Wann entstand das Lied 36 Grad?

Als 1989 “Personal Jesus” als Vorabsingle zum Album "Violator" veröffentlicht wurde, war ich wie wohl fast alle Fans damals ziemlich baff: Was kam denn da aus den Boxen? E-Gitarren statt Synthesizer? Waren das überhaupt noch Depeche Mode?  

Doch dann war da der markante Gesang von Dave Gahan – und der machte “Personal Jesus” für mich dann doch wieder zu einen Depeche Mode-Song.  

Das Album zum Song entstand in Mailand und Dänemark, Depeche Mode waren Ende der 80er auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs. Und im Gegensatz zu ihren frühen Liedern, die von Kritikern zum Teil als naiv und banal bezeichnet wurden, trauten sie sich jetzt auch an kritischere Themen ran.  

Das gilt auch für “Personal Jesus”. Der Song ist eine Persiflage auf das vor allem in England und den USA verbreitete Business der Fernsehprediger, die schnelle Vergebung und Erlösung per Telefonhotline versprechen. Die Fernsehpfaffen behaupten, einen direkten Draht zu Gott zu haben - eben genau wie auch Jesus. Doch diese Art der Telefonseelsorge basiert nicht auf Nächstenliebe – die Hotlines kosten Geld! Viele dieser Scheinheiligen werden mit diesem Geschäftsmodell zu Millionären.  

Zur Veröffentlichung des Songs erlauben sich Depeche Mode einen kleinen Gag: Sie schalten in verschiedenen Zeitungen Anzeigen mit folgendem Text: "Your own Personal Jesus.", darunter nur eine Telefonnummer. Doch wer diese Nummer anruft, landet nicht auf einer kostenpflichtigen Predigerhotline, sondern hört den Song.

Die Kritik an dem Geschäft der Scheinheiligen Fernsehpredigers war allerdings nur eine Ebene des Songs. Denn tatsächlich verriet Martin Gore 1990 in einem Interview, dass das Lied auch von Elvis Presley, der King of Rock´n Roll inspiriert wurde. 

Elvis Presley war 24 als er die zehn Jahre jüngere Priscilla Ann Wagner kennenlernte. Ein erwachsener Mann und eine 14-jährige… heute zurecht völlig undenkbar. Ihr Vater war ebenso wie Elvis auf einer Airforce-Basis in Deutschland stationiert.  

Sieben Jahre später, am 1. Mai 1967 um 4 Uhr morgens, heiraten die beiden. Umgeben von nur 14 Gästen geben sich Elvis und Priscilla in einer Privatsuite im Aladdin Hotel in Las Vegas das "Ja"-Wort. Die Zeremonie dauert ganze acht Minuten. Das Paar zog nach Memphis. Vor allem für viele weibliche Elvis Presley-Fan klingt die Geschichte wie ein Traum, ein Märchen - die ganz große Lovestory. 

Doch tatsächlich ist es ganz anders. Die Beziehung der beiden funktioniert nie auf Augenhöhe. Priscilla Presley sieht immer zu ihrem Mann auf, dem Superstar. Sie vergöttert ihn regelrecht. Und das scheint Elvis Presley zu gefallen: Er bestimmt, welche Filme sie sich ansehen und welche Musik bei ihnen Zuhause läuft. Er sagt ihr, wie sie sich zu kleiden und zu schminken hat. Sie muss sich die Haare schwarzfärben, damit sie so aussehen wie seine. Die junge Priscilla Presley ist ihrem Ehemann hörig und macht wirklich alles, was Elvis Presley verlangt. Irgendwann nahm sie sogar die gleichen Drogen wie er. Sie haben Sex, wenn er es will, egal, was sie davon hält. Zugleich hatte Elvis Presley mit anderen Frauen. Immer wieder.   

1973 lässt sich Priscilla Presley nach 6 Jahren von Elvis Presley scheiden. In einem Fernsehinterview sagte sie später, dass sie die ganze Zeit nur sein Leben gelebt hat und sich selbst dabei völlig verlor. Der King of Rock war ihr "own personal Jesus".  

So neu und ungewohnt der Gitarrensound von “Personal Jesus” damals auch war – der Song wurde eines der erfolgreichsten und bekanntesten Songs von Depeche Mode. Und fünfzehn Jahre nach der Veröffentlichung adelte der Rolling Stone 2004 den Track, indem er ihn auf die Liste The 500 Greatest Songs Of All Times setzte - geschrieben von Depeche Mode, aber auch gesungen von den nicht weniger großen Stars wie Marilyn Manson und Johnny Cash.

Man muss nicht alles über ein Thema wissen, um Gedanken dazu zu äußern. Das zeigt Stevie Nicks (Fleetwood Mac), die 1974 einen Song über eine Hexe schrieb, dessen Name ihr in einem Roman begegnete. Der Song Rhiannon verlor in den letzten 45 Jahren weder an Aktualität, noch an Magie. Außerdem endet die Geschichte noch nicht: Nicks plant eine Fortsetzung.

