Was ist der unterschied zwischen elektrischer energie und elektrischer arbeit

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Der Unterschied zwischen Megawattstunde und Megawatt

Wenn es um elektrische Energie geht, fallen häufig die Begriffe Megawatt und Megawattstunde. Dabei geht es um die Einheiten von Leistung und Arbeit. Doch was ist eigentlich der Unterschied?

Wird Energie zu einem bestimmten Zeitpunkt erzeugt oder verbraucht, wird dies als Leistung bezeichnet.
Die Einheit von Energie in Form von Strom wird üblicherweise in Watt ausgedrückt, wobei 1.000 Watt einem Kilowatt (kW) entsprechen und 1.000 Kilowatt wiederum einem Megawatt (MW). Der Betrag gibt also an, welche Leistung potentiell erbracht werden kann, sei es von einem Kraftwerk, das den Strom erzeugt, oder einer Glühbirne, welche diesen verbraucht. Bei Kraftwerken, auch Erzeugungsanlagen genannt, spricht man dabei von der installierten Erzeugungsleistung.

Die Grafik zeigt die jährliche Installierte Erzeugungsleistung Deutschlands in der Einheit Megawatt (MW) in den vergangenen Jahren.

Elektrische Arbeit wird verrichtet, wenn Strom fließt. Ihre Einheit lautet Wattstunde, wobei 1.000 Wattstunden einer Kilowattstunde (kWh) und 1.000 Kilowattstunden wiederum einer Megawattstunde (MWh) entsprechen.
Lässt man z.B. eine Glühbirne mit einer Leistung von 100 Watt eine Stunde lang brennen, dann wurden in diesem Zeitraum exakt 100 Wattstunden an elektrischer Arbeit verrichtet. Wenn die Glühbirne jedoch für einen kürzeren Zeitraum, etwa eine Viertelstunde brennt, ist die Zahl der Wattstunden dementsprechend geringer. In dem Fall einer Viertelstunde wären es nur 25 Wattstunden (100 Watt geteilt durch vier) verrichtete Arbeit. Das bedeutet, dass es Wattstunden auch geben kann, obwohl keine volle Stunde vergangen ist. Dies veranschaulicht auch folgende Grafik auf SMARD, in der sich die Stromerzeugung in einer Viertelstunden-Auflösung anzeigen lässt.

In der Grafik zu sehen ist die realisierte Stromerzeugung Deutschlands und der realisierte Stromverbrauch des heutigen Tages in einer Viertelstunden-Auflösung in der Einheit Megawattstunde (MWh).

Weil der Stromverbrauch die elektrische Arbeit beziffert, wird er auf SMARD in MWh angegeben. Das liegt daran, dass die verbrauchte Energie innerhalb eines bestimmten Zeitraums, statt zu einem bestimmten Zeitpunkt betrachtet wird. Am Beispiel der Glühbirne bedeutet das, dass beispielweise nicht der Stromverbrauch um 16.00 Uhr betrachtet wird, sondern wieviel Strom sie im Zeitraum von 16.00 bis 16.15 Uhr verbraucht hat.

Daher bildet die y-Achse in der obigen Grafik die pro Viertelstunde verbrauchte Energiemenge, also elektrische Arbeit, ab. Fährt man mit dem Mauszeiger über die Grafik, sind die Werte je Datenpunkt ablesbar. Die Darstellung als stetige Linie, beispielsweise der verbrauchten Energiemenge, ist dabei als Intervall der angegebenen Uhrzeit plus der gewählten Auflösung zu verstehen. Die Auflösung sowie der Zeitraum können angepasst werden.
So sieht man auf einen Blick, wieviel Energie innerhalb einer Viertelstunde, Stunde oder eines Tages verbraucht wurde.

Als elektrische Energie (Formelzeichen ) bezeichnet man Energie, die mittels Elektrizität übertragen oder in elektrischen Feldern gespeichert wird. Energie, die zwischen elektrischer Energie und anderen Energieformen umgewandelt wird, heißt elektrische Arbeit (Formelzeichen ). Vor 1970 war auch die Bezeichnung Stromarbeit gebräuchlich. In der Energiewirtschaft wird die übertragene elektrische Energie auch Strommenge oder (seltener) Elektrizitätsmenge genannt.

