Es war das Gespräch mit einer Gynäkologin, dass mich in der Schwangerschaft zunächst aufhorchen ließ. Viele Frauen würden irrtümlich glauben, ihr Körper könne nicht genug Milch produzieren, dabei mangele es schlicht an professioneller Stillberatung und -unterstützung. Oder anders formuliert: Wenn niemand da ist, der einem erklärt und zeigt, wie man richtig stillt, der Stillprobleme erkennt und praktikable Lösungen anbietet, ist es kein Wunder, wenn bei vielen Frauen dauerhaft zu wenig Milch fließt. Show Und dann saß ich als Mutter selbst da, mit lächerlichen 30 ml Milch in der Pumpflasche. Mein gerade geborener Sohn hatte eine Woche nach der Klinikentlassung bereits ein halbes Kilo Gewicht verloren, obwohl ich ihn ständig anlegte und ewig trinken ließ. Kein Wunder bei so wenig Milch, dachte ich jetzt! Ich hätte es an diesem Punkt dabei belassen und die fehlende Milchmenge dauerhaft mit Flaschennahrung kompensieren können, aber für mein Kind wollte ich es unbedingt schaffen, voll zu stillen.
Ohne meine Hebamme wäre mir das vermutlich nicht gelungen. Sie war es, die das Problem überhaupt erst erkannt und mir genau erklärt hat, was ich unternehmen soll, um meine Milchmenge kontinuierlich zu steigern. Daher mein wichtigster Rat: Sucht euch eine gute Hebamme oder Stillberaterin, der ihr vertraut und bei der ihr euch wohlfühlt. Seid ihr gegenüber brutal ehrlich und scheut euch nicht davor, Probleme anzusprechen. Nur so kann sie euch helfen. Was waren also die Maßnahmen, die mir zum Erfolg verholfen haben? Die Allerwichtigste: So viel stillen und Muttermilch abpumpen wie möglich. Da mein Sohn zu Beginn Probleme mit dem Saugen an der Brust hatte, stellte mein Körper entsprechend wenig Milch zur Verfügung. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Also musste ich die Nachfrage steigern. Ich habe trotz Zufütterns etwa sechs Mal täglich gestillt und zusätzlich drei Mal pro Tag Milch abgepumpt. Dafür habe ich mir von meiner Kinderärztin eine große, elektrische Milchpumpe verschreiben lassen, die Apotheken verleihen. Versucht euer Glück bloß nicht mit einer Handpumpe! „Die ist nur was für Frauen, die mit ihrer Milch drei Kinder ernähren könnten“, sagte meine Hebamme damals.
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