Die bedeutung des feuers für den menschen

Der griechische Gott Prometheus, Blitze, Schwefelkies - es gibt viele verschiedene Erklärungen, wie das Feuer zu den Menschen kam. Zugegeben, das eine ist eine Legende, das andere ist wahre Geschichte. Wir erzählen euch beides

Inhaltsverzeichnis

  • Griechische Sagen: Ein Gott schenkt den Menschen das Feuer
  • Die Steinzeit: Feuer durch Blitze und Vulkanausbrüche

Griechische Sagen: Ein Gott schenkt den Menschen das Feuer

Prometheus, ein Bruder des Göttervaters Zeus, war ein ziemliches Schlitzohr, das selbst Götter täuschen konnte. Und doch haben die Menschen - zumindest den griechischen Sagen nach - ihm viel zu verdanken. Nachdem die Erde erschaffen war, gab es keine Geschöpfe, die die Natur hätten bewundern können. Da hatte Prometheus eine Idee: Er nahm Ton und formte daraus Menschen. Athene, die Göttin der Weisheit, hauchte ihnen Leben ein. Prometheus brachte den Menschen bei, Häuser zu bauen und Heilkräuter zu mischen, er lehrte sie Schreiben, Rechnen und Kunst. Doch dann kam es zum Streit zwischen Prometheus und den anderen Göttern. Verärgert beschlossen sie, dass die Menschen das Feuer nicht kennenlernen dürften. Trotzdem nahm Prometheus den langen Stängel des Riesenfenchels, zündete ihn an der Sonne an und brachte so das Feuer auf die Erde.

Die bedeutung des feuers für den menschen

Ein Abend draußen in der Natur - da gehört unbedingt ein Lagerfeuer dazu! Schon unsere Ahnen in der Steinzeit haben entdeckt, wie man es entfacht

© Heath Korvola/Getty Images

Die Strafe für Prometheus folgte auf dem Fuße: Zeus befahl, Prometheus an einen Felsen zu fesseln. Aber damit nicht genug: Ein Adler hackte ihm jeden Tag die Leber aus, auch wenn diese nachts wieder nachwuchs. Eigentlich sollte Prometheus bis in alle Ewigkeit so angekettet bleiben, doch zum Glück rettete ihn nach 30 Jahren der Held und Halbgott Herakles. Auch die Menschen wurden bestraft: Die Götter sandten die bezaubernde Frau Pandora mit einem Gefäß auf die Erde. Von Pandoras Schönheit geblendet, nahmen die Menschen das Geschenk an. Doch in dem Gefäß waren die Krankheiten und alles Übel, das seither die Menschen quält.

So weit die Legende. Mit der tatsächlichen Geschichte, wie die Menschen das Feuer kennenlernten, hat sie nichts zu tun. Aber sie zeigt uns etwas anderes: Schon den Griechen war klar, welche herausragende Entdeckung das Feuer war. Es war so wichtig für die Menschen, dass es alle Übel aus Pandoras Gefäß aufwog.

Die Steinzeit: Feuer durch Blitze und Vulkanausbrüche

Doch was ist nun die wahre Geschichte - wie entdeckten die Menschen wirklich das Feuer? Klar ist, dass es Feuer und Brände schon fast seit Anbeginn der Erde gibt. Durch Blitze und Vulkanausbrüche können jederzeit Waldbrände entstehen. Deshalb müssen unsere Urahnen das Feuer als zerstörerische Naturgewalt gekannt haben. Aber erst sehr viel später begannen sie, das Feuer zu bändigen und für sich zu nutzen. Welche Menschen das waren - dafür müssen wir in die Steinzeit zurückgehen.

Die Steinzeit begann vor etwa 2,5 Millionen Jahren mit den ersten Vertretern der Gattung Homo - was auf Lateinisch "Mensch" heisst. Diese ersten Urmenschen lebten während des letzten Eiszeitalters in Ostafrika. Sie nutzten noch kein Feuer, aber sie hatten schon einfache Steinwerkzeuge, daher der Name Steinzeit.

Wann genau unsere Vorfahren begannen, das Feuer zu nutzen, darüber wird unter den Wissenschaftlern gestritten. Vermutlich fing der Homo Erectus (lateinisch: "der aufgerichtete Mensch") damit an, der vor 1,8 Millionen Jahren als weitere Urmenschenart hinzukam. Allerdings glauben die Forscher heute, dass die Menschen damals das Feuer noch nicht selber entzünden konnten. Streichhölzer und Feuerzeuge gab es noch nicht. Unsere Urahnen hielten jedoch einen natürlich entstandenen Brand als Lagerfeuer am Leben.

