Wie schnell produziert Brust Milch nach

Manchen Frauen produzieren zu viel Milch. Im Fachjargon heißt dieses Phänomen „Hypergalaktie“. Das kann sehr unangenehm sein – für dich und auch für dein Baby. Woran kannst du nun erkennen, dass du vielleicht zu viel Milch produzierst?

Anzeichen  für Überproduktion von Milch bei der Mutter

  • Du leidest häufig unter einer schmerzenden, harten Brust.
  • Du hast häufig einen Milchstau, bis hin zur Brustentzündung.
  • Deine Brüste laufen ständig aus.
  • Du hast wunde Brustwarzen.

Anzeichen  für Überproduktion von Milch bei dem Baby

Auch für dein Baby bedeutet zu viel Milch Stress. Das sind Anzeichen für eine übermäßige Milchproduktion bei deinem Kind:

  • Dein Baby trinkt schnell und hektisch.
  • Dein Baby verschluckt sich oft und muss das Stillen unterbrechen.
  • Deine spuckt nach dem Stillen.
  • Bauchschmerzen und auffälliger Stuhlgang (grün und schaumig)
  • Dein Baby stillt nur kurz, aber sehr häufig.
  • Dein Baby macht sein „Bäuerchen“ schon beim Trinken

Durch die kurzen Stillmahlzeiten kann dein Baby die fetthaltigere Milch, die gegen Ende des Stillens zur Verfügung steht, nicht erhalten, sondern nur die laktosereiche Anfangsmilch. Die Laktose (der Milchzucker in der Muttermilch) reichert sich im Dünndarm an, was schmerzhafte Blähungen sowie auffällige Stuhlgänge verursachen kann.

Hilfe bei zu viel Muttermilch

In dieser anstrengenden Situation ist es wichtig, dass du den Druck in der Brust reduzierst. Das gelingt, wenn du entweder deine volle Brust sanft ausstreichst oder die Milch abpumpst. Auch ein Muttermilchauffänger kann hilfreich sein. Entscheidest du dich für das Abpumpen, solltest du darauf achten, dass es sich immer nur um kleine Mengen an Muttermilch handelt. Ansonsten steigt nämlich der Prolaktinspiegel an, und die Milchproduktion wird noch weiter gesteigert. Versuche am besten, in zurückgelehnter Haltung zu stillen, um so die Schwerkraft für eine Verminderung des Milchflusses zu nutzen. Dein Baby sollte häufig ein „Bäuerchen“ machen, damit geschluckte Luft entweichen kann.

Eine weitere erfolgreiche Methode, um die Milchproduktion dauerhaft zu regulieren, ist das Blockstillen. Das Prinzip ist relativ einfach. In einem Zeitraum von 24 Stunden stillst du dein Baby innerhalb eines Zeitrahmens von drei bis vier Stunden, wann immer es möchte. Allerdings immer nur an derselben Brust. Dadurch sammelt sich in deiner anderen Brust viel Milch. Durch ein bestimmtes Hormon, das FIL (Feedback Inhibition of Lactation) wird deinem Körper durch die volle Brust signalisiert, dass genug Milch vorhanden ist. Deine Milchproduktion wird allmählich reduziert. Nach drei bis vier Stunden wechselst du die Brust. Sollten diese Maßnahmen nicht erfolgreich sein, kannst du den Zeitraum auf bis zu sechs Stunden ausweiten und erst dann die zweite Brust anbieten.

Achte unbedingt darauf, deine Brustwarzen sorgfältig mit hochaufgereinigtem Lanolin zu pflegen, denn wunde Brustwarzen begünstigen die Entstehung einer Brustentzündung.

Wenn du selbst den Verdacht hast, zu viel Muttermilch zu produzieren, solltest du unbedingt mit deiner Hebamme oder Stillberaterin darüber sprechen. Sie wird dich unterstützen und viele weitere Maßnahmen kennen, die dir helfen werden, diese Stillhürde zu überwinden.

Oft braucht es etwas Zeit und damit auch Geduld bis die Überproduktion sich reguliert hat, verliere nicht den Mut. Stillen lohnt sich und ist für dich und dein Baby in jedem Fall wertvoll.

