Was tun wenn hund ständig erbricht

Erbrechen beim Hund: die häufigsten Ursachen

Viele Hunde erbrechen recht häufig: Sie haben zu viel Gras gefressen oder ihnen wird beim Autofahren leicht übel. Doch der Grund muss nicht immer harmlos sein. Wenn sich Dein Hund übergibt, kann auch eine schwere Erkrankung dahinterstecken, die vom Tierarzt behandelt werden muss. Oder auch eine Vergiftung! Hier erfährst Du alles zu Ursachen und Behandlung sowie zur Ersten Hilfe beim Hund.

Wenn der Hund erbricht: Harmlos oder ernsthafte Krankheit?

Meist handelt es sich beim Erbrechen des Hundes um ein akutes Geschehen. Das bedeutet, es tritt plötzlich und unerwartet auf. In der Regel sind harmlose Ursachen die Auslöser, teilweise jedoch auch schwere Erkrankungen. Erbrechen kann sogar in einem lebensbedrohlichen Zustand gipfeln, in dem der Hund bewusstlos wird. Bei der Beurteilung des Schweregrades des Erbrechens spielen auch Faktoren wie Alter und Vorerkrankungen des Tieres eine Rolle.

VS.-Tipp:

Informier Dich sich über das Angebot zur Hundekrankenversicherung. Mit der passenden Versicherung sind die Kosten für die Behandlung beim Tierarzt abgesichert. Es ist immer besser, bei Unsicherheiten lieber den Tierarzt zu konsultieren und Beschwerden abklären zu lassen, als aus Kostengründen darauf zu verzichten!

Häufige Ursachen des Erbrechens beim Hund

Die folgenden Gründe werden häufig beobachtet, wenn sich Hunde erbrechen:

Viele akute Krankheitsgeschehen können in einen chronischen Zustand übergehen, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Zudem können anfangs weniger gefährliche Ursachen in einem lebensbedrohlichen Zustand gipfeln, wie beispielsweise einer Magendrehung beim Hund.

Welche Komplikationen können auftreten?

Dauert das Erbrechen beim Hund an, besteht die Gefahr der Dehydration. Die Menge der verlorenen Flüssigkeit kann sehr hoch sein, zumal viele Tiere gar nicht mehr in der Lage sind, zu trinken und etwas bei sich zu behalten. Dadurch wiederum können die Nieren geschädigt werden. Außerdem verschiebt sich der pH-Wert im ganzen Körper, weil viel saurer Magensaft verloren geht. Zudem verliert der Körper Elektrolyte, was Störungen der Nerven- und Muskelfunktionen nach sich ziehen kann.

Wird der Hund beim Erbrechen apathisch, bekommt keine Luft mehr, hustet oder steigt die Körpertemperatur rasch an, liegt ein lebensbedrohlicher Zustand vor. Es kann in seltenen Fällen passieren, dass Erbrochenes in die Luftröhre oder in die Lunge gerät, was normalerweise durch den verschlossenen Kehlkopf nicht geschieht. Diese Komplikation ist sehr gefährlich.

Drei Phasen des Erbrechens

Phase 1: Zuerst beginnt alles mit der Phase der Übelkeit, die unter anderem am Schmatzen, Gähnen, an auffälliger Unruhe und am leeren Schlucken erkennbar ist. Es wird vermehrt Speichel produziert, der den sauren Mageninhalt neutralisieren soll. Häufig frisst der Hund jetzt vermehrt Gras, um den Brechreiz auszulösen.
Phase 2: Im nächsten Schritt setzt das Würgen ein, der Hund beginnt zu zittern und die Bauchmuskulatur zieht sich kräftig zusammen. Durch die geschlossene Maulhöhle und den geschlossenen Kehlkopf entsteht ein Unterdruck in der Brusthöhle. Der Mageninhalt verschiebt sich in die Speiseröhre.
Phase 3: Zuletzt erbricht der Hund.

Checkliste zum Erbrechen durch Futter

  • Hat der Hund Knochen gefressen (vor allem Geflügelknochen, die splittern können)?
  • Hat das Tier Gras gefressen?
  • Wurde ein neues Futter gegeben?
  • Fehlt Spielzeug oder sind Teile davon herausgebissen?
  • Fehlen Kleidungsstücke oder Teile von Schuhen?
  • Sind Möbel, Kissen, Decken etc. angefressen?
  • Konnte der Hund Medizin, Putzmittel oder ähnliche Dinge erreichen?
  • Kann das Tier giftige Pflanzen gefressen haben?
  • Können Giftköder die Ursache sein?

