Was passiert wenn ich krankgeschrieben bin und arbeiten gehe

Sei es aus Pflichtgefühl oder weil sie sich wirklich schon besser bzw. gesund fühlen: Immer wieder erscheinen Beschäftigte am Arbeitsplatz, obwohl sie eigentlich vom Arzt krankgeschrieben wurden. Davon abgesehen, dass sie dadurch möglicherweise ihre Kollegen anstecken könnten, ist es wohl auch etwas schwierig, sich trotz triefender Nase oder schmerzendem Hals auf die Arbeit zu konzentrieren.

Was passiert wenn ich krankgeschrieben bin und arbeiten gehe
Ist das Arbeiten trotz Krankmeldung erlaubt?

Nicht ohne Grund stellen sich daher einige Arbeitnehmer die Frage: „Darf ich trotz Krankmeldung überhaupt arbeiten?“ Schließlich hat der jeweilige Arzt wohl nicht nur so zum Spaß entschieden, dass der Beschäftigte sich eine gewisse Zeit lang schonen und die Krankheit auskurieren soll.

Darf ich trotz Krankschreibung arbeiten?

Eine Krankmeldung bedeutet nicht automatisch auch ein Arbeitsverbot. Das Arbeiten trotz Krankschreibung ist daher erlaubt.

Bleibt der Versicherungsschutz dennoch bestehen?

Ja, der Versicherungsschutz bleibt auch dann erhalten, wenn erkrankte Beschäftigte trotz Krankenschein arbeiten gehen.

Was sollten Arbeitnehmer bedenken, die trotz Krankschreibung arbeiten gehen?

Der Arbeitgeber hat das Recht, Arbeitnehmer wieder nach Hause zu schicken, wenn diese trotz Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) arbeiten möchten.

In diesem Ratgeber erläutern wir, ob das Arbeiten trotz Krankschreibung überhaupt erlaubt ist, welche Folgen dies für den Versicherungsschutz des Arbeitnehmers hätte und ob der Arbeitgeber das Recht hat, seinen Mitarbeiter wieder nach Hause zu schicken, wenn dieser krankgeschrieben zur Arbeit erscheint.

  • Kurz & knapp: Arbeiten trotz Krankschreibung
  • Darf man trotz Krankmeldung arbeiten gehen?
    • Hat es Auswirkungen auf den Versicherungsschutz, trotz Krankschreibung arbeiten zu gehen?
    • Darf der Arbeitgeber Sie nach Hause schicken, wenn Sie krankgeschrieben arbeiten gehen?

Darf man trotz Krankmeldung arbeiten gehen?

Was passiert wenn ich krankgeschrieben bin und arbeiten gehe
Das Arbeiten trotz Krankenschein ist nicht verboten.

Krankschreibung, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), Krankenschein, Krankmeldung – diese Begriffe werden umgangssprachlich oft synonym verwendet. Was vielen jedoch nicht bewusst ist: Eine solche Bescheinigung bedeutet nicht automatisch ein Beschäftigungsverbot. Vielmehr erfüllt sie die folgenden zwei Funktionen:

  1. Feststellung, dass der betroffene Arbeitnehmer aktuell krank bzw. unfähig ist, seiner Tätigkeit nachzugehen
  2. Prognose des voraussichtlichen Zeitraums dieser Unfähigkeit

Das Arbeiten trotz Krankschreibung ist demnach nicht grundsätzlich verboten. Schließlich kann es durchaus passieren, dass sich ein Mitarbeiter nach drei oder vier Tagen nicht mehr krank, sondern schon besser oder sogar gesund fühlt, obwohl er für einen längeren Zeitraum vom Arzt krankgeschrieben war. Wer trotzdem arbeiten geht, benötigt entgegen der Annahme einiger Beschäftigter auch keine „Gesundschreibung“ oder ähnliches, da so etwas im deutschen Gesundheitswesen schlichtweg nicht existiert.

Hat es Auswirkungen auf den Versicherungsschutz, trotz Krankschreibung arbeiten zu gehen?

