Kann man nach einer corona infektion nochmal corona bekommen

Kann man nach einer corona infektion nochmal corona bekommen

Die Omikron-Variante des Coronavirus gilt als besonders ansteckend. Auch eine Reinfektion nach weniger als 3 Monaten ist wahrscheinlicher als bei anderen Mutationen. Foto: Unsplash.com/engin akyurt (Symbolfoto)

  • Corona in Deutschland: Die Herbst-Welle ist da
  • Schutz durch Infektion oder Impfung wird mit der Zeit weniger effektiv
  • Omikron-Varianten umgehen Immunschutz 
  • Schnelle Reinfektionen meist bei ungeimpften oder unvollständig geimpften Personen

Die Zahl der Corona-Ansteckungen in Deutschland steigt wieder an. Auch Geimpfte, die sich schon einmal mit der Omikron-Variante infiziert haben, haben sich teilweise erneut infiziert. Längst ist klar, dass der Schutz vor der Erkrankung auch nach einer Infektion mit der Zeit wieder nachlässt. Bei den Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 geht es noch schneller, sich neu anzustecken. Experten haben nachgewiesen, in welchem Zeitraum einen Corona-Reinfektion erfolgen kann.

Schon wieder Corona: Zweimal in kurzer Zeit mit Omikron infiziert

Für den Herbst 2022 hat die Regierung neue Corona-Regeln beschlossen, um eine stärkere Verbreitung des Virus zu vermeiden. Sie gelten seit Oktober.  Aber wie sich Bürger darüber hinaus noch schützen? Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es nicht. Wie gut sich das Immunsystem nach einer Impfung oder Erkrankung gegen das Virus wappnet, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Dabei spielt aber nicht nur das Immunsystem eine Rolle, sondern auch, ob und wie oft man geimpft ist und mit welcher Variante man sich infiziert. "Der Schutz hängt sowohl von der Variante und der Menge des Virus, als auch vom Verlauf ab. Leichte Verläufe haben oft eine geringere Immunantwort zur Folge", erklärte Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, gegenüber der Tagesschau.

Für den Schutz vor Viren ist beim Menschen das Immunsystem zuständig. Bei einer Infektion oder Impfung wird dem Immunsystem übermittelt, wie es sich gegen ein Coronavirus verteidigen kann. Daraufhin entwickelt es eine entsprechende Abwehr. Prinzipiell ähneln sich eine Infektion und Impfung: Beide regen das Immunsystem an, Antikörper gegen das Virus zu bilden. Viren sollen durch Spike-Proteine, für die das Coronavirus bekannt ist, unschädlich gemacht werden.

Belegt ist allerdings auch, dass dieser Schutz, die gebildete Abwehr, mit der Zeit weniger effektiv wird. Berichte von Impfdurchbrüche häufen sich insbesondere seitdem die Omikron-Variante in Umlauf ist. Darauf verweist die Gesellschaft für Virologie in einer Stellungnahme. Zudem geben die Forschenden zu Bedenken, dass Menschen, die sich mit einer anderen Variante als Omikron infiziert hatten, gegenüber der aktuellen Mutation deutlich schlechter geschützt sind.

Omikron-Subtypen verstärken Reinfektionsrate

Letzteres gilt besonders für ungeimpfte Genesene, wie es in einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Immunologie heißt. Der Schutz für diese sei „deutlich reduziert“, Immunantworten gegen die Omikron-Mutation zum Teil „nicht mehr nachweisbar“. In einer Studie aus Dänemarkkonnte nachgewiesen werden, dass sich Ungeimpfte bereits nach 20 bis 60 Tagen nach einer Omikron-Infektion erneut mit der Mutation anstecken können, wenn auch nur in seltenen Fällen. Es ist offensichtlich auch möglich, sich in kurzer Zeit mit unterschiedlichen Omikron-Subtypen anzustecken. Auch das RKI berichtet darüber, dass Antikörper, die bei einer Erstinfektion mit BA.1 entstanden sind, andere Subtypen wie BA.4 und BA.5 schlechter neutralisieren können.