Achtung bei folgenden Lebensmitteln! Diese werden gern von Hunden gefressen, sind aber giftig für sie: Kaffee und Tee, schimmelige Essensreste, Schokolade, Milchprodukte, Pilze, Fischgräten, Weintrauben und Rosinen, Macadamia Nüsse, Rhabarber, Zwiebeln, Knoblauch, Hasel- und Walnüsse.

Eine Sache der Farbe: Wie erbricht der Hund wann?

Je nachdem, welche Farbe das Erbrochene hat, solltest Du entscheiden, ob Du zum Tierarzt fährst oder ob eine kurzzeitige Schonkost und weitere Beobachtung erst einmal ausreichend sind:

  • Gelb
    Wenn die Masse beim Erbrechen gelb aussieht, ist in der Regel Galle enthalten. Das ist vor allem der Fall, wenn der Hund nüchtern erbricht. Der Besuch beim Tierarzt ist bei dieser Farbe nicht ohne weitere Symptome nötig.
  • Rot
    Der Hund erbricht Blut? Das ist ein Hinweis auf Verletzungen der Speiseröhre oder des Magens, beispielsweise durch Fremdkörper oder eine Entzündung. Schnell zum Tierarzt! Eine Ausnahme ist, wenn der Hund zuvor Rote Bete gefressen hat, das kann leicht mit Blut verwechselt werden.
  • Schwarz
    Schwarze Teile, die an Kaffeesatz erinnern, stehen für verdautes Blut, was beispielsweise durch ein Magengeschwür auftreten kann. Der Hund gehört zum Tierarzt!
  • Blau oder Grün
    Diese Farben treten häufig bei einer Vergiftung auf, es handelt sich um einen tiermedizinischen Notfall! Eine Ausnahme besteht nur, wenn der Hund zuvor etwas stark Färbendes gefressen hat, wie zum Beispiel Spinat.
  • Schaumig
    Hunde erbrechen häufig schaumig, dabei kann die Masse beim Erbrechen gelb bis weiß sein. Es ist nur ein Hinweis darauf, dass Magensaft mit herauskam.
  • Kot
    Auch das ist ein Notfall, denn es liegt ein lebensbedrohlicher Darmverschluss vor. Schnell mit dem Hund zum Tierarzt oder in die Klinik!

Natürlich lassen Kosten Tierarzt und Klinik wenig attraktiv erscheinen, wenn Du unsicher bist und der Hund sich ansonsten scheinbar gut fühlt. Doch ein Laie kann die Schwere der Erkrankung oft nicht beurteilen. Mit einer Hundekrankenversicherung bist Du vor allen Eventualitäten geschützt. Sie trägt die Kosten für die Behandlung.

Du solltest bei diesen Anzeichen den Tierarzt aufsuchen

  • schlechter Allgemeinzustand des Hundes
  • kurzes und häufiges Erbrechen
  • Hund erbricht Blut und/oder Kot
  • Hund hat deutliche Bauchschmerzen
  • Tier hat Fieber, atmet schnell
  • gesteigertes Durstempfinden, häufiges Urinieren
  • kein Urin absetzen möglich
  • Hund hat einen aufgeblähten Bauch
  • wirkt ausgetrocknet
  • rascher Gewichtsverlust in der vergangenen Zeit
  • zusätzlich neurologische Symptome wie Bewegungsstörungen oder verändertes Verhalten
  • blasse bis gelbe Schleimhäute
  • deutliche Anzeichen für das Verschlucken eines Fremdkörpers liegen vor

So diagnostiziert der Tierarzt, wenn Dein Hund erbricht

Für die Diagnosestellung braucht der Tierarzt den Hund und Dich! Du solltest auf dem Weg dorthin gut nachdenken: Was ist Dir in jüngster Zeit aufgefallen (falls Du nicht direkt weißt, dass der Hund Gift gefressen oder einen Fremdkörper verschluckt hat)? Welche gesundheitlichen Auswirkungen sind erkennbar? Hat er sich anders verhalten, an Gewicht verloren, war aggressiv oder besonders desinteressiert? Der Tierarzt wird unter anderem die folgenden Maßnahmen einleiten:

