Die opfer, die man bringt zusammenfassung

Wunderlich Verlag* | Gebundene Ausgabe | Übersetzer: Ursel Allenstein, Ulla Ackermann | 560 Seiten | 22,95 € |Amazon* und im örtlichen Buchhandel

Die opfer, die man bringt zusammenfassung

INHALT:

Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, einzig zu Tatortanalytikerin Ursula hat er noch Kontakt. Seine Tochter Vanja will ihn weder sehen noch sprechen. Vanja arbeitet inzwischen bei der Polizei in Uppsala, sie ermittelt in einer perfiden Vergewaltigungsserie. Als die Reichsmordkommission eingeschaltet und auch Sebastian Bergman hinzugezogen wird, trifft das Team von einst wieder zusammen: Alte Konflikte drohen zu eskalieren. Und der brutale Vergewaltiger schlägt weiter zu. Bei der Suche nach ihm verdichten sich die Hinweise, dass er seine Opfer nicht zufällig auswählt. Doch gleich mehrere Personen scheinen verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Frauen ans Licht kommt und der Täter gefasst wird.

MEINUNG:

Die Opfer, die man bringt ist der sechste Fall vom Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann. Ich habe die Reihe nicht absolut konstant verfolgt. Der Fall ist in sich abgeschlossen, aber ich habe gemerkt, dass in der Vergangenheit, sprich in voran gegangen Büchern sehr viel bei den Charakteren passiert ist. Man spoilert sich hier definitiv, aber mir macht es nichts aus, dass dann nochmal im Nachgang zu erfahren.

Sebastian Bergman musste die Reichsmordskommission verlassen, aber natürlich wird er dann für den aktuellen Fall doch wieder hinzugezogen. Ich war mal wieder überrascht, wie egoistisch und von Sex geradezu besessen der Mann ist. Interessanterweise kennt ihn sein ganzes Umfeld schon sehr gut und kann ihn äußerst präzise einschätzen. Es scheint allen klar zu sein, dass Sebastian Dinge nur zu seinem eigenen Vorteil tut. Trotzdem ist er genialer Psychologe. In diesem Fall hält er sich aber relativ viel im Hintergrund. Grund dafür ist, dass auch seine Tochter Vanja an den Ermittlungen beteiligt ist.

Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist sehr schlecht. Vanja möchte ihn am liebsten nie wiedersehen und er würde sich wohl schon so eine Art Vater-Tochter-Beziehung wünschen. In der aktuellen Serie an Vergewaltigungen arbeiten das Team aus Uppsala, dem auch Vanja angehört, mit der Reichsmordkommission aus Stockholm zusammen und das bietet sehr viele Konfliktpotential. Dieser sechste Teil lässt wirklich sehr tief blicken. Gefühlt gibt es in jeder Konstellation Konflikte, Geheimnisse und Altlasten, die eigentlich auch lieber geheim bleiben sollten.

Normalerweise ist für mich immer der Fall und die Ermittlung darum wichtig, aber hier ist es dem Autorenduo gelungen, dass auch dies nicht zu kurz kommt. Man muss sich bei dieser Reihe auch darauf einstellen, dass die Charaktere und ganz besonders deren Beziehungen zueinander deutlich im Fokus stehen und das allein bietet auch schon unheimlich viel Spannungspotential. Der Fall an sich ist zunächst auch recht verworren. Es werden einige falsche Fährten ausgelegt und am Ende war es doch anders als gedacht.

FAZIT:

Das Ende von diesem Band ist äußerst vielversprechend und ich würde am liebsten gleich den nächsten Band lesen. In dieser Reihe stehen eindeutig die Charaktere und deren Beziehung im Vordergrund, die zum Teil sehr verzwickt sind. Dadurch werden minimale Längen erzeugt, aber im Großen und Ganzen ist der Fall wirklich spannend und lädt zum Miträtseln ein. Hoffentlich müssen wir auf den nächsten Band nicht so lange warten. 😉

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar freundlicherweise vom Wunderlich Verlag* zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Nachdem Sebastian Bergman auf Grund seiner Handlungen nicht mehr im Team der Reichskriminalpolizei willkommen ist, befindet er sich auf einer Lesereise. Seine Tochter Vanja will in keinster Weise zu ihm Kontakt und hat eine neue Stelle bei der Polizei in Uppsala angetreten. Doch in Uppsala gibt es einen Serienvergewaltiger und Chefin der Polizeibehörde Anne-Lie Ulander bittet Bergman um Hilfe. Das missfällt Vanja so sehr, dass sie bereitwillig zurück zur Reichskommission wechselt, doch es scheint für Vanja kein Entkommen gegenüber Bergman zu geben. Mittlerweile scheint es nämlich als seien zu den Vergewaltigungen auch noch ein Mord hinzugekommen und plötzlich sind die Polizei von Uppsala und die Reichskriminalpolizei miteinander verbunden und das alte Team unfreiwillig vereint.

