Wer nicht handelt wird behandelt bedeutung

Das Gerechtigkeits-Bewusstsein ist tief in jedem Menschen verankert:
Du bekommst, was du verdienst, Zahn um Zahn, Auge um Auge, wie du mir, so ich dir, Karma is a bitch, Strafe muss sein.

Die Folgen dieses Bewusstseins sind viel gravierender, als ihr glaubt, und reichen von jahrelangen Zwistigkeiten innerhalb des engsten Familienkreises („Nachdem meine Cousine mich vor 8 Jahren bei unserer Hochzeit so beleidigt hat, rede ich kein Wort mehr mit ihr, gratuliere nicht zu ihrer späteren Hochzeit, worauf sie mir nicht zur Geburt gratuliert, worauf ich sie nicht zu ihrem Kind beglückwünsche, usw.“) bis zu jahrhundertelangen, blutigen Kriegen (Nahost-Konflikt in Kürze erklärt: sie werfen eine Bombe, dann bringen wir 10 von ihnen um, darauf bringen sie 15 von uns um, dann müssen wir wieder 8 von ihnen, usw.,weil es gerecht ist!)

Damit sich nicht alle im Überschwang ihrer Emotionen die Köpfe einschlagen, gibt es Gesetze und Regeln, nach denen wir uns gesellschaftlich richten.
Und das muss auch unbedingt so sein, denn sonst Sodom und Gomorra, kennt man ja.

Allerdings gibt es im Alltag immer wieder unzählige Situationen, die zwar nicht unbedingt gesetzes- oder verfassungswidrig, und damit direkt strafbar, aber dennoch unfassbar ungerecht sind.
Oder aber sie sind offensichtlich kriminell, aber es gibt keine Möglichkeit, sich Gerechtigkeit zu verschaffen (weil das Arschloch, das es verschuldet hat, zusätzlich noch irgendwie davon gekommen ist. Zum Beispiel.)
Verstößt in unseren Augen etwas gegen diese Gerechtigkeit, und die Folge trifft womöglich uns selbst, dann leiden wir sehr:
es ist einfach. nicht. richtig!

Und dann?

Bevor ich richtig loslege, muss ich vorab klarstellen:
die folgenden Worte werden dir nicht unbedingt gefallen – vor allem dann nicht, wenn du gerade unmittelbar betroffen bist.
Was ich schreibe, ist herausfordernd für deinen Verstand und deine momentane Gefühlslage, nicht unbedingt Mainstream, kein bisschen applausheischend und vielleicht werden sich einige ganz furchtbar hinterher aufregen müssen.
Du wirst denken, dass das alles naiv, dumm, und weltfremd ist.

Aber ich schreibe das nicht, um zu polarisieren, sondern aus einem einfachen Grund:
weil ich dich liebe, und nicht will, dass du leidest.
Und weil es für eine Liebesbotschafterin sowieso völlig anders läuft.

(Falls du dich dennoch furchtbar ärgern musst wegen meinen Worten: kein Ding. Hier ist alles freiwillig, gratis und ohne Verpflichtung deinerseits – es gibt genügend andere schöne Blogs auf der Welt :)).

Was kannst du also tun, wenn du ungerecht behandelt wurdest?

1. Sei nicht überrascht.

Vorab:
Die Welt ist unfair.
Fairerweise zu jedem.
Situationen, in denen du durch andere ungerecht behandelt wirst, werden noch oft passieren.
Jedem von uns.

(Ex-)Partner, Vorgesetzte, Kollegen, Freunde, Geschäftspartner, Eltern oder Kinder – sie alle werden Dinge tun oder sagen, die so unglaublich ungerecht und gemein sind, dass man es kaum glauben kann.
Sei deshalb nicht jedes mal vollkommen entsetzt, am Boden zerstört, fassungslos und „warum passiert NUR MIR so etwas immer?“ und „Womit habe ich das verdient?“ oder gar „Was habe ich wieder falsch gemacht?“.

Du hast nicht unbedingt etwas falsch gemacht, du hast es nicht „verdient“, und es passiert nicht nur dir.
Die Welt ist schlecht, der Teufel ist böse, deal with it.
Absolut jeder von uns hat schon Ungerechtigkeit erlebt, oder wird es noch erleben, und zwar immer wieder mal:
wenn du das also nicht gleich als Weltuntergang oder Desaster siehst, bleibst du ruhiger, und kannst klare Entscheidungen treffen.