  • Blutuntersuchung
    Handelt es sich nicht um einen Fremdkörper, wird das Blut untersucht. Rote und weiße Blutkörperchen, Nieren- und Zuckerwerte, Leberwerte, Tumormarker, Schilddrüse - diese und weitere Werte werden bestimmt und zur weiteren Abklärung analysiert.
  • Röntgen
    Bei Verdacht auf Darmverschluss kann zur Sicherung der Diagnose geröntgt werden. Darstellbar sind dabei auch Gas- oder Flüssigkeitsansammlungen in den Därmen oder in der Bauchhöhle.
  • Ultraschall
    Die Struktur der Organe kann mit einem Ultraschall besser dargestellt werden. Krebs und entzündliche Erkrankungen werden sichtbar.
  • Endoskopie
    Die Untersuchung wird unter Narkose durchgeführt und es können Speiseröhre und Darm „gespiegelt“ werden. Hierbei werden Entzündungen, Fremdkörper, Tumore und Geschwüre erkennbar.

So kann der Tierarzt den Hund behandeln

Meist kann ein akutes Erbrechen ohne Gabe von Medikamenten oder eine Operation behandelt werden. Dazu ist es wichtig, die ersten 12 bis 24 Stunden kein Futter zu reichen, damit sich der Magen-Darm-Trakt erst einmal beruhigen kann. Wasser muss aber immer zur Verfügung stehen! Beim Verschlucken eines Fremdkörpers kann die Erste Hilfe beim Hund so aussehen: Er wird an den Hinterbeinen (kleiner Hund) oder an der Brust (großer Hund) hochgenommen und vorsichtig geschüttelt. Oft löst sich ein Fremdkörper dabei bereits. Ist das nicht möglich, muss er mechanisch entfernt werden, sofern er noch in der Luft- oder Speiseröhre greifbar ist. Atmet der Hund nicht mehr, zählen Sekunden!

Lässt sich der Brechreiz durch Futterverzicht nicht beruhigen, wird der Tierarzt medikamentös behandeln (unter anderem mit Metoclopramid oder Maropitantum). Schlägt die Behandlung an, kann mit der vorsichtigen Gabe von Schonkost begonnen werden. Der Tierarzt wird zur möglichen Futterzusammenstellung beraten. Wichtig sind hierbei kleine Mahlzeiten, die dafür häufiger gegeben werden.

Geht es um eine Magendrehung beim Hund, einen Darmverschluss oder ein Geschwür, ist eine Operation meist der einzige Ausweg.

Du hast Fragen oder Anregungen zum Thema? Bitte hinterlass einen Kommentar!

Wie oft darf sich ein Hund übergeben?

Erbricht Dein Hund nur ein einziges Mal, ist in den meisten Fällen keine medizinische Behandlung nötig. Oft reicht eine 12- max. 24 Stunden lange Futterpause aus, damit sich das Gefühl von Übelkeit löst und der Magen sich beruhigt. Natürlich sollte Dein Hund stets Zugang zu frischem Wasser haben.

Was gebe ich meinem Hund nach dem Erbrechen?

In dem Fall empfehlen wir gekochten Reis, Kartoffeln sowie fettarmes Hühnchen. War das Futter die Ursache für das Erbrechen Deines Hundes, dann ist eine langfristige Umstellung auf ein kaltgepresstes oder sogar ein hypoallergenes Hundefutter zur Minderung von Nährstoffunverträglichkeiten sinnvoll.

Wann zum Tierarzt wenn Hund erbricht?

Wichtig: Egal ob akut oder chronisch – wenn der Hund neben dem Erbrechen weitere Anzeichen des Unwohlseins zeigt wie Müdigkeit oder gar Apathie, er über mehrere Stunden nichts trinkt oder keinen Kot absetzen kann, ist sofortige Hilfe beim Tierarzt zu suchen.

Was beruhigt den Magen nach Erbrechen beim Hund?

Diät und danach Schonkost Nach der 24-stündigen Diät ohne Futter sollte sich die Fütterung von Schonkost anschließen. Diese hilft Mensch wie Tier dabei, sich zu regenerieren. Besonders magenschonend sind folgende Lebensmittel: Gekochter Reis.

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