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Im Sommer 2022 hat auch die australische Gesundheitsbehörde (AHPPC)in einer Stellungnahme vor der Verbreitung der Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 gewarnt. Durch die Infektionen würden sich den Experten zufolge auch die Reinfektionsraten deutlich steigern - egal, ob genesene Menschen betroffen sind oder geimpfte Personen.

Laut Forschenden sind die beiden Varianten noch geschickter darin, den Immunschutz durch eine Infektion zu umgehen, als zuvor BA.1 und BA.2. Bereits 28 Tage nach einer Genesung könnte dem AHPPC zufolge eine erneute Infektion auftreten.

Ansteckungsrisiko unterschiedlich hoch - Immunantwort entscheidend

Auch französische Wissenschaftler*innen haben bereits Ende April 2022 eine Untersuchung veröffentlicht, in der sie sich die Reinfektionsraten verschiedener Corona-Wellen in der Hafenstadt Marseille genauer angeschaut hatten. Das Ergebnis ist damals eindeutig ausgefallen: Die Rate der Reinfektion mit dem Coronavirus lag anfangs bei 0,2 bis 1,5 Prozent. Mit der Omikron-Variante BA.1 und BA.2 stieg die Zahle auf 6,8 Prozent. Auch österreichische Forschende haben ähnliche Entdeckungen gemacht, dass eine schnellere Reinfektion als nach drei Monaten möglich sei. "Schnelle Reinfektionen treten jedoch meistens bei ungeimpften oder unvollständig geimpften Personen auf", betonten die Forschenden in einem Bericht von Anfang Juli 2022, im Journal of Infection.

Wie gut das Immunsystem eines einzelnen Menschen vor einer erneuten Infektion schützen kann, liegt an der Stärke der sogenannten Immunantwort. Wie viele Antikörper und T-Zellen ein Mensch nach einer Infektion gebildet hat, hängt laut Christine Falk, Professorin für Transplantationsimmunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, von der Virusvariante, der Virusmenge und dem Verlauf ab: „Leichte Verläufe haben oft auch eine geringere Immunantwort zur Folge.“ Das bedeute, dass sich die Menschen häufiger mit dem Virus infizieren könnten.

Auch die Immunantwort auf eine Impfung kann unterschiedlich stark ausfallen – bei älteren Menschen ist sie zum Beispiel oft schwächer. Eine Garantie oder Zeitangabe, ob und wie lange eine Corona-Infektion vor einer erneuten Ansteckung schützt, kann es also nicht geben. Egal ob mit Impfung oder nicht.

Weiterlesen: Rückkehr der Maskenpflicht? Erste Bundesländer erwägen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen.

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Wie lange kann man in der Regel nach einer Covid 19 Infektion noch ansteckend sein?

Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer. Bei milder bis moderater Erkrankung geht die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Beginn der Krankheitszeichen deutlich zurück.

Was ist ein reinfektion?

Kriterien, die für das Vorliegen einer Reinfektion sprechen, sind: Vorliegen unterschiedlicher genetischer Kladen oder Viruslinien bei aktueller und vorausgehender Infektion. Die Genomsequenzen unterscheiden sich.

Wie lange dauert eine Omikron Infektion?

Untersuchungen zu den derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Virusvarianten weisen auf eine kürzere Inkubationszeit hin (Median drei Tage).

Warum stecken sich manche mit Corona an und andere nicht?

Es wurden bereits eine Reihe von Genen gefunden, diemöglicherweise Einfluss auf die Stärke der Immunantwort bei Kontakt mit SARS-CoV-2 haben. Doch wie groß der Einfluss jedes einzelnen Gens ist, bleibt ungewiss. „Es sind einfach zu viele verschiedene Gene beteiligt, übrigens auch an der Immunantwort durch Antikörper.