Deine Gefühle werden laut schreien und dein Verstand wird sich mit so großartigen Argumenten überschlagen, dass jede Politikerrede dagegen wie ein DM-Haul auf YouTube wirkt.
Wie konnte er nur, und wie gemein ist das denn bitte, und wie unfair wurde ich behandelt, und dabei hatte ich es nur gut gemeint, und wie konnte er nur (manche Sätze wiederholen sich dann, merkste? Bringt dich zwar nicht weiter, aber egal: dein Verstand wird einfach Runde um Runde drehen. Beschäftigungstherapie vom Feinsten.)

Wir machen jetzt einen Deal, nur du und ich:
du heulst und schimpfst („wie konnte er nur, und wie gemein ist das bitte?“, Beispielsätze siehe oben) und jammerst in meinen Armen (leider nur virtuell, weil wie soll ich euch alle auf meinem Sofa unterbringen? Das Loft ist zwar groß, aber SO groß auch wieder nicht.) einen halben Tag lang.
Jil sagt, dass man nur wegen Liebeskummer einen Tag lang heulen darf, und das ist definitiv eine der schlimmsten Energien aller Zeiten, also ist das Angebot von einem halben Tag nur fair, wie ich finde.

Soll ich dir was verraten?
Ich verstehe dich.
Ich habe wirklich absolut jedes Verständnis für die Wut und den Frust und die Tränen und das Leid und verurteile dich kein bisschen deswegen.
Ich kann die Gefühle nachvollziehen und weiß, dass es heftig schlimm sein kann und bin überhaupt nicht genervt oder sitze augenrollend daneben.
I feel ya.

Einen halben Tag lang, o.k.?

Wenn du danach fertig bist, stehen wir auf, und machen Folgendes:
Wir treffen eine Entscheidung.
(O.k., genau genommen triffst DU sie, aber du hast einfach meine Liebe an deiner Seite, also bist du nicht völlig lost und alleine.)
Und dann mobilisieren wir alle Energie, die dir zur Verfügung steht, und richten sie auf den Neuanfang.
Und das der gut sein wird, das garantiere ich dir!

Aber alles Schritt für Schritt, zunächst noch etwas Wichtiges:

2. Ist es kriminell, dann werde rechtlich aktiv.

Sind tatsächlich Dinge vorgefallen, die strafbar sind, dann würde ich rechtliche Schritte unternehmen – man muss sich nicht alles gefallen lassen.
Gott sei Dank leben wir in einem Rechtstaat, und die Rechtsprechung steht uns zur Verfügung: lasse dich von Fachleuten beraten, und handele dann entsprechend.

Punkt 1:
du wirst dadurch leider gedanklich in dieser Sache wieder involviert sein.
Und wo Gedanken, da Gefühle – und zwar keine positiven, denn genau deswegen geschah doch das ganze Leid.
Nicht schön, aber Augen zu und durch.
Du schaffst das.

Punkt 2:
Selbst, wenn du gerichtlich Recht zugesprochen bekommst, überlege dir gut:
willst du hinterher noch in diesem Haus wohnen/in dieser Firma arbeiten/mit diesem Menschen Kontakt haben?
Oder wird aufgrund der gerichtlichen Entscheidung die Atmosphäre so mies sein, dass es für alle Beteiligten die Hölle wäre, inklusive dir selbst?
Das weißt nur du selbst, und je nach Situation entscheidest du – vielleicht ist es weiser, sein Recht nicht einzufordern?

Punkt 3:
Manchmal wirst du kein Recht bekommen, denn die Rechtsprechung ist zuweilen etwas kompliziert, und wird je nach Ermessen des Richters entschieden, und das heißt in Klartext:
nicht derjenige, der Recht HAT, BEKOMMT immer Recht.

Das bedeutet:
du wirst unter Umständen keinen Erfolg haben, und das wird sehr frustrierend sein, so leid es mir tut!

Aber all das wirst du auch überwinden, und zwar so…

3. Dein Fall ist anders.

Du musst mir jetzt gut zuhören (eventuell SEHR gut, weil dein Verstand doch so laut jammert mit seinen immer gleichen Parolen, und der Umstand untermauert seine Argumentation überzeugend, und ich will nicht dagegen anschreien):
Dein Fall ist anders.
Für eine Liebesbotschafterin laufen solche Situationen einfach komplett anders ab.
Wir leben zwar auf demselben Planeten wie alle anderen, aber in einer völlig anderen Welt – für uns gilt:

Dir kann keiner schaden.
DIR. KANN. KEINER. SCHADEN.

