Wie viel Geld sollte man fürs Alter zurücklegen?

Jeder sollte sich selbst um seine eigene Vorsorge kümmern, aber viele fangen zu spät an. Schon ein 30-Jähriger müsste ein ganzes Jahresgehalt angespart haben. Welche Möglichkeiten es dabei gibt und wie viel Geld es braucht, um die Rentenfalle zu vermeiden.

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Es lässt sich berechnen, mit welchem Startkapital sie beginnen müssen, wenn Sie Ihren Lebensstandard im Alter halten wollen. Entscheidend ist dabei natürlich die Frage, wie viel Zeit Ihnen noch bis zum Ruhestand bleibt.

Die Experten des Zinsportals Weltsparen haben das getan: Mit jeweils zwei Szenarien zeigen sie, wie viel Geld jemand zurückgelegt haben muss, wenn er beispielsweise mit 30, 45 oder 60 Jahren mit dem Sparen für den Ruhestand beginnen will.

Wie viel man als Grundstein für die Rente braucht, wurde so berechnet:

  • Zunächst haben sie sich die durchschnittlichen Gehaltsdaten von 30- bis 60-Jährigen (in Fünf-Jahres-Schritten) angeschaut. Hierfür griff Weltsparen auf Werte zurück, die das Jobportal "Gehalt.de" in einer Studie ermittelt hat.
  • Anschließend wurde für jeden Jahrgang die voraussichtliche Rentenlücke berechnet. Die Rentenlücke ist der Betrag, der fehlt, wenn jemand im Alter denselben Lebensstandard halten möchte wie während des Arbeitslebens.
  • 10 Prozent des Nettogehalts ist die Quote, die Finanzexperten fürs Sparen empfehlen. Wenn man also davon ausgeht, dass 10 Prozent des Nettogehalts ab sofort fürs Alter beiseite gelegt werden, lässt sich im letzten Schritt auch die Summe beziffern, die man bereits auf dem Konto haben muss, um zusammen mit dem künftig Ersparten die Rentenlücke zu schließen.

Achtung: In der Realität könnte die Lücke, die es zu schließen gilt, natürlich größer sein. Denn in ihren Berechnungen haben die Experten von Weltsparen die Einkommenssteigerungen bis zum Renteneintritt nicht berücksichtigt.

Beispielrechnung: Wie viel Geld brauche ich, wenn ich 30 Jahre alt bin?

  • "Gehalt.de" zufolge verdienen 30-Jährige im Schnitt 45.213 Euro pro Jahr, was einem monatlichen Nettogehalt von etwa 2319 Euro entspricht.
  • Daraus ergibt sich ein gesetzlicher Rentenanspruch von rund 1400 Euro pro Monat – angenommen, es handelt sich um eine unverheiratete Person ohne Kinder.
  • Die Rentenlücke: Muss oder möchte diese Person im Alter denselben Betrag zur Verfügung haben, fehlen im Schnitt jeden Monat mehr als 900 Euro. Auf 15 Jahre hochgerechnet fehlen unter Berücksichtigung der Inflation im Alter 165.000 Euro.
  • Legt der 30-Jährige ab sofort bis zum Renteneintritt 10 Prozent seines Gehalts (230 Euro pro Monat) zur Seite, wird er auf diese Weise inklusive durchschnittlicher Gehaltssprünge rund 125.000 Euro ansparen.

Es fehlen also rund 40.000 Euro, die sich bereits auf dem Konto des 30-Jährigen befinden müssen - sonst droht eine Lücke im Alter.

Wie viel Geld brauche ich, wenn ich 40 Jahre alt bin?

Wie viel Geld sollte man fürs Alter zurücklegen?
Wie viel Geld sollte man fürs Alter zurücklegen?

So viel Geld muss angespart sein, damit keine Rentenlücke droht.

Foto: Daniel Karmann/dpa

Wer weitere zehn Jahre wartet, ehe er mit dem Sparen beginnt, hat es noch deutlich schwerer. 40-Jährige verdienen in Deutschland derzeit im Schnitt 55.627 Euro, also Monat etwa 2723 Euro netto. Die resultierende gesetzliche Rente liegt, gemäß aktuellen Prognosen, später bei rund 1650 Euro monatlich. Das ist zwar noch deutlich mehr als die Generation der heute 30-Jährigen. Doch um den aktuellen Lebensstandard halten zu können, fehlen bei Renteneintritt im Schnitt 1070 Euro pro Monat. Unterm Strich fehlen der Berechnung von Weltsparen zufolge bei 15 Jahren Rentenbezug und unter Berücksichtigung der Inflation im Alter insgesamt 190.000 Euro.

