Wer ist abraham im islam

Abraham wird als Vorbild im Glauben, Gebet (Salat), guten Werken und der Wallfahrt nach Mekka (Haddsch) verehrt. Der Islam wird im Koran auch als „Glaube Abrahams“ bezeichnet.

Im Islam gilt Abraham (arabisch: „Ibrahim“) als der erste Gläubige und als Stammvater der Araber. Im Koran ist er als einziger Träger des Beinamens „al-Khalil“ („der Vertraute“, „der Freund Gottes“) in besonderer Weise ausgezeichnet.

Seine Frau Sara gebar Isaak. Aus der Verbindung mit der ägyptischen Magd Hagar ging Ismael (arabisch: Ismail) hervor. Isaak ist der Urahn einer ganzen Reihe jüdischer Propheten bis hin zu Jesus (arabisch: Isa). Von Ismael stammt nur ein weiterer Prophet ab, der für den Islam bedeutendste: Mohammed.

Mit dem Namen Abrahams sind vor allem drei Ereignisse verbunden: die Hinwendung zum einzigen Gott, Allah, die Erneuerung der Kaaba in Mekka zusammen mit Ismael und die Bereitschaft Abrahams, einen seiner Söhne zu opfern. Ob es Ismael war, den Abraham zu opfern bereit war, oder wie in der biblischen Erzählung Isaak, verrät der Koran nicht, viele Moslems tendieren aber eher zu Ismael. Auf diese Begebenheit wird das Opferfest Id al-Adha (Islamische Feste) zurückgeführt, das im Wallfahrtsmonat Dhu l-Haddscha (Kalender) gefeiert wird. Das Grab Abrahams wird bis heute in Hebron verehrt.

Stellv. Attach� f�r

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich begr��e Sie alle sehr herzlich.

Ich bedanke mich bei allen, die diese Veranstaltungsreihe vorbereitet haben; denn dadurch wird gew�hrleistet, da� wir Abraham, der in den drei g�ttlichen Religionen eine zentrale Rolle spielt, n�her kennenlernen.

Ich werde versuchen, in K�rze den Propheten Abraham aus islamischer Sicht darzustellen und Ihnen sein Leben und seine Rolle in der islamischen Religion und Kultur n�herzubringen.

Bevor wir auf das Thema eingehen, m�chte ich einige Begriffe erl�utern. Beispielsweise: „Was ist Prophetentum im Islam?“ oder „Welche Rolle haben Propheten im Islam ?“

Die durch Gott auserw�hlten Propheten sind beauftragt, Gottes Religion in seinem Namen an die Menschheit zu verk�nden; genau dieses macht den Kern der Lehre �ber das Prophetentum im Islam aus.

Somit befinden sich die Propheten als Vermittler zwischen Gott und seinen Dienern (Menschen). Allah hat die Botschaften, die an die Menschen vermittelt werden sollen, durch die Propheten verk�ndet. Alle Propheten, von Adam bis zu unserem letzten Propheten, haben diese Aufgabe erf�llt.

Es sollte nicht au�er Acht gelassen werden, da� alle Propheten Menschen sind, da� sie von einem Vater und einer Mutter geboren wurden, essen, trinken, erkranken, schlafen, heiraten und auch Kinder bekommen, genauso wie wir. Ausgenommen sind die besondere Lebensumt�nde von Jesus und Adam. (Sure Al-i Imran: 3/59)

Die Propheten werden im Islam nicht als Gott oder gott�hnlich angesehen; der Islam sieht sie als Gesandte, Botschafter und Diener Gottes.

Propheten besitzen folgende Besonderheiten:

• sie begehen keine S�nden               : Tugend                            (Ismet)

• sind sehr intelligent                        : Intelligenz – Scharfsinn       (Fetanet)

• sind sehr vertrauensw�rdig              : Vertrauensw�rdigkeit          (Emanet)

• sind ehrlich, l�gen nicht                  : Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit     (Sidk)

Wir entnehmen dem Koran, da� die Propheten immer gute und besonders auserw�hlte Menschen sind. (Sure An’am : 5/85)

Nach dem Islam ist das Prophetentum nicht eine Sache, die man mit Arbeit erlangt, es ist eine Berufung, die von Gott verliehen und vergeben wird.