Für manche Frauen mag es wie ein Luxusproblem klingen, für betroffene Mamas ist es hingegen eine große Herausforderung, wenn ihre Brüste zu viel Milch produzieren. In Bezug auf die Milchproduktion muss man hier mehrere Aspekte unterscheiden: nach der Geburt befindet sich in den Brüsten ohnehin sehr viel Milch, manchmal auch zu viel. Schließlich weiß der Körper noch nicht, wie viele Kinder er versorgen muss beziehungsweise wie hoch der Bedarf an Muttermilch tatsächlich ausfällt. In dieser Zeit spannt die Brust, sie schwillt an und das kann mitunter als ziemlich schmerzhaft empfunden werden. Nach ein paar Tagen spielen sich Angebot und Nachfrage jedoch ein, die Schwellung geht zurück und das Stillen wird angenehmer.

Wie schnell produziert Brust Milch nach

Milchüberschuss, Milchspendereflex, Milchstau

Ein Milchüberschuss ist auch nicht zu verwechseln mit einem starken Milchspendereflex. Zwar weiß man mittlerweile, dass beide Probleme häufig zusammenhängen, dennoch sind es zwei unterschiedliche Dinge. Leidet eine Mutter fortwährend an zu viel Milch, erhöht dies auch das Risiko für einen Milchstau, der wiederum in eine ernst zunehmende Entzündung der Brust übergehen kann.

Nun aber Schritt für Schritt: direkt nach der Geburt sind die Brüste sehr prall. Die Brust wird stark durchblutet, das Drüsengewebe und auch die Lymphe schwellen an – der ganze Körper stellt sich auf die Ernährung eines Säuglings ein. Ein paar Tage nach der Geburt lässt die Schwellung im Normalfall von selbst nach. Hält das Spannungsgefühl aber mehrere Wochen an oder kehrt es in regelmäßigen Abständen wieder, hast du vermutlich zu viel Milch. An sich ist das ja kein Nachteil. Dein Baby ist mit dem Überangebot jedoch überfordert, es kann gar nicht soviel Milch trinken, wie dein Körper zur Verfügung stellt. Also bedarf es hier der richtigen Technik, um die Milchmenge in Griff zu bekommen und die Brüste schön geschmeidig zu halten.

So macht sich zu viel Milch bemerkbar

Wenn die Brüste spannen, manchmal vielleicht sogar schmerzen, ist dies schon ein Hinweis auf eine Milchüberproduktion. Hat das Baby zusätzlich Schwierigkeiten beim Trinken, dreht es sich kurz nach dem Ansaugen weg oder weint viel an der Brust, leidet es vermutlich darunter, dass aus deiner Brust so viel Milch herauskommt. Als Mama hast du ein gutes Gefühl für die Milchmenge: wenn sich deine Brüste nie „leer“ anfühlen, auch nicht nach dem Stillen, ist das ein Zeichen, dass immer noch sehr viel Milch gespeichert ist. Manchmal spritzt die Milch beim Stillen aus der Brust, das deutet dann auf einen starken Milchspendereflex hin. Häufig läuft die Milch auch aus oder die zweite Brust beginnt zu tropfen, während an der einen gestillt wird. Beides empfinden viele Mamas als unangenehm. Besonders lästig ist es, wenn du außer Haus gehen möchtest, um einzukaufen oder dich mit einer Freundin zu treffen.

Es ist jedoch, wie bereits erwähnt, alles eine Frage der Technik. Mit der Zeit gelingt es, die Milchmenge zu normalisieren und der Körper lernt, den tatsächlichen Bedarf einzuschätzen. Selbst bei einem Wachstumsschub wird innerhalb von 24 Stunden die nun erforderliche Milchmenge produziert. Und bis es soweit ist, helfen dir gute Stilleinlagen für unterwegs und unsere Tipps zur Milchreduktion.

Das kannst du dagegen tun:

Viel Milch ist im Grund genommen ein Segen für Mutter und Kind. Das bedeutet nämlich, dass der Körper der stillenden Mama gut arbeitet und gesund genug ist, um seine Aufgabe (in diesem Fall die Produktion von Milch) zu erfüllen. Leider kann eine anhaltende Überproduktion den Stillprozess aber gefährden, denn für eine Mama ist es nichts anderes als zusätzlicher Stress. Und davon hat man in der ersten Zeit mit einem Neugeborenen ohnehin genug. Je eher sich die Milchmenge also einpendelt, desto besser. Es gibt einige Maßnahmen, die dabei helfen. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich immer, eine Stillberaterin vor Ort zu kontaktieren. Sie kann eine Stillmahlzeit beobachten und dadurch ganz individuell Hilfestellung geben. Wenn die stillende Mama das möchte, zeigt ihr eine Stillberaterin auch gewisse Techniken, z.B. Ausstreichen der Brust, mit denen man die Brust etwas entleeren kann.