Als Maßeinheit für elektrische Energie und Arbeit wird die Wattsekunde (Einheitenzeichen Ws) oder gleichbedeutend das Joule (J) verwendet. Bei quantitativen Angaben zum Energieumsatz im Bereich der elektrischen Energietechnik ist die größere Maßeinheit Kilowattstunde (kWh) üblich.

1 kWh = 3 600 000 J;   1 J ≈ 2,778·10−7 kWh.

Elektrische Energie ist vielseitig verwendbar, da sie sich mit geringen Verlusten in andere Energieformen umwandeln und gut transportieren lässt. Ihre Erzeugung und die Versorgung von Wirtschaft und Verbrauchern ist in modernen Gesellschaften von großer Bedeutung.

Erscheinungsformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kraftwerken, Batterien und Akkumulatoren entsteht elektrische Energie durch Umformung aus anderen Energieformen, z. B. aus thermischer Energie oder chemischer Energie. Über Stromleitungen wird diese zu den Verbrauchern transportiert, um dort wieder in andere Energiearten umgeformt zu werden (kinetische, potentielle, Licht- oder Wärmeenergie).

Die elektrische Energie ist im elektromagnetischen Feld lokalisiert, das sich makroskopisch in Strom und Spannung manifestiert (siehe unten).

Energie einer Batterie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Batterie hält aufgrund ihres chemischen Energieinhalts bei hinreichend niedriger Stromstärke zwischen ihren Polen eine konstante Spannung aufrecht (die Spannung kann abnehmen, wenn die Stromstärke steigt). Dies geschieht solange, bis eine bestimmte Ladung durch den Stromkreis geflossen ist. Wie viel Ladung

Was ist der unterschied zwischen elektrischer energie und elektrischer arbeit
fließen kann, kann anhand der Nennkapazität ermittelt werden (gängige Einheit Amperestunde, 1 Ah = 3600 C). Danach sinkt die Spannung unter ihren Nennwert. Gemäß der Definition der elektrischen Spannung wird dabei die Arbeit verrichtet (siehe unten), sodass beispielsweise eine Mignonzelle mit 1,5 V Nennspannung und 2,3 Ah Nennkapazität mindestens 3,45 Wh ≈ 12 kJ elektrische Energie bereitstellen kann.

Feldenergie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elektrische Energie kann sowohl im elektrischen Feld als auch im magnetischen Feld gespeichert werden. Dazu zählen die Speicherung von Energie in einem Kondensator (elektrostatisches Feld) oder in einer Spule (magnetisches Feld).

Magnetische Energie äußert sich in einem magnetischen Feld und übt eine Kraft auf bewegte Ladungen aus, die so genannte Lorentzkraft. Man spricht hierbei auch vom Elektromagnetismus. Elektromagnetische Kräfte können sehr stark sein; sie werden in Elektromotoren und Generatoren genutzt. Magnetische Energie kann in der Praxis kurzfristig in einer Spule gespeichert werden; mit supraleitenden magnetischen Energiespeichern sind längere Speicherzeiten bei hoher Energie möglich.

In einem elektrischen Schwingkreis werden elektrische und magnetische Energie periodisch ineinander umgewandelt.

Aufgrund der rechnerischen Gleichheit von Energie und Arbeit werden die Formelzeichen je nach Nützlichkeit gebraucht. In diesem Abschnitt wird verwendet, obwohl in der Literatur die Gleichungen über die Feldenergie auch häufig mit notiert sind, wie es dann im folgenden Abschnitt benutzt wird, um einer Verwechslung mit dem elektrischen Feld vorzubeugen.

Energie eines Kondensators

Die Energie, die im elektrischen Feld eines Kondensators gespeichert ist, beträgt

,

wobei die Kapazität des Kondensators und die anliegende elektrische Spannung ist.

Kondensatoren speichern signifikant kleinere Mengen von Energie als Batterien. Bei größeren zu speichernden Energiemengen, für die sich der Einsatz einer Batterie oder eines Akkumulators nicht anbietet, verwendet man Doppelschicht-Kondensatoren.

Energie einer Spule

Die Energie, die im magnetischen Feld einer Spule gespeichert ist, beträgt

,

wobei die Induktivität der Spule und die Stärke des sie durchfließenden Stroms ist.

Elektrische Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die elektrische Arbeit bei der Verschiebung einer Ladung zwischen zwei Punkten, zwischen denen die Spannung besteht, beträgt nach der Definition der elektrischen Spannung

.