Ich weiß genau, wie naiv und beinahe irrwitzig sich das im Moment für deinen Verstand liest, wo doch all‘ das Schlimme bei dir passiert ist, aber es stimmt trotzdem:
dir kann keiner schaden.
Es mag zwar so aussehen, sich anfühlen, und alles an Umständen momentan genau das Gegenteil bezeugen, aber ich bleibe dabei:
Einer Liebesbotschafterin kann keiner schaden.

Denn ganz egal, wie himmelschreiend hoch die Ungerechtigkeit sein mag, und wie böse, gemein und hinterhältig die Absichten der anderen – verlässt du dich auf die Liebe, wirst du hinterher nur noch schöner, stärker und strahlender sein, denn jemals zuvor.
Bei dir wird alles super.
Alles, alles, alles.

„Aber Joanna, ich habe es schon anders erlebt!“
Ich weiß, aber egal.
Jetzt ist eine andere Zeit, ein anderes Leben, eine andere Liebe.
Jetzt bin ich da, und sage dir:
vergiss‘ alles, was du jemals bisher an Ungerechtigkeit erlebt hast – damals hast du ja auch noch nicht mich gekannt, und keine Ahnung davon, dass dein Fall anders ist, wenn du der Liebe vertraust.

Du darfst selbstverständlich weiterhin glauben, dass dir geschadet wurde (das ist gar nicht schwer, denn die Umstände haben ein 1A-Überzeugungspotezial am Start!) – aber dann wird alles sehr, sehr anstrengend und frustrierend sein.
Über Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre.
Du wirst sehr viel Zeit, Energie und eventuell Geld darauf verwenden, Gerechtigkeit zu erlangen – ist es nicht viel, viel schöner, seine Zeit, Energie, Geld in etwas Neues, Großes, Starkes, Inspirierendes zu investieren?

Oder aber:
du vertraust mir, und ich zeige dir einen anderen Weg.
Einen Weg, der weit über all dieses Kämpfen und Hadern und Verzweifeln und sich selbst Bemitleiden geht.

4. Behalte deine Würde.

Für eine Liebesbotschafterin gilt:

Ganz egal, wie ungerecht die Situation war:
Wir laufen und weinen nie jemandem hinterher, der uns nicht haben will, uns offensichtlich ablehnt, oder allgemein schlecht behandelt.
Wir biedern uns keinem an, der uns nicht respektiert, betreiben keine „Selbstaquise“, und haben keine Angst, dass wir zu Kurz kommen, oder etwas Wichtiges verpassen.
AUCH WENN ES ZUNÄCHST SO AUSSIEHT.

Du weißt doch, Trust the Timing.

„Ach Mensch, Joanna, ich habe es leider nicht geschafft, und bin diesem Mann hinterhergelaufen – und jetzt fühle ich mich schlecht.“
Ist doch egal, dann ab jetzt eben nicht mehr.
Deine Schuldgefühle kann gerade keiner brauchen, über die schreibe ich nächste Woche (#justkidding), bis dahin tust du sie komplett weg, und fokussierst dich wieder auf Punkt 4, ja?

5. Vertraue, dass sich alles zu deinem Vorteil wendet.
Wer sich auf die Liebe verlässt, ist NIEMALS der Arsch.
Und der Weg dorthin führt nicht über Vergeltung – so sehnlichst du diese dir gerade im Augenblick wünschen magst.
Der Weg dahin führt nur und auschließlich über das Vertrauen in die Liebe.


„Aber Joanna, wie soll das gehen? Bei mir liegt gerade alles in Trümmern!“

Ich weiß es nicht.
Ich weiß dafür eins:
Die Liebe hat Mittel, Wege und Möglichkeiten, von denen du in deiner momentanen Situation noch nicht mal den leisesten Schimmer hast – alles perfekt passend für dich vorbereitet.
Alles das steht bereits in den Startlöchern, und wird dir regelrecht zufallen.
Während du gerade noch heulst und dir unendlich leid tust, und mit dir haderst (weil „wie konnte er nur…“), ist alles bereits wie ein roter Teppich, auf dem dir alles zu Füßen liegt, ausgerollt, und wartet nur auf dich!
Menschen, Aufträge, Chancen, Ideen, Erlebnisse, Gelegenheiten, Abenteuer: alles perfekt passend für dich vorbereitet.

Siehst du: so lebe ich.
Ich vertraue zutiefst, dass absolut jeder Bereich meines Lebens unabhängig von äußeren Umständen, die ganz laut schreien, so extrem die Schönheit, die Größe und die Exzellenz der Liebe widerspiegeln wird, dass alles zu spät ist.
Und genau das erlebe ich dann immer.

