Afa buchhaltung bedeutung

Abschreibung Definition

Abschreibungen bilden den "Werteverzehr" bzw. die Abnutzung eines Vermögensgegenstandes im Rechnungswesen ab und verteilen die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von Anlagevermögen auf die Jahre der Nutzung.

Abschreibungen mindern als Aufwand den Gewinn des Unternehmens; sie werden im Handelsrecht in § 253 HGB geregelt.

Abschreibung Beispiel

Ein Unternehmen erwirbt am 1. Januar 2012 einen Kopierer für netto 10.000 € (Anschaffungskosten) mit einer geschätzten Nutzungsdauer von 5 Jahren.

Der Abschreibungsplan verteilt den "Werteverzehr" (z.B. Verschleiß, Abnutzung) z.B. linear auf die Geschäftsjahre der Nutzung ("pro rata temporis": zeitanteilig), d.h. 2012 bis 2016 mit jährlichen gewinnmindernden Abschreibungen von 2.000 €.

Im Steuerrecht werden Abschreibungen als Absetzung für Abnutzung (kurz: AfA, vgl. § 7 EStG) bezeichnet.

Man unterscheidet insbesondere folgende planmäßige Abschreibungsmethoden bzw. Abschreibungsverfahren:

  1. lineare Abschreibung (Standardabschreibung),
  2. degressive Abschreibung,
  3. Leistungsabschreibung,
  4. progressive Abschreibung (selten).

Daneben gibt es noch die außerplanmäßige Abschreibung, die aus dem Niederstwertprinzip resultiert.

Bilanzielle Abschreibung vs. kalkulatorische Abschreibung

Neben der hier behandelten bilanziellen Abschreibung gibt es noch die kalkulatorische Abschreibung, die lediglich in der Kostenrechnung zulässig ist.

Alternative Begriffe: Abschreibung für Abnutzung, Absetzung für Abnutzung, bilanzielle Abschreibung, bilanzmäßige Abschreibung, depreciation (englisch), handelsrechtliche Abschreibung.

Abschreibungen im Jahresabschluss

Abschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung separat ausgewiesen.

Abschreibungen im Gesamtkostenverfahren

Im Gesamtkostenverfahren nach § 275 Abs. 2 HGB werden die Abschreibungen unter folgenden GuV-Posten ausgewiesen:

  • Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (§ 275 Abs. 2 Nr. 7 a) HGB)
  • Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens (§ 275 Abs. 2 Nr. 12 HGB).

Abschreibungen im Umsatzkostenverfahren

Im Umsatzkostenverfahren nach § 275 Abs. 3 HGB können die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen nicht direkt aus der GuV abgelesen werden, da sie anteilig in den Herstellungskosten, den Vertriebskosten und den allgemeinen Verwaltungskosten enthalten sind.

Bei Kapitalgesellschaften können die Abschreibungen aber dem Anlagengitter nach § 268 Abs. 2 HGB entnommen werden.

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens hingegen sind auch im Umsatzkostenverfahren in einem eigenen GuV-Posten (§ 275 Abs. 3 Nr. 11 HGB) abgebildet.

Außerplanmäßige Abschreibung

Planmäßige vs. außerplanmäßige Abschreibung

Außerplanmäßige Abschreibungen resultieren aus dem Niederstwertprinzip — sie können das Umlaufvermögen und das Anlagevermögen (egal, ob abnutzbar oder wie z.B. bei Grundstücken nicht abnutzbar) betreffen.

Planmäßige Abschreibungen hingegen betreffen lediglich das abnutzbare Anlagevermögen.

Abschreibungen buchen

Direkte Abschreibung

Abschreibungen werden i.d.R. direkt, d.h. gegen das Anlagekonto, gebucht.

Beispiel: Abschreibungen buchen

Ein PKW mit Anschaffungskosten von 100.000 € wird linear über 5 Jahre Nutzungsdauer abgeschrieben.

Der jährliche Buchungssatz lautet:

Abschreibungen auf Sachanlagen (GuV-Konto) 20.000 € an PkW (Bilanzkonto) 20.000 €.