Bereits die ersten Gitarrenakkorde des Liedes fühlen sich an, als würde man auf einem Windstoß Platz nehmen. Er ist gleichzeitig die Bassline. Zunächst etwas unsicher, doch dann erklingt die Stimme von Stevie Nicks. Sie fängt uns auf und nimmt uns mit in die Geschichte der walisischen Hexe Rhiannon. Die Magie schwingt mit. Hohe Töne in den Vocals erzeugen Unbeschwertheit, Freiheit, Hoffnung. Es scheint, als konkurrierten Gesang und Instrumente.  Dann geht es wieder etwas bergab, doch der Wind hält uns oben. Der Song trägt uns davon, lässt uns aber nicht fallen. Als sich am Schluss des Liedes die Lead-Gitarre und die Vocals abwechseln, wirkt es wie der gefundene Frieden am Lebensende Rhiannons.

Die Geschichte dahinter

1974 las Stevie Nicks an Halloween das Buch Triad von Mary Leader. Es handelt von einer Frau, die glaubt, sie sei besessen von einer mystischen Gestalt namens Rhiannon. Nicks gefiel der Name, deshalb schrieb sie ihre Gedanken dazu auf. So entstand der Song Rhiannon innerhalb von 10 Minuten. Dass Rhiannon tatsächlich eine alte walisische Hexe war, erfuhr Nicks erst einige Jahre später. Auf der Seite inherownwords.com schreibt sie: „There’s a trilogy of books written about her called the song of Rhiannon. Which is pretty weird because I never saw that. And yet the song is exactly about that“.

Nicks musizierte zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit ihrem Freund Lindsey Buckingham. 1975 schloss sich das Duo der Band Fleetwood Mac an und der Song wurde noch im selben Jahr auf dem Album „Fleetwood Mac“ (auch das weiße Album genannt) veröffentlicht.

Wann entstand das Lied 36 Grad?
Fleetwood Mac 1977, von links nach rechts: Mick Fleetwood, Christine McVie, John McVie, Stevie Nicks, Lindsey Buckingham | Foto: Billboard, Warner Bros Records

Ist Stevie Nicks eine Hexe?

Sie drückte ihre Faszination von Rhiannon direkt in einem Song aus. Sie liebt schwarze Kleidung und ihre Bühnenoutfits sehen stets ein bisschen aus wie ein Hexenkostüm. Nicks versprüht einen gewissen Zauber. „I always wanted to be a witch because I thought that being a witch was the absolute most fun saying you could be on Halloween“, sagt sie in einem Interview. Ja, an Halloween.  Im Internet kursieren zahlreiche Gerüchte, die Musikerin sei selbst eine Hexe. „I have a lot of more important things that I could worry about besides people thinking that I’m a witch“, erklärt sie. Nein, Stevie Nicks ist keine echte Hexe. Behauptet sie…

 

Rhiannon in American Horror Story

In der Serie American Horror Story hat Nicks 2013 einen Gastauftritt. Da sie symbolisch längst als Hexe gilt, ist sie in der Staffel „Coven“ (auf deutsch „Hexenzirkel“) nicht wegzudenken. Die weltbekannte Fernsehsendung richtet sich an ein eher junges Publikum (natürlich über 18 Jahren), an welchem Fleetwood Mac nicht vorbeigehen sollte. Für die Serienfigur Misty Day stellt Stevie Nicks ein Vorbild dar. Sie himmelt sie für ihre Musik an. Als ihre Ikone plötzlich im Haus des Hexenzirkels auftaucht, fällt sie zunächst in Ohnmacht. Später sitzt Nicks am Klavier und spielt Rhiannon, wozu Misty Day sich tanzend im Kreis dreht.

Während der Quarantäne aufgrund von Corona arbeitet Stevie Nicks von Zuhause aus an einem multimedialen Projekt, das Rhiannon erneut zum Leben erwecken soll. In einem Interview mit dem Rolling Stone enthüllt sie: „I have some Rhiannon poetry that I have written over the last 30 years that I’ve kept very quiet“.

Wie heißt das Lied 36 Grad und es wird noch heißer?

Die Temperaturen reichen in weiten Teilen Europs über 30 Grad und bringen jeden zum Schwitzen. So auch der Song " 36Grad" von 2raumwohnung aus dem Jahr 2007. Das Lied zählt mittlerweile zu den modernen Sommer-Klassikern.

Woher kommt 2raumwohnung?

Berlin, Deutschland2raumwohnung / Ort des Karrierebeginnsnull

Wie alt ist Inga Humpe?

66 Jahre (13. Januar 1956)Inga Humpe / Alternull

Wie heißen die beiden Humpe Schwestern?

Inga HumpeAnnette Humpe / Schwesternull