Mit diesen Tipps kannst du die Milchproduktion beeinflussen:

Pfefferminz- oder Salbeitee trinken

1-3 Tassen pro Tag dürfen stillende Mütter trinken. Beide Kräuter bewirken einen Rückgang der Muttermilch. Stillberaterinnen empfehlen, es zuerst einmal mit einer Tasse zu versuchen und die Wirkung zu beobachten. Die Menge kann dann langsam gesteigert werden.

Milch abpumpen

Vor dem Anlegen die Brust etwas ausstreichen oder ganz wenig Milch abpumpen. Generell gilt: beim Abpumpen ist Vorsicht geboten. Wer Muttermilch mit einer Pumpe gewinnt, regt die Milchproduktion nämlich an, da der Körper denkt, die Milch wird für einen Säugling benötigt. Dementsprechend beginnt er rasch damit, mehr Milch zu produzieren. Hilfreich ist das Abpumpen jedoch, wenn du einfach nur so viel abpumpst, bis das Druck- und Spannungsgefühl in deiner Brust weg ist. Das kannst du beispielsweise vor dem Stillen machen, dann fällt es deinem Baby auch nicht so schwer, die Brustwarze zu fassen. Die Milchgewinnung per Hand ist leichter, wenn die Brust zuvor erwärmt wurde, z.B. durch einen warmen Wickel oder das Auflegen eines Kirschkernkissens.

Homöopathie

Homöopathie kann ebenfalls bei der Milchreduktion helfen. Wirkstoff und Dosierung sollten jedoch mit der Hebamme oder einem Homöopathen/einer Homöopathin festgelegt werden.

Kühlen

Nach dem Stillen die Brust kühlen: kalte Kompressen oder ein Coolpack auflegen. Auch Waschlappen, die zuvor im Eisfach waren, wirken kühlend. Dadurch wird die Milchbildung gehemmt, Wärme hingegen regt den Milchfluss an. Generell sollten Frauen, die zu viel Milch haben, alles vermeiden, was die Milchproduktion steigern könnte.

Die richtige Stilltechnik

Auch die Stilltechnik trägt zur Milchproduktion bei. Während man direkt nach der Geburt empfiehlt, dem Kind bei jeder Stillmahlzeit beide Brüste anzubieten, kann man späterhin dazu übergehen, jeweils nur an einer Brust pro Mahlzeit zu stillen. Dadurch reguliert sich die Milchmenge. Wichtig: jene Brust, die nicht entleert wurde, unbedingt von Hand ausstreichen oder eine kleine Menge abpumpen!

Übrigens: Wer möchte, kann seine Muttermilch auch spenden. In Österreich gibt es derzeit jedoch nur eine Sammelstelle für Muttermilch, die Frauenmilchsammelstelle in der Semmelweiß Klinik in Wien. Voraussetzung für die Spende ist natürlich, dass die Spenderin gesund ist. Die Milch wird zu Hause abgeholt und im medizinischen Labor überprüft. Anschließend wird sie fachgerecht aufbewahrt und jenen Kindern, zur Verfügung gestellt, die sie benötigen z.B. Frühgeborene, kranke Säuglinge, Kinder mit angeborener Immunschwäche.

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Säuglingsanfangsnahrung und Folgemilch: Hygiene, Auststattung & Co.

Auch wenn Stillen in den ersten sechs Monaten empfohlen wird, so gibt es Gründe, warum Mamas nicht stillen können oder sich dazu entschließen, nicht zu stillen. Manchmal sind Babys auch einfach zu schwach, um an der Brust zu trinken. In solchen Fällen bekommt das Kind einen künstlich hergestellten Milchersatz, sogenannte Säuglingsanfangsnahrung. In diesem Artikel erfährst du, welche unterschiedlichen Milchersatzprodukte es gibt, ob Folgemilch tatsächlich notwendig ist und welches Zubehör du benötigst, wenn du dein Baby mit Anfangsnahrung aus dem Fläschchen fütterst.

