell in Österreich?
  • Gibt es ein Mitnahmelimit für jeden Autofahrer?
  • Wie hoch sind die Preise an der Tankstelle hinter der Grenze in Österreich?

Spritpreise steigen – Was kosten Diesel und Benzin in Österreich?

Österreich hat in der Regel etwas niedrigere Spritpreise als Deutschland. Urlauber nutzen deshalb die dortigen Tankstellen gerne für eine Tankfüllung, bevor sie wieder zurück in die Bundesrepublik fahren. Aber auch für Bewohner nahe der deutsch-österreichischen Grenze lohnt sich unter Umständen die Fahrt an eine österreichische Tankstelle. Für wen sich die Fahrt über die Grenze lohnt, haben wir in diesem Extra-Artikel ausgerechnet:

Sucht man im Internet nach den aktuellen Spritpreisen in Österreich, findet man höchst unterschiedliche Angaben. Sie variieren außerdem je nach Tankstelle.

Spritpreise in Österreich laut ADAC (Stand: 1.10.2022)

  • Super 1,68 Euro
  • Diesel 1,92 Euro

Die angegebenen Preise sind ein wöchentlicher Mittelwert und werden durch die Europäische Kommission erhoben.

Tanken in Österreich: Gibt es ein Tanklimit?

Um Geld zu sparen, tanken viele Autofahrer im Ausland nicht nur günstiger ihr Auto voll, sondern befüllen gerne auch ihre Kanister mit Diesel oder Benzin. In Polen führte das in diesem Jahr bereits zu Tanklimits. Autofahrer durften dann an einigen Tankstellen nur noch 50 Liter Sprit tanken, LKW 500 Liter. Zusätzliche Kanister sind mancherorts gar nicht mehr zulässig. Eine solche Begrenzung ist aus Österreich derzeit nicht bekannt. Der ADAC empfiehlt aber, aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 10 Liter Kraftstoff in Reservekanistern mitzuführen.

Ab 1. Oktober wird Benzin in Österreich teurer

Am 1. Oktober 2022 wurde in Österreich eine CO2-Steuer eingeführt, die Benzin und Diesel teurer macht. Der österreichische Automobilclub ARBÖ ging im Vorfeld davon aus, dass der Benzin- und Dieselpreis in Österreich dann um 8 Cent klettert.

Wann sollte man Tanken?

Eine deutliche Entspannung der Preislage in Deutschland ist derweil nicht in Sicht. So rät der ADAC Autofahrer dazu, Preise zu vergleichen und wenn möglich abends oder früh morgens zu tanken. Freie Tankstellen seien zudem oft billiger als Markentankstellen. Laut ADAC-Erhebungen ist der Spritpreis zwischen 20 und 22 Uhr am niedrigsten. Auch vom Tanken an Autobahnen wird abgeraten, da dort die Preise bis zu 30 Cent höher liegen.

Spritpreise in Europa

Auch in anderen europäischen Nachbarländern locken günstigere Spritpreise zum Tanktourismus ein. Hier gibt es den Überblick zum Tanken in folgenden Nachbarländern:

  • Frankreich
  • Tschechien

Wirtschaft Tanktourismus

Immer mehr Deutsche fahren wegen hoher Spritpreise über die Grenzen

Veröffentlicht am 19.10.2021 | Lesedauer: 2 Minuten

Immer mehr deutsche Autofahrer tanken jetzt im Ausland

Aufgrund der steigenden Rohölpreise gehen auch die Spritpreise durch die Decke. Der Dieselpreis erreicht eine neue Rekordmarke. Für die ersten Autofahrer bleibt nur noch ein Weg: Tanken hinter der Landesgrenze.

Quelle: WELT/ Marco Reinke

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Aufgrund der hohen Spritpreise tanken mehr Deutsche in den Nachbarländern, wo Steuern und Abgaben zu einem geringeren Preis führen – teilweise bis zu 25 Cent pro Liter. Doch der Weg lohnt sich nicht jedes Mal.

