Wo wurde Schneller als die Angst gedreht?

Was verbindet den Serienmörder André Haffner (Felix Klare) mit der Fahnderin Sonja Sunny Becker (Friederike Becht)?

© Quelle: ARD Das Erste/ARD Degeto/MDR/Ste

Das neue Jahr beginnt mit einem Serien-Highlight: In „Schneller als die Angst“ (ARD, ab 1. Januar) treffen eine verstörte Ermittlerin und ein perverser Mörder aufeinander. Auch wenn die Reihe bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt ist, bleibt sie ein Duell der beiden Hauptdarsteller.

01.01.2022, 05:30 Uhr

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Man kennt das alles aus unzähligen Sonntagskrimis: die Ermittler, die mit sich selber hadern; der Maulwurf, der Informationen nach außen sticht; der Täter, den eine schwierige Vergangenheit plagt. Es sind ziemlich viele Kriminal-Klischees, die die ARD-Serie „Schneller als die Angst“ (ab 1. Januar in der ARD) aneinanderreiht, aber dennoch passiert etwas Erstaunliches: Regisseur Florian Baxmeyer macht aus diesen Versatzstücken eine der spannendsten deutschen Krimiserien der letzten Zeit, einen in sechs Teile zerlegten Hochglanzkrimi, der einen unglaublichen Sog entwickelt und einen so schnell nicht mehr loslässt.

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„Schneller als die Angst“ ist über weite Strecken ein Solo für Friederike Becht, die eine Magdeburger LKA-Zielfahnderin mit dem Namen Sunny Becker spielt. Nach einem Einsatz an einer Tankstelle, der nicht nach Plan lief, war Sunny einige Zeit außer Dienst. Jetzt ist sie zurück, vordergründig voller Energie und Tatendrang, innerlich aber gebrochen. Was so an ihr nagt, erfährt man erst im Laufe der ersten Folgen. Es wird ihr Antrieb, sich auf die Jagd nach einem abscheulichen Täter zu machen, der Magdeburg und Umgebung in Angst und Schrecken versetzt.

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André Haffner (Felix Klare) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen

André Haffner (Felix Klare) ist aus dem Gefängnis ausgebrochen, in dem er seit 16 Jahren einsaß. Der ehemalige Berufspilot hatte mehrere Frauen vergewaltigt und bestialisch ermordet und kurz vor seinem Ausbruch offenbar noch einen anderen Gefangenen in den Selbstmord getrieben. „Der Haffner ist in seinen Kopf gekrochen“, raunt einer der Insassen der Ermittlerin zu.

Dieser André Haffner ist ein Monster, wie man es selten im deutschen Fernsehen zu sehen bekommt, abgrundtief böse und gleichzeitig ungeheuer faszinierend. Felix Klare, den man mit Plauze und vor lauter Haaren im Gesicht kaum wiedererkennt, spielt ihn als eine Art deutschen Hannibal Lecter, als hochgradig gestörten Sadisten mit rätselhaftem Innenleben. Man merkt Klare in jedem Augenblick an, wieviel Lust er hatte, in diese extreme Rolle zu schlüpfen.

Als Haffner merkt, dass ihm Sunny und ihr Team auf den Fersen sind, wird die Zielfahnderin vom LKA bald von der Jägerin zur Gejagten: Haffner, dessen abstoßendem Charme offenbar jemand aus Sunnys Team erlegen ist, kommt an ihre Handynummer, ruft sie an, spielt mit ihr. Und ist doch weiter auf der Flucht, immer noch mordend.

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Atemloses Katz-und-Maus-Spiel

Sunny jagt ihn wie eine Besessene, Haffner aber scheint ihr stets ein paar Schritte voraus. Dieses atemlose Katz-und-Maus-Spiel macht „Schneller als die Angst“ so unglaublich spannend. Die Serie lässt sich aber trotz dieser rastlosen Hatz, die bis über die Landesgrenze führt, genug Zeit, ihre Figuren und deren Beziehungen untereinander genau zu studieren. Das Drehbuch von Klaus Arriens und Thomas Wilke entwirft Charaktere, an denen Sigmund Freud seinen Spaß gehabt hätte, komplexe Persönlichkeiten, deren Ängste, Sehnsüchte und perverse Obsessionen im Laufe der sechs Folgen wie eine geschälte Zwiebel freigelegt werden.

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Auch wenn „Schneller als die Angst“ bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt ist, bleibt die Serie doch ein Duell der beiden Hauptdarsteller. Auf der einen Seite Felix Klare als eiskaltes, mordendes Monster, auf der anderen Friederike Becht als zutiefst verstörte Ermittlerin. Das Zusammentreffen dieser beiden Figuren ist wahrlich großes Kino.