Beim Arbeiten trotz Krankmeldung sind Arbeitnehmer nicht versichert – dabei handelt es sich ebenfalls um einen hartnäckigen Mythos. Weder die Krankenversicherung noch die gesetzliche Unfallversicherung wird davon beeinträchtigt, wenn Arbeitnehmer krankgeschrieben sind und trotzdem arbeiten gehen.

Das Gleiche gilt auch für den Weg zur Arbeit. Sollte sich ein Wegeunfall ereignen, macht es grundsätzlich keinen Unterschied, ob Beschäftigte trotz Krankschreibung zur Arbeit fahren oder nicht – sie sind abgesichert. Das Arbeiten trotz Krankschreibung hat demnach keine Auswirkungen auf den Versicherungsschutz.

Darf der Arbeitgeber Sie nach Hause schicken, wenn Sie krankgeschrieben arbeiten gehen?

Was passiert wenn ich krankgeschrieben bin und arbeiten gehe
Wer mit Krankmeldung trotzdem arbeiten geht, kann vom Chef nach Hause geschickt werden.

Auch wenn das Arbeiten trotz Krankschreibung generell nicht verboten ist, müssen Arbeitgeber es nicht akzeptieren, wenn ein Mitarbeiter früher als erwartet und scheinbar noch etwas angeschlagen auf der Arbeit erscheint.

Dies ist in der Fürsorgepflicht begründet, die der Chef gegenüber seinen Angestellten hat. Denn der Beschäftigte, der trotz Krankschreibung arbeiten möchte, gefährdet damit nicht nur sich selbst.

Auch andere Mitarbeiter könnten möglicherweise darunter leiden, indem sie sich anstecken. Im schlimmsten Fall können sich sogar Konsequenzen für den Arbeitgeber daraus ergeben, wenn er dem Arbeiten trotz AU nicht widerspricht.

Dies ist z. B. der Fall, wenn ein Busfahrer mit einem eingegipsten Bein und trotz Krankmeldung zur Arbeit erscheint, weil er der Ansicht ist, ein Automatikfahrzeug auch mit nur einem Bein steuern zu können. Weiß sein Arbeitgeber davon und lässt das Arbeiten trotz Krankschreibung zu, besteht die Möglichkeit, dass er bei einem möglichen Arbeitsunfall für entstandene Schäden haften muss.

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Ist man versichert wenn man krankgeschrieben ist und trotzdem arbeiten geht?

Trotz Krankschreibung arbeiten: Versicherungsschutz bleibt Ein Mitarbeiter, der trotz Krankschreibung seine Arbeit vorzeitig wieder aufnimmt, hat den üblichen Versicherungsschutz in der gesetzlichen Unfallversicherung ebenso wie in der Krankenversicherung. Der Versicherungsschutz umfasst auch die Wege zum Betrieb.

Kann man vor Ablauf der Krankmeldung wieder arbeiten gehen?

Sie sind nicht dazu verpflichtet, auch tatsächlich die gesamte Dauer der ärztlichen Krankschreibung zu Hause zu bleiben. Fühlen Sie sich bereits vor Ablauf der angegebenen Zeit wieder wohl, dürfen Sie auch wieder arbeiten. Eine gesetzliche Regelung, die Ihnen das Arbeiten trotz Krankschreibung verbietet, gibt es nicht.

Kann man eine Krankschreibung unterbrechen?

Weil die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung kein Arbeitsverbot darstellt, dürfen Krankgeschriebene wieder zur Arbeit zurückkehren, wenn sie sich gesund und dienstfähig fühlen. Übrigens verliert die AU ihre Gültigkeit dadurch nicht.

Was passiert wenn man die AU nicht bei der Krankenkasse abgibt?

“ Haben Sie die Krankmeldung nicht an die Krankenkasse geschickt, verlieren Sie damit den Anspruch auf die Zahlung des Krankengelds. Sie müssen dieses im Übrigen nicht gesondert beantragen. Die Krankenkasse prüft beim Eingang der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung Ihr Anrecht auf diese Auszahlung automatisch.