Meine Meinung

Passend zu den bereits erschienenen Bänden der Reihe ist auch Band 6 in seinem üblichen Gewand zu finden, was natürlich dem Erkennungswert entgegen kommt.
Ich für meinen Teil habe mich riesig gefreut, als ich entdeckte, dass es endlich wieder einen neuen Fall für den wohl egoistischsten Ermittler aller Zeiten geben wird und konnte es kaum abwarten, mit dem Lesen zu beginnen.
Da es bereits eine ganze Weile her war, dass ich den vorangegangenen Band gelesen hatte, musste ich mir gerade zu Beginn doch immer wieder die einzelnen Personen ins Gedächtnis rufen. Doch das erleichtern die Autoren dem Leser ungemein, in dem sie immer wieder bei den einzelnen Charakteren kurze Einblicke in vergangene Ereignisse geben. So war ich dann doch nach kurzer Zeit wieder mitten in Schweden und bei der Reichskommission.
Der Schreibstil liest sich, wie gewohnt, leicht und locker. Schnell wird man von der leichten und klaren Sprache gefesselt und will einfach nur noch wissen, wie es bei den so unterschiedlichen Charakteren weitergeht. Allerdings würde ich sagen, dass es hier doch notwendig ist, die bereits erschienenen Bände zu kennen, denn mittlerweile gibt es doch zu beinahe jedem Charakter eine eigene Geschichte, die von Band zu Band intensiviert wird. Wenn man da nicht völlig im Walde stehen möchte, sollte man also wissen, was es mit den Personen so auf sich hat.
Bei diesem Band hatte ich den Eindruck, dass es hier vielmehr um die Entwicklung der handelnden Personen geht. Es gibt zwar, wie auch sonst immer, einen sehr spannenden Fall, den es zu lösen gilt, doch jeder der Ermittler hat hier seine Geschichte zu erzählen. All das wirkt zusammen sehr komplex und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
In kurzen Kapiteln wechseln die Perspektiven permanent und in einem Tempo, dass man der Handlung atemlos folgt. Bergman, Vanja, Billy, die Opfer und noch mehr Perspektiven kommen zum Zuge und halten den Lesefluss hoch. Man hat hier fast schon das Gefühl, dass in diesem Band bereits auf den nächsten hingearbeitet wird, denn natürlich bleibt man mit dem gewohnten Clffhanger zurück.
Sebastian Bergman, ich mag ihn nicht und doch fasziniert er mich immer wieder aufs Neue. Es ist schon erstaunlich, wie es den Autoren gelungen ist, solch eine Figur zu erschaffen, die man zwar nicht leiden kann, von der man aber trotzdem wissen will, wie es mit ihm weitergeht. Bergman hat mich bisher immer wieder mit seiner Intelligenz beeindrucken können und doch ist er einfach kein Sympathieträger. Seine Beziehung zu Tochter Vanja ist und bleibt schwierig, aber völlig nachvollziehbar. Kaum zu glauben, dass Vanja Bergmans Tochter ist, obwohl sie, was die Intelligenz angeht, wohl wenig in Bermans Schatten steht.
Doch neben Bergman steht dieses Mal der Kriminaltechniker Billy mit im Vordergrund. Bereits in Band 5 gab es eine Situation, die mich entsetzt zurückließ und diese gesamte Entwicklung weiterzuverfolgen, las sich mindestens so spannend, wie der eigentliche Fall.
Alles in allem konnten mich die Autoren Hjorth und Rosenfeldt mit ihren Charakteren wieder einmal völlig überzeugen und zeigten mir all die unterschiedlichen Facetten, die Personen in sich bereit halten.

Mein Fazit

Ein Buch, das mich von Beginn an fesseln und überzeugen konnte. Hier steht einmal nicht der eigentlich Kriminalfall im Vordergrund, sondern die Charaktere, die man schon aus den vorausgegangenen Bänden kennt. Wer diese nicht kennt, dem möchte ich raten, bei dem ersten Band der Reihe zu beginnen. Lesenswert ist jedes einzelne Buch. Mag sein, dass der Fall an sich abgeschlossen endet, doch die Entwicklungen der Personen bauen sich immer mehr auf und zeigen Abgründe, wo man sie nie vermuten möchte. Wer die Reihe mag, für den ist auch der sechste Band ein muss. Ich für mein Teil hoffe sehr, nicht wieder so lange auf eine Fortsetzung warten zu müssen. Komplette Leseempfehlung für die gesamte Reihe!