Wie viel Geld bekommt man vom Sozialamt Schweiz?

986 Franken Sozialhilfe bekommt eine alleinstehende Person pro Monat. Dieser Betrag teilt sich auf verschiedene Posten auf. Ein Geschenk ist das nicht – das Geld muss zurückbezahlt werden.

Wie viel Geld bekommt man vom Sozialamt Schweiz?

Rund drei Prozent der Schweizer Staatsangehörigen beziehen Sozialhilfe. (Archivbild)

KEYSTONE/CHRISTOF SCHUERPF

Wer in der Schweiz zu wenig oder gar nichts verdient, hat Anspruch auf einen Pauschalbetrag für Essen, Kleidung und Mobilität: den Grundbedarf. Für eine alleinstehende Person beträgt dieser in den meisten Kantonen 986 Franken.

Je nach Anzahl der unterstützten Haushaltsmitglieder wird dieser Betrag mit einem Multiplikator hochgerechnet.

Aktuell beraten die Kantone Bern, Aargau und Basel-Landschaft darüber, den Grundbedarf um bis zu 30 Prozent zu kürzen. Eine Studie, die die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) in Auftrag gegeben hat, zeigt nun, dass eine Kürzung für Bezüger sogar existenzgefährdend sein könnte.

AUCH INTERESSANT

Wie viel Geld bekommt man vom Sozialamt Schweiz?

Wie viel Geld bekommt man vom Sozialamt Schweiz?

Bereits heute reiche der aktuell geltende Grundbedarf nur knapp aus, um eine menschenwürdige Existenz zu sichern und liege unter den Ausgaben der einkommensschwächsten zehn Prozent der Einzelhaushalte, schreibt die Skos. Diese liegen bei 1082 Franken.

Die Skos schreibt weiter, dass ein Teil der Ausgaben den «Charakter von Fixkosten» aufweisen würden. Darunter Ausgaben für den Haushaltsstrom und Gebühren. Dies bedeute, dass Sozialhilfebezüger vor allem bei Nahrungsmitteln, Getränken, Produkten der Körperhygiene und Kleidung sparen müssten. Würde der Grundbedarf um 30 Prozent gekürzt, hätte eine vierköpfige Familie pro Tag und Person demnach nur noch fünf Franken für Lebens- und Genussmittel zur Verfügung.

Ein Einsparungspotenzial sei beim Grundbedarf nicht vorhanden, kommt die von der Skos in Auftrag gegebene Studie zum Schluss. Im Gegenteil: Die für Verkehrsauslagen budgetierten 55 Franken würden bei einer reinen öV- und Velonutzung – Autofahren wird von der Sozialhilfe nicht als Grundbedarf anerkannt – «sogar stark unterschätzt».

Auch Wohnkosten und medizinische Grundversorgung

In der Schweiz beziehen rund drei Prozent oder etwa 278'000 Staatsangehörige Sozialhilfe. Etwa doppelt so hoch ist der Anteil ausländischer Staatsangehöriger, die Sozialhilfe beziehen. Bis zur Rückkehr in die wirtschaftliche Unabhängigkeit übernimmt die Sozialhilfe die materielle Grundsicherung, die neben dem Grundbedarf auch die Wohnkosten und die Kosten für die medizinische Grundversorgung beinhaltet. Hinzu können situationsbedingte Leistungen sowie seit 2005 Anreizleistungen in Form von Integrationszulagen und Einkommensfreibeträgen kommen.

Gesamtschweizerisch werden jährlich rund 2,7 Milliarden Franken für die Sozialhilfe aufgewendet. Bezugsberechtigt sind alle Personen, die aufgrund einer bestimmten Lebenssituation in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Wer Vermögen in Form von Geld, Aktien oder Grundeigentum besitzt, hat keinen Anspruch auf Sozialhilfe.

Geld muss zurückbezahlt werden

Wer Sozialhilfe bezieht, verpflichtet sich dazu, vollständig und wahrheitsgetreu Auskunft über Einkommen, Vermögen, Arbeits- und Familienverhältnisse zu geben. Zudem untersteht er auch der Mitwirkungspflicht. Heisst: Er tut alles dafür, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Wer sich nicht kooperativ zeigt, muss mit Abzügen von bis zu 30 Prozent rechnen.

Sozialhilfe ist kein Geschenk. Auch rechtmässig bezogene Sozialhilfe muss zurückbezahlt werden. Diese Pflicht verjährt je nach Kanton nach fünf bis 20 Jahren nach dem letzten Bezug.

Wie viel Sozialhilfe steht mir zu Schweiz?

Wer von der Sozialhilfe lebt, bekommt als Einzelperson je nach Kanton einen Grundbedarf von 986 Franken pro Monat. Das muss reichen für Essen, Kleider, Haushalt, Körperpflege, Verkehr und Kommunikation. Miete, Krankenkasse und Gesundheitskosten werden separat übernommen.

Wann zahlt das Sozialamt Schweiz?

Wer sich aber selber helfen kann, muss dies auch tun und seinen Lebensunterhalt mit dem vorhandenen Vermögen bestreiten: Erst wenn dieses aufgebraucht ist oder zur Neige geht, hat man Anspruch auf Sozialhilfe. In vielen Kantonen liegt diese Schwelle bei 4000 Franken, in einigen ist sie tiefer.

Wie viel zahlt Sozialamt für Wohnung Schweiz?

Die Höhe des Grundbedarfs wird von der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (Skos) empfohlen und beträgt derzeit monatlich 997 Franken für eine Einzelperson (siehe auch Checkliste bei Guider «Grundbedarf: So viel Geld gibt es in den Kantonen»). Für die Mietzinse dagegen gibt es keine Richtwerte.

Wie hoch ist der Grundbedarf in der Schweiz?

Aktuell empfiehlt die SODK einen Grundbedarf von CHF 1006 für einen Einpersonenhaushalt (Beschluss SODK vom 30.11.2020).