Eine Zyste ist eine von einer Kapsel umgebene, sackartige Geschwulst mit einem dünn- oder dickflüssigen Inhalt. Bei den Brustzysten handelt es sich um gutartige Gewebeveränderungen.
Zysten in andern Organen (z.B. Eierstock, Schilddrüse) haben nichts mit Brustzysten gemeinsam, etwa im Sinne einer generellen Zystenveranlagung.
Brustzysten können gut behandelt werden. Ob es sich um eine Zyste oder um einen Tumor handelt, kann nur der Arzt mit Hilfe spezieller Untersuchungen beurteilen.
Die Brust liegt bei Mann und Frau über dem großen Brustmuskel. Sie besteht aus Drüsen, die bei der Frau die Muttermilch bilden und diese zur Brustwarze weiterleiten. Das Drüsensystem setzt sich aus Drüsenläppchen zusammen und ist in Fett- und Bindegewebe eingebettet.
Experten bezeichnen jegliche Veränderung oder Verhärtung des Brustgewebes, die neu auftritt und einen Unterschied zur anderen Brust darstellt, als Tumor. Laien nennen sie meist Knoten. Ein Knoten kann sich rund oder kantig anfühlen, hart oder weich sein. Entweder ist er fest oder er lässt sich verschieben.
Es gibt verschiedene Arten von Knoten, die sich in der Brust bilden können. Die gute Nachricht vorab: „Ertastet eine Frau eine knotenartige Veränderung, ist diese oft gutartig. Häufig sind es harmlose Zysten oder Fibroadenome“, erklärt Dr.Thomas Dewitz. Er ergänzt: „Die Brust verändert sich im Laufe des Zyklus einer Frau. Besonders in der zweiten Zyklushälfte kann es zu Spannungen oder sogar Schmerzen kommen, diese hören oft auf oder verringern sich sobald die Regelblutung eintritt.“
„Um bösartige Wucherungen in der Brust auszuschließen, sollte jede Veränderung der Brust mit einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen abgeklärt werden“, rät Dr. Thomas Dewitz.
Gutartiger Knoten in der Brust: Zysten
Zysten gehören zu den häufigsten gutartigen Knoten in der Brust. Sie entwickeln sich häufig bei Frauen ab 40 Jahren.
Zysten sind Hohlräume, die mit Flüssigkeit gefüllt sind und sich deutlich vom umliegenden Gewebe abgrenzen. Sie können aus einer oder mehreren Kammern bestehen, bleiben meistens eher klein, können aber auch mehrere Zentimeter groß werden. In den meisten Fällen bleiben sie unbemerkt. Sobald Zysten Schmerzen verursachen oder beim Abtasten der Brust auffallen, müssen sie untersucht werden – auch, um eine bösartige Wucherung auszuschließen.
Wird eine Mastopathie diagnostiziert, stecken oft Zysten dahinter. Ihre Größe kann sich abhängig vom Monatszyklus verändern, aber auch gleichbleiben.
Die Brustdrüsen einer Frau bilden nicht nur während und nach einer Schwangerschaft Flüssigkeit. So kann es vorkommen, dass die Ausführgänge verstopfen und die Flüssigkeit nicht abfließen kann. Diese sammelt sich in den sogenannten Drüsenläppchen an. Daraus wächst langsam eine Zyste und gewinnt an Größe.
„Manche Frauen neigen zu Zystenbildung. Man findet sie dann eventuell nicht nur in der Brust, sondern auch in Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und Schilddrüse, ohne dass das einen besonderen Krankheitswert hat“, erklärt Dr. Dewitz.
Zysten können sich auch nach einer Verletzung des Gewebes bilden. Auslöser sind allerdings weniger Quetschungen oder Stöße, sondern vielmehr chronische Entzündungen. Diese können die Milchgänge und kleine Gefäße beschädigen, sodass die Gewebeflüssigkeit nicht mehr ideal abtransportiert werden kann.
Therapie von Fibroadenomen
Aus medizinischer Sicht ist die Behandlung eines Fibroadenoms nicht notwendig. „Frauen mit einem Fibroadenom können unbehandelt Großmutter werden“, sagt Dr. Dewitz.
Jedoch sollte durch eine Gewebeentnahme bestätigt sein, dass es sich beim Tumor tatsächlich um ein Fibroadenom handelt. Dann kann der Befund beruhigt sich selbst überlassen werden, es sei denn die Patientin empfindet ihn als störend oder der Knoten wächst deutlich.
Therapie von bösartigen Knoten
Brustkrebs ist heutzutage kein Todesurteil mehr und kann in den meisten Fällen gut therapiert werden. Die Behandlung ist stets individuell und besteht aus einer Kombination von mindestens zwei der genannten Maßnahmen: Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Antihormontherapie und Antikörpertherapie.
In mehr als 70 Prozent der Fälle kann die Brust erhalten werden. Dies ist immer mit einer Bestrahlung verbunden. Die Operation schließt in den meisten Fällen die Entfernung einzelner Lymphknoten aus der gleichseitigen Achselhöhle ein. Hierbei ist die Wächterlymphknoten-Entfernung seit einigen Jahrzehnten besonders hilfreich für die Frau, da die äußerst unangenehme Nebenwirkung einer bleibenden Armschwellung so in den meisten Fällen verhindert werden kann.