Wann ist das risiko einer fehlgeburt am höchsten

Frage:

Hallo Herr Dr Bluni.

Ich bin ab heute in der 10 SSW und hab immer noch grosse Angst vor einer Fehlgeburt oder Missed Abortion. Gibt es eine Statistik in welcher SSW sowas am h�ufigsten vorkommt und kann man sagen, dass, je n�her man der 12 SSW kommt, das Risiko immer weniger wird?

Bei uns ist alles ok, unser Baby entwickelt sich sehr gut, war beim letzten US vor 2 Tagen 22 mm gross, mit Arm und Beinstummeln usw.

Zweite Frage: schaden zu h�ufige US und Untersuchungen (auf den Bauch dr�cken usw.) dem Baby und seiner Entwicklung?
Ich hatte jetzt innerhalb von 2 Tagen zweimal US: Freitag den regul�ren, und am Sonntg nochmal weil ich wegen Blasenenz�ndung in der Notaufnahme war. Dort wurde dann wieder ordentlich an der Geb�rmutter von aussen rumgedr�ckt.

Danke f�r Ihre Hilfe
Jamie

von Jamie1 am 27.07.2004, 08:58 Uhr

Wann ist das risiko einer fehlgeburt am höchsten

 

Antwort auf:

Wann Fehlgeburtsrisiko am h�chsten?

liebe Jamie,

1.Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer Fehlgeburt liegt aber bei etwa 85-90%! Nach der vollendeten 6. SSW ist das Fehlgeburtsrisiko so in etwa bei 12% und nach der vollendeten 12. SSW nur noch bei etwa 4%.

Bei unauff�lligem Verlauf der Schwangerschaft kann die Frau deshalb beruhigt sein und sollte bei etwaigen �ngsten mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauen�rztin zu sprechen, der/die ihr diese dann sicher nehmen kann. Es gibt sicher keine absolute Garantie f�r einen positiven Verlauf.

Eine gewisse Restunsicherheit besteht verst�ndlicherweise f�r alle Schwangeren w�hrend der Zeit, in der nicht untersucht wird. Es gibt aber keine konkreten subjektiven Hinweise (mal von Blutungen, Schmerzen oder vorzeitiger Wehen abgesehen), die einem zeigen, dass vielleicht etwas nicht, wie erw�nscht, verl�uft.. Hier ist der Schwangeren zu empfehlen, sich bei Beschwerdefreiheit auf die aktuellen Untersuchungsbefunde zu verlassen und davon auszugehen, es mit der Schwangerschaft wohl auch in dem folgenden Intervall gut gehen wird. Bei etwaigen Beschwerden sollte die Frau sich vertrauensvoll an ihren behandelnden Arzt oder Hebamme wenden.

Und: jede Schwangerschaft ist sicher einzigartig und kann individuell auch ganz anders verlaufen, bzw. von anderen Symptomen begleitet sein. Und dies selbst, wenn es schon vorher die ein oder andere Schwangerschaft gab und sie ganz anders verlief. Die Anwesenheit/Intensit�t eventueller, schwangerschaftstypischer Beschwerden hat nur selten eine klinische Bedeutung f�r den Zustand der Schwangerschaft.

2. Der diagnostische Ultraschall hat nach bisheriger Datenlage keine negativen Auswirkungen auf das Ungeborene, auch wenn nat�rlich nicht ohne Grund die Anzahl der notwendigen Untersuchungen unbedingt �berschritten werden sollte. Der durch den Ultraschallkopf bedingte Druck auf den Bauch hat keine klinische Bedeutung.

VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 27.07.2004

Wann ist das risiko einer fehlgeburt am höchsten
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Die Frage, in welcher Woche eine Fehlgeburt am häufigsten ist, bewegt viele Schwangere. Fehlgeburten sind im Verlauf einer Schwangerschaft nicht immer gleich wahrscheinlich, dennoch passieren sie meistens in frühen Stadien. Wir haben das Wichtigste dazu für Sie im Überblick.

