Wie nennt man Wohnzimmer und Küche zusammen?

Die Küche hat in den letzten hundert Jahren einen weiten Weg zurückgelegt und sich von einem reinen Wirtschafts- zu einem vollwertigen Wohnraum entwickelt, wozu auch das Aufkommen leistungsstarker Dunstabzugshauben beigetragen hat. In vielen Interiors ist die Küche inzwischen zum Teil des Wohnbereichs geworden. Aber nicht jeder Mensch mag das gern: Überempfindlichkeit gegen Gerüche, Eigenheiten eines Wohnungsgrundrisses oder alltägliche Lebensgewohnheiten – die Gründe sind vielfältig. Lassen Sie uns also imaginieren, wie die klassisch-separate Küche in einem modernen Interieur aussehen und funktionieren kann.

Küchen-Beispiel 1 – getrennt vom Wohnraum, aber nur mit Glastüren

Ein Haus im britischen Stil ist eine Bastion der Tradition, und natürlich bietet es jene separate Küche, in der einst das Personal werkelte. Doch an Trends kommt man auch hier nicht vorbei: Im klassischen Interieur, entworfen von Gulia Galeeva (Teil des wunderschönen AD-Interiorbuchs), gibt es eine elegante Küche für die Familie, in der gemeinsam am runden Tisch gegessen wird. Für formellere Anlässe mit Gästen existiert natürlich ein Esszimmer, es befindet sich nebenan hinter Glastüren. Dies ist optimal, wenn die Küche nur gelegentlich abgegrenzt werden soll.

Handgefertigte Küche von Smallbone, Tisch und Stühle von Soane; der wunderbare Deckenlüster stammt vom Spezialisten Charles Edwards.

Stephan Juiliard

Küchen-Beispiel 2 – alles auf einer Blickachse

In einem von Inna Zavyalova entworfenen Landsitz führt die Küche mit Flügeltüren ins Esszimmer, gleich hinter diesem liegt der Wohnsalon. Kücheninsel und der Kronleuchter über dem Esstisch liegen auf einer Achse, die Enfilade öffnet sich Raum für Raum. Alle Türen lassen sich zwar schließen, aber die Küche ist kein Ort, der hier absichtlich versteckt wird. Die Ironie liegt darin, dass sowohl in diesem Projekt als auch in Galeevas Interieur die „klassisch anmutenden“ Küchenzeilen auf denselben Prinzipien beruhen wie in der Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky, die 1926 eine echte Revolution in der Innenarchitektur darstellte. Zuvor standen die Küchenmöbel frei, es gab keine Einbauschränke in Standardgrößen, an die wir alle so gewöhnt sind, dass wir nun nicht mehr ohne sie auskommen.

Der Landsitz umfasst 600 qm Wohnfläche; Küche, Esszimmer und Wohnsalon bilden eine Enfilade, deren Verbindungstüren das Abtrennen und Zusammenschalten individuell erlauben. Barhocker von Rooma Design & Furniture; Deckenpendel von Restoration Hardware.

Sergey Kraysuk; Styling: Natalia Onufreichuk

Küchen-Beispiel 3 – Go with the Flow

Die gleiche Idee, aber in einer modernen Ausführung zeigt ein Duplex: Ein separates Esszimmer gibt es hier nicht, aber auch diese Küche punktet mit einem runden Tisch in der Mitte und ist ebenfalls nur über transparente Glastüren vom Wohnbereich getrennt. Achten Sie auf den Boden, er ist überall gleich: Parkett ist vielleicht nicht das praktischste Material für den Kochbereich, aber wenn die Türen geöffnet sind, wirkt der Raum großzügig, der einheitliche Bodenbelag vermittelt Klarheit. Ein solches Design ist nicht nur gut, weil es hilft, Gerüche aus dem Wohnzimmer zu entfernen, sondern auch, weil es den Raum komplexer und interessanter macht.

Ein durchgehender, identischer Bodenbelag – hier Fischgrätparkett – unterstreicht die Zusammengehörigkeit von Räumen, die sich dennoch über Schiebetüren separieren lassen. Gestaltet von Dina Salakhova, Am Porada-Tisch Stühle von Philip Selva; Geräte von Gaggenau.

Sergey Ananiev; Styling: Dria Soboleva

Küchen-Beispiel 4 – sichtbare Symmetrie

Das von Marina Filippova gestaltete Apartment ist wie ein Showroom konzipiert, der dem Stil der Eigentümer huldigt - mit ambitionierter Kunst, aufwendiger Dekoration und maßgefertigten Möbeln. Eine Küche in die Mitte des Wohnzimmers zu platzieren wäre in einem solchen Interieur eher seltsam. Hier ist der Kochbereich also abgetrennt, aber keineswegs versteckt. Das Ess- befindet sich im gleichen Raum wie das Wohnzimmer und kann nach dem Willen der Homeowner um die Küche erweitert werden. Aber auch wenn die opaken Schiebetüren geschlossen sind, ist die SieMatic-Küchenzeile noch sichtbar. Ein wichtiges Detail: Doppeltüren schaffen Symmetrie; idealerweise sollten auch die Küchenmöbel symmetrisch sein – zumindest jener Teil, der sich im Rahmen des Türportals befindet.

Rauchglas-Schiebetüren, hergestellt nach einem Entwurf von Filippova, lassen die Siematic-Küche mit Marmorakzenten halb verschwinden. Um den Tisch von Bolier gruppieren sich Liaigre-Stühle.Den maßgefertigten Teppich lieferte ICE Rugs & Carpets. Kronleuchter: Venini.

