Wie entsteht eine Tropfsteinhöhle einfach erklärt?

Karsthöhlen zählen aufgrund ihrer bizarren Tropfsteinbildungen zu den spektakulärsten Höhlenformen. Die Höhlenentwicklung steht mit den übrigen Karstformen in Wechselbeziehungen. Manche Formen, wie Einsturzdolinen oder Erdfälle, setzen Höhlenbildung voraus. Man kann grundsätzlich zwischen Lösungs– und Einsturzhöhlen unterscheiden.

Wie entsteht eine Tropfsteinhöhle einfach erklärt?
Bei den Höhlen im Carlsbad-Caverns-Nationalpark in New Mexico (USA) handelt es sich um einige der tiefsten Kalksteinhöhlen der USA

Inhalte

  • 1 Entstehung von Karsthöhlen
  • 2 Tropfsteine
  • 3 Quellen
  • 4 Verwandte Themen

In der ersten Phase bilden Klüfte die Leitlinien der Lösungsverwitterung. Sie stehen oft in Verbindung mit unterirdischen Hohlräumen, welche zum Teil wasserführend sein können. In der zweiten Phase weitet fortschreitende Lösung die Hohlräume aus, wozu auch der Abbruch des Höhlendaches beiträgt.

Schließlich kann im dritten Schritt ein Höhlensee entstehen, an dessen Grund das abgestürzte Material des Höhlendaches liegt. Am Höhlendach können Tropfsteine entstehen. Sie werden vom kalkhaltigen Sickerwasser, das über Klüfte, Spalten, Fugen und Schichtflächen eindringt, ernährt (Leser 2003).

Große Karsthöhlen bestehen häufig aus mehreren Stockwerken von Höhlengängen, zwischen denen meist nur enge, an Kluftkreuzungen gebundene Röhren und Schächte eine Verbindung herstellen, da der Karstwasserspiegel nicht lange in diesen Zwischenhöhlen lag.

Tropfsteine

An der Decke von Höhlen können sich Tropfsteine bilden. Sie sind Ausfällungen von Calcit (CaCO3). Der Kalk bleibt gelöst, solange im Wasser ein Gleichgewicht zwischen CO2 und CaCO3 gegeben ist. Wenn das im Gestein nach abwärts sickernde und mit gelöstem Kalk gesättigte Wasser an der Höhlendecke tropfenweise austritt, gibt es CO2 an die Höhlenluft ab und kann daher nicht mehr so viel Kalk in Lösung halten wie vorher.

Das überschüssig gewordene Calciumcarbonat wird daraufhin an der Austrittsstelle des Wassers in Form des Minerals Calcit ausgefällt. Wiederholte Ausfällungen an derselben Stelle der Höhlendecke erzeugen einen Calcitzapfen (Stalaktit), welcher ähnlich wie ein Eiszapfen wächst, da das kalkhaltige Wasser an ihm herunterläuft.

Vom Ende des Stalaktiten tropft das Wasser auf den Höhlenboden. Die Erschütterung beim Aufschlag des Tropfens bewirkt eine weitere Freisetzung von CO2, wodurch auch am Höhlenboden Calcimcarbonat ausgefällt wird. Langzeitliche Wiederholung des Vorgangs an derselben Stelle führt zum Aufbau eines meist steilen Calcitkegels (Stalagmit). Stalagmiten können auch mit Stalaktiten zu einer Tropfsteinsäule zusammenwachsen (Ahnert 2009).

Wie entsteht eine Tropfsteinhöhle einfach erklärt?
Stalagtiten hängen von der Decke, während Stalagmiten nach oben wachsen. Merken kann man sich den Unterschied anhand des T in der Mitte der beiden Wörter: der obere Querstrich steht für die Höhlendecke, der senkrechte Strich im T ist der hängende Stalagtit.

Quellen

Ahnert F. (2009): Einführung in die Geomorphologie. 4. Aufl., Stuttgart.

Leser, H. (2009): Geomorphologie, 9. Aufl., Braunschweig.

Wie entstehen Tropfsteine einfach erklärt?

Tropfsteine (Speläotheme) entstehen, wenn versickerndes Niederschlags- oder Oberflächenwasser auf seinem Weg durch die Bodenhorizonte mit Kohlendioxid (CO2) angereichert wird und den im Gestein befindlichen Kalk (Kalziumkarbonat, CaCO3) löst.

Was ist eine Tropfsteinhöhle einfach erklärt?

Als Tropfsteinhöhle wird umgangssprachlich eine Höhle bezeichnet, deren Inhalt von Tropfsteinen gekennzeichnet ist. Viele Schauhöhlen, also Höhlen die öffentlich zugänglich sind und in denen Führungen angeboten werden, werden als Tropfsteinhöhlen bezeichnet.

Was passiert in einer Tropfsteinhöhle?

Ganz genau läuft er so ab: Regen nimmt Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf und versickert im Boden. Es kommt zu einer chemischen Reaktion [Zustandsveränderung eines Stoffs], bei der Kalk im Wasser gelöst wird. Durch Ritze und Spalten dringt diese Lösung in die Höhle ein und tropft von der Decke.

Wie entstehen Tropfsteine Arbeitsblatt Lösungen?

An der Höhlendecke tritt kalkhaltiges Wasser aus. Deshalb fällt Kalk aus dem Wasser aus und baut Tropfsteine auf. Regenwasser sickert in den Boden und dringt über Spalten und Klüfte in das Kalkgestein ein. Das nun kalkhaltige Wasser rinnt durch das Kalkgestein in die Tiefe.