Was bedeuten die farben der reichsflagge

Das nationale Emblem der Fünften Republik, die dreifarbige „Trikolore“, entstand während der französischen Revolution aus der Kombination der Farbe des Königs (weiß) mit den Farben der Stadt Paris (blau und rot). Heutzutage weht die Trikolore über sämtlichen öffentlichen Gebäuden. Sie wird für die meisten offiziellen Veranstaltungen gehisst, sowohl bei zivilen als auch bei militärischen Anlässen.

Was bedeuten die farben der reichsflagge

Zur Geschichte…

Die Trikolore hat noch keinen Biografen. Deshalb bleibt ihr Ursprung noch weitgehend unbekannt, was jedoch zahlreichen Geschichten und Anekdoten Raum gibt, die – wenn sie auch nicht immer überprüft sind – die Geburt der nationalen Fahne malerischer oder sogar poetischer werden lassen, da man behauptet, viele Berühmtheiten hätten sich bei ihrer Farbgebung über ihre Wiege gebeugt.

Vor der dreifarbigen Flagge gab es zuerst eine dreifarbige Kokarde. La Fayette erzählt in seinen Memoiren, dass er, drei Tage nach dem Sturm auf die Bastille, Ludwig XVI., der auf dem Weg zum Pariser Rathaus war, dazu zwang, die dreifarbige Kokarde zu tragen, wobei die Farbe Weiß für die Monarchie stand und rot-blau für die Stadt Paris, als Zeichen der „hehren und ewigen Allianz zwischen dem Monarchen und dem Volk“. Der Erfolg der dreifarbigen Kokarde als patriotisches Symbol war fortan gesichert.

Im Herbst 1790 beschließt die verfassungsgebende Versammlung, dass sämtliche französischen Kriegs- und Handelsschiffe eine Flagge mit drei vertikalen Streifen tragen sollen: Rot am Mast, weiß in der Mitte, wobei dieser Streifen breiter sein soll als die beiden anderen, und schließlich blau. Die vertikale Richtung der Streifen ergab sich von selbst. Tatsächlich wehte schon seit hundert Jahren die niederländische Fahne mit ihren horizontal angeordneten Farben rot, weiß und blau auf allen Weltmeeren.

Die Trikolore erhält ihre endgültige Form erst am 1. Februar 1794 (27. pluviôse Jahr II, nach damaliger Zeitrechnung) als die Nationalversammlung beschließt, dass die nationale Flagge „aus den drei nationalen Farben bestehen wird, in vertikale Streifen angeordnet, wobei der blaue Streifen am Fahnenmast angebracht ist, der weiße in der Mitte steht und der rote in der Luft weht“. Der Legende nach soll der Maler Louis David die Anordnung der Farben bestimmt haben.

Mit der Rückkehr der Monarchie, von 1814 bis 1830, verschwindet die Trikolore. Während der „drei glorreichen Tage“, am 27., 28. und 29. Juli 1830, tragen die Republikaner auf den Barrikaden die dreifarbige Fahne als Zeichen der Rebellion und als gemeinsames Erkennungszeichen gegen König Karl X. Später bekräftigt Louis-Philippe, dass die Fahne Frankreichs blau-weiß-rot ist, und kann dadurch verkünden, dass „die Nation sich ihre Farben zurücknimmt“.

Die Trikolore wurde mehrfach bedroht. Am 25. Februar 1848, als die Republik verkündet wurde, wünschten sich die Rebellen eine völlig rote Fahne. Es war Lamartine, der als zum Volk sprechender Politiker und als Poet die richtigen Worte fand, um die nationale Flagge zu retten:

…Die Trikolore ist um die ganze Welt gegangen, mit dem Namen, dem Ruhm und der Freiheit des Vaterlands. […] Entreißt Ihr mir die Trikolore, so wisst, dass Ihr die Hälfte der auswärtigen Kraft Frankreichs vernichtet, denn Europa kennt nur die Fahne seiner verlorenen Kriege und unserer Siege in der Fahne der Republik und des Kaiserreichs. Beim Anblick der roten Fahne wird Europa meinen, nur die Fahne einer Partei zu sehen. Es ist die Fahne Frankreichs, die Fahne unserer siegreichen Armeen, die Fahne unserer Triumphe, die wir vor Europa wieder hissen müssen. Frankreich und die Trikolore, das ist ein einziger Gedanke, ein einziges Ansehen, bei Bedarf ein einziger Schrecken für unsere Feinde.