Indirekte Abschreibung

Bei der indirekten Abschreibung würde man das Anlagekonto belassen und die Abschreibung auf ein passives Wertberichtigungskonto buchen.

In der Bilanz ist ein derartiger Ausweis allerdings unzulässig — das (durch Abschreibungen geminderte) Anlagevermögen darf nur auf der Aktivseite der Bilanz mit dem Nettobuchwert auftauchen. Die kumulierten Abschreibungen können aber dem Anlagenspiegel entnommen werden.

Kennzahlen zur Abschreibungsanalyse

Die Abschreibung eine Unternehmens lässt sich mit verschiedenen Kennzahlen analysieren bzw. mit anderen Unternehmen vergleichen:

  • Abschreibungsintensität
  • Abschreibungsquote
  • Anlagenabnutzungsgrad.

Afa buchhaltung bedeutung

Was bedeutet AfA (Absetzung durch Abnutzung)?

Absetzung durch Abnutzung bzw. Abschreibung ist ein Begriff aus dem Steuerrecht. Hierin ist festgelegt, dass Anschaffungsgüter, die einen gewissen Satz (derzeit 800 Euro) überschreiten, nicht direkt vom Einkommen abgezogen werden können. Das bedeutet: Jedes Wirtschaftsgut, das teurer als 800 Euro ist, lässt sich nicht von der Steuer absetzen, sondern muss über die sogenannte Restnutzungsdauer abgeschrieben werden. Die Beträge, die jährlich auf diese Weise abgeschrieben werden können, richten sich nach zwei Faktoren:

  • Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
  • Nutzungsdauer

Ist die AfA eine Betriebsausgabe?

Die AfA dient der Finanzierung von Wirtschaftsgütern. Damit die AfA als Betriebsausgabe (s. § 4 Abs. IV EStG) abgesetzt werden kann, muss der Gegenstand einerseits zum Betriebsvermögen gehören und andererseits ins Gewerbe involviert sein. Die entsprechenden Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden auf die Jahre der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer verteilt. Das ist der Zeitraum, in dem der Gegenstand wirtschaftlich genutzt werden kann.

Gibt es Unterschiede in der AfA für bewegliche und unbewegliche Wirtschaftsgüter?

Abnutzbare Wirtschaftsgüter müssen grundsätzlich abgeschrieben werden – ganz gleich, ob beweglich oder unbeweglich. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sind weiterhin auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zu verteilen. Allerdings muss die AfA auf bewegliche und unbewegliche Wirtschaftsgüter separat angegeben werden. Die Unterschiede gestalten sich folgendermaßen:

  • Bewegliche Wirtschaftsgüterwie KFZ oder Maschinen werden nach  6 Abs. 1 EStG bewertet und nach § 7 Abs. 1 und 2 EStG abgeschrieben.
  • Unbewegliche Wirtschaftsgüterumfassen Grundstücke (nicht abnutzbar), Gebäude, Gebäudeteile und sonstige wirtschaftlich genutzte Anlagen wie Straßenzufahrten, Umzäunungen etc. Bei Gebäuden und Gebäudeteilen wird die AfA nach  7 Abs. 4 oder 5 EStG bemessen; bei den sonstigen unbeweglichen Wirtschaftsgütern nur nach § 7 Abs. 1 S. 1,2 und 5 EStG.

Ab welchem Betrag kommt die AfA zur Anwendung?

Die AfA kommt ab einem Anschaffungs- bzw. Herstellungswert von 800 Euro zur Anwendung. Alle Gegenstände, die niedriger angesetzt werden, fallen unter die Rubrik der sogenannten geringwertigen Wirtschaftsgüter (GWG). Dabei handelt es sich um Gegenstände des Anlagevermögens, die beweglichabnutzbar und selbstständig nutzbar sind. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede:

  • Anschaffungsgüter im Wert bis 250 Eurokönnen als sofortige Betriebsausgabe verbucht werden.
  • Anschaffungsgüter im Wert von 250,01 – 800 Eurokönnen als sofortige Abschreibung, als Sammel- bzw. Pool-Abschreibung verbucht oder gemäß AfA-Tabelle über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden.
  • Anschaffungsgüter im Wert von 250,01 – 1.000 Eurowerden entweder als Sammel- bzw. Pool- Abschreibung verbucht oder gemäß AfA-Tabelle über die Nutzungsdauer abgeschrieben.

