Marietta Slomka und Christof Lang, Sila Sahin und Jörn Schlönvoigt, Stefanie Hertel und Stefan Mross – diese Ex-Paare teilten nicht nur das Privatleben, sondern auch den Job. Grund dafür, dass ihre Beziehung in die Brüche ging? Funktioniert das Prinzip: Ein Paar, gleicher Job überhaupt oder frisst das Berufsleben das Privatleben? ★ Marietta Slomka und Christof Lang leben beide nur für die Nachrichtenwelt, sie moderiert im ZDF das „Heute-Journal“, er ist Leiter vom München-Studio bei RTL. ★ Sila Sahin und Jörn Schlönvoigt spielen auch bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ das Liebespaar. ★ Stefanie Hertel und Stefan Mross arbeiten ebenfalls eng zusammen und singen gemeinsam Schlager-Hits. Carola Ferstl, Wirtschafts- und Börsenexpertin: „Schade, dass sich das Medien-Power-Paar trennt! Aber auch für Promis gelten die gleichen Gesetze wie für alle: Fernbeziehungen sind auf lange Sicht schwierig. Wenn jeder sein eigenes Leben führt, dann baut man nur schwer eine Basis für Krisenzeiten in einer Ehe auf.“ 11,7 Prozent aller berufstätigen Paare in Deutschland arbeiten in der gleichen Berufsgruppe. Vor allem in der Landwirtschaft wird auch beruflich zusammen angepackt: Die Hälfte der Landwirte hat eine Bäuerin auch privat an der Seite. Und 36 Prozent der Lehrer fanden ihre Liebe im Schulalltag. Funktionieren Beziehungen unter „Kollegen“? Diplom-Psychologe Roland Kopp-Wichmann (64): „Wenn Partner den gleichen Job haben, kann das Vor- und Nachteile haben. Beispielsweise könnte Konkurrenz entstehen. Wenn nur einer von beiden zu Neid neigt, wird es schwierig.“ Aber es gibt auch Vorteile: Der Partner kennt die Jobumstände, kann berufliche Angelegenheiten besser nachvollziehen - gerade wenn man keinen Nine-to-five-Job hat. Kopp-Wichmann: „So etwas ist schwierig zu vermitteln, wenn einer der Partner aus einer ganz anderen Branche kommt.“ GIBT ES FESTE REGELN FÜR BEZIEHUNGEN ZWISCHEN KOLLEGEN? Führungskräfte-Coach Kopp-Wichmann rät: ► Möglichst nicht zu viel vom Beruf ins Privatleben mitnehmen. Wenn man über den Job reden will, ist natürlich der Partner die erste Adresse, das hilft auch, den Ärger vom Tag zu verarbeiten. Wichtig ist nur, dass das nicht überhand nimmt. ► Im Unternehmen muss man aufpassen, dass man nicht zu viel turtelt. Beide müssen trotz Beziehung auf eine sachlich-professionelle Ebene zusammenarbeiten können. ► Wenn es sich mit dem Job verträgt, abends auch mal das Handy abschalten. Genügend Raum für das Privatleben einrichten! Blogger und Karriere-Berater Jochen Mai von karrierebibel.de rät: „Arbeiten beide im selben Unternehmen, sollten sie den Anschein von Vetternwirtschaft stets vermeiden. Dezentes Turteln in der Kantine ist gerade noch so okay, wenn man offiziell ein Paar ist. Aber im Job sollten beide Profi bleiben. Heißt: Keine Bevorzugung, keine Vertrautheiten und schon gar kein Ausgrenzen der anderen Kollegen. Sonst droht statt Sippenhaft die selbstgewählte Isolationshaft.“ WARUM VERLIEBT MAN SICH IM JOB? Psychologe Roland Kopp-Wichmann: „Im Büro ist man einfach viel zusammen, sieht sich täglich und erlebt sich sehr persönlich. Die Partner lernen einander im Job in mehr Rollen kennen als in der Disco. Man erlebt mehr miteinander, beispielsweise wie sich der andere ärgert oder Erfolg hat.“ Lohnt es sich überhaupt, neben dem Privatleben auch noch das Berufsleben zu teilen? Blogger Jochen Mai: „Es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn Paare in der gleichen Branche arbeiten. Das kann ja auch gegenseitig inspirieren, der andere versteht die Probleme besser, kurz: Es gibt noch eine weitere wichtige Gemeinsamkeit. Dennoch sollten beide versuchen, sich nicht unbedingt 24 Stunden am Tag zu begegnen. Und Bürostreit sollte auch im Büro bleiben. Sonst geht der Beziehungszauber irgendwann flöten.“
