Was ist 2022 ein gutes Gehalt?

Ein Blick auf die Durchschnittsgehälter in Deutschland helfen, um zu klären, was denn eigentlich ein gutes Gehalt ist. Aber auch andere Faktoren sollten Sie im Blick behalten. Wir erklären, wann ein Gehalt als angemessen betrachtet werden kann.

Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, ob Ihr Gehalt gut ist, dann können Sie sich am Durchschnittsgehalt in Deutschland orientieren.

  • Statistiken zufolge beträgt das monatliche Durchschnittsgehalt in einem Vollzeit-Arbeitsverhältnis bei etwa 3.975 Euro brutto im Monat. Verdienen Sie also mehr als 47.700 Euro im Jahr, liegen Sie statistisch betrachtet über dem Durchschnitt.
  • Eine Studie der PURDUE University zeigt, dass die meisten Menschen sich als besonders zufrieden mit ihrem Gehalt definieren, wenn sie pro Jahr etwa 77.000 Euro verdienen.
  • Eine weitere Studie, die einen Richtwert für ein gutes Gehalt geben könnte, ist jene des Wirtschaftsnobelpreisträgers Daniel Kahnemann. Er stellt fest, dass die Menschen, die etwa 65.000 Euro jährlich verdienen, am zufriedensten sind.
  • Wichtig zu bedenken ist aber auch, dass das Gehalt von Branche zu Branche stark unterschiedlich ist.

Faktoren für ein gutes Gehalt

Auch, wenn Ihr Gehalt unter dem Durchschnitt liegt, kann dies ein „gut“ sein. Denn auch diese subjektiven Faktoren sollten beachtet werden:

Doch das Gehalt ist nicht überall in Deutschland gleich hoch und man kann an den Durchschnittsgehältern ablesen, wie es um die Wirtschaftskraft eines Bundeslandes und einer Region steht. Wir haben in der folgenden Tabelle das durchschnittliche Bruttojahresgehalt für die 16 Bundesländer in Deutschland aufgelistet (gerechnet für alle Berufe). In den Bundesländern Hessen, Bayern und Baden-Württemberg kannst du am besten verdienen. Hier gibt es große Industriestandorte, aber auch das Bankenzentrum Frankfurt am Main, High-Tech-Unternehmen und New-Economy-Arbeitgeber in Stuttgart und München.

Schlusslichter sind die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Damit liegen die neuen Bundesländer klar hinter den alten Bundesländern. Arbeitgeber in großen Städten in Nordrhein-Westfalen wie Köln und Düsseldorf oder in Niedersachsen, z. B. in Hannover, liegen in der Mitte. Berlin ist das einzige Bundesland, dass sich unter die Top 10 der Bundesländer schieben konnte und damit auch alte Bundesländer wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein überholen konnte.

Das Gehalt ist also nicht überall gleich gut – selbst für gleiche Berufe und Jobs. Da sich aber auch die Lebenshaltungskosten in den Regionen und Bundesländern unterscheiden, solltest du genau hinschauen, wo es sich für dich lohnt, einen Job anzunehmen. Ein Beispiel: In München und Düsseldorf ist zwar das Gehalt gut, dafür sind aber auch die Kosten für Wohnen, Essen und Trinken sowie für Freizeitaktivitäten hoch. Im Gegensatz dazu verdient man in Leipzig oder Rostock weniger, dafür sind dort aber auch die Lebenshaltungskosten niedriger.

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Je größer das Unternehmen, desto höher die Gehälter, zeigt der Gehaltsreport (Symbolbild). (Quelle: Yuri Arcurs/imago-images-bilder)

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Ärzte, Informatiker oder doch die Ingenieure – wer bekommt in Deutschland das höchste Gehalt? Eine aktuelle Studie zeigt, in welchen Berufen und Branchen Sie besonders gut verdienen können.

Die meisten wüssten wohl gerne, was Nachbarn und Freunde verdienen. Einfach nachfragen? Das trauen sich viele Deutsche nicht, denn Geld gilt hierzulande noch immer als Tabuthema. Der Gehaltsreport von Stepstone und Gehalt.de, der t-online vorab vorlag, sorgt jetzt für Transparenz. Wichtigste Erkenntnis: Im Mittel beziehen die Deutschen ein Jahresgehalt von 44.100

Euro.

Dass ein Oberarzt gut verdient, ist dabei wohl keine große Überraschung. Aber neben dem speziellen Beruf spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle für das Gehalt, wie die Unternehmensgröße und der Standort – und wer Führungsverantwortung übernimmt, verdient häufig sogar fast doppelt so viel.

