Momo wer ist das

Das Profilbild von „Momo“ stammt von einer Skulptur, die in Japan gebaut wurde. Die Figur wurde 2016 in einer Kunstgalerie in Tokio ausgestellt. Es handelt sich also um keinen echten Menschen. Ein Bild der Skulptur seht ihr hier:

Weltweit läuft WhatsApp-Nutzern gerade ein gehöriger Schauer über den Rücken. Die Berichte über nächtliche Horror-Anrufe und Videos einer unbekannten Nummer häufen sich. Das Profilbild zeigt ein gruselig verzerrtes Bild eines Mädchens, das alle nur "Momo" nennen. In Spanien wurden die User bereits öffentlich gewarnt, Nachrichten des Accounts anzunehmen.

Anrufe von unbekannten internationalen Nummern

Mittlerweile gibt es unzählige Berichte in Foren, Blogs und YouTube-Videos, die alle mehr oder weniger das gleiche behaupten: Auf einmal ruft per WhatsApp eine unbekannte Nummer aus Japan, Mexiko oder Kolumbien an. Wer sich traut, "Momo" zurückzuschreiben, erhält von ihr angeblich schaurige, mysteriöse Antworten. Der Hype um das Gruselmädchen, das an Samara aus dem Horrfilm "The Ring" erinnert, ist vor allem in Spanien bereits so groß, dass die Polizei Guardia Civil davor warnt: "Fügt 'Momo' nicht euren Kontakten hinzu!"

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Verzerrtes Gesicht gehört zu Statue

Geistert es also auf WhatsApp? Wohl kaum, denn zumindest der Ursprung des Gruselfoto wurde bereits ausfindig gemacht. Das Gesicht gehört zu einer Statue, die 2016 in Tokio ausgestellt wurde und einen sogenannten "Ubumetori" darstellt, eine Figur aus der japanischen Mythologie. Auch diese ist mit ihren riesigen Krähenfüßen alles andere als vertrauenserweckend, aber wohl Beweis genug, dass es trotz des hartnäckigen Mythos keine "Momo" gibt.

Trotzdem kann es gefährlich sein, sich auf Spielchen mit der unbekannten Nummer einzulassen: Für Cyber-Kriminelle und Datendiebe ist die Neugier auf die viralen Horrorgeschichte ein gefundenes Fressen. Wir halten es daher mit der Warnung der spanischen Polizei und sagen: Finger weg von "Momo"!

Sie hat Vogelfüße wie eine Krähe und ein fratzenhaftes Gesicht. Die Momo, die heute in Kinderzimmern ihr Unwesen treibt, hat mit Michael Endes literarischer Figur von 1973 nichts zu tun. Die Momo, vor der schon mehrere Polizeidienstellen gewarnt haben, entspringt einem modernen Kettenbrief 2.0 und ist ein virtuelles wie virales Schreckgespenst, das es auf zarte Kinderseelen abgesehen hat.

„Es machen sich Menschen diese Momo-Figur zunutze, um andere in Angst und Schrecken zu versetzen”, sagt Kristin Langer, Mediencoach der Initiative „Schau hin!”. „Eltern sollten hellhörig werden, wenn sie von ihren Kindern das Wort „Momo” hören. Der Kinderzimmerschreck hat in kürzester Zeit eine unheimliche Reichweite erreicht.”

Momo setzt Kinder unter Druck

Die Momo von heute ist ein morbides Comic-Mädchen mit großen Augen, großem Mund und zerzaustem Haar. Sie verbreitet sich viral mit der Drohung, das etwas Schreckliches passiert, wenn man ihre böse Botschaft nicht weiterleitet.

„Die erste Welle war im Sommer 2018. Inzwischen gibt es offenbar eine zweite und dritte Welle”, berichtet Mediencoach Langer. Bei Kindern könnten die Drohungen, dass Momo nachts an ihrem Bett erscheine, oder Familienangehörige sterben, Angstzustände, Unsicherheit und Schlafstörungen auslösen.

Das können betroffene Eltern tun

Eltern sollten ihre Kinder daher am besten vorher warnen, dass sie solche Nachrichten erhalten können und sie dann im Fall der Fälle löschen und auf keinen Fall weiterleiten. Die Ängste ihrer Kinder sollten Eltern zwar ernst nehmen, ihnen aber auch erklären, dass nichts Schlimmes passiert, wenn man die Nachricht nicht weiterschickt.

Die Jugendschutz-Initiativen „Schau hin!”, „klicksafe.de” sowie das Faktencheckportal „mimikama.at” haben den Grusel, der 2018 plötzlich begann und seither immer wieder aufflammt, längst als simple Kettenbrief-Masche entlarvt.

Hat Momo-Challenge Selbstmorde verursacht?

Bei Internet-Berichten über eine Momo-Challenge, die bereits Suizide verursacht haben soll, handele es sich dagegen um Gerüchte ohne Substanz, so das Faktencheckportal „Snopes”. Offenbar haben panische Eltern erheblich dazu beigetragen, die Gerüchteküche anzuheizen.

Die Polizei in Göttingen wies darauf hin, dass der Momo-Grusel nicht auf WhatsApp beschränkt ist, sondern auch in Chats wie dem des Online-Spiels „MovieStarPlanet” kursiert.

Die Polizei in Wilhelmshaven stufte das Momo-Phänomen als eine Form des Cyber-Mobbings ein: So würden die Momo-Drohungen auch nachträglich mitten in beliebte Kindervideos eingebaut und auf Youtube verbreitet. Die ursprünglichen Urheber der Filme hätten damit aber nichts zu tun. Solche Inhalte sollten der Plattform gemeldet werden, damit sie gesperrt werden.

Warum ist Momo verboten?

Bereits im vergangenen Jahr sorgte die Horror-Figur Momo für Albträume, in Form von WhatsApp-Kettenbriefen. Nun taucht sie unangekündigt in Kinderserien und anderen harmlos wirkenden YouTube-Videos auf und fordert auf perfide Art und Weise zum Selbstmord auf!

Was ist die Geschichte von Momo?

Im Roman kämpft das kleine Mädchen Momo gegen eine Übermacht von Zeitdieben, die grauen Herren. Diese Mächte des Bösen rauben den Menschen ihre Lebenszeit und damit die Freude am Leben. Mit persönlichem Mut und der Hilfe guter Mächte gelingt es Momo die grauen Herren zu vernichten.

Was ist das Besondere an Momo?

“ Weil Momo über alle Zeit der Welt verfügt, ist sie unempfänglich für die Verführungen der grauen Herren, die langsam aber sicher die Macht über die Stadt und ihre Bewohner übernehmen. Die grauen Herren bringen die Menschen dazu, mehr und mehr Zeit zu sparen – und betrügen sie letztlich um genau diese.

Wer ist die echte Momo?

Das wissen wir über die "Momo-Bilder": Zuerst einmal zum Foto: Weder handelt es sich um einen echten Menschen, noch um eine Fotomontage. Tatsächlich ist "Momos" Profilbild das Foto einer Skulptur, die von der Firma "Link Factory" in Japan hergestellt und 2016 in einer Kunstgalerie in Tokio ausgestellt wurde.