Wann soll man kein Fleisch essen?

Wer kein Fleisch isst, schont Tiere und die Umwelt. Aber was ist mit der Gesundheit? Fehlen dem Körper bestimmte Nährstoffe? Oder ist eine fleischlose Ernährung sogar gesünder? Zahlreiche Studien liefern Antworten.

Massentierhaltung, Ausbeutung von Angestellten in den Schlachtbetrieben und der extrem hohe CO2-Abdruck von Fleischprodukten: Es gibt viele Gründe, kein Fleisch zu essen. Aktuell tun das in Deutschland bereits rund acht Millionen Menschen, sie leben vegetarisch.

Aber ist es wirklich eine gute Idee, komplett auf Fleisch zu verzichten? Immerhin enthalten Fleisch- und Wurstprodukte wertvolle Nährstoffe, die für die Gesundheit wichtig sind. Wir haben uns Meinungen von Expert:innen und Studien angesehen – das sind die wichtigsten Erkenntnisse zum Thema:

1. Eine Ernährung ohne Fleisch kann mindestens genauso gesund sein

Fleisch enthält unter anderem Vitamine und Mineralstoffe, Proteine und viel Eisen. Aber all diese Nährstoffe stecken auch in fleischlosen und pflanzlichen Lebensmitteln. Besonders reichhaltige Eisen– und Proteinquellen sind etwa Nüsse, Saaten und Hülsenfrüchte.

Der tägliche Nährstoffbedarf lässt sich auch ohne Fleisch decken – zu diesem Schluss kommt unter anderem eine Studie, die im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde. Für die Studie hat ein Team von Wissenschaftler:innen Mahlzeiten analysiert, bei denen Rind, Hühnchen oder Schweinefleisch durch pflanzenbasierte Lebensmittel ersetzt wurden. Die Forscher:innen interessierten sich dabei für die Nährstoffgehalte.

Das Fazit der Studie: Ersetzt man Fleisch mit pflanzlichen Alternativen etwa aus Soja, grünen Bohnen oder Buchweizen, nimmt man weiterhin alle benötigten Nährstoffe zu sich. Zwar bezieht sich die Studie auf die typische Ernährung von Menschen in Amerika, die Ergebnisse lassen sich aber übertragen.

2. Geringeres Risiko für Krebserkrankungen

Die Internationale Krebsforschungsbehörde (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft rotes Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ und verarbeitetes Fleisch sogar als „krebserregend“ ein. Zu rotem Fleisch zählt Schweine-, Rind-, Lamm-, Kaninchen-, Pferde- und Ziegenfleisch. Verarbeitet ist Fleisch dann, wenn es haltbar gemacht wurde – etwa durch Salzen oder Räuchern. In diese Kategorie gehören also unter anderem Wurst, Salami und Schinken.

Wann soll man kein Fleisch essen?
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay – Pexels

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An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass auch ein sehr niedriger BMI gesundheitliche Nachteile mit sich bringen kann, dass vegetarische Lebensmittel aber alle wichtigen Nährstoffe für eine gesunde Ernährung liefern können (siehe Punkt 1).

Auch möchten wir betonen, dass es auch sehr stark verarbeitete pflanzliche Lebensmittel gibt, deren Konsum zu einem höheren BMI führt. Außerdem bauen die Studienergebnisse zusätzlich darauf, dass die Angaben der Proband:innen immer vollumfänglich und wahrheitsgetreu waren. Die Erkenntnisse dieser Studie deuten jedoch darauf hin, dass eine vegetarische Ernährung gesundheitlich keine Nachteile bringt – im Gegenteil.

Die Studienlage zu Fleischkonsum

Die Auswirkungen von Fleischkonsum auf die Gesundheit sind Gegenstand zahlreicher Studien. Nicht alle kommen dabei auf die exakt selben Ergebnisse – teilweise widersprechen sie sich auch.

Das Problem bei Studien zum Ernährungsverhalten: Um eindeutige Aussagen über Ursache und Wirkung treffen zu können, wären kontrollierte Studien nötig. Es bräuchte zwei Gruppen von Proband:innen, die sich nur darin unterscheiden, ob sie Fleisch essen oder nicht. Sie müssten abgesehen davon beispielsweise gleich viel Sport machen, die gleichen Mahlzeiten zu sich nehmen und ein ähnliches Stresslevel haben. In der Realität ist das nicht möglich.

Trotzdem lassen die Studien zum Fleischkonsum einige Rückschlüsse zu – vor allem solche, die mit großen Datensätzen arbeiten. Auch wenn Analysen in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Ländern zu ähnlichen Erkenntnissen kommen, lassen sich Zusammenhänge ableiten. Dass rotes und verarbeitetes Fleisch das Risiko für Krebserkrankungen, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen kann, lässt sich damit wissenschaftlich nicht bestreiten.

Es gibt gute Alternativen zu Fleisch

fleischersatz fleischersatzprodukteFleischersatz-Produkte vereinfachen den Verzicht auf Fleisch. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash - likemeat; CC0 Public Domain / Pexels - Polina Tankilevitch)

Wer also seinen Fleischkonsum reduziert oder ganz auf Fleisch verzichtet, tut auch seiner Gesundheit etwas Gutes. Die in Fleisch enthaltenen Nährstoffe lassen sich unkompliziert durch andere Lebensmittel aufnehmen. Klassische Fleischgerichte kann man außerdem gut mit Fleisch-Alternativen oder Gemüse zubereiten.

Das „Institut für alternative und nachhaltige Ernährung“ (IFANE) hat in einer Studie herausgefunden, dass Fleischalternativen sogar oft gesünder als Fleisch sind. Vegetarische und vegane Produkte auf Basis von Soja, Weizen und Lupine enthalten der Studie zufolge weniger ungesunde Inhaltsstoffe als vergleichbare Fleischerzeugnisse. Sie haben außerdem eine gesündere Nährstoffzusammensetzung. Tipps und Rezepte für eine fleischlose(re) Ernährung:

Wann darf man kein Fleisch essen?

Traditionell sollen Katholiken in der Fastenzeit an Aschermittwoch sowie an allen Freitagen kein Fleisch essen. An Aschermittwoch und Karfreitag ist nur eine Hauptmahlzeit erlaubt.

Bei welcher Krankheit darf man kein Fleisch essen?

Bereits seit Längerem ist bekannt, dass Rheumapatienten auf Fleisch verzichten sollten. Vor allem Schweinefleisch sollte nicht auf ihren Teller. Der hohe Gehalt an Arachidonsäure, einer Fettsäure, kann die Schmerzen in den Gelenken verstärken.

Welcher Tag kein Fleisch?

Karfreitag als Fastentag In der katholischen Kirche ist Karfreitag ein strikter Fastentag. Dass es an Karfreitag kein Fleisch gibt, ist für Katholikinnen und Katholiken besonders wichtig.

Warum sollte man am Freitag kein Fleisch essen?

Im Laufe der Zeit kam eine weitere Bedeutung dazu: In der christlichen Tradition ist jeder Freitag ein Gedenktag an Karfreitag, den Todestag Jesu. Insbesondere bei den Katholiken wird in Erinnerung daran freitags gefastet. Im Christentum wird Fasten so definiert, dass kein Fleisch gegessen werden soll.