Für den Report haben Stepstone und Gehalt.de rund 600.000 Gehaltsdaten analysiert. Bei allen Gehältern handelt es sich um Bruttolöhne. Zum Vergleich wurde der Median gebildet.

Median
Der Median ist nicht zu verwechseln mit dem Durchschnitt. Während beim Durchschnitt alle Werte summiert und dann durch die Anzahl der Werte geteilt werden, geht man beim Median anders vor: Man reiht die Werte auf und teilt sie dann an der Stelle, an der es genau gleich viele Werte größer und kleiner gibt. Der Median ist also der mittlere Wert.
Ein zentraler Vorteil des Median: Er ist robust gegen Ausreißer, also gegen Werte, die sich stark von den anderen unterscheiden.
Ein Rechenbeispiel: Wir haben die Zahlen 1, 5, 8, 20, 30 vorliegen. Der Durchschnitt dieser Zahlen ist 12,8, der Median hingegen 8.

Ärzte verdienen am meisten

Ärzte sind mit Abstand die Spitzenverdiener in Deutschland. Sie bekommen mit 78.300 Euro etwa 78 Prozent mehr als der Durchschnitt. Dabei stechen vor allem die Oberärzte heraus. Mit 124.800 Euro Medianeinkommen sind sie mit Abstand die bestverdienende Gruppe in der Erhebung. Im weiteren Ranking der Berufsgruppen folgen Ingenieure mit einem Mediangehalt von 59.300 Euro, Informatiker (57.000 Euro) und Unternehmensberater (56.400 Euro).

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Im Mittelfeld liegen dann Angestellte in Personalabteilungen (47.840 Euro) und Menschen mit Jobs im Marketing oder bei Medien (45.760 Euro). Dahinter folgen Mitarbeiter im Finanzwesen und bei Versicherungen (45.552 Euro) und Handwerker (44.800 Euro).

Am unteren Ende der erhobenen Mediangehälter landen Vertriebler (42.847 Euro), Angestellte in Gesundheits- und Pflegeberufen (37.778 Euro) sowie Menschen, die im Einkauf und der Logistik arbeiten (37.670 Euro).

Callcenter bezahlen schlecht

Die Halbleiterkrise macht der deutschen Autobranche zu schaffen. Erst kürzlich warnte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, bei t-online vor weiteren Produktionsausfällen (lesen Sie hier das gesamte Interview). Ein Problem: In Deutschland und Europa gibt es wenig eigene Fertigung. Für die Mitarbeiter in dieser Branche bedeutet das vor allem: hohe Gehälter. Mit einem Medianeinkommen von 63.000 Euro stellen sie die bestverdienende Branche dar.

Dahinter folgen Biotechnologie (61.500 Euro) und die Pharmabranche (56.200 Euro). In die Top 5 haben es zudem Banken (58.300 Euro) und die Automobilindustrie (55.900 Euro) geschafft. Hier liegen die Mediangehälter rund 30 Prozent über dem Durchschnitt.

Deutlich unter dem Durchschnitt liegen hingegen die Gehälter von Mitarbeitern im Einzelhandel. Je nach Bereich verdienen sie zwischen 32.444 und 35.306 Euro. Angestellte in Hotels oder der Gastronomie verdienen mit 31.200 Euro Mediangehalt noch etwas weniger. Auf dem letzten Platz im Gehaltsranking landen Callcenter-Mitarbeiter. Ihr Mediangehalt liegt bei 28.916 Euro.

Gehalt ist immer noch Tabuthema

Dass es den Deutschen unangenehm ist, über Geld zu sprechen, ist dabei nicht nur ein Gefühl. Stepstone hat bei einer Studie mit mehr als 5.000 Teilnehmern herausgefunden, dass es sich weiterhin um ein Tabuthema handelt.

Rund 80 Prozent der Befragten wussten nicht, was ihre Kollegen verdienen. Jeder Dritte wusste nicht mal über das Gehalt des eigenen Ehepartners Bescheid. Dabei kann das Wissen über andere Gehälter direkte Auswirkungen auf den eigenen Verdienst haben. "Denn eine Gehaltsverhandlung auf Augenhöhe ist nur dann möglich, wenn Jobsuchende wissen, wie viel sie verdienen können", sagt Korbinian Nagel, Gehaltsexperte bei StepStone.

Auch Unternehmen würden von Transparenz profitieren, so Nagel. Denn wenn erst am Ende eines Bewerbungsprozesses klar wird, dass sich die Parteien nicht einigen können, sei das für alle Beteiligten ein Verlust. Dass das Gehalt nicht nur am speziellen Beruf liegt, zeigen die Daten aus dem Gehaltsreport deutlich.

