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Mythen-Check Populäre Irrtümer über TeeGrüner Tee ist in Südostasien ein traditionelles Getränk - und wird auch im Westen immer beliebter © cook_inspire / Fotolia Tee schmeckt und macht munter. So viel steht fest. Aber jenseits dieser Fakten kursieren viele Mythen über den Strauch und das Getränk. Wir haben sie unter die Lupe genommen 1. Tee enthält kein KoffeinDoch, denn der Teestrauch (Camellia sinensis) und seine Unterarten enthalten neben vielen anderen Inhaltsstoffen auch Koffein. Daher enthält auch jede Teesorte, die wie Grüner, Schwarzer, Weißer und Gelber Tee oder Oolong direkt von diesem Strauch abstammt, ebenfalls Koffein. Schwarzer Tee bis zu 4%. Bei Kräuter- und Früchtetees sieht es dagegen anders aus, ihre Ausgangspflanzen sind koffeinfrei. Es ist übrigens ein Mythos, dass Schwarzer Tee nach fünf Minuten anregend wirkt und nach längerer Ziehzeit beruhigend. Der Koffeinanteil im Schwarzen Tee ist gut wasserlöslich und gehört damit mit zu den ersten Stoffen, die aus den Blättern gewaschen werden. Die Koffeinmenge im Tee ist daher unabhängig von der Aufgusszeit nahezu gleich. Lässt man Tee länger als fünf Minuten ziehen, lösen sich allerdings immer mehr Gerbstoffe – der Tee wird bitterer. 2. Der englische Teatime-Tee zieht nur kurzGanz im Gegenteil. Zur Teatime reicht man Schwarzen Tee, meistens den Ceylon Assam oder Darjeeling. Der Tee wird einfach in einer Kanne mit kochendem Wasser aufgegossen – und zieht dann, so lange er will. Da die Blätter bis zum letzten Schluck in der Kanne bleiben, wird der Tee natürlich immer stärker und bitterer. Um den Tee bis zum Schluss genießen zu können, gibt man immer wieder heißes Wasser aus einer separaten Kanne dazu. 3. Im Beuteltee landen nur AbfälleEs hält sich das Gerücht, in Teebeuteln würden ausschließlich Abfälle landen. Das stimmt aber pauschal nicht. Beuteltee ist nur feiner zermahlen, kann aber durchaus auch hochwertige Blätter enthalten. Allerdings können beim Zerkleinern der Blätter mehr ätherische Öle verdunsten und der Tee etwas Aroma einbüßen. Es stimmt allerdings, dass minderwertiger Tee oft in Beutel verpackt wird. 4. Drei-Minuten-Tee macht wach, Fünf-Minuten-Tee müdeDas stimmt nicht ganz. Es kommt vor allem auf die Teesorte und deren Wirkstoffe an, wobei es von Haus aus Unterschiede gibt. Der Mythos bezieht sich auf Schwarzen Tee, der etwa vier Prozent Koffein enthält, das sich durch heißes Wasser aus den Blättern löst. Generell gilt: Je länger ein Tee zieht, desto mehr Inhaltstoffe lösen sich auch, und der Tee wird dunkler und bitterer. Die Koffeinkonzentration ändert sich nach fünf Minuten allerdings nicht mehr, es lösen sich dann Polyphenole, die den Wachmacher entschärfen können. Der Tee wirkt dann im besten Falle weniger belebend, aber auf keinen Fall beruhigend - und müde macht er auch nicht.
