Was versteht man unter einem Anagramm?

Nicht Wolfgang, sondern „Ali W. Goethe“ könnte in einem ruhigen Moment vielleicht durchaus den Gedanken fassen: Staatsdiener: Dasein rastet. Zugegeben: Das ist ganz schön verwirrend, bleibt aber stets im vorgegebenen (sprachlichen) Rahmen – und das ist auch das Prinzip von Anagrammen, über die Sie gleich mehr erfahren können.

Unter Anagramm (von griechisch anagramma = „Buch­staben­versetzung“) versteht man Wörter oder Wendungen, die dadurch entstanden sind, dass die Buchstaben eines anderen Wortes (oder einer anderen Wendung) umgestellt worden sind, ohne dass Buchstaben hinzugefügt oder ausgelassen werden. So wird dann aus Staatsdiener zum Beispiel Dasein rastet oder auch Das tarnte sie oder Diaetenstars.

Anagramme sind durchaus in literarisch anspruchsvollen Texten zu Hause. Der Träger des Walter-Hasenclever- und des Büchner­preises Oskar Pastior hat gar ein Anagrammgedicht auf das Ausgangswort Orthographie verfasst.

Geradezu beliebt sind Anagramme, wenn es darum geht, Pseudonyme bzw. Künstlernamen zu basteln. So könnte sich etwa Exfinanzminister Theo Waigel durchaus unter Ali W. Goethe als Nachwuchsschriftsteller einen Namen machen. Vladimir Nabokov etwa signierte seinen Roman „Lolita“ mit Vivian Darkbloom und der Lyriker Paul Celan hieß eigentlich Paul Ancel.

Ein Anagramm (von griechisch anagráphein = umschreiben) bezeichnet eine Buchstabenfolge, die aus einer anderen Buchstabenfolge nur durch die Umstellung der Buchstaben gebildet wird. Das Anagramm wird auch "Letterwechsel" oder "Schüttelwort" genannt.

Ein Beispiel ist das Wort "Lampe", welches ein Anagramm zu "Ampel" und "Palme" ist. Das Umstellen der Buchstaben nennt man Anagrammieren. 

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Herkunft

Der griechische Dichter und Grammatiker Lykophron aus Chalkis (320 - 280 v. Chr.) gilt als Begründer des Anagramms. Er anagrammierte den Namen des Königs Ptolemaios II. mit einem Gedichtvers. Die Buchstabenfolge seines Namens Πτολεμαῖος wandelte er um in in ἀπὸ μέλιτος, was soviel bedeutet wie "von Honig". 

Anagramme als Verschlüsselungsmethode

Anagramme wurden schon immer verwendet, um wichtige Informationen zu verschlüsseln. So wurden geheimzuhaltende Texte anagrammiert, indem die Buchstaben beliebig umgestellt wurden. In die Wissenschaft der Verschlüsselung (Kryptographie) wird dieser Vorgang als Transposition bezeichnet. Die anagrammierten Texte (Geheimtexte) wurden dann veröffentlicht.

Beispiele für "Anagramme"

Hier einige Beispiele für einfache Anagramme:

  • Maus ist ein Anagramm von Saum
  • Lehm -> Mehl, Helm
  • Brei -> Bier, Brie
  • Karton -> Kontra
  • Leben -> Nebel, Elben
  • Schande -> Schaden
  • Bereichern -> Einbrecher
  • Geburt -> Erbgut, Betrug

Beispiele für "Anagramme mit Namen"

  • Tom Vorlost Riddle -> Lord Voldemort (aus J. K. Rowlings "Harry Potter"-Romanen)
  • Ohjann Golgo von Fontheweg -> Johann Wolfgang von Goethe (aus einem Roman von Walter Moers)

Anagramme und Buchstabensalat

Bei Buchstabensalat wird aus den Buchstaben eines Wortes ohne Sinn ein Wort mit Sinn gebildet.

Beispiele: 

  • Flaufau -> Auflauf
  • Okfphcsmrezne -> Kopfschmerzen

Buchstabengenerator für "Anagramm"

Hier kannst du einen Anagramm-Generator nutzen, um Buchstaben in Worte umzuordnen. Gerade, wenn du bei Kreuzworträtseln etc. nicht auf die Lösung kommst, kann dieser interessant sein. Tippe einfach deine Buchstaben in die Suchleiste ein, um zu beginnen.

Übungen zu Buchstabensalat

Hier einige Übungen zum Thema "Buchstabensalat". Findest du die Worte heraus?

 

Was bedeutet "Anagramm" auf Englisch und in anderen Sprachen?

  • Englisch: anagram
  • Französisch: anagramme
  • Italienisch: anagramma
  • Spanisch: anagrama
  • Türkisch: anagram
  • Chinesisch: Zìmí
  • Esperanto: anagramo

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Was ist ein Anagramm Beispiel?

Anagramm: Meint den Umstand, dass aus sämtlichen Buchstaben eines Wortes oder einer Wortfolge ein anderes Wort oder Wortfolge gebildet wird. Demnach wäre Mehl ein Anagramm von Lehm, Palme eines von Lampe sowie Atheismus eines von Mietshaus.

Was ist der Unterschied zwischen Anagramm und Palindrom?

Eine Zeichenkette, die vorwärts wie rückwärts gelesen dieselbe ist, wird Palindrom genannt (zum Beispiel Regallager, oder Lagerregal als dessen Anagramm). Während in einem Pangramm alle Buchstaben eines Alphabets vorkommen müssen, gibt bei einem Anagramm eine bestimmte Buchstabenfolge die zu verwendenden Zeichen vor.

Wie funktioniert ein Anagramm?

Ein Anagramm lösen Anagramme entstehen, wenn die Reihenfolge der Buchstaben eines Wortes verändert wird, sodass es nicht auf den ersten Blick gelesen oder verstanden werden kann. Um ein Anagramm zu lösen, muss die Reihenfolge der Buchstaben so verändert werden, dass ein sinnvolles Wort entsteht.

Wie bilde ich ein Anagramm?

Es werden also neue Worte aus Buchstaben gebildet, die eigentlich anderen Worten entspringen. Hierbei werden nicht nur Teile anderer Worte verwendet, sondern immer alle vorhandenen Buchstaben. Zum Beispiel ist "Lehm” ein Anagramm von "Mehl” oder "Helm”; "Maus” ist ein Anagramm von "Saum”.

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