Wir wissen, da� eine Prophetenkette generell aus Mitgliedern derselben Familie besteht und da� mehrere Propheten aus der gleichen Familie ernannt wurden.

Die Prophetengeschichte entspricht der Menschheitsgeschichte. Der erste Mensch ist zugleich der erste Prophet. Adam wird als erster Vater der Menschheit und Abraham als zweiter Vater betrachtet.

Alle Propheten waren mit Qual, Kummer, Sorge, Beleidigungen, Unterdr�ckung und Verbannung konfrontiert. Deshalb ist im Islam einigen Propheten (Noah, Abraham, Moses, Jesus und Mohammed) die Eigenschaft “gr��te Propheten“ (Ulu'l-Azm) verliehen worden. Diese Eigenschaft wurde ihnen deshalb zuerkannt, weil sie trotz der schweren Aufgabe nicht aufgegeben haben, und mit Ausdauer, Geduld und Entschlossenheit ihre Aufgabe erf�llt haben.

Wenn Propheten �bernat�rliche Situationen, Kr�fte entwickeln bzw. Wundersame Dinge zustande bringen, um zu beweisen, da� sie Propheten sind, wird dies als Wunder bezeichnet. Auch Abraham ist einer der Propheten, die Wunder vollbracht haben. Der damalige K�nig von Babylon namens Nimrod, hat Abraham ins Feuer werfen lassen. Das Feuer hat aber, anstatt Abraham zu verbrennen, sich in einen Rosengarten verwandelt. (Sure al-Anbiya: 21/69)

In unserer Religion wird zwischen den Propheten nicht unterschieden; es ist ein Grundprinzip, an alle Propheten zu glauben, und zwar ohne jeglichen Unterschied. Dieses Thema kommt im Kur'an folgenderma�en vor :

“ Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm ergeben wir uns. „ (Sure al-Baqarah: 2/285)

Der Zweck der Entsendung der Propheten ist es, den monotheistischen Glauben (Tevhid - Einheit Gottes) den Menschen zu verk�nden. Abraham hat hierbei eine besondere Bedeutung. Wir nennen dies die “Hanif-Religion.“

In Sure 6, Vers 161 hei�t es:

“Siehe, mich hat mein Herr auf einen geraden Weg geleitet -zu dem rechten Glauben, dem Glauben Abrahams, des Aufrechten. Und er war keiner der G�tzendiener.” (Sure al-An’am : 6/161)

Die Auffassung des Monotheismus ist mit Abraham, Moses und Jesus weitergef�hrt worden und hat bei Mohammed sein Ende gefunden. Deshalb sehen wir Mohammed nicht als Gr�nder des Islam. Nach der Lehre des Islam sind die Propheten keine Gr�nder der Religionen. Der einzige Gr�nder ist Gott. Deshalb sehen wir keinen Unterschied zwischen dem Aufruf (Einladung) und den Aufgaben der Propheten, Abraham, Moses, Jesus, Mohammed wie aller anderen Propheten.

In Sure 2, Vers 136 :

Sprecht:“Wir glauben an Allah und was zu uns herabgesandt worden, und was herabgesandt ward Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und (seinen) Kindern, und was gegeben ward Moses und Jesus, und was gegeben ward (allen andern) Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen; und Ihm ergeben wir uns. „ (Sure al-Baqarah: 2/136)

Die Aufforderung des Koran, ist es, die Religion von Abraham zu befolgen. Es ist m�glich, ihn als den ersten Muslim zu bezeichnen. In 3. Sure hei�t es : “Sicherlich sind die Abraham N�chststehenden unter den Menschen jene, die ihm folgten, und dieser Prophet und die Gl�ubigen. Und Allah ist der Freund der Gl�ubigen. „ (Sure Al-i Imran :3/68)

Das grundlegende Prinzip seiner “Hanif-Religion„(Sure An’am:6/79) “kein S�ndiger tr�gt die S�nde (Verantwortung) anderer S�ndiger; der Mensch bekommt nur die Gegenleistung seiner eigenen Arbeit„ (Sure An-Nadschm: 53/36-44) ist zugleich der Kern und das Fundament des Islam.