Und deswegen…

6. Mache dir nicht die Hände schmutzig.

Ich gebe es zu:
Die Versuchung, sich selbst Recht zu verschaffen, ist groß.
Man könnte doch einfach selber ein bisschen manipulieren, oder hinter den Kulissen tricksen?
Man könnte hier anrufen, und dann mit dem reden, und vielleicht kann der andere ein gutes Wort einlegen, und dann wendet sich alles zu deinem Vorteil?
Oder man legt bestimmte Verhaltensweisen an den Tag, um etwas zu erreichen, weil: wenn andere damit „Erfolg“ hatten, dann kann ich auch mal zum Arschloch werden?
Man könnte sich Strategien überlegen, und irgendwelche Tricks anwenden, damit alles hinterher…

Vergiss‘ es.
Du bist zu edel für so einen Scheiß.
Größe.
Würde.
Stärke.
Schönheit.
Weißt du noch?
Immer edel, immer reinen Herzens, immer aufrichtig, immer so, dass du dir selbst in die Augen schauen kannst – das bist du.
So ist die Liebe.

Du brauchst nicht kämpfen für dein Recht.
Du brauchst nicht deinen Ruf wiederherstellen, und überall allen beweisen, wie großartig du bist.
Du lässt es los, und schaust zu, wie die Liebe alles für dich regelt.

Und die macht das ;).
Verrückt, aber wahr.

„Aber Joanna, was passiert ist, war kein Versehen – dieser Mensch hatte eine böse Absicht! Er wollte mir doch vorsätzlich schaden!“

Verstehe schon, aber das ist für mich kein Argument.
Scheiß‘ doch drauf.
Wie wenn Gott schwächer als der Teufel, die Liebe schwächer als der Hass, die Wahrheit schwächer als die Lüge wäre!
Der Teufel ist IMMER böse, das liegt in der Natur der Sache – aber die Liebe ist IMMER stärker, das liegt auch in der Natur der Sache!
Bleib einfach in der Liebe.
Bleib dabei.
Mögen deine Tränen noch fließen, deine Stimme noch zittern, und deine Gefühle noch Karussell fahren (die beruhigen sich schon noch, keine Sorge):
du vertraust der Liebe.
Alles wird sich zu deinem Vorteil ändern.

7. Vergiss Vergeltung.

„Wie du mir, so ich dir“ gilt NICHT für eine Liebesbotschafterin.
Sätze wie „Karma is a bitch“ und „Das geschieht ihm recht.“ kannst du ab sofort für immer aus deinem Wortschatz und aus deinem Hirn streichen.
Unser Leben ist niemals Zahn um Zahn, für uns ist Rache nicht süß, sondern bitter.
Und inakzeptabel obendrauf.
Jede Art von Schadenfreude und Genugtuung, so befriedigend sie für den Augenblick sein mögen, ist klein, mies, hässlich und passt nicht zu uns.
Selbst, wenn die anderen es noch so sehr „verdient“ hätten – du bist nicht auf dieser Welt, um zu richten, sondern um zu lieben.

Solltest du also solche Gedanken und Gefühle bei dir entdecken (und DASS sie sich anbieten werden, ist absolut garantiert. Angebote gibt es reichlich!), dann weigerst du dich.
Du weigert dich einfach.

Du bist zu groß für so etwas.
Zu groß.
Zu großartig.

In der Liebe ist es nämlich so:
du überlässt ihr den ganzen ungerechten Kram, und kannst stattdessen deine gesamte Energie auf etwas Kreatives, Erfolgreiches und Schönes konzentrieren.
Du atmest tief durch, schüttelst dein Haar, und entscheidest dich, dass nichts deine Leichtigkeit, deine Lebensfreude und deine Scheinkraft noch länger trüben darf.
Du lässt dich nicht länger mit „Wie konnte er nur?“ und „Wieso musste das passieren?“ beschäftigen.
Nichts kann dich stoppen, nichts kann dich dauerhaft aufhalten oder depressiv machen.
Du lässt den Umstand schreien, vertraust so fest, dass es kracht, und steckst dein Näschen in die Sonne.
Du genießt jede Sekunde mit dir so sehr wie noch nie zuvor, wissend: für mein Recht wird gerade gesorgt.

Weil dein Fall anders ist, deswegen.
Boooom.

Liebesgrüße
Joanna

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