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Schlaf gut: Einrichtungsideen fürs Familienschlafzimmer

Es ist eines der Themen, das am häufigsten im Familien- und Freundeskreis und mit anderen Eltern besprochen wird: der Schlaf. In den ersten Lebensmonaten deines Babys bekommt ihr vermutlich nicht genug davon, und auch wenn die Kinder größer werden, gibt es immer wieder Phasen (z. B. Krankheit, Zahnen, Entwicklungsschub), in denen ihr mit nächtlichen Unterbrechungen umgehen müsst. Etwa bis zum Schulalter, bei manchen auch darüber hinaus, hat es sich bewährt, alle Familienmitglieder in einem Schlafzimmer unterzubringen. Das hat den Vorteil, dass ihr in der Nacht schnell reagieren könnt, wenn der Nachwuchs etwas braucht. Zudem ist es erwiesen, dass sich Kinder in der Gegenwart ihrer Eltern leichter beruhigen. Wir haben ein paar Tipps für euch, wie man ein Familienschlafzimmer so gestaltet, dass Groß und Klein einen erholsamen Schlaf und ausreichend Raum für sich finden.

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Dem Baby das Fläschchen geben: So gelingt das Bonding

Muttermilch ist das optimale Nahrungsmittel für dein Kind und beim Stillen tankt es zusätzlich viel Sicherheit und Geborgenheit. Manchmal ist es jedoch so, dass es aus welchen Gründen auch immer mit dem Stillen nicht klappt oder möglich ist. Dann bekommt dein Kind künstliche Säuglingsanfangsnahrung aus dem Fläschchen. Das Bonding muss darunter jedoch nicht leiden. Wenn dein Baby mit dem Fläschchen gefüttert wird, kannst du darauf achten, wie du das Füttern gestaltest. Körpernähe, Blickkontakt und entspannte Atmosphäre tragen dazu bei, dass die Eltern-Kind-Bindung auch gefördert wird, wenn du nicht stillst. Wir haben ein paar Ideen für dich, wie man das Füttern mit dem Fläschchen so angenehm und bindungsorientiert wie möglich gestalten kann. Von den Tipps profitieren übrigens Stillmamas, die gelegentlich Milch abpumpen, damit sie selbst oder eine andere Bezugsperson das Kind zwischendurch versorgen können.

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Milcheinschuss nach der Geburt

Die Brust bereitet sich bereits während der Schwangerschaft auf die Stillzeit vor, der tatsächliche Milcheinschuss findet 2-5 Tage nach der Geburt statt. Für einen guten Still-Start ist es erforderlich, das Baby nach der Entbindung so rasch wie möglich zu stillen. Viele Säuglinge suchen ohnehin intuitiv die Brust der Mutter, sobald sie auf ihrem Bauch liegen. Auch den meisten Müttern ist es ein Anliegen, das Kind so schnell wie möglich zu stillen. Das Saugen wirkt sich nicht nur positiv auf die Bindung von Mutter und Kind, sondern auch auf die Rückbildung der Gebärmutter aus.

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Wie schnell bildet sich Milch in der Brust?

Sobald der Milcheinschuss stattgefunden hat, produzieren deine Brüste Milch basierend auf „Angebot und Nachfrage“. Jedes Mal, wenn Milch entnommen wird, entweder durch Stillen oder durch Abpumpen, produzieren deine Brüste mehr Muttermilch.

Wie schnell wird mehr Milch produziert?

In den ersten Wochen kann diese auch kurzfristig schnell gesteigert werden, später kann es länger dauern, bis sich die Milchmenge an den Bedarf anpasst. Daher gilt, je älter Dein Baby, desto länger kann es dauern, bis ausreichend Milch produziert wird.

Wie viel Muttermilch kann pro Tag produziert werden?

Pro Tag produziert eine Frau bis zu einem Liter Milch. Pro "Mahlzeit" trinkt ein Baby etwa 200-250 ml. Die weibliche Brust kann sich aber schnell nach den Bedürfnissen des Kindes richten und mehr Milch oder weniger zur Verfügung stellen.

Wie merkt man das die Brust leer ist?

Eine Brust kann nie leer getrunken werden, sie funktioniert nicht wie eine Flasche. Es wird ständig Milch nachgebildet. Die Brüste sollten nach der Stillmahlzeit weicher sein. Ein ausreichend langes Stillen an der einen Seite und bei Bedarf an der anderen Seite, sowie ein Wechsel zwischen den Seiten sind ausreichend.