Propheten hatten Vorbild-Funktion, waren gegen�ber ihrer Umgebung immer freundlich, hilfsbereit entgegenkommend und standen f�r die gute Moral ein. Propheten zeigten Gr��e und St�rke, indem sie sogar denjenigen verzeihen konnten, von denen sie beleidigt oder verachtet wurden. Und Abraham war einer dieser Propheten.

In diesem Zusammenhang ist folgender Abschnitt aus der Sure Maria sehr interessant, indem Abraham zu seinem Vater, der G�tzen anbetet, spricht. Es hei�t dort:

-Gedenke, was in diesem Buch �ber Abraham steht. Er war ein Mann der Wahrheit, ein Prophet.

-Da er zu seinem Vater sprach: �O mein Vater, warum verehrst du das, was nicht h�rt und nicht sieht und dir in nichts n�tzen kann?

-O mein Vater, zu mir ist in Wahrheit eine Erkenntnis gekommen, die nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den rechten Pfad leiten.

-O mein Vater, diene nicht dem Satan, denn Satan ist ein Emp�rer wider den Allerbarmer.

-O mein Vater, siehe, ich f�rchte, es m�chte dich die Strafe vom Allerbarmer treffen, und dann wirst du ein Freund Satans werden.�

-Er antwortete: �Verl�ssest du meine G�tter, o Abraham? Wenn du nicht aufh�rst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlasse mich auf lange Zeit.�

-(Abraham) sprach: �Friede sei auf dir! Ich will von meinem Herrn Vergebung f�r dich erflehen: Er ist gn�dig gegen mich.

-Und ich werde mich fernhalten von euch und von dem, was ihr statt Allah anruft; und ich will zu meinem Herrn beten; ich werde im Gebet zu meinem Herrn bestimmt nicht entt�uscht.�

-Als er sich nun von ihnen und von dem, was sie statt Allah verehrten, getrennt hatte, da bescherten Wir ihm Isaak und Jakob und machten beide zu Propheten.

-Und Wir verliehen ihnen Unsere Barmherzigkeit; und Wir gaben ihnen einen wahren und hohen Ruf. (Sure Maria : 19/41-50)

Der Koran lehrt uns mit diesem Dialog unsere Eltern zu achten und ihnen zu vergeben, auch wenn sie ungl�ubig sind.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Der Name des Propheten Abraham wird im Koran in 25 Suren insgesamt 69 Mal mit unterschiedlichen Eigenschaften erw�hnt. Mit Hilfe einiger Zitate m�chte ich Ihnen nun Abraham n�her bringen.

In Sure 11, Vers 75 :

-Wahrlich, Abraham war milde, mitleidig, Gott zugewandt. (Sure Hud: 11/75)

In Sure 16, Vers 120-121 :

-Abraham war eine Gemeischaft (f�r sich), (dem einen) Gott dem�tig ergeben, ein Hanif und keine Heide, dankbar f�r Gottes Wohltaten. Gott hat ihn erw�hlt und auf den geraden Weg gef�hrt. (Sure Nahl : 16/120-121)

Allah stellt den Propheten Abraham im Koran vor allem als Vorbild f�r die Menschen dar. Er bezeichnet ihn im Koran als “Khalil„ den “Besonderen Freund„.

In Sure 4, Vers 125 hei�t es dazu:

-Und wer hat einen sch�neren Glauben als jener, der sich Allah ergibt, der Gutes wirkt und der dem Bekenntnis Abrahams, des Aufrechten im Glauben, folgt? Und Allah nahm sich Abraham besonders zum Freund. (Sure An-Nis�:4/125)

Als eines Tages ein Mann Mohammed mit “O! Gesegnetester unter den geschaffenen„ anredete, erwiederte Mohammed “derjenige den Du meinst, ist Abraham„. Nach der �berlieferung hat Abraham nie ohne G�ste gespeist. Eines Tages hat er einen nichtmuslim eingeladen. Dieser begann mit dem Essen, ohne “Bismillah„ (mit dem Namen Allahs) zu sagen. Daraufhin forderte Abraham ihn hierzu auf. Als der Gast aber sagte, da� er nicht an Gott glaubt, schikte ihn Abraham aus dem Haus. Als aber Allah zu Abraham sagt: “obwohl ich f�r soviel Wohltaten (alles) keine Gegenleistung erwarte, stellst Du sogar f�r ein paar Bissen Bedingungen.„ sch�mt sich Abraham, sucht, findet und holt seinen Gast zu sich nach Hause zur�ck. (Muslim, Fezail 4/1839).