Standort ist wichtiger Faktor

Die Höhe des Gehalts hängt zu einem nicht unerheblichen Teil vom Standort des Unternehmens ab. In Hessen liegt das Durchschnitts-Mediangehalt mit 47.840 Euro deutschlandweit am höchsten. Auf Platz 2 folgt Baden-Württemberg mit 47.806 Euro. Bayern landet mit 46.800 Euro auf Platz drei.

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Am anderen Ende bilden Mecklenburg-Vorpommern (33.600 Euro), Brandenburg (34.300 Euro) und Sachsen-Anhalt (35.400 Euro) die Schlusslichter.

Besonders hohe Gehälter werden in den Großstädten Frankfurt am Main (54.100 Euro), München (53.900 Euro) und Stuttgart (53.600 Euro) gezahlt. Dabei ist aber zu bedenken, dass dort oft auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher liegen als in kleineren Städten.

Abschlüsse und Verantwortung schrauben am Gehalt

Neben der Lage des Unternehmens spielen noch weitere Faktoren eine Rolle, die das Gehalt branchenunabhängig beeinflussen.

  • Akademischer Abschluss: Akademiker verdienen mit 59.700 Euro im Schnitt 48 Prozent mehr als ihre Kollegen ohne Studienabschluss (40.600).
  • Verantwortung: Führungsverantwortung wird mit einem Mediangehalt von 86.300 Euro honoriert, fast doppelt so viel wie Beschäftigte ohne.
  • Erfahrung: Bei Berufseinsteigern liegt das Medianeinkommen bei 33.800 Euro. Nach 11 Jahren Berufserfahrung liegt es bereits bei 52.000 Euro.
  • Unternehmensgröße: Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern zahlen ein Mediangehalt von 59.280 Euro, während kleine Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern 37.440 Euro zahlen.

Prognose: Gehaltssteigerungen von 4,7 Prozent

Die Plattformen wagen auch eine Prognose für das laufende Jahr. Sie rechnen mit einer deutlichen Steigerung der Gehälter im Jahr 2022. In den zehn Jahren vor Corona, also zwischen 2010 und 2019, hat es eine durchschnittliche Steigerung von 2,4 Prozent gegeben. "Wir gehen davon aus, dass die Gehälter in diesem Jahr um 3 bis 4,7 Prozent steigen werden", so Nagel.

Dafür sehen sie verschiedene Gründe. Zum einen gebe es aktuell einen Job-Boom. Hinzu komme die geplante Anhebung des Mindestlohns, die sich auch auf andere Löhne auswirken werde. Auch der Mangel an Fachkräften in verschiedenen Branchen veranlasse Unternehmen dazu, höhere Gehälter zu zahlen.

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Das klingt zunächst gut, ein Blick auf die hohe Inflationsrate zeigt aber auch: Ein solcher Anstieg ist nötig. Die Bundesregierung rechnet mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 3,3 Prozent im laufenden Jahr.

Verwendete Quellen

  • Eigene Recherche
  • Gehaltsreport 2022

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Was ist ein mittleres Einkommen 2022?

Durchschnittsgehalt Deutschland: 49.200 Euro pro Jahr Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr durchschnittlich 4 100 Euro brutto im Monat. Das sind 49.200 Euro pro Jahr – ohne Sonderzahlungen, wie Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder sonstigen Corona-Prämien.

Wie viel muss man 2022 verdienen?

Brutto, Netto, Median Nach den aktuellen Zahlen von Destatis verdienen Arbeitnehmer (ledig, ohne Kind, Steuerklasse 1) 2022 im Schnitt 25 583 Euro jährlich netto – das sind rund 2132 Euro monatlich.

Wann gehört man zu den Gutverdienern?

In Deutschland wollten zuletzt die Grünen den Spitzensteuersatz auf 48 Prozent erhöhen. Aktuell zahlen Gutverdiener 42 Prozent. Der Satz greift aktuell ab einem Jahresbruttoeinkommen von 57.919 Euro, also monatlich rund 4900 Euro. Der Schwellenwert wird kommendes Jahr auf 58.597 Euro angehoben.

Ist 2000 € netto viel?

Fest steht aber: Wenn Sie bereits mehr als 3000 Euro netto haben, bringt mehr Einkommen Ihrer Zufriedenheit ziemlich wenig. Spätestens zwischen 2000 und 3000 netto kann man wohl sagen: Mehr Geld trägt dann auch nicht mehr wesentlich zur Zufriedenheit bei.

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