Plus und minus ziehen sich an

so nun hat mich mal eins ein prof. gelehrt, dass minus zu plus wandert. alles sch�n und gut, ich mach das auch immer in mechanismen, was mich allerdings nun wundert: wie kann dann ein elektrophiler angriff stattfinden? nukleophiler angriff ist ja klar: ein positiver kern wo angegriffen wird mit bestensfalls einer negativen ladung (prinzip: plus zieht minus an).

aber wie klappt das nun mit dem "elektrophilen angriff"? wenn doch immer gelten muss (f�r organiker/chemiker): plus zieht minus an.

ich hoffe, ich konnte mich klar ausdr�cken!

magician4
Administrator
Plus und minus ziehen sich an

Anmeldungsdatum: 05.10.2009
Beitr�ge: 11722
Wohnort: Hamburg

Verfasst am: 20. Jun 2012 17:21    Titel:
Plus und minus ziehen sich an
plus und minus ziehen einender gegenseitig an!

... und ob du eine solche reaktion als elektrophilen angriff auf ein nucleophil, oder als nucleophilen angriff auf ein elektrophil betrachtest ist eigentlich jacke wie hose:
(nucleophil angreifend) Nu

Plus und minus ziehen sich an
E = E
Plus und minus ziehen sich an
Nu (elektrophil angreifend)

alles andere ist psychologische bequemlichkeit, damit wir menschlein es uns besser merken koennen oder sowas. fuer mutter natur gibt es einen solchen unterschied nicht

gruss

ingio
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ein monat im labor erspart einem doch glatt ne viertel stunde in der bibliothek!

Jack-3D

Anmeldungsdatum: 28.10.2011
Beitr�ge: 253

Verfasst am: 20. Jun 2012 17:30    Titel:
Plus und minus ziehen sich an
warum unterscheiden wir menschlein das dann?

physiker benutzen doch das gegenteil wenn ich mich nicht irre (also plus zu minus)..

edit: also inwiefern ist das "psychologische bequemlichkeit"?

magician4
Administrator
Plus und minus ziehen sich an

Anmeldungsdatum: 05.10.2009
Beitr�ge: 11722
Wohnort: Hamburg

Verfasst am: 20. Jun 2012 17:50    Titel:
Plus und minus ziehen sich an
wenn zwei elektrostatisch entgegengesetzte teilchen einander (in vakuum, um das bild mal uebersichtlich zu halten) anziehen, dann werden sie stets sich beide aufeinander zubewegen, und sich irgendwo auf der strecke treffen.

es hat sich aus bquemlichkeitsgruenden eingebuergert , dies zu ignorieren.
in der physik ist das negativ geladene teilchen oft ein elektron, und daher das leichteste teilchen eines solchen geschehens: den hauptteil der strecke wird also das elektron zuruecklegen.
--> die physiker halten daher das schwerer teilchen gedanklich fest, und lassen das leichtere komplett darauf zustreben.

in der chemie ist die sache nicht mmer soi eindeutig, aber auch bei uns hat sich der trend durchgesetzt, das kleinere (oder "uebersichtlichere" oder leichtere) teilchen eines gesamtgeschehens auf die schwerere / groessere / unuebersichtlicherer struktur zustreben zu lassen: mit sowas kommt unser hirn einfach besser klar als umgekehrt

weitere gruende gibt es nicht: eine nucleophile substuitution ist (sofern man nicht einen der partner gedanklich zum zentrum des universums macht: dann wirds natuerlich wieder eindeutig) per se nicht von einem elektrophilen angriff unterscheidbar

gruss

ingo
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Hausmann

Anmeldungsdatum: 05.02.2011
Beitr�ge: 535

Verfasst am: 20. Jun 2012 17:56    Titel:
Plus und minus ziehen sich an
Jack-3D hat Folgendes geschrieben:physiker benutzen doch das gegenteil wenn ich mich nicht irre (also plus zu minus)..
Falls es um die Definition der Stromrichtung + -> - geht, die nicht konform ist mit der �blichen Elektronenbewegung: Zur Zeit der Entdeckung der Elektrizit�t kannte man die Elementarteilchen noch nicht und hat das halt so (wei� nicht warum) festgelegt.