Es wird angenommen, da� die Gastfreundschaft unserer t�rkischen Mitb�rger auf Abraham zur�ckgeht. Bei ihnen ist es zur Tradition geworden f�r einen gedeckten Tisch „Tisch des Halil Ibrahim", f�r den Besucher „Besucher Gottes" und am Ende des Essens „m�ge Allah Halil Ibrahims segen (Fruchtbarkeit) geben" zu sagen.

Wir sehen, da� dasjenige Kriterium, das jemanden zum Feind Gottesoder Freund Gottesmacht, der Glaube ist (iman). Denn Allah benutzt f�r den Vater von Abraham den Ausdruck Azar “Feind Gottes„ (Sure Taubah : 9/114) und f�r Abraham die Bezeichnung “Freund Gottes„ (Sure an-Nis�: 4/125). �hnliches ist �ber Abraham auch in der Bibel zu finden:

1.Mose Kapitel 15/6

Abraham glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

Jesaja, Kapitel 41/8

“Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erw�hlt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes”

Jakobus Kapitel 2/23

So ist die Schrift erf�llt, die da spricht �Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden�, und er wurde �ein Freund Gottes� genannt.

Meine Damen und Herren

Im Koran wird �ber den Geburtsort und den Lebensraum von Abraham keine detaillierte Information gegeben. Aber eine wichtige Erkenntnis ist, dass der Prophet Lot ein Zeitgenosse von Abraham war und sie in benachbarten Regionen lebten.

Im Koran in Sure 37 wird darauf hingewiesen, dass Abraham von Noah abstammte:

-Friede sei auf Noah unter den V�lkern!

-Also belohnen Wir jene, die Gutes wirken.

-Er geh�rte zu Unseren gl�ubigen Dienern.

-Dann lie�en Wir die andern ertrinken.

-Und f�rwahr, von seiner Gemeinde war Abraham. (Sure as-Saffat: 37/79-83)

Isaak und Ismael sind S�hne Abrahams, und beide sind Propheten. Weil sehr viele Propheten von ihnen abstammen, nennt man Abraham auch, “den Vater der Propheten.” Die Kinder Israel stammen von Isaak und die Araber von Ismael ab. Somit ist Abraham der Vater der drei Weltreligionen, also von Judentum, Christentum und dem Islam.

Abraham ist f�r uns Muslime der Ur-Gro�vater unseres Propheten Mohammed. Aus diesem Grund spricht jeder Muslim nach jedem der f�nf t�glichen Gebete ein Sto�gebet (Salavat) aus, zuerst f�r Prophet Mohammed und danach f�r dessen Vorfahre Abraham. Das bedeutet, da� beim t�gliche Gebet auch immer Abrahams Name rezitiert wird.

Wir kennen ihn als eine Person, die sich mit den G�tzen zu seiner Zeit auseinandergesetzt hat. Er brachte die Offenbarung Allahs zu seinem g�tzendienerischen Volk und warnte es. Sein Volk h�rte nicht auf ihn und stellte sich gegen ihn. Als der Druck des Volkes gr��er wurde, wanderte Abraham mit seiner Frau, dem Propheten Lot und einigen Leuten notgedrungen aus.

