Wer ist der echte nikolaus

Der 6. Dezember ist Nikolaustag

Jedes Jahr in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember stehen blitzblank geputzte Schuhe vor unseren Haustüren. Am nächsten Morgen, dem Nikolaustag, sind sie prall gefüllt mit Äpfeln, Nüssen und vor allem mit einem Schokoladen Nikolaus.

Ein Mann, gute Taten und viele Namen: In den Niederlanden und in Belgien heißt er Sinterklaas, in Luxemburg Kleeschen. Zur Freude der Kinder kommt der Nikolaus in den Beneluxländern wie auch bei uns irgendwann heimlich in der Nacht zum 6. Dezember und verteilt seine Gaben. In Amerika bringt Santa Claus die Geschenke in seinem Rentierschlitten erst an Weihnachten, Noel Baba aus der Türkei verteilt sie zu Silvester.

Wer ist der Nikolaus und warum beschenkt er uns?

Den Heiligen Nikolaus gab es wirklich, aber er hat nichts mit der heutigen Schokoladenfigur gemeinsam. Dieser weißbärtige, rot gekleidete, lieb aussehende alte Mann mit Bauch war ein Werbeprodukt einer amerikanischen Mineralwasserfirma. Anschließend wurde er von Coca-Cola zu Werbezwecken weiterverbreitet und wird seitdem oft mit der Figur des amerikanischen Weihnachtsmannes vermischt.

Der echte Nikolaus war ein Bischof, der ein Herz für Kinder und arme Menschen hatte. Anhand seiner Gebeine fanden russische Wissenschaftler heraus, dass er knapp unter 1,67 Meter groß und Vegetarier war und an chronischer Arthritis litt. Er war ein reicher Mann und so half der heilige Mann einem Vater mit drei Töchtern aus der finanziellen Not. Der Überlieferung zufolge warf er nachts drei Goldklumpen durch den Kamin – direkt in die zum Trocknen aufgehängten Kindersocken. Daher wird er oft neben seiner Mitra, der hohen Bischofsmütze, seinem weiten Bischofsmantel und seinem Stab, mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln dargestellt.

Gefüllte Strümpfe und geputzte Stiefel

Kinder spielen bis heute noch diese gute Tat nach, indem sie erst ihre Strümpfe an den Ofen hängten, später jedoch Papierschiffchen bastelten, in die der Nikolaus seine Gaben legen konnte. Schiffe wurden gewählt, da der Legende nach der Bischof in Not geratene Seeleute vor dem Tod rettete, indem er einen schweren Sturm auf dem Meer stillte. Aufgrund dieser Wundergeschichte wurde Nikolaus zum Schutzpatron der Seefahrer. Damit aber nicht genug, auch die Stadt Myra bewahrte er unter anderem vor einer Hungersnot oder rettete zu Unrecht Verurteilte.

Der Heilige Nikolaus und die Kirche

Da er sowohl in der lateinischen als auch in der griechischen Kirche hochverehrt wird, wurde Nikolaus von Myra später der Patron von Russland und der Schweiz, von Amsterdam und Meran. Auch heute noch ist er der Schutzpatron der Seefahrer, Schnapsbrenner, Gefangenen, Feuerwehrmänner, Wirte, Schüler, Kaufleute und Pilger, um nur einige zu nennen.

Die früher verwendeten Schiffchen wurden schon lange abgelöst durch geputzte Schuhe oder gar Stiefel, in die mehr Süßigkeiten hineinpassen. Aber nicht nur an den geputzten Schuhen ist erkennbar, dass der heilige Nikolaus heute immer noch präsent ist. Viele Namen gehen auf ihn zurück: Klaus oder Klaas, Nicole oder Nicola, aber auch zahlreiche Nachnamen sind so entstanden: Klose oder Kohlhaas zum Beispiel. Und selbst der Gartenzwerg soll ein Abkömmling des Nikolaus sein.

Wie dem auch sei, wichtiger als all die gefüllten Stiefel ist der Sinn des Nikolausbrauches: die Nächstenliebe und für andere da zu sein.