Diese grundlegende Defintion wurde quasi ein Fundamentstein in der sich entwickelnden Theorie, von dem man beim Bau des Daches dann erschrocken feststellte, da� er "schief" stand.

Alle Stoffe, die wir kennen, sind aus Atomen aufgebaut. Jedes dieser Atome besteht wiederum aus noch kleineren Bestandteilen. Für die Elektrizität und den Magnetismus sind insbesondere die positiv geladenen Protonen des Atomkerns sowie die negativ geladenen Elektronen der Atomhülle von Bedeutung.

Plus und minus ziehen sich an

Die ersten Elemente des Periodensystems im Atomschalenmodell.

SVG: Atomschalen-Periodensystem

Vereinfacht lassen sich Elektronen als kleine Teilchen auffassen, die auf kugelartigen Bahnen den Atomkern umkreisen, ähnlich wie die Planeten unseres Universums die Sonne umkreisen. Da die Elektronen auf den inneren Bahnen („Schalen“) sehr fest an den Atomkern gebunden sind, kommen sie als Ladungsträger für den elektrischen Strom nicht in Frage. Die elektrischen Eigenschaften eines Stoffes werden somit (fast) ausschließlich durch diejenigen Elektronen beeinflusst, die sich auf der äußersten Schalte befinden („Valenzelektronen“).

Allgemein gilt für jedes chemische Element:

  • In einem Atom ist die Anzahl der Protonen gleich der Anzahl der Elektronen.

    Während die Protonen fest im Atomkern verankert sind, sind die Elektronen je nach Art des Stoffes mehr oder weniger stark gebunden.

    Elektronen können ein Atom auch komplett verlassen. Als „Atomrumpf“ bleibt dann ein positiv geladenes Ion („Kation“) zurück. Der Stoff bleibt dabei allerdings unverändert – charakteristisch für jedes chemische Element ist nur die Anzahl der Protonen im Atomkern.

  • Protonen und Elektronen sind gleich stark geladen.

    Da jedes Atom gleich viele positive wie negative Ladungsträger besitzt, ist seine Gesamtladung, d.h. die Summe aller Ladungen, gleich null. Von außen betrachtet erscheint ein Atom deshalb als ein elektrisch neutrales Teilchen.

Alle in der Realität vorkommenden elektrischen Ladungsmengen setzen sich aus den Ladungen der Elektronen und Protonen zusammen.

Einheit:

Man hat als Einheit der elektrischen Ladung

Plus und minus ziehen sich an
eine Ladungsmenge festgelegt, die so groß ist wie die elektrische Ladung von
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Elektronen. Diese Einheit wird Coulomb
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genannt.

Mittels dieser Festlegung kann man ebenso sagen, dass ein Elektron eine Ladung von

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besitzt. Diese Ladung ist gleichzeitig die kleinste Ladung, die frei in der Natur vorkommen kann – man nennt sie daher auch „Elementarladung“
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.

Ladungstrennung¶

Unter bestimmten Bedingungen können Elektronen von einem Körper abgetrennt und von einem anderen Körper zusätzlich aufgenommen werden. Durch derartige Vorgänge werden Körper elektrisch geladen. Dabei gilt stets:

  • Ein Körper ist elektrisch neutral, wenn gleich viele positive und negative Ladungen vorhanden sind.
  • Ein Körper ist elektrisch positiv geladen (+), wenn ein Mangel an Elektronen vorhanden ist.
  • Ein Körper ist elektrisch negativ geladen (-), wenn ein Überschuss an Elektronen vorhanden ist.