Schon damit änderte sich vieles: Die Steinzeitmenschen konnten nun ihre Nahrung kochen, sie konnten aus Ton geformte Gefäße durch Brennen festigen. Vor allem das Erhitzen des Essens machte für die Menschen einen großen Unterschied: Manche Wurzeln wurden erst durch Kochen genießbar, vieles wurde bekömmlicher und leichter zu verdauen. So hatten Magen und Darm weniger Arbeit und die Menschen konnten durch das Essen mehr Energie aufnehmen. Davon hatte vor allem das Gehirn etwas - es wurde im Laufe der folgenden Jahrtausende immer größer.

Und dann, vor 32 000 Jahren, wurde es erfunden: das erste Feuerzeug. Die Menschen entdeckten, dass ein Funke entsteht, wenn sie zwei bestimmte Steine aufeinander schlugen. Der eine enthielt das Mineral Pyrit (auch Schwefelkies genannt) und der zweite war ein Feuerstein. Mit dem Funken ließ sich Reisig oder Zunderschwamm zum Glimmen bringen. "Das brennt wie Zunder", sagen wir heute noch - und beziehen uns damit auf einen Pilz namens Zunderschwamm, der an Baumstämmen wächst und besonders gut zum Feuermachen geeignet ist. Er ist sozusagen der erste Grillanzünder. Seitdem war es nicht mehr ganz so schlimm, wenn doch einmal das Lagerfeuer ausging - vorausgesetzt, man hatte ein Stück Pyrit zur Hand.

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Wie entstand das Feuer?

Geschichte Die Entdeckung des Feuers. Doch dann kam es zum Streit zwischen Prometheus und den anderen Göttern. Verärgert beschlossen sie, dass die Menschen das Feuer nicht kennenlernen dürften. Trotzdem nahm Prometheus den langen Stängel des Riesenfenchels, zündete ihn an der Sonne an und brachte so das Feuer auf die Erde.

Warum ist das Feuer so wichtig?

Gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit spendet Feuer nicht nur Wärme, sondern auch Licht und animiert den Menschen zum Träumen und Zusammenkommen. Im Laufe der Menschheitsgeschichte hat das Feuer seine religiöse Bedeutung gefestigt. Zahlreiche Mythen und Feste legen ihr Hauptaugenmerk auf die geheimnisvolle Wirkung des Feuers.

Welche Vorteile hat das Feuer für das Leben?

Seit die Menschen das Feuer nutzen, hat sich das Leben für sie sehr verändert. Feuer hat nämlich viele Vorteile: Es bringt Licht, gibt Wärme und schützt außerdem vor wilden Tieren, denn die haben Angst vor Feuer. Neanderthaler konnten Feuer machen. Auch für die Entwicklung des Menschen war das Feuer wichtig.

Was ist das Besondere an dem Feuer?

Das Feuer half den Menschen zusätzlich dabei, erfolgreicher zu jagen. Dafür legten die Menschen gezielt Buschfeuer, welche Wild aufscheuchten und ihnen zutrieben. Es ist auch möglich, dass das Feuer eher dafür verwendet wurde, Kleintiere dabei zu töten und anschließend einzusammeln.

Welche Bedeutung hat das Feuer für den Menschen?

Erst das Feuer hat uns Menschen zu dem gemacht, was wir heute sind: Es lieferte unseren Vorfahren gegarte Nahrung, Licht in der Nacht, Wärme und Schutz vor wilden Tieren. Außerdem diente das gemeinsame Feuer als Versammlungsort und damit wichtiges soziales Zentrum.

Welche Vorteile brachte das Feuer den Menschen?

Das Feuer brachte viele Vorteile mit sich. Es gab Licht und Wärme, Schutz vor wilden Tieren und man konnte damit Nahrung zubereiten. Fleisch musste nicht mehr roh gegessen werden! Üblich wurde das allerdings erst vor etwa 100.000 Jahren.

Wie wichtig ist Feuer?

Ohne Feuer wäre unser Leben nicht so, wie es ist. Wir brauchen es für Gasherde und Heizungen, zur Herstellung von Glas und Eisen. Und zum Autofahren, denn dabei wird im Motor Benzin verbrannt. Feuer kann aber auch zerstören.

Wie kam das Feuer zu den Menschen?

Die Menschen entdeckten, dass ein Funke entsteht, wenn sie zwei bestimmte Steine aufeinander schlugen. Der eine enthielt das Mineral Pyrit (auch Schwefelkies genannt) und der zweite war ein Feuerstein. Mit dem Funken ließ sich Reisig oder Zunderschwamm zum Glimmen bringen.