Steckbrief: Nikolaus von Myra

Name: Nikolaus von Myra
Geboren: wahrscheinlich am 15. März 270
Geburtsort: Patara, an der heutigen türkischen Mittelmeerküste
Beruf: Bischof
Gestorben: wahrscheinlich am 6. Dezember 343 in Myra
Heiliggesprochen: 6. Dezember 1222

Wer ist der echte nikolaus

Wer ist der echte nikolaus

Nikolausmänner lachen vom Regal – ganz ohne gebrochene Nase, die ihm nun Wissenschaftler in England rekonstriert haben.
Foto: Hans Slegers via Shutterstock

LIVERPOOL, 06 December, 2021 / 6:55 AM (CNA Deutsch).- 

Er ist einer der beliebtesten Heiligen der Kirche – auch und gerade bei den Kindern – doch wie er wikrklich aussah, ist nicht bekannt.

Allerdings haben Wissenschaftler einer Universität in Liverpool vor einigen Jahren ein Portrait enthüllt, welches die realistischste Darstellung des heiligen Nikolaus von Myra sein soll – dessen die Kirche am 6. Dezember gedenkt.

Forscher des "Face Lab" – wörtlich Gesichtslabor – der John Moores University verwendeten 3D-Technik und Gesichtrekonstruktionsverfahren, um sein Konterfei zu kreieren: 

https://twitter.com/FaceLabLJMU/status/806168986996080640/photo/1

Die Rekonstruktion beruhe auf allen verfügbaren Skelett-Daten und geschichtlichen Unterlagen, so Professorin Caroline Wilkinson gegenüber der BBC. Eine Sprecherin der Universität teilte mit, das neue Bild verwende "die aktuellsten anatomischen Standards, medizinische Daten über türkische Hautdichte, und CGI-Technik".

Offenbar hat niemand den Wissenschaftlern gesagt, dass der Heilige gar kein Türke, sondern Grieche war.

Die Forscher gaben dem heiligen Nikolaus zudem eine gebrochene Nase. Wie Wilkinson erklärte, sei diese "asymmetrisch geheilt, was ihm eine charakteristische Nase und raue Erscheinung" verleihe, so die Professorin.

Nikolaus von Myra lebte von 270 bis 343 in Kleinasien. Damals War es Teil des römischen, später des byzantinischen Reichs. Heute gehört die Region zur Türkei. Sein griechischer Name Nikólaos ist nicht christlichen, sondern vorchristlichen Ursprungs und bedeutet "Volkssieg".

Während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian wurde er inhaftiert, bis Konstantin an die Macht kam.

Nikolaus war bekannt dafür, den Glauben robust zu vertreten. Um seine Figur ranken sich viele Geschichten – etwa jene, dass er den Häretiker Arius, welcher der großen Arianische Häresie ihren Namen gab, beim Konzilvon Nicäa eine Ohrfeige verpasste. 

Angesichts der gebrochenen Nase stellt sich freilich die Frage, ob Arius nicht vielleicht zurückgeschlagen hat. 

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Zuerst veröffentlicht am 12. Dezember 2016.

  • Tags:
  • Heilige
  • Heiliger Nikolaus

Wessen Patron ist der Nikolaus?

Ein Mann wird zur Legende Doch gefeiert wird dieser Gedenktag bereits seit vielen Jahrhunderten. Auch heute noch gilt der heilige St. Nikolaus als Schutzpatron der Seefahrer, Jungfrauen, Armen und Kinder. Er ist aber auch der Patron der Schüler, Pilger, Gefangenen, Diebe und vielen anderen mehr.

Woher kommt der echte Nikolaus?

Nikolaus lebte vor etwa 1.700 Jahren. Er war Bischof von Myra, einer Stadt an der Mittelmeerküste der heutigen Türkei. In vielen Ländern der Welt verehren die Menschen den heiligen Nikolaus, weil er ein großes Herz für arme Menschen und Kinder hatte.

Wie sah der Nikolaus in echt aus?

Historischen Dokumenten zufolge sah der oft wie ein Wikinger dargestellte Nikolaus nämlich ganz anders aus. Er hatte keinen weißen kuscheligen Bart, sondern einen schwarzen kratzigen Schnauzbart. Geboren ist er in Kleinasien.

Wer hat den Weihnachtsmann wirklich erfunden?

Dieser Brauch geht auf niederländische Einwanderer zurück, bei denen Santa Claus wiederum Sinterklaas heißt. Sinterklaas geht traditionell auf Nikolaus von Myra zurück. Zwar stammt Nikolaus von Myra aus der heutigen Türkei, jedoch hat sich Demre, das damalige Myra, erst seit etwa 1950 zu einer Pilgerstadt entwickelt.