Die Gesamtmenge an Ladung bleibt bei jeder Ladungstrennung erhalten. In Festkörpern lassen sich durch Reibung nur Elektronen von einem Körper auf einen anderen übertragen. In Flüssigkeiten und Gasen sind auch die positiven Ladungsträger beweglich.

Beispiel:

  • Reibt man ein Stück Hartgummi (Füller, Kamm etc.) an einem Stück Wolle (Schal, Pullover etc.), so gehen Elektronen von der Wolle zu dem Hartgummi über. Trennt man beide voneinander, so bleibt das Hartgummi durch die zusätzlichen Elektronen negativ geladen. In der Wolle bleiben entsprechend Atome mit fehlenden Elektronen zurück; die Wolle ist aufgrund dieser fehlenden Elektronen positiv geladen.

Ob ein Körper durch einen Reibungsvorgang positiv oder negativ aufgeladen wird, hängt von der Art der beteiligten Stoffe ab. Reibt man zwei Körper aneinander, so gibt der näher am Pluszeichen der so genannten „kontaktelektrischen Spannungsreihe“ stehende Stoff Elektronen ab und wird elektrisch positiv. Der näher am Minuszeichen stehende Stoff nimmt Elektronen auf und wird elektrisch negativ.

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Die kontaktelektrische Spannungsreihe (Ausschnitt).

SVG: Kontaktelektrische Spannungsreihe

Bandgeneratoren

Mit einem Bandgenerator lässt sich eine Ladungstrennung durch Reibung in erheblichem Umfang und beliebig oft wiederholen. Dazu wird ein elastisches Gummiband mit einer Kurbel oder einem Elektromotor angetrieben:

  • Das Band streift an zwei Metallbürsten, wobei es aufgrund Reibung Elektronen an die untere Bürste abgibt. Die abgestreiften Elektronen fließen durch eine Leitung zu der kleinen Metallkugel und sammeln sich dort an. Das Gummiband lädt sich dadurch positiv auf.
  • An der oberen Bürste übt das positiv geladene Gummiband eine Anziehung auf die Elektronen der Umgebung aus. Einige Elektronen strömen von der großen Metallkugel zur Bürste und entladen das Gummiband. Die große Metallkugel lädt sich dabei positiv auf.

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Aufbau eines Bandgenerators.

SVG: Bandgenerator

Bei kontinuierlichem Betrieb können sich zwischen den Metallkugeln des Bandgenerators so hohe elektrische Spannungen aufbauen, dass kleine Blitze auftreten können: Elektronen „springen“ dann in einem Sekundenbruchteil und mit hellem Leuchten von der kleinen, elektrisch negativen Kugel auf die große, elektrisch positiv geladene Kugel über. Dabei kommt es zu einem Ladungsausgleich, und beide Kugeln werden entladen.

Ladungsausgleich und Ladungsnachweis¶

Wird ein geladener Körper über einen Metalldraht oder einen ähnlichen leitenden Kontakt mit dem Erdboden verbunden, so kommt es zu einer Entladung. Diesen Vorgang bezeichnet man als „Erden“.

  • Wird ein negativ geladener Körper geerdet, so können überschüssige Elektronen vom Körper ins Erdreich abfließen. Die elektrische Spannung wird dabei abgebaut.
  • Wird ein positiv geladener Körper geerdet, so fließen Elektronen vom Erdreich auf den Körper und gleichen den dort herrschenden Elektronenmangel aus.

Da die Erde über einen gigantischen Vorrat an leicht beweglichen Elektronen verfügt und dadurch jeder Ladungsunterschied unmittelbar ausgeglichen wird, ist eine elektrische Aufladung der Erde selbst bei Kontakt mit größeren Ladungsmengen unmessbar klein. Die Erde kann daher stets als elektrisch neutral betrachtet werden.[1]

Experimentell nachweisen kann man Ladungen beispielsweise anhand der Kräfte, die zwischen geladenen Körpern wirken:

  • Gleichartig geladene Körper (Plus und Plus beziehungsweise Minus und Minus) stoßen einander ab.
  • Unterschiedlich geladene Körper (Plus und Minus) ziehen einander an.