Zu Abrahams Zeiten beteten viele V�lker im Raum Mesopotamien und in Mittel- und Ostanatolien den Himmel und die Sterne an. Ihr gr��ter Gott war der Mond-Gott "Sin". Au�erdem stellten diese V�lker gepr�gte Bilder und Skulpturen der G�tter her und beteten sie an. Dieser sehr verbreitete Glaube fand im Nahen Osten viele Anh�nger und bestand f�r lange Zeiten, genauer gesagt bis zum 6. Jahrhundert vor Christi. Als ein Produkt dieses Glaubens wurden in ganz Mesopotamien bis ins innere Anatolien "Ziggurat" genannte Geb�ude gebaut, die sowohl als Observatorien als auch als Tempel, in denen insbesondere der Mond-Gott "Sin" angebetet wurde, dienten. Diese heutzutage nur noch durch arch�ologische Forschungen feststellbare Glaubensart wird im Koran erw�hnt. Laut Koran hatte der Prophet Abraham es abgelehnt, diese G�tter anzubeten und erkannte den einzigen wahren Gott, (Allah) an. Der Koran erz�hlt:

-Und als Abraham zu seinem Vater Azar sprach: "Nimmst du Bilder zu G�ttern an? Wahrlich ich sehe dich und dein Volk in offenkundigem Irrtum!"

-Und so zeigten Wir Abraham das K�nigreich der Himmel und der Erde, damit er zu den Festen im Glauben geh�re.(Sure An’am: 6/74-75)

Nach dem Koran, hat Abraham mithilfe seiner eigenen Erfahrungen Allah erkannt. Dar�ber wird im Koran in folgendem Vers erz�hlt:

-Als nun die Nacht ihn �berschattete, da erblickte er einen Stern. Er sprach: �Das ist mein Herr!� Doch da er unterging, sprach er: �Ich liebe nicht die Untergehenden.�

-Als er den Mond sah, sein Licht ausbreitend, da sprach er: �Das ist mein Herr!� Doch da er unterging, sprach er: �H�tte nicht mein Herr mich recht geleitet, w�re ich gewi� unter den Verirrten gewesen.�

-Als er die Sonne sah, ihr Licht ausbreitend, da sprach er: �Das ist mein Herr, das ist das Gr��te!� Da sie aber unterging, sprach er: �O mein Volk, ich habe nichts zu tun mit dem, was ihr anbetet. (Sure An’am: 6/76-78)

Der T�binger Theologe Prof. Karl-Josef KUSCHEL erkl�rt in seinem Buch: “Abraham hatte die Eitelkeit und Vergeblichkeit jedes G�tzendienstes aus eigener Kraft erkannt und sich der Sch�pfermacht des einen und wahren Gottes gebeugt... Abraham ist im Koran der Gott vertrauende Mensch. Denn Voraussetzung f�r Abrahams Weg zu Gott war das Vertrauen, da� Gott ihm seinen Weg zeigen werde.„ (K. J. KUSCHEL, Streit um Abraham, Piper Serie, M�nchen, 1994, s.184)

In 6. Sure hei�t es dazu:

-Ich wende mich nunmehr demjenigen zu, der Himmel und Erde geschaffen hat. (Ich verhalte mich so) als Hanif. Und ich bin keine Heide.� (Sure An’am: 6/79)

Gleich im Anschluss an diesen Vers sagt der Koran �ber Abraham und den anderen von ihm abstammenden Propheten folgendes:

-Und sein Volk stritt mit ihm. Da sagte er: �Streitet ihr mit mir �ber Allah, da Er mich schon recht geleitet hat? Und ich f�rchte nicht das, was ihr Ihm zur Seite stellt, sondern nur das, was mein Herr will. Mein Herr umfa�t alle Dinge mit Wissen. Wollt ihr denn nicht verstehen?

-Und wie sollte ich das f�rchten; was ihr anbetet, wenn ihr nicht f�rchtet, Allah etwas zur Seite zu stellen, wozu Er euch keine Vollmacht niedersandte?� Welche der beiden Parteien hat also gr��eres Anrecht auf Frieden, wenn ihr es wisset?

-Die da glauben und ihren Glauben nicht mit Ungerechtigkeit vermengen - sie sind es, die Frieden haben sollen und die rechtgeleitet sind.

-Das ist Unser Beweis, den Wir Abraham seinem Volk gegen�ber gaben. Wir erheben in den R�ngen, wen Wir wollen. Siehe, dein Herr ist allweise, allwissend.