Psychotherapie Des einen Freud...Lesezeit: 2 Minuten Eine Psychotherapie muss perfekt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Sonst kann sie ungesunde Nebenwirkungen haben. Das eigene Befinden ernst nehmen: Wenn die Chemie zwischen Psychotherapeut und Patient nicht stimmt, sollte man einen anderen Facharzt suchen. Eine Psychotherapie muss perfekt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Sonst kann sie ungesunde Nebenwirkungen haben. Katja Rauch, Der Psychotherapeut ist die ganze Sitzung über nur mit einem Gedanken beschäftigt: «Dieser Mann gehört nicht mehr hierher. Ich muss es ihm sagen. Jetzt gleich.» Dann ist die Stunde um. Der Patient steht auf und reicht dem Therapeuten die Hand: «Also bis nächste Woche.» Und der Therapeut: «Dann bis nächste Woche also.» Die Szene stammt aus einem Film des italienischen Schauspielers und Regisseurs Nanni Moretti. Doch «Therapieopfer» Psychotherapie «Nur eine endlose Plauderei» wie diesen Filmpatienten gibt es auch in realen Praxen. Die schleichende Abhängigkeit in Langzeittherapien, das so genannte Woody-Allen-Syndrom, ist nur eine Spielart davon: Dabei vermag der Patient keine Entscheidung mehr zu treffen, ohne die Therapeutin zu fragen. Lange Psychotherapien helfen nur noch wenig Erfolgreiche Therapien sollten in der Regel weniger als 50 Stunden dauern – die grössten Effekte sollten sich sogar schon in den ersten 20 Stunden einstellen (siehe auch Infobox «So finden Sie den richtigen Therapeuten»). Was Hunderte von Stunden in Anspruch nimmt, dient nicht mehr der Heilbehandlung, findet etwa Jürgen Magraf, Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Bochum. Andere Experten halten dagegen, dass langjährige therapeutische Beziehungen durchaus Vorteile haben. Als Begleitung etwa für psychiatrieerfahrene Menschen seien sie wertvoll, wenn es darum geht, ihr Selbstwertgefühl Selbstwertgefühl «Ich bin mit mir unzufrieden» zu stärken. Gemäss Magraf droht aber gerade in Langzeitbehandlungen die Gefahr, dass das Selbstvertrauen Schaden nimmt, da die Patienten lernen, sich als jemanden zu sehen, der nicht allein durchs Leben gehen kann. Vorsicht vor heiklen Therapiemethoden Doch auch Kurzzeittherapien stehen in der Kritik. Das bekannteste Beispiel ist das so genannte Debriefing. Diese «Schnelltherapie» soll Opfern von Katastrophen, Unfällen oder Anschlägen helfen, ihre traumatische Erfahrung zu verarbeiten. Mit sehr zweifelhaftem Erfolg, wie mehrere Studien zeigen: Nach ein paar Monaten ging es den Behandelten im Durchschnitt schlechter als jenen, die nicht behandelt wurden. Der Grund liegt gemäss Fachmeinung im falschen Ansatz: Nicht allen Menschen hilft es, sofort über das Zugestossene zu sprechen; ihre Selbstheilungskräfte Wohlbefinden Was macht uns gesund? wirken viel besser, wenn sie es gerade nicht tun. Ebenso heikel kann es sein, wenn man die falsche Therapiemethode wählt. Zum Beispiel bei Angststörungen Störung Angst vor der Angst: Während entspannende Verfahren für die meisten Patienten hilfreich sind, können sie bei Menschen mit Panikattacken leicht einen Schub auslösen. Denn im entspannten Zustand werden die eigenen Körperprozesse viel direkter und stärker wahrgenommen. Das eigene Unbehagen ernst nehmen Was sollen nun Klienten tun, die sich in ihrer Therapie und mit ihrem Therapeuten unwohl fühlen? Empfohlen wird der Kontakt mit einer spezialisierten Beratungsstelle, da diese Fachleute viel Erfahrung haben und relativ schnell abschätzen können, ob bloss eine Durststrecke vorliegt, wie sie in vielen Therapien vorkommt, oder ob dem Therapeuten tatsächlich etwas vorzuwerfen ist. Auch das Einholen einer Zweitmeinung bei einem anderen Therapeuten ist ein gutes Mittel. In schweren Fällen, etwa bei Machtmissbrauch oder sexuellen Übergriffen Sexueller Missbrauch Der Heiler praktiziert unbehelligt weiter, können sich Betroffene an eine Opferberatungsstelle wenden. Dort werden sie unentgeltlich juristisch und psychologisch beraten. Auch die Klage bei einer Standesorganisation ist möglich, etwa der Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (wenn es um einen Psychiater geht), oder bei einem Verbandsgericht der Psychotherapeutinnen und therapeuten. Im äussersten Fall droht Ausschluss aus dem Verband und Entzug der Praxisbewilligung. So finden Sie den richtigen Therapeuten
Psychotherapie: Das zahlt die Kasse
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«Wissen, was dem Körper gut tut.» Chantal Hebeisen, Redaktorin Der Gesundheits-Newsletter |