Bei Bewegung von Ladung entgegen den elektrischen Feldkräften nimmt die elektrische Energie auf Kosten anderer Energieformen zu (positive elektrische Arbeit), während bei Bewegung von Ladung in Richtung der elektrischen Feldkräfte die elektrischen Energie zugunsten anderer Energieformen abnimmt (negative elektrische Arbeit). In Berechnungen ergeben sich diese Vorzeichen nur unter Einhaltung der physikalischen Vorzeichenkonventionen, elektrische Spannungen müssen dabei positiv gewertet werden, wenn in die betrachtete Richtung das elektrische Potential zunimmt.

Arbeit im Stromkreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sind über eine Zeitspanne Spannung und Stromstärke konstant (also Gleichgrößen), kann die Ladung durch das Produkt von Stromstärke und Zeitspanne ersetzt werden. Die Arbeit in dieser Zeitspanne beträgt:

.

Das Produkt von Spannung und Stromstärke ist die elektrische Leistung , diese gibt die Arbeit pro Zeitspanne an und ist unter den genannten Bedingungen ebenfalls konstant:

.

Für den Bedarf an elektrischer Energie eines elektrischen Verbrauchers, der mit Netzspannung betrieben wird, ist dieser meist mit seiner Nennleistung gekennzeichnet, oft auf einem Typenschild. Die Zeitspanne legt der Benutzer durch die Dauer fest, in der der Verbraucher eingeschaltet ist. (Bei Geräten mit Bereitschaftsbetrieb, in denen nur Teile ausgeschaltet werden können und andere Teile ganztägig durchlaufen, wird die Standby-Leistung eher verschwiegen.) Bei einem anders mit Wechselgrößen betriebenen Verbraucher müssen sein Spannungsabfall und seine Wirkstromaufnahme bekannt sein.

Im allgemeineren Fall variabler Spannung und Stromstärke gilt für den Augenblickswert der Leistung (wegen und )

,

die elektrische Arbeit ergibt sich daraus durch Integration nach der Zeit:

.

Arbeit im elektrischen Feld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeit bei der Verschiebung einer Ladung in einem elektrischen Feld von Punkt A nach Punkt B errechnet sich wie in der Mechanik als Skalarprodukt von Kraft und Weg , im allgemeineren Fall nicht konstanter Kraft als Integration der Kraft nach dem Weg:

.

Die Kraft ergibt sich als Gegenkraft zur elektrischen Feldkraft auf die Ladung, die als Produkt von elektrischer Feldstärke und Ladung berechnet wird:

.

Die elektrische Arbeit lässt sich damit allgemein ausdrücken als:

.

Arbeit bei Veränderung des Abstands zwischen zwei Ladungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kraft auf eine Ladung , die sich im Abstand von einer Ladung befindet, beträgt nach dem coulombschen Gesetz

.

Die Verschiebung von , sodass sich der Abstand von auf ändert, entspricht einer elektrischen Arbeit, die sich durch Integration der Gegenkraft nach dem Weg berechnen lässt:

.

Aus dieser Formel lässt sich leicht das elektrische Potential im radialsymmetrischen elektrischen Feld um die Ladung ableiten, dafür wird als Probeladung betrachtet und als Bezugspunkt der unendliche Abstand gewählt:

 ;

und entfallen, nach Umbenennung von in ergibt sich

.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Küpfmüller, Wolfgang Mathis, Albrecht Reibiger: Theoretische Elektrotechnik – Eine Einführung. 19. Auflage. Springer Vieweg, Berlin / Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-37939-0.

Was ist der Unterschied zwischen Arbeit und Energie?

Die Arbeit kennzeichnet immer einen Vorgang oder Prozess. Sie ist eine Prozessgröße. Die Energie dagegen charakterisiert den Zustand eines Körpers oder eines Raumbereiches. Sie ist eine Zustandsgröße und darüber hinaus eine Erhaltungsgröße, da sich ihr Betrag in einem abgeschlossenen System nicht ändert.

Was ist der Unterschied zwischen elektrischer Energie und elektrischem Strom?

Elektrische Energie und Strom Der elektrische Strom ist die Bewegung von Ladungsträgern und transportiert elektrische Energie, so wie eine Bewegung im Raum kinetische Energie transportiert. Ein elektrischer Strom kann also erzeugt werden, elektrische Energie entsteht hingegen immer nur durch die Umwandlung von Energie.

Was ist elektrische Energi?

Bei elektrischer Energie handelt es