-Wir schenkten ihm Isaak und Jakob; jeden leiteten Wir recht, wie Wir vordem Noah recht geleitet hatten und von seinen Nachfahren David und Salomo und Hiob und Joseph und Moses und Aaron. Also belohnen Wir die Wirker des Guten.

-Und (Wir leiteten) Zacharias und Johannes und Jesus und Elias; alle geh�rten sie zu den Rechtschaffenen.

-Und (Wir leiteten) Ismael und Elisa und Jonas und Lot; sie alle zeichneten Wir aus unter den V�lkern.

-Ebenso manche von ihren V�tern und ihren Kindern und ihren Br�dern: Wir erw�hlten sie und leiteten sie auf den geraden Weg.

-Das ist der Weg Allahs; damit leitet Er von Seinen Dienern, wen Er will. H�tten sie aber anderes angebetet, wahrlich, nichts h�tte ihnen all ihr Tun gefruchtet.

-Diese sind es, denen Wir die Schrift gaben und die Weisheit und das Prophetentum. Wenn aber diese das (Prophetentum) leugnen, dann haben Wir es einem Volke anvertraut, das es nicht leugnet.

-Das sind jene, die Allah recht geleitet hat: so folge ihrem Weg. Sprich: �Ich verlange von euch keinen Lohn daf�r. Es ist ja nichts anderes als eine Ermahnung f�r die ganze Menschheit.� (Sure An’am: 6/80-90)

Der Theologe Prof. KUSCHEL arbeitete die Rolle von Abraham im Koran f�nf Fixpunkte heraus:

Erster Fixpunkt (KUSCHEL, Streit um Abraham, s.183):Abraham steht f�r den konsequenten und strengen Monotheismus, der erkannt hat: Gott ist “ der Herr der Menschen in aller Welt, er, der mich geschaffen hat und nun rechtleitet, der mir zu essen und zu trinken gibt und mich, wenn ich krank bin, heilt, der mich sterben l��t und darauf lebendig macht, und von dem ich hoffe, da� er mir am Tag des Gerichts meine S�nde vergibt. „ (Sure Suara : 26/77-82)

Zweiter Fixpunkt (KUSCHEL, Streit um Abraham, s.183):Wird Gottes Gottheit durch G�tzen verdunkelt, m�ssen diese gest�rzt werden... Abraham war der Zerst�rer der G�tzenbilder. Abraham sagt im Koran : “Und ich werde, bei Gott, eure G�tzen �berlisten, nachdem ihr den R�cken gekehrt (und mich mit ihnen) allein gelassen habt. „ Und er schlug sie in St�cke, ausgenommen einen (G�tzen), der ihnen (ebenfalls) geh�rte und der (besonders) gro� war. Vielleicht w�rden sie (sp�ter) zu ihm zur�ckkehren. Sie (entdeckten das Werk der Zerst�rung und) sagten :“Wer hat dies mit unseren G�ttern gemacht? Er geh�rt zu den Frevlern. „ Irgendwelche Leute sagen : “Wir haben einen Burschen namens Abraham (in abf�lliger Weise) von ihnen sprechen h�ren. „ Sie sagten : “Bringt ihn her (damit er) vor den Augen der Leute (Rede und Antwort steht)!... Er sagte : “Wollt ihr denn an Gottes Statt etwas verehren, was euch weder etwas n�tzen noch Schaden zuf�gen kann? Pfui �ber euch und �ber das, was ihr an Gottes Statt verehrt! Habt ihr denn keinen Verstand? (Sure al-Anbiya 21/57-67)

Dritter Fixpunkt (KUSCHEL, Streit um Abraham, s.185):Abraham steht auch beim Propheten Modell f�r Rettung, Exodus und Nachkommenverhei�ung eines monotheistischen Glaubensk�mpfers durch Gott selbst. “Sie sagten: Verbrent ihn und helft (auf diese Weise) euren G�ttern, wenn ihr (schon) vorhabt, etwas zu tun!„ Wir sagten (als sie Abraham dem Feuer ausgesetzt hatten) : “Feuer! Sei f�r Abraham k�hl und unsch�dlich! „ Sie wollten eine List gegen ihn anwenden. Aber wir bewirkten, da� sie (selber) es waren, die am meisten verloren. Und wir retteten ihn und Lot in das Land, das wir f�r die Menschen in aller Welt gesegnet haben. Und wir schenkten ihm zus�tzlich den Isaak und Jakob. Und alle machten wir zu Rechtschaffenen. „ (Sure 21/68-72)