Wann ist das risiko einer fehlgeburt am höchsten

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In dieser Woche ist eine Fehlgeburt am häufigsten

Fehlgeburten sind in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft am wahrscheinlichsten. Danach sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt rapide ab. Eine australische Studie aus dem Jahr 2008 mit dem Titel „Miscarriage Risk for Asymptomatic Women After a Normal First-Trimester Prenatal Visit“ hat sich mit der Frage befasst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt in jeder einzelnen Woche des ersten Schwangerschaftsdrittels ist. Aus dieser Studie stammen die hier verwendeten Zahlen.

  • Die meisten Fehlgeburten passieren noch vor der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut und bleiben unbemerkt: Eine Eizelle wird zwar befruchtet, aber abgestoßen. Das passiert schätzungsweise mit etwa der Hälfte aller befruchteten Eizellen.
  • Wenn sich die Eizelle eingenistet hat und die Regelblutung ausgeblieben ist, befindet sich die Frau in der 4. Schwangerschaftswoche. Die Schwangerschaft lässt sich im Blut und im Urin feststellen, aber noch nicht im Ultraschall. Das Risiko für eine Fehlgeburt liegt bei etwa 20 - 25 % und ist damit am höchsten.
  • Ab etwa der 5. Schwangerschaftswoche (SSW) lässt sich die Schwangerschaft auch im Ultraschall erkennen. Das Fehlgeburtenrisiko sinkt nun etwas. In der 5. und 6. Woche beträgt es 20 %.
  • Ab der 7. SSW lassen sich per Ultraschall in der Regel Herztöne nachweisen. Ab jetzt ist das Fehlgeburtenrisiko deutlich geringer und sinkt auf 9,4 %.
  • Von nun an sinkt das Fehlgeburtenrisiko immer weiter: In der 8. SSW beträgt es 4,2 %, in der 9. Woche 1,5 %, in der 10. Woche 0,5 %. Auf diesem Niveau bleibt es dann auch ungefähr.
  • Es gibt noch einige weitere Studien zum Fehlgeburtenrisiko, die sich in den einzelnen Zahlen von der vorgestellten Studie unterscheiden, nicht jedoch in der Tendenz, dass das Risiko für eine Fehlgeburt in der frühen Schwangerschaft sehr hoch ist und dann stark absinkt.
  • Ungeborene Kinder, die im Mutterleib versterben und mehr als 500 Gramm wiegen, werden nicht mehr als Fehlgeburt, sondern als Totgeburt bezeichnet. Das ist etwa ab der 20. – 24. Schwangerschaftswoche der Fall.

Wann ist das risiko einer fehlgeburt am höchsten

Viele schwangere Frauen machen sich Sorgen und Gedanken, in welcher Woche eine Fehlgeburt am häufigsten vorkommt. Bild: imago images/Andreas Krone

Risikofaktoren für eine Fehlgeburt

Es gibt verschiedene Risikofaktoren für eine Fehlgeburt, vom Alter der Mutter über genetische Eigenschaften der Eltern bis hin zur Anamnese vorheriger Schwangerschaften. Mit den Risikofaktoren, die zu einer Fehlgeburt führen können, hat sich eine Norwegische Studie aus dem Jahr 2019 befasst. Sie trägt den Titel Role of maternal age and pregnancy history in risk of miscarriage: prospective register based study. Sie ist die Grundlage für die in diesem Kapitel verwendeten Zahlen.