5. Tee wird nicht schlechtNun gut, schimmelig wird er wirklich nicht, aber wesentlich länger als ein halbes Jahr sollte man Tee auch nicht lagern. Danach werden die meisten Aromastoffe und einige der gesunden, antioxidativ wirkende Inhaltstoffe ab- oder umgebaut. 6. Milch im Tee mindert die gesunde WirkungNein, das konnte in Versuchen nicht bestätigt werden. Die Aufnahmefähigkeit des Körpers für sogenannte Katechine - wichtigen Antioxidantien, die das Risiko von Krebs mindern können - wird durch Milch nur minimal behindert und hat keine Wirkung auf den Körper. 7. Tee mit Rum hilft bei ErkältungenNicht wirklich. Tee ist zwar gesund und heiße Getränke wirken an sich meist schleimlösend. Der Alkohol im Rum ist aber alles andere als gesund. Er schwächt das Immunsystem, entzieht dem Körper Wasser und die Schleimhäute werden schlechter durchblutet. Zudem kann Alkohol die Wirkung von möglicherweise eingenommenen Medikamenten beeinflussen. Also bei Erkältungen lieber heißen Tee ohne Rum trinken.
Wie lange ein grüner Tee ziehen muss, hängt nicht nur von der Sorte, sondern auch von der eigenen Intention ab. Es gibt allerdings grundsätzliche Empfehlungen, denen man bei der Zubereitung folgen kann. Die Experten von gruenertee.de stellen zum Beispiel eine goldene Regel auf, wenn man mit dem Teegenuss einen positiven gesundheitlichen Effekt zum Ziel hat: Nach dieser Zeit stellt sich die Mischung für die stärkste positive Wirkung des Grüntees auf den Körper ein. Dabei gibt es nur wenige Ausnahmen wie den Shincha, der besser nur neunzig Sekunden ziehen sollte. Inhaltsverzeichnis:
Qualität entscheidet, wie lange der grüne Tee ziehen mussÜberhaupt spielt bei der Zubereitung die Qualität des Tees neben der passenden Wassertemperatur (je nach Sorte zwischen 65 und 80 Grad) eine sehr große Rolle. Je hochwertiger, desto länger kann man ihn ziehen lassen. Dann dürfen es durchaus auch mehr als zwei Minuten sein. Eine Ziehzeit von drei bis vier Minuten sollte man für den normalen Gebrauch allerdings in der Regel nicht überschreiten. Eine gute Orientierung bieten auch die Empfehlungen der World Green Tea Association, die sich auf verschiedene japanische Sorten beziehen:
Mehr Ziehzeit für eine entzündungshemmende WirkungWer mit dem grünen Tee eine stark entzündungshemmende Wirkung erreichen möchte, der sollte ihn deutlich länger ziehen lassen: In dem Fall empfehlen sich sogar neun bis zehn Minuten, nachdem mit 80 Grad heißem Wasser aufgebrüht wurde. Längeres Ziehen des grünen Tees beeinflusst den Geschmack und die WirkungFast alle Teeliebhaber werden es selbst schon bemerkt haben: Zieht ein grüner Tee längere Zeit, dann verändert sich der Geschmack. Er wird etwas bitterer. Das hat vor allem damit zu tun, dass sich dann mehr und mehr Gerbstoffe ausbreiten. Interessanter Effekt dabei: Diese Gerbstoffe bewirken eine Eiweißausflockung welche die Resorption des Darms für Koffein und weitere Stoffe ausbremst. Das bedeutet das Koffein wird langsamer als zuvor aufgenommen. Dadurch wird auch die These gestützt, dass ein grüner Tee, der länger (zum Beispiel fünf Minuten) zieht, beruhigender wirkt. Allerdings wissen wir das sich die beruhigende Wirkung auf den Darm und den Verdauungstrakt bezieht und nicht auf das Vegetativum. Das Koffein (Tein) wir immer noch aufgenommen, aber langsamer und sozusagen mit Depotwirkung an den Körper abgegeben. Gut zu wissen ist dabei, dass das Koffein bereits nach ein bis zwei Minuten nahezu vollständig auf das Wasser übergegangen ist. Die Gerbstoffe wirken in diesem Sinne also eher als Entschleuniger und das anregende Tein wird langsamer aber in gleicher Menge an den Körper abgegeben. Der Tee wirkt also auch bei längerer Ziehzeit anregend und nicht beruhigend.
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