Vierter Fixpunkt (KUSCHEL, Streit um Abraham, s.185): Der Prophet benutzt Abraham, um dem eigenen Volk gegen�ber mit noch gr��erem Nachdruck als Warner vor dem g�ttlichen Strafgericht auftreten zu k�nnen. Abraham war mild, empfindsam und bu�fertig. (Die Gesandten sagten) “Abraham! La� davon ab! Die Entscheidung deines Herrn ist nun einmal getroffen, und unabwendbare Strafe wird �ber sie kommen. „ (Sure Hud: 11/75-76)

Wichtig an diesen Stellen ist, da� Abraham nicht nur als Warner, sondern auch als der Barmherzige hingestellt wird, der sich vor Gott f�r die S�nder verwendet und um Vergebung bittet. Wie im Fall seines Vaters. (Sure Shuara: 26/86) (KUSCHEL, Streit um Abraham, s. 186)

F�nfter Fixpunkt (KUSCHEL, Streit um Abraham, s.186): Im Koran wird durch den Propheten die Wiederentdeckung und Wiedererweckung der “Religion Abrahams„ wieder deutlich gemacht : “Abraham war eine Gemeischaft (f�r sich), (dem einen) Gott dem�tig ergeben, ein Hanif und keine Heide, dankbar f�r Gottes Wohltaten. Gott hat ihn erw�hlt und auf den geraden Weg gef�hrt. Und wir haben ihm im Diesseits Gutes gegeben. Und im Jenseits geh�rt er zu den Rechtschaffenen. Darauf haben wir dir (die Weisung) eingegeben: Folg der Religion Abrahams, eines Hanifen-er war keine Heide. „ (Sure Nahl : 16/120-121)

Verehrte G�ste

Um als gl�ubige Menschen, die an den selben Gott glauben, zusammen leben zu k�nnen, sind wir sehr wohl dazu aufgefordert, die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede herauszufinden. Eine Gemeinsamkeit ist Abraham. Seine Auseinandersetzung mit den Ungl�ubigen auf der einen Seite und seine G�te, Menschlichkeit und Toleranz auf der anderen Seite mu� Vorbild f�r uns alle sein. Lassen Sie uns im Rahmen seiner Eigenschaft “Freund Gottes„ friedlich und geschwisterlich zusammenleben. Kriege sollen nicht sein, Menschen sollen nicht sterben, Kinder sollen nicht weinen. Gottes Wohltaten reichen f�r uns alle. Es ist daher nicht wichtig, wo Abraham herstammt. Seine Prinzipien sind wichtig.

Ich w�nsche uns allen, da� die Eigenschaft “Khalil” (Besonderer Freund) des Propheten Abraham, dem Frieden, der Freundschaft, Br�derlichkeit, und der Toleranz beitr�gt und auch in der Gesellschaft in Erscheinung tritt.

Wer war Abraham im Alten Testament?

Am Anfang der Geschichte des jüdischen Volkes steht Abraham, er ist der Urvater der Juden. Abraham ist als prominente Figur des Alten Testaments ebenso einer der Altväter des Christentums. Im Islam gilt Abraham als großer Prophet, der erkannte, dass es nur einen einzigen Gott gibt.

Was ist mit Abraham passiert?

Abraham stirbt nach Gen 25,7–10 im Alter von 175 Jahren und wird in der Höhle Machpela bestattet, wo er zuvor bereits Sara begraben hatte (Gen 23).

Wer ist der Vater von Abraham?

TerachAbraham / Vaternull

Wer hat die Mekka gebaut?

Nach islamischem Glauben wurde die Kaaba (gemäß Sure 22/26) von Adam erbaut und die zwischenzeitliche Ruine von Abraham ( إبراهيم / Ibrāhīm) in Zusammenarbeit mit seinem Sohn Ismael im Auftrag Gottes als Wallfahrtsstätte wiedererrichtet.