Alphonse de Lamartine

Ihre bewegte Herkunft, durchdrungen von großer und kleiner Geschichte, ihre zahlreichen Darstellungen in berühmten Bildern und Romanen jeder Epoche, ihre Farben, die warme und kalte Töne vereinen, erklären wohl, weshalb die Trikolore heute das einzige nationale Emblem Frankreichs ist, festgelegt in Artikel II der Verfassung der Fünften Republik.

Seitdem die „Corona-Leugner“ auf ihren Demonstrationen wiederholt die Reichskriegsflagge gezeigt haben, ist die Politik alarmiert. Über ein Verbot der Flagge wird debattiert. Doch was hat es mit der Flagge auf sich? Woher kommt sie, was symbolisiert sie, und wie ist sie nach 1945 genutzt worden?

Die Flagge der Kriegsmarine

Als auf dem Weg zur Bildung eines deutschen Nationalstaats 1867 der Norddeutsche Bund entstand, benötigte dieser eine Flagge für die Handelsmarine und eine für die wenigen, zumeist in preußischem Besitz befindlichen Kriegsschiffe. Als Farbenschema wählte man schwarz-weiß-rot, dabei die preußischen Farben schwarz-weiß und das von den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck benutzte rot kombinierend. Die Kriegsflagge fügte das Eiserne Kreuz hinzu, und rückte den preußischen Adler ins Zentrum. Schwarz-weiß-rot erschien hier nur in der mastseitigen oberen Ecke, der sogenannten Gösch.

Bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 behielt man beide Flaggen bei. Erst 1903 kam es zu minimalen Änderungen im Design der Flagge für die Kriegsmarine. Allerdings wurde 1892 deren Name geändert: Diese Flagge hieß von nun an die „Reichskriegsflagge“. Ihre rein technische Funktion war zu diesem Zeitpunkt noch unverändert. Der Zweck der Flagge war es, deutsche Kriegsschiffe auf internationalen Gewässern nach internationalem Seerecht eindeutig erkennbar zu machen. Sie ist von „schwarz-weiß-rot“ zu unterscheiden, die sich erst mit Verzögerung von der Flagge der Handelsmarine zu einem Nationalsymbol des Kaiserreichs entwickelte.

Eine symbolische Bedeutung erhielt die Reichskriegsflagge erst mit dem massiven Ausbau der Kriegsmarine mit den Flottengesetzen der Jahre ab 1898. Die Flotte rückte nun in das Zentrum der nationalistischen Imagination und Kollektivsymbolik, vor allem bei der radikalen Rechten, die sich ab 1900 formierte, beim Flottenverein ebenso wie beim Alldeutschen Verband. Im Verlauf des Ersten Weltkriegs gewann die Reichskriegsflagge noch eine stärkere Präsenz. Sie erschien auf Bildpostkarten und in Propagandafilmen für die Kriegsanleihezeichnung, aber auch in Reklame für Schokolade und Sekt.

Symbol eines „katastrophischen Nationalismus“

Das Gemälde „Der letzte Mann“ von Hans Bohrdt fasst die Kollektivsymbolik der Reichskriegsflagge zu dieser Zeit bündig zusammen. Es zeigt einen Matrosen des leichten Kreuzers SMS Leipzig inmitten der Seeschlacht bei den Falklandinseln am 8. Dezember 1914. Sich auf den Resten seines untergehenden Schiffes mühsam aufrecht haltend, streckt er den gewaltigen Kriegsschiffen der Royal Navy die Reichskriegsflagge entgegen. Die Flagge ist hier ein Symbol des Trotzes und nationalen Stolzes im Moment des sicheren Untergangs. Sie steht für einen „katastrophischen Nationalismus“ (Michael Geyer).

Die Weimarer Republik benutzte die kaiserliche Reichkriegsflagge bis Ende 1921 für ihre auf kleine Reste zusammengeschrumpfte Kriegsmarine, weil sich die Suche nach einem Flaggensymbol verzögerte, aber auch weil die Marineleitung den Wechsel verzögerte. Erst 1922 kam eine Flagge mit schwarz-rot-gold, den Farben der Republik, in Gebrauch.

Mittlerweile war die alte Reichskriegsflagge des Kaiserreichs bereits als Symbol bei all jenen rechtsradikalen Gruppen und Verbänden in Gebrauch, welche die Republik mit Gewalt beseitigen wollten. Das zeigte sich im März 1920 beim Kapp Putsch, als die Marinebrigade Ehrhardt mit wehender Reichskriegsflagge in Berlin einzog. In Bayern bildete sich der faschistische Bund Reichsflagge, 1923 in Reichskriegsflagge umbenannt. Eines seiner Mitglieder, Heinrich Himmler, hielt am Tag des Hitlerputsches in München, dem 9. November 1923, eine Fahnenstange mit der Reichskriegsflagge empor.

Die Reichskriegsflagge – seit 1945 Ersatz für die Hakenkreuzfahne

In der Bundesrepublik sind Symbole von NS-Organisationen verboten. Die Reichskriegsflagge in der von 1867 bis Ende 1918 – de facto bis 1921 – benutzten Version ist davon nicht betroffen. Aber auch die von 1933 bis 1935 im NS-Unrechtsstaat benutzte Reichskriegsflagge – sie zeigt das Eiserne Kreuz auf schwarz-weiß-rotem Grund – fällt nicht unter das Verbot von NS-Symbolen nach §86a des Strafgesetzbuches. Denn sie enthält kein Hakenkreuz.

Dies hat Altnazis und Neonazis seit den 1950er-Jahren die Möglichkeit gegeben, die Reichskriegsflagge des Kaiserreichs als Symbol ihrer antidemokratischen Gesinnung zu benutzen. Bis in die 1980er-Jahre hinein kam dies nur vereinzelt vor. Seit der Wiedervereinigung 1990 war die Reichskriegsflagge aber oft zu sehen. Bei Demonstrationen der neonazistischen NPD und ihrer Unterstützer kam sie regelmäßig zum Einsatz. Aber auch Hooligans in Fußballstadien, Skinheads und andere lose vernetzte rechtsradikale Gruppen haben sie seit 1990 oft gezeigt. Die Benutzung der Reichskriegsflagge durch die „Corona-Leugner“ ist also nur der letzte Schritt in einer symbolpolitischen Entwicklung, die bis 1919 zurückreicht. Seitdem dient die kaiserliche Reichskriegsflagge als Symbol für eine radikale Ablehnung der parlamentarischen Demokratie und der als Rechtsstaat verfassten Republik.

Sollte das öffentliche Zeigen der Reichskriegsflagge verboten werden? Eine Antwort auf diese Frage muss unterscheiden, zwischen der von 1867 bis 1918 (1921) gültigen Version und der vom NS-Staat in den Jahren 1933 bis 1935 benutzten Variante. Letztere ist ein Hoheitszeichen des NS-Unrechtsstaates. Dass ihre Nutzung immer noch legal ist, verweist auf die problematische Konstruktion des §86 StGB, der auf NS-Organisationen abhebt, aber Symbole des NS-Staats nicht zwingend einschließt.

Für die von 1867 bis 1918 benutzte Reichskriegsflagge ist eine Antwort schwieriger. Für ein Verbot spricht, dass diese Flagge seit den 1950er-Jahren kontinuierlich als ein Ersatz für verbotene NS-Symbole dient, und dabei an ihre rechtsradikale Verwendung seit 1919 anschließt. Aber ein Verbot dieser Flagge hat hohe rechtliche Hürden, und es wird nicht verhindern können, dass rechtsradikale Gegner des demokratischen Rechtsstaats dann auf andere Symbole ausweichen.

Was bedeuten die 3 Farben der deutschen Flagge?

Die Farben symbolisierten die Schwärze der Knechtschaft, aus der durch blutig-rote Schlachten das goldene Licht der Freiheit erreicht werden sollte. Im Jahr 1815 gründeten einige Studenten in Jena eine Burschenschaft, deren Farben Schwarz, Rot und Gold waren.

Was bedeuten die Farben auf Flaggen?

Schwarz, Rot und Gold sind seit mehr als 50 Jahren die Farben der deutschen Flaggen. Ihre Bedeutung als Symbol für Einigkeit, Freiheit und Demokratie geht zwar auf das 19. Jahrhundert zurück, doch standen diese Farben zuvor nur in der Weimarer Republik offiziell für die deutsche Nation.

Woher kommen die Farben Schwarz

Im Zuge der sich seit 1866 abzeichnenden Reichseinigung unter Führung Preußens wurde auf Betreiben Bismarcks Schwarz-Rot-Gold von Schwarz-Weiß-Rot als Nationalfarben abgelöst. Schwarz und Weiß waren die traditionellen Farben Preußens, die um Rot ergänzt wurden, das die Hansestädte symbolisierte.

Was bedeuten die Farben Schwarz

Die Jenaer Urburschenschaft Von denen gab es auch eine in Jena, und viele dieser Studenten haben auch im Lützowschen Freikorps gekämpft und von dort diese Farben Schwarz-Rot-Gold übernommen. Ihre erste Fahne hatte zwei rote und einen schwarzen Streifen und darüber und darüber ein goldener Eichenzweig.