Ascorbinsäure gleich vitamin c

Ein auf den ersten Blick eher unspektakuläres Beispiel für die Verbreitung von gesundheitsbezogenen Falschinformationen stellt die Ascorbinsäure dar. Auch in Laienkreisen ist sie unter ihrem Trivialnamen – Vitamin C – bekannt. Dieser Name wurde im Jahr 1920 jener Substanz verliehen, die als sogenannter antiskorbutischer Nahrungsfaktor in verschiedenen Lebensmitteln entdeckt wurde [2, 3, 4]. Der Begriff Ascorbinsäure wurde 1933 vom britischen Chemiker Walter Haworth geprägt, nachdem er ihre chemische Struktur aufgeklärt hatte. Grundlage für seine Arbeit war die Isolation des Stoffs aus verschiedenen Pflanzen- und Gewebeextrakten, was erst wenige Jahre zuvor dem Ungar Albert Szent-Györgyi gelang. Eine Weile später folgte dann die erstmalige chemische Synthese [5, 6]. Der Begriff Ascorbinsäure (antiskorbutische Säure) geht auf ihren Einsatz zur Prävention und Behandlung der Mangelerkrankung Skorbut zurück.

Den größten Teil des Vitamin C, das unser Körper braucht, nehmen wir über die Nahrung auf. Obst und Gemüse sind bei den Vitamin C Lieferanten ganz vorne mit dabei! Leider werden viele Obst- und Gemüsesorten heute unreif geerntet und haben somit nicht den vollen Vitamin C Gehalt, den sie haben könnten. Außerdem ist Vitamin C nicht hitzebeständig und wird bei heißen Temperaturen zerstört. Das alles kann dazu führen, dass der Körper nicht genug mit Vitamin C versorgt ist.

Möchtest du deinem Körper zusätzliches Vitamin C zuführen, dann soll es vielleicht natürliches Vitamin C sein. Oder ist künstliches Vitamin C genauso wirksam (und dabei preiswerter)?

Inhaltsverzeichnis

Unterschied natürliches Vitamin C und L-Ascorbinsäure

Wofür brauchen wir Vitamin C?

Wie viel Vitamin C braucht der Körper?

Fazit

Unterschied natürliches Vitamin C und L-Ascorbinsäure

Wird Vitamin in einem Labor hergestellt, dann spricht man von L-Ascorbinsäure. (Natürliches) Vitamin C und L-Ascorbinsäure sind zu 100% identisch. Beide haben die gleiche Molekülstruktur. Der einzige Unterschied besteht in der Herstellung: künstliches Vitamin C wird in einem Prozess industriell hergestellt. Dagegen werden für natürliches Vitamin C Rohstoffe (z.B. die Acerola Kirsche) angebaut und das Vitamin C wird daraus extrahiert. Natürliches Vitamin C bzw. natürlich zugeführtes Vitamin C, z.B. in Form einer Orange, hat einen entscheidenden Vorteil: es besteht aus einem ganzen Komplex an Proteinen, Lipiden, Kohlehydraten und Pflanzenstoffen. Diese sind jedoch für die Aufnahme und die Verwertung des Vitamin C im Körper wichtig. Wusstest du übrigens, dass Ascorbinsäure in der Lebensmittelindustrie als Stabilisator und Konservierungsmittel eingesetzt wird? Vielleicht ist sie dir schon begegnet, als «E 300» in der Zutatenliste.

Ascorbinsäure gleich vitamin c

Wofür brauchen wir Vitamin C?

Fast alle Tiere und Pflanzen haben die Fähigkeit, Vitamin C durch Enzymabbau selbst zu produzieren. Menschen haben diese Fähigkeit nicht und sind darauf angewiesen, das Vitamin mit der Nahrung aufzunehmen. Der Name «Ascorbinsäure» wurde aus der Seefahrt abgeleitet, genauer von einer Seefahrerkrankheit. Seefahrer hatten auf ihren langen Reisen, kaum Zugang zu frischem Obst und Gemüse, weshalb sie oft unter der Krankheit Skorbut litten. Verzehrten sie auf der Reise Zitrusfrüchte oder Sauerkraut, konnte diese Krankheit verhindert werden. Aus der Bezeichnung «Anti-Skorbut-Säure» leitete sich die Ascorbinsäure ab.