Michail Stepanov

Küchen-Beispiel 5 - Wandscheibe als Sichtschutz

Diese rund 120 Quadratmeter große Wohnung entstand für ein älteres Ehepaar. Ältere Menschen tendieren oft zum traditionelleren Grundriss, also mit einer separaten Küche. Die Designerin Victoria Skorobogatko erfüllte diesen Wunsch recht ungewöhnlich: Sie versteckte denjenigen Teil der Küche, in dem sich Spüle und Kochfeld befinden (der Bereich, an dem das aktivste Kochen stattfindet), hinter einer mittigen hölzernen Trennwand, ließ jedoch den runden kleinen Tisch und den Backofen frei sichtbar. So bekam der Wohnraum zusätzliche Tiefe, und alles Prosaische der Essenzubereitung wird gut verborgen. Im Salon nebenan steht ein weiterer, großer Esstisch – die Wohnung ist also für verschiedene Szenarien gerüstet.

Getrennt und doch zusammen: Der Blick auf die Küche vom Wohnzimmer aus gleitet links und rechts an der deckenhoch mit Holz verkleideten Wandscheibe vorbei, die Spüle und Kochfeld verbirgt. Das Schubladenelement und die beiden Vitrinen im Wohnzimmer stammen von Le Fablier.

Sergey Ananiev

Küchen-Beispiel 6 – Transparenz trotz Trennung

Eine Küche mit verglasten Trennwänden ist eigentlich typisch für kleine Einheiten, aber hier wurde sie in einer 160-Quadratmeter-Wohnung geschaffen, weil die Vermieterin eine komfortable und klare Lösung wollte. Gemeinsam mit dem Architekten Andrey Sidorkevich und mit [Irina Khristenko](< //instagram.com/irina_khrist>){:target="_blank"} hat sie den Kochbereich clean und funktional gestaltet, mit einem separaten Eingang vom Flur und schlichten schwarzen Schränken. Der Trick ist hier, dass die transparenten Trennwände die Küche eher verstecken als öffnen: Aus bestimmten Blickwinkeln spiegelt ihr Glas das Fenster des Wohnzimmers und den Esstisch, und die Umrisse der schwarzen Einbauten verschwinden.

Blick vom Wohnraum mit Maxalto-Loungesofa auf das "Küchen-Aquarium" mit Glaswänden. Den Tisch erhellt die filigrane „Meshmatics“ von Moooi; er steht auf einem Teppich von Poliform.

Mikhail Loskutov

Küchen-Beispiel 7 - Tradition mit Twist

Diese Wohnung, ausgestattet von der Designerin Elina Musakulova, ist eklektisch geworden. Das Interieur präsentiert viele Vintage-Objekte wie etwa den Kronleuchter, doch die Herangehensweise des Küchen-Bereiches ist eher modern. Die geräumige Küche mit offenen Regalen, Anrichte und Arbeitsblock hat einen traditionellen, eher rustikalen Look; stilistisch passend ist die Möglichkeit, sie vom schickeren Wohnzimmer zu trennen: Schiebetüren mit Milchglas (sie tragen das gleiche Verglasungsmuster wie die Fenster!) sind eine hervorragende Lösung. Greige, Offwhite und Marmor fügen sich zu einer lichten Harmonie.

Tradition mit Twist: Die eher rustikale, helle Küche im Landhausstil trennen neue Milchglas-Schiebetüren vom Essbereich. Tisch: Ikea; den charmanten alten Lüster steuerte der Kunde und Bewohner bei.

Sergey Krasyuk

Küchen-Beispiel 8 - strikte Trennung vom Wohnraum

Eine schöne Aufteilung, die an alte Landhäuser erinnert und zur Atmosphäre dieser Familienwohnung für vier in einem alten, vorrevolutionären Moskowiter Haus passt. Die 72 Quadratmeter sind voller Kunst, antikem Mobiliar und Möbelklassiker. Da in Moskau andere Regeln als in Deutschland gelten, was die Nutzung von Gas angeht – es gilt strikte Raumtrennung –, bauteKata Chistova eine teilende Wand ein: durch ein riesiges Sprossenfenster und ein Oberlicht über der massiven Tür eine ebenso schöne und lichte wie sichere Lösung. Die himmelblaue Küche stammt von Leicht, die Fliesen von Termokit.

Den Wohn-Essbereich prägt Saarinens Tulip-Esstisch für Knoll; die Stühle vereinen Erbstücke und Kartells Victoria Ghost. Leuchte über dem Tisch: Vertigo, Petite Friture.

Ist eine Wohnküche ein Zimmer?

Als ganze Zimmer zählen Wohn-, Schlaf-, Kinder- und Arbeitszimmer. Nicht als Zimmer zählen die Küche (Ausnahme Wohnküche) und das Badzimmer. Eine 2-Zimmer- beziehungsweise 2,5-Zimmer-Wohnung hat (in der Regel) ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, eine Küche oder Wohnküche und ein Badzimmer.

Wie zählt man Wohnküche?

Sonderfall: Wohnküche Hierbei handelt es sich um eine Küche, die gleichzeitig als Wohn- und Aufenthaltsraum dient. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Küche eins mit dem Wohn- oder Esszimmer ist. In Inseraten werden Wohnküchen zu den „gewöhnlichen“ Zimmern und somit zur Gesamtzahl der Zimmer gezählt.

Wie nennt man einen offenen Wohnbereich?

Eine Maisonette hat jedoch auch Nachteile, denn durch die offenen Räume gibt es kaum oder eher weniger Rückzugsmöglichkeiten.

Wie nennt man Wohnzimmer noch?

Zur Repräsentation dient der „parlour“ (Salon), der von den Bewohnern nur bei Feierlichkeiten oder mit Gästen genutzt wird, während der „living room“ alltäglich genutzt wird; „family room“ bezeichnet den größten Raum des Hauses in Verbindung mit einer offenen Küche.

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