  • Der größte Risikofaktor für eine Fehlgeburt ist das Alter der Mutter. Während Frauen im Alter von 27 Jahren statistisch gesehen mit 9,5 % das geringste Fehlgeburtenrisiko haben, liegt das Risiko einer Fehlgeburt bei werdenden Müttern im Alter von 45 Jahren und älter bei über 53 %.
  • Doch auch sehr junge Mütter haben ein höheres Fehlgeburtenrisiko als Frauen zwischen 20 und 30 Jahren: Für Frauen unter 20 Jahren liegt es bei 15,8 %.
  • Komplikationen in vorhergien Schwangerschaften, wie Frühgeburten oder Schwangerschaftsdiabetes, stellen ebenfalls Risikofaktoren für eine Fehlgeburt dar.
  • Leicht erhöht ist laut besagter Studie das Fehlgeburtenrisiko auch dann, wenn die Mutter zuvor einen Kaiserschnitt hatte, das vorher geborene Kind zu leicht oder zu schwer war oder eine angeborene Fehlbildung hat.
  • Eine zuvor stattgefundene Fehlgeburt erhöht die statistische Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt um die Hälfte.
  • Nach zwei Fehlgeburten ist das Risiko doppelt so groß und nach drei Fehlgeburten spricht man von einem habituellen Abort. Das Risiko einer weiteren Fehlgeburt ist dann vier Mal so hoch wie bei einer Frau ohne zuvor erlittene Fehlgeburt. Betroffene Paare sollten unbedingt medizinisch abklären lassen, was die genauen Ursachen für die Fehlgeburten sind. Anatomische oder genetische Gründe sind in solchen Fällen sehr wahrscheinlich.

Mögliche Ursachen für eine Fehlgeburt

Es gibt viele verschiedene Ursachen, die eine Schwangerschaft vorzeitig beenden können. Häufig läuft in der Entwicklung des Kindes etwas schief. Eine Fehlgeburt entsteht meist aufgrund von:

  • Chromosomenanomalien des Embryos. Vor allem, wenn sich eine befruchtete Eizelle gar nicht erst einnistet, kann man meistens davon ausgehen, dass der Embryo nicht lebensfähig gewesen wäre.
  • Einer Fehlbildung der Plazenta.
  • Einer Blutgruppenunverträglichkeit von Mutter und Kind.
  • Einer Blasenmole. Der Begriff steht für ein befruchtetes Ei, in welchem sich kein Embryo entwickelt.
  • Fehler an der Gebärmutter, zum Beispiel Myome, Narben oder Fehlbildungen oder einem gestörten Hormonhaushalt der Frau. Diese Ursachen sind bei habituellen Aborten sehr wahrscheinlich.
  • Auch wenn die werdende Mutter einen Schock erlitten hat oder während der Schwangerschaft Alkohol und Drogen konsumiert, kann es zur Fehlgeburt kommen.

Videotipp: Schwangerschaft - Wann und wie oft treten Babys

Wann ist das risiko einer fehlgeburt am höchsten

Lesen Sie in unserem nächsten Beitrag, worauf Sie achten müssen, wenn Sie nach einer Fehlgeburt erneut schwanger sind.

Aktuell viel gesucht

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In welcher Woche gibt es die meisten Fehlgeburten?

Die meisten Fehlgeburten erfolgen bis zur 10. Schwangerschaftswoche, die psychisch besonders belastenden Spätaborte nach der 16. SSW sind im Vergleich eher selten.

Wann sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt?

bis 8. Schwangerschaftswoche liegt das Risiko für eine Fehlgeburt um 18%. Ab der 17. SSW sinkt es deutlich auf 2 bis 3 Prozent.

Wann ist die kritischste Zeit in der Schwangerschaft?

Mit Ende der 12. Schwangerschaftswoche ist die kritische Phase der Frühschwangerschaft vorbei. Das heißt: Die Gefahr einer Fehlgeburt sinkt deutlich. Falls ihr die Neuigkeit von eurer Schwangerschaft bisher geheim gehalten haben, dürft ihr sie jetzt unbeschwert verraten.

Kann in der 8 SSW noch viel passieren?

Übrigens: In der 8. SSW ist das Risiko einer Fehlgeburt noch vergleichsweise hoch. Viele Frauen warten deshalb bis zum zweiten Drittel und machen erst dann die Schwangerschaft über den Partner und die Familie hinaus publik.