Die hohen Spritpreise lassen immer mehr Menschen zum Tanken über die Grenze fahren. Der Tanktourismus nehme in letzter Zeit wieder deutlich zu, hieß es am Dienstag vom Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG). Und immer mehr Kunden nähmen auch längere Fahrten auf sich.

Beim Verband spricht man dabei von einem „Benzinpreis-Paradoxon“, denn eigentlich bleiben die Unterschiede an den Grenzen auch bei höheren Spritpreisen relativ ähnlich. Der steigende Ölpreis, der das Tanken derzeit verteuert, macht sich ja auf beiden Seiten der Grenzen bemerkbar, die Unterschiede gehen in der Regel vor allem auf Steuern und Abgaben zurück.

Dass dennoch mehr Menschen die längeren Fahrten auf sich nähmen, liege daran, dass die Preisempfindlichkeit der Menschen zunehme, heißt es vom ZTG. Das sei auch im Inland zwischen günstigen und teuren Tankstellen zu beobachten.

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Benzinpreise am Freitag in Dresden

Die Bereitschaft, für ein paar Euro Ersparnis Umwege oder eine eigene Fahrt auf sich zu nehmen, sei gestiegen, sagt Florian Hördegen vom ADAC Südbayern. Seit vergangener Woche habe das Thema wieder an Schwung gewonnen. Jenseits der Grenze sehe man teils Schlangen an den Tankstellen.

Von bayerischen Tankstellenbetreibern ist dagegen zu hören, dass das Thema Tanktourismus nie weg gewesen sei. Die Menschen gingen angesichts der Belastung durch die hohen Spritpreise aber offener damit um.

Spritpreis in Österreich und Tschechien deutlich billiger – in den Niederlanden teurer

In Österreich und Tschechien fallen deutlich niedrigere Steuern auf Kraftstoffe an, weswegen es sich dort billiger tankt. Je nach Tankstelle, Region und Uhrzeit liegen die Unterschiede bei Diesel um die 20, bei Superbenzin um die 25 Cent. Da kommen schnell 10 Euro oder mehr an Ersparnis zusammen. Deutlich teurer als in Deutschland ist der Sprit dagegen in den Niederlanden. Ein zunehmender Tanktourismus von dort ist allerdings laut ZTG derzeit nicht zu beobachten.

Nicht immer lohnt sich die Fahrt über die Grenze aber. Generelle Richtwerte dafür zu geben, sei angesichts der je nach Auto sehr unterschiedlichen Kosten nicht sinnvoll, sagt ADAC-Spritpreisexperte Jürgen Albrecht.

„Nur zum Tanken über die Grenze zu fahren, lohnt sich insbesondere dann, wenn die Preisunterschiede hoch und die Entfernungen sehr kurz sind. Denn man muss auch den Zeitaufwand und die Abnutzung des Autos mit bedenken.“ Wer dagegen ohnehin über die Grenze fahre, für den lohne sich natürlich auch ein kleiner Unterschied.

Warum ist Benzin in Deutschland teurer als in Österreich?

Überblick Spritpreise in Europa In Österreich ist am 1. Oktober eine neue CO₂-Steuer in Kraft getreten. Dadurch haben sich Benzin und Diesel jeweils um rund acht Cent je Liter verteuert. Der Preisvorteil gegenüber Deutschland hat sich entsprechend verringert.

Warum ist Benzin nur in Deutschland so teuer?

Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Die Energie- bzw. Mineralölsteuer macht bei Superbenzin 65,5 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es 47 Cent. Theoretisch müsste Diesel also stets knapp 19 Cent günstiger sein.

Ist tanken in Österreich teurer als in Deutschland?

Allerding: Im Sommer lagen die Spritpreise in der Alpenrepublik teilweise sogar höher als hierzulande. Aktuell werden dort laut ÖAMTC - also dem Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring-Club - im Schnitt 1,95 Euro für Diesel und 1,73 Euro für Super aufgerufen. Zum Vergleich.