Hinzu kommt der deutlich kürzere Zeitraum, der noch zum Sparen bleibt. Wer mit 40 Jahren ab sofort und bis zum Renteneintritt zehn Prozent des Nettoeinkommens, also 270 Euro monatlich abzweigt, kann noch rund 95.000 Euro ansparen – und muss eine Lücke von 95.000 Euro auf anderen Wegen kompensieren. Mit anderen Worten: Eine 40-jährige Person muss bereits knapp 100.000 Euro für die Altersvorsorge mitbringen.

Grundsätzlich gilt: Je höher das Alter, umso schwieriger wird es, die Rentenlücke wieder zu schließen. Sie beläuft sich etwa bei einem 50-Jährigen bereits auf 132.000 Euro, was dem doppelten Bruttojahresgehalt entspricht. Mit 60 Jahren ist sogar ein dreifaches Jahresgehalt notwendig, wie die Aufstellung für alle Generationen zeigt.

Jedes Alter, alle Summen: Die Berechnungen im Überblick

Mit 30 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 45.213 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2319 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 165.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 125.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 40.000 Euro

Mit 35 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 51.819 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2579 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 189.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 110.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 79.000 Euro

Mit 40 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 55.627 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2723 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 190.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 95.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 95.000 Euro

Mit 45 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 57.456 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2796 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 183.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 78.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 105.000 Euro

Mit 50 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 58.213 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2827 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 193.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 61.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 132.000 Euro

Mit 55 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 58.121 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2823 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 188.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 44.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 144.000 Euro

Mit 60 Jahren…

  • Brutto-Jahresgehalt: 58.658 Euro
  • Nettogehalt im Monat: 2845 Euro
  • Geld, das insgesamt fehlen wird (bei 15 Jahren Rente): 190.000 Euro
  • Geld, das noch gespart werden kann (monatlich 10 Prozent des Nettogehalts bis 67): 27.000 Euro
  • Geld, das bereits jetzt auf dem Konto sein müsste: 163.000 Euro

Wer in ETFs investiert, hat es deutlich leichter

Für alle, die jetzt verzweifeln, weil sie gefühlt meilenweit von den erforderlichen Sparbeträgen entfernt sind, haben die Experten von Weltsparen einen Tipp parat: Wird die monatliche Sparrate statt auf ein herkömmliches Sparbuch in einen ETF-Sparplan mit einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent eingezahlt, kommen bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren deutlich mehr zusammen. Bei einem 30-Jährigen ergibt sich eine Summe von insgesamt 288.000 Euro. Damit wäre die Rentenlücke nicht nur gedeckt, sondern dank Zinseszinseffekten sogar 123.000 Euro zusätzlich gespart.

Zehn Jahre später reicht es allerdings selbst mit einem ETF-Sparplan nicht mehr ganz: Legen heute 40-Jährige ab sofort zehn Prozent ihres Einkommens in ETFs an, fehlen am Ende immer noch 13.000 Euro, um die Rentenlücke komplett zu schließen. Dies ließe sich jedoch beispielsweise lösen, indem die Sparrate mit der Zeit erhöht wird.

Wie viel Geld sollte man mit 60 gespart haben?

Früher in den Ruhestand So schaffen Sie die Rente mit 60 Ein Rechenbeispiel: Wer mit 60 Jahren seinen Ruhestand antreten will und 25 Jahre jeden Monat 1000 Euro zur Verfügung haben möchte, müsste 300.000 Euro angespart haben.

Wie viel Geld sollte man mit 40 haben?

Wer ab sofort mit dem Sparen beginnt, baut bis zum Renteneintritt ein Vermögen von ca. 95.000 Euro. Da jedoch 190.000 Euro benötigt werden, um die Lücke zu schließen, sollte ein 40-Jähriger bereits 95.000 Euro auf dem Konto haben.

Wie viel sollte man mit 50 gespart haben?

Seid ihr 50 Jahre alt, sollten sich heute bereits 135.000 Euro auf eurem Konto befinden, wie die Rechnungen ergeben. Das von Stepstone ermittelte Durchschnittsgehalt von 50-jährigen Deutschen beträgt 2022 53.720 Euro oder im Monat 2.717 Euro.

Wie viel Geld brauche ich um mit 50 in Rente zu gehen?

Das Ergebnis: Wer mit 30 Jahren in Rente gehen will, braucht rund 383.400 Euro, laut Finanztip-Rechner. Wer mit 40 Jahren aufhören will, zu arbeiten, braucht 374.400 Euro und für die Rente mit 50 benötigt ihr 355.100 Euro im Depot.