Warum müssen die Kosten über die Nutzungsdauer verteilt werden?

Betriebs- und Firmenausstattung kostet meist viel Geld und nutzt sich langfristig ab. Dadurch verliert sie an Wert. Diese Wertminderung wird durch die AfA abgebildet und schützt das Unternehmen vor Gewinnverlust.

Woher weiß ich, wie hoch die Nutzungsdauer ist?

Für jeden Gegenstand, dessen Netto-Wert über 800 Euro liegt, ist eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer definiert. Hierfür stellt das Bundesministerium für Finanzen sogenannte AfA-Tabellen online zur Verfügung.

Wie berechnet man die AfA?

Die Berechnung der AfA lässt sich am Beispiel einer linearen Abschreibung verdeutlichen:

Angenommen, ein Unternehmen investiert in einen PKW als Betriebsfahrzeug und entscheidet sich für einen Neuwagen im Wert von 60.000 Euro. Laut AfA-Tabelle liegt die gewöhnliche Nutzungsdauer für einen neuen PKW bei 6 Jahren. Das bedeutet, dass das neu gekaufte Fahrzeug über 6 Jahre abgeschrieben werden muss. Demzufolge sind die Anschaffungskosten von 60.000 Euro durch den Wert 6 zu teilen. Das Unternehmen kann also pro Jahr 10.000 Euro absetzen, sprich von den Einnahmen abziehen, sodass nur auf den Rest Steuern zu zahlen sind.

Wann beginnt und endet die Berechnung der AfA?

Die Abschreibung beginnt ab dem Tag der Betriebsbereitschaft. Damit ist jedoch nicht etwa der Nutzungsbeginn, sondern das Kauf- bzw. Lieferdatum gemeint. Dementsprechend endet die Abschreibung an dem Tag, an dem der Gegenstand aus dem Betrieb ausscheidet – z.B. durch (Weiter-) Verkauf oder Entsorgung.

Was ist der Unterschied zwischen Linearer Abschreibung, Degressiver Abschreibung und Sonder-AfA?

Nicht jedes Anschaffungsgut kann auf die gleiche Weise abgeschrieben werden. Gerade bei Wirtschaftsgütern ist die Wertminderung in den ersten Jahren am höchsten und sinkt in den Folgejahren langsam ab. Deshalb wird zwischen linearer Abschreibung, degressiver Abschreibung und der Sonder-AfA unterschieden.

Was ist AfA Beispiel?

Ein Unternehmen kauft für 52.000 € (netto) eine Spritzgussmaschine. Gemäß AfA-Tabelle beträgt die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer solcher Maschinen 13 Jahre. Bei Anwendung der linearen Abschreibung müssen demzufolge jährlich 52.000 € / 13 = 4.000 € abgeschrieben werden.

Was gehört alles zu AfA?

Dazu gehören beispielsweise: Maklerprovision, Grunderwerbsteuer, Notargebühren für die Beurkundung des Kaufvertrages, Grundbuchgebühren für die Eintragung des Eigentümerwechsels, Vermessungskosten des Grundstücks.

Wie funktioniert die AfA?

Wie funktioniert die Abschreibung? Die Anschaffungskosten eines beruflich genutzten Gegenstands sind nicht sofort steuerlich abziehbar, sondern müssen über dessen Lebensdauer verteilt werden: Jährlich wird ein Teil der Kosten steuerlich berücksichtigt, was dem ratierlichen Werteverzehr entspricht (Abschreibungsbetrag).

Ist AfA und Abschreibung das gleiche?

Bei der Abschreibung – auch Absetzung für Abnutzung oder kurz AfA genannt – handelt es sich um eine betriebswirtschaftliche Verteilung des Wertverlustes einer Anschaffungen auf mehrere Jahre. Dabei wird die Wertminderung der Anschaffung in der Berechnung des Unternehmensgewinns berücksichtigt.