Erstellt: 28.06.2021Aktualisiert: 30.07.2021, 14:35 Uhr Show
KommentareTeilen Hartz-IV-Empfänger dürfen sich was hinzuverdienen. Das Einkommen wird auf die Grundsicherung angerechnet, doch Freibeträge machen einen Zuverdienst attraktiv. München - Bezieher von Hartz IV können sich was hinzuverdienen. Zwingende Voraussetzung ist, dass sie dieses Einkommen beim Jobcenter angeben, sonst drohen ernsthafte Konsequenzen. Denn das Verheimlichen von Einkommen gilt als Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe geahndet wird. Für das Jobcenter ist ein Einkommen grundsätzlich jede Einnahme, die ab der Antragstellung fließt. Dazu zählen auch Einnahmen aus nichtselbständiger und selbständiger Tätigkeit. Diese werden jedoch auf die Grundsicherungsleistung angerechnet. Das bedeutet, das Einkommen führt zu einer Minderung der monatlichen Zahlungen vom Jobcenter. Hartz IV und arbeiten: Freibeträge machen Jobaufnahme attraktivDas Jobcenter gewährt jedoch bei Einnahmen aus nichtselbständiger und selbständiger Tätigkeit einige Freibeträge, für deren Höhe das Bruttoeinkommen entscheidend ist. Verdient ein Hartz-IV-Empfänger bis zu 100 Euro brutto im Monat, ändert sich nichts. Denn Einkommen in dieser Höhe werden nicht auf den Regelsatz angerechnet. Bei Verdiensten darüber gibt es eine Abstufung. So bleiben zusätzlich 20 Prozent des über 100 Euro bis einschließlich 1.000 Euro liegenden Teils des Bruttoeinkommens anrechnungsfrei. Zusätzlich zu den beiden genannten Beträgen werden zehn Prozent von dem Bruttolohn über 1.000 Euro bis zur Verdienstobergrenze nicht angerechnet. Bei Leistungsberechtigten ohne Kind liegt diese bei einem Bruttoeinkommen von 1.200 Euro, bei Leistungsberechtigten, die mit mindestens einem minderjährigen Kind in einer Bedarfsgemeinschaft leben, bei 1.500 Euro. Folgende Beispiele verdeutlichen die Berechnung. Beispiel 1: Ein Hartz-IV-Empfänger übt eine geringfügige Beschäftigung aus (bis 450 Euro), auf die in der Regel keine Steuern und Sozialversicherungsbeiträge fällig sind.
Beispiel 2: Ein Hartz-IV-Empfänger ohne Kind erzielt Einkünfte in Höhe von 1.900 Euro brutto. Angenommen, nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bleiben ihm 1.500 Euro.
Hätte der Hartz-IV-Bezieher ein Kind, wären von 1.000 bis 1.500 Euro zehn Prozent frei, also 50 Euro. Insgesamt wären dann 330 Euro anrechnungsfrei. Hartz IV und Einkommen: nicht nur Arbeitslohn wird berücksichtigtDiese Freibeträge gelten allerdings, wie anfangs erwähnt, nur für Einnahmen aus selbständigen und nichtselbständigen Tätigkeiten. Damit soll erreicht werden, dass ein Jobsuchender möglichst schnell wieder in das Arbeitsleben zurückfindet. Für das Jobcenter zählen aber auch folgende Einnahmen als Einkommen.
Auch diese Einnahmen müssen beim Jobcenter angegeben werden. Hiervon werden keine Freibeträge, aber Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Werbungskosten abgezogen, bevor die Einnahmen auf die Hartz-IV-Leistungen angerechnet wird. Jobcenter können auch sehr hart zu Leistungsempfängern sein. So erlebte eine Hartz-IV-Familie, die ihrem Sohn Homeschooling ermöglichen wollte und ein Notebook kaufte, ihre blaues Wunder. Auch interessant
Wieviel Hartz-IV-Empfänger dazuverdienen dürfen
Wie viel darf man bei Hartz 4 dazuverdienen 2022?Wie viel Geld darf ich bei Bezug von Hartz 4 dazuverdienen? Für die meisten ALG-2-Empfänger ist die Frage von Bedeutung, wie hoch ihr Hartz-4-Zuverdienst sein darf. Grundsätzlich liegt die Grenze beim Einkommen für Erwerbstätige bei 1.200 Euro brutto. Für Personen mit Kind erhöht sich die Summe auf maximal 1.500 Euro.
Was bleibt von 450 Euro Job bei Hartz 4?Minijobs werden oberhalb der Freibeträge ebenfalls auf Hartz IV angerechnet. Von den verdienten 450 Euro werden dabei zunächst 100 Euro Freibetrag abgezogen. Von den verbleibenden 350 Euro bleiben 20 Prozent anrechnungsfrei, der Rest wirkt sich bedarfsmindernd auf die Leistungshöhe aus.
Wie viel darf ein Hartz IV Empfänger dazu verdienen?100 Euro im Monat dürfen die Kinder von Hartz-IV-Empfängern abzugsfrei verdienen, danach zählt die 80-Prozent-Regel. Bei einem 450-Euro-Job bleiben nach den Abzügen etwa 170 Euro über. Bei einem Ferienjob liegt der Freibetrag seit dem 1. März 2020 bei 2400 Euro im Jahr.
Wie viel muss man verdienen um kein Hartz 4 zu bekommen?Sowohl Einzelpersonen als auch Familien können ihr Gehalt mit Hartz 4 aufstocken, wenn ihr Einkommen unter der Bedarfsgrenze liegt. Im Jahr 2020 liegt die Bedarfsgrenze, also das steuerfreie Mindesteinkommen, bei: 9.408 € für Alleinstehende. 15.540 € für Paare.
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