Unser Körper nutzt Vitamin C, um Kollagen (in Knochen, Knorpel und Bindegewebe) aufzubauen, für den Energiehaushalt und als Antioxidans gegen freie Radikale. Außerdem fördert es die Aufnahme von Eisen. Wie du siehst, hat Vitamin C viele verschiedene Funktionen.

Wie viel Vitamin C braucht der Körper?

Für Männer wird von der DGE eine Tagesdosis Vitamin C von 110 mg empfohlen, für Frauen 95 mg. Für schwangere und stillende Frauen ist die empfohlene Tagesdosis noch etwas höher.

Vitamine werden in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine unterteilt. Grundsätzlich gibt es in deinem Körper folgende Mechanik: Fett wird als Speichersystem genutzt und Wasser als Transportsystem. Vitamin C zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen und kann schlecht von deinem Körper gespeichert werden. Deshalb ist es wichtig, dass du dich täglich um deinen Vitamin C Haushalt kümmerst.

Natürliches Vitamin C hat eine höhere Bioverfügbarkeit, als reine Ascorbinsäure. Wie oben beschrieben, ist natürliches Vitamin C ein Komplex aus Enzymen, Vitalstoffen und Bioflavonoiden und ist somit für deinen Körper leichter verwertbar.

Quellen für natürliches Vitamin C

Hier zähle ich dir einige der Vitamin C reichsten Lebensmittel mit ihrem Vitamin C Gehalt pro 100 g auf:

LebensmittelVitamin C Gehalt pro 100 gPaprika (rot)140 mgRosenkohl115 mgBrokkoli94 mgBlumenkohl64 mgZitrone51 mgOrange45 mgHeidelbeeren22 mgPetersilie16 mg (pro 10 g)Apfel12 mg

Daneben gibt es noch Superfoods, die besonders viel natürliches Vitamin C enthalten:

SuperfoodVitamin C Gehalt pro 100 gCamu Camu2'000 mgAcerola Kirsche1'700 mgHagebutten1'250 mg

Fazit

Künstliches und natürliches Vitamin C haben dieselbe Molekülstruktur. Bei künstlichem Vitamin C liegt die Ascorbinsäure isoliert vor, bei natürlichem Vitamin C ist sie in einen Komplex aus Enzymen, Vitalstoffen und Bioflavonoiden eingebunden. Daher hat natürliches Vitamin C eine bessere Bioverfügbarkeit für deinen Körper. Da Vitamin C so essenziell für unseren Körper ist und nicht gespeichert werden kann, solltest du dich jeden Tag um ausreichend Vitamin C Quellen kümmern.

Ist Vitamin C gleich Ascorbinsäure?

Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, das auch Ascorbinsäure genannt wird. Natürlicherweise ist Vitamin C vor allem in Gemüse und Obst enthalten.

Warum wird Vitamin C auch Ascorbinsäure genannt?

Ascorbinsäure ist der chemische Name von Vitamin C. Dieser Name geht auf das Jahr 1932 zurück, als es erstmals gelang, das Vitamin aus Paprika zu isolieren. Der Begriff „Ascorbin“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „ohne Skorbut“.

Wie nennt man Vitamin C noch?

Ascorbinsäure (in der Biochemie auch Ascorbat) ist eine organische Festkörpersäure. Da sie leicht oxidierbar ist, wirkt sie antioxidativ. Sie ist sehr gut wasserlöslich und kristallisiert in Form farbloser Kristalle.

Wie viel Vitamin C Ascorbinsäure?

100 mg pro Tag (männlich) und für Erwachsene 95 mg pro Tag (weiblich) bzw. 110 mg pro Tag (männ- lich). Für Schwangere und Stillende erhöhen sich die empfohlenen Zufuhrwerte im Vergleich zu der Zufuhrempfehlung für Frauen ab 18 Jahren um 10 bzw. 60 mg pro Tag (EFSA, 2013; Tabelle 2).