Plus und minus ziehen sich an

Kraftwirkung zwischen elektrisch geladenen Körpern.

SVG: Ladung - Kraftwirkung

Je stärker zwei Körper elektrisch geladen sind, desto stärker sind die Kräfte, die zwischen ihnen wirken. Quantitativ kann die zwischen zwei geladenen Körpern wirkende elektrostatische Kraft durch das Coulombsche Gesetz bestimmt werden, das im Abschnitt Elektrische Felder näher beschrieben ist.

Elektroskope

Ein Elektroskop besteht aus einem (meist gebogenen) Metallstab, an dem ein Zeiger leicht drehbar angebracht ist. Der Metallstab besitzt am oberen Ende eine Kontaktfläche und ist durch eine Halterung aus Kunststoff isoliert. Der drehbare Zeiger ist unten etwas schwerer, so dass er im Grundzustand senkrecht ausgerichtet ist.

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Aufbau eines Elektroskops.

SVG: Elektroskop (Aufbau)

  • Berührt man die Kontaktfläche des Elektroskops mit einem negativ geladenen Stab, so breiten sich die frei beweglichen Elektronen mit ihren negativen elektrischen Ladungen entlang des Metallstabs aus. Stab und Zeiger werden gleichartig aufgeladen und stoßen sich gegenseitig ab. Je stärker die Ladung ist, desto stärker ist der Zeigerausschlag.
  • Nähert man der Kontaktfläche des Elektroskops einen positiv geladenen Stab, so werden die frei beweglichen Elektronen des Metallstabs zum positiv geladenen Stab hingezogen. Im unteren Bereich des Elektroskops bleiben die fest verankerten, positiv geladenen Atomrümpfe zurück. Stab und Zeiger sind wiederum gleichartig geladen und stoßen sich gegenseitig ab.

Plus und minus ziehen sich an

Funktionsweise eines Elektroskops.

SVG: Elektroskop (Funktionsweise)

  • Berührt man ein negativ geladenes Elektroskop mit einem positiv geladenen oder geerdeten Körper, so wird es wieder entladen. (Ein positiv geladenes Elektroskop lässt sich entsprechend durch Berührung mit einem negativ geladenen oder geerdeten Körper entladen.)

Mit einem Elektroskop kann man somit die Menge einer elektrischen Ladung messen, jedoch nicht, ob es sich um positive oder negative Ladung handelt.

Glimmlampen

Eine Glimmlampe besteht aus einem Glaskolben, in dem zwei Metalldrähte so eingeschmolzen sind, daß sie einander dicht gegenüberstehen, sich jedoch nicht berühren. Der Glaskolben ist mit einem Gas, meist Neon, unter geringem Druck gefüllt.

Plus und minus ziehen sich an

Aufbau einer Glimmlampe.

SVG: Glimmlampe

Glimmlampen werden zum Ladungsnachweis bei hohen elektrischen Spannungen (mindestens 180 Volt) eingesetzt. Berührt man mit einem leitenden Kontakt der Glimmlampe einen negativ geladenen Körper, beispielsweise die kleine Metallkugel eines geladenen Bandgenerators, so leuchtet die Umgebung des anliegenden Metalldrahts in der Glimmlampe auf.

Mit einem Elektroskop oder einer Glimmlampe kann nur nachgewiesen werden, ob ein Körper elektrisch geladen ist oder nicht. Eine quantitative Aussage, wie stark ein Körper elektrisch geladen ist, ist mit diesen beiden Hilfsmitteln jedoch nicht möglich.

Zur besseren Handhabung werden Glimmlampen – ähnlich wie Batterien – häufig mit einer Fassung versehen. Auf diese Art kann kann eine Glimmlampe mit geeigneten Steckern in einen Stromkreis eingebaut werden und als „Kontroll-Leuchte“ für eine anliegende Netzspannung dienen.