Was bedeuten die vielen tv polizistinnen

Nach den tödlichen Schüssen auf eine Polizistin und ihren Kollegen bei Ulmet im Kreis Kusel hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen.

Am Montagnachmittag, um kurz nach 17 Uhr, konnten Spezialkräfte der Polizei im saarländischen Sulzbach einen Tatverdächtigen festnehmen. Es handelt sich um Andreas S. aus Spiesen-Elversberg, gegen den zuvor eine Öffentlichkeitsfahndung lief. Die Polizei hatte am Tatort Papiere von ihm gefunden.

Ulmet

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Auch zweiter Tatverdächtiger in Sulzbach festgenommen

Andreas S. sei widerstandslos festgenommen worden. Er ist den Beamten bereits wegen Fahrerflucht bekannt. Zu den Vorwürfen schweigt er. Am Dienstag wird er einem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Kaiserslautern vorgeführt.

Sulzbach

Polizisten bei Kusel getötet Polizei nimmt zwei Tatverdächtige fest

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Im Zuge weiterer Durchsuchungen konnte die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen festnehmen. Der 32-Jährige wurde ebenfalls im saarländischen Sulzbach gefasst. Er war der Polizei wegen Betrugsdelikten bekannt. Es gebe Hinweise, dass beide gewerblich und professionell gewildert hätten. Der Ältere habe sich bisher nicht zur Sache geäußert; der Jüngere die Wilderei eingeräumt sowie Polizeikontrolle und Schüsse geschildert, heißt es Dienstagnachmittag. "Er hat aber bestritten, selbst geschossen zu haben", sagte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen.

Das sind die beiden Tatverdächtigen

Nach Informationen von SWR und SR handelt es sich bei dem festgenommenen Andreas S. um einen Geschäftsmann. Er soll vor einiger Zeit Insolvenz angemeldet haben. Er soll auch nicht im Besitz eines gültigen Jagdscheins sein, wie zunächst angenommen wurde. Das teilte der Deutsche Jagdverband dem SWR auf Nachfrage mit. Andreas S. sei 2008 zum ersten und 2020 zum zweiten Mal die sogenannte waffenrechtliche Zuverlässigkeit entzogen worden. Somit habe er keine Waffen mehr besitzen dürfen. Über den anderen 32-jährigen Tatverdächtigen ist noch nichts weiter bekannt.

In der Nähe von Kusel - unweit der Grenze zum Saarland - wurden eine Polizeianwärterin und ein junger Polizist von Unbekannten erschossen. SWR

Getötete Polizisten waren in Zivilfahrzeug unterwegs

Zeitpunkt der Tat war nach Angaben der Polizei um 4:20 Uhr am Montagmorgen. Die 24-jährige Polizistin und ihr 29 Jahre alter Kollege wollten mit ihrem Zivilfahrzeug eine Verkehrskontrolle durchführen. Sie hatten aber ihre Uniformen an. Sie gaben nach Angaben der Polizei noch einen Funkspruch ab, dass sie totes Wild in dem kontrollierten Fahrzeug gefunden hatten.

Schüsse waren über Funk zu hören

Auch als auf sie geschossen wurde, sei dies im Funk zu hören gewesen. Als die Verstärkung am Tatort eingetroffen sei, sei es für die Polizistin und ihren Kollegen bereits zu spät gewesen. Ihre Leichen sollen nun obduziert werden, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Abend dem SWR.

Die beiden getöteten Polizisten stammten gebürtig aus dem Saarland, sagte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Sie waren aber in Rheinland-Pfalz im Dienst.

Polizei aus dem Saarland und Region Trier unterstützen

Ministerpräsident Hans zeigte sich in einer Mitteilung seiner Staatskanzlei "zutiefst erschüttert" und "absolut fassungslos". Die saarländische Polizei unterstütze ihre Kollegen in Rheinland-Pfalz "mit allen Mitteln bei der Aufklärung dieses furchtbaren Verbrechens". Auch die Polizei Trier ist im Einsatz, um bei der Fahndung zu helfen.

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Der Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz, Bernhard Erfort, sagte dem SWR: "Die Kollegen hier sind sehr betroffen. Einige kannten die getöteten Beamten persönlich."

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) zeigten sich "zutiefst geschockt". Dreyer sagte: "Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen der Polizei Rheinland-Pfalz. Die Tat ist entsetzlich. Es bestürzt uns sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben."

Gewerkschaft der Polizei: "Schreckliches Ereignis"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich ebenfalls bestürzt über den Tod der beiden Beamten. Nach Angaben der GdP war die getötete Beamtin noch Studentin an der Hochschule der Polizei am Flughafen Hahn.

Kreisstraße bei Ulmet war stundenlang gesperrt

Bis zum Abend hatte die Polizei auf der Kreisstraße zwischen Mayweilerhof und Ulmet im Kreis Kusel Spuren gesichert. Deshalb war sie bis zum Abend im Bereich des Tatortes voll gesperrt.

Die Polizei hatte die Bevölkerung gebeten, im Bereich des gesamten Landkreises Kusel keine Anhalter mitzunehmen. Zeugen, die etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, werden gebeten, sich bei der Polizei in Kaiserslautern unter der Telefonnummer 0631/369-2528 zu melden.

Wer war die getötete Polizistin?

Gedenktafel für die Opfer der neonazistischen Tätergruppe am Tatort in Heilbronn. Von 2007 bis 2012 erinnerte an der Stelle der heutigen Gedenktafel diese schlichtere Tafel an die getötete Polizistin Michèle Kiesewetter.

Was bedeutet die Nummer auf dem Rücken der Polizei?

Jeder Polizist soll eine von insgesamt drei Nummern tragen. Damit sollen diese im Zweifelsfall identifiziert werden, aber nicht sofort namentlich zugeordnet werden können. Am 31. August 2014 trugen Polizeieinheiten das erste Mal die Uniformen mit Kennzeichnung.

Wer war die getötete Polizistin in Kusel?

Viele Polizisten stellten sich vor der Aussegnungshalle zum Spalier auf, um Yasmin B. die letzte Ehre zu erweisen. Die Familie der getöteten Polizeianwärterin verabschiedete sich in der Aussegnungshalle des Friedhofs von der jungen Frau. Im Anschluss daran erfolgte die Urnenbestattung auf dem Friedhof in Homburg.

Was ist in Kusel passiert?

Im rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel sind im Januar 2022 zwei junge Polizisten, eine Polizeianwärterin und ein Oberkommissar, im Einsatz erschossen worden. Bundesweit sorgte der Vorfall für Entsetzen. Inzwischen hat der Prozess gegen zwei mutmaßliche Täter begonnen.