Welche bedeutungen hatten die klöster im mittelalter

Welche Rolle spielten Klöster im Mittelalter?

Aktualisiert: Samstag, 01. Oktober 2022 15:17

Zurückgreifend auf Benedikt von Nursia (etwa um 480 bis etwa um 547) – nach dem der Mönchsorden der Benediktiner benannt ist – entstanden im Mittelalter eine Vielzahl von Klöstern. Dafür stark gemacht haben sich alle Gesellschaftsschichten: Adel, Klerus und auch das sogenannte "einfache" Volk, nämlich Bauern und Handwerk.

"Ora et labora"

Für den Adel wurden die klösterlichen Einrichtungen zur vorteilhaften "Entsorgungsmöglichkeit" ungeliebter Familienangehöriger oder anderer unliebsamer Widersacher. Aber die Mehrheit der sich üblicherweise für das Klosterleben begeisternden Menschen sah darin die Chance, ein Gott gewidmetes Leben im Einklang mit Gleichgesinnten zu leben, zu arbeiten, sich zu bilden und/oder sich um die Benachteiligten der Gesellschaft zu kümmern sowie – last but not least – zu beten ("Ora et labora" = "bete und arbeite". Ein Spruch, der zurückzuführen ist auf die Ordensregeln der Benediktiner). 

Aufgaben

Mönche und Nonnen waren sowohl landwirtschaftlich als auch handwerklich tätig, kümmerten sich um Bedürftige und Kranke, boten Unterkunft für Reisende und – noch wichtiger – Sicherheit im Alter. Sie machten die kulturelle Vergangenheit lebendig und richteten in vielen Fällen Klosterschulen ein. Im Laufe des Spätmittelalters (etwa ab Mitte/Ende des 13. Jahrhunderts bis etwa Ende des 15. Jahrhunderts) verloren Klöster dann zunehmend ihre ursprüngliche Bedeutung: nämlich die Wahrnehmung mehr oder weniger weltlicher Aufgaben.

Was blieb?

Geblieben war allerdings der soziale (karitative) Aspekt klösterlichen Wirkens. Ein Anspruch, der sich weitestgehend bis heute erhalten hat. Ansonsten wurde die darüber hinausgehende Rolle der Klöster (des Mittelalters) – im Zuge der sich entwickelnden Städte – mehr und mehr von den sich dort bildenden Zünften, Schulen und Universitäten übernommen.

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Quellen:

  • "Der ferne Spiegel" (Barbara Tuchman/SPIEGEL Edition 32)
  • "Leben im Mittelalter" (Annette Großbongardt, Johannes Saltzwedel, Hg./DVA: SPIEGEL Buchverlag)
  • "Geschichte: kompakt & visuell" (Philip Parker/Dorling Kindersley Verlag, München)
  • "Das Mittelalter" (Hywel Williams/National Geographic History)

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Kloster - Bedeutung der Klöster

Schlagwörter:
Aufbau eines Klosters, Geschichte der Klöster, Definition, Referat, Hausaufgabe, Kloster - Bedeutung der Klöster
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Referat

Bedeutung der Klöster


Definition des Begriffes „Kloster“
Ein Kloster ist eine Anlage, in der Menschen (in aller Regel Nonnen und Mönche) in einer auf die Ausübung ihrer Religion konzentrierten Lebensweise leben. Die Klosteranlage besteht in der Regel aus Kult-, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.


Geschichte der Klöster:

  • erste Klöster entstanden im 4. Jahrhundert n. Chr. in Ägypten
  • das älteste heute noch bestehende Kloster wurde vor ca. 1.600 Jahren in der heutigen Türkei gegründet
  • die Grundform eines Klosters nach unserer heutigen Vorstellung wurde im Jahr 529 in Montecassino gegründet
  • die Klöster wurden in Cluny „reformiert“ (um 930)
  • im Laufe des Mittelalters „verweltlichten“ die Klöster


Die Bedeutung von Klöstern:

  • Klöster waren Bewahrer der abendländischen Kultur und Kulturträger
  • Klöster galten insbesondere auch als Zentren der Bildung und der Wissenschaften
  • durch die Klöster wurden alte Traditionen gepflegt und so erhalten
  • Klöster waren auch Zufluchtsstätten
  • die Klöster mussten damals auch militärische Unterstützung leisten
  • es wurden Techniken und Wissen aus allen Bereichen an die Bevölkerung weitergegeben


Aufbau eines Klosters:
Den Mittelpunkt der Klosteranlage bildete die Kirche, die zugleich auch das prächtigste Gebäude war. Die Kirche stand im Mittelpunkt des Lebens der Klosterbewohner und ihrem religiösen Glauben wie auch dem räumlichen Leben. Die anderen Gebäude wie Werkstätten, Apotheken, Lehrräume etc. waren dagegen nicht so aufwändig gestaltet und verziert.


Quellenangaben:

  • Geschichte Geschehen (Unterrichtsbuch unserer Klasse)
  • Zeit für Geschichte (S. 82 – 89) – erhalten von Herrn Danielmeyer
  • Forum Geschichte (S. 148 – 157) – erhalten von Herrn Danielmeyer
  • Wikipedia: Kloster
  • Lexika: Der Große Brockhaus / Der Jugend Brockhaus

Klöster – Geschichte / 1. Halbjahr 2008/2009

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Welche Aufgabe hatten Kloster?

Klöster waren nicht nur religiöse Zentren, sondern auch bedeutende Handels- und Wirtschaftsbetriebe. Nicht selten lagen Klöster an wichtigen Handelsrouten, als Arbeitgeber zogen sie Handwerk und Handel an und waren mit der städtischen Wirtschaft eng verflochten.

Warum war die Kirche im Mittelalter für die Menschen so wichtig?

Seit dem 11. Jahrhundert hatte sich die Kirche mehr und mehr in eine Klerikerkirche verwandelt, Laien waren konsequent abgedrängt worden. Aus dem Papsttum war ein Renaissancefürstentum geworden, die Päpste agierten als Politiker. Alle Leistungen der Kurie bekamen Geldwert.

Wer sind die Kloster?

Als Kloster bezeichnet man eine Reihe von Gebäuden, in denen die Mitglieder eines Ordens, Mönche oder Nonnen, in Abgeschiedenheit von der Außenwelt leben. Aber öfters meint man auch die Lebensgemeinschaft selbst.

Wie viele Kloster gab es im Mittelalter?

Im 10. Jahrhundert bestanden im heutigen Deutschland, dem damaligen Heiligen Römischen Reich bereits mehr als 1.100 Klöster, womit Deutschland bereits hinter Frankreich mit mehr als 2.000 Klöstern und der iberischen Halbinsel mit mehr als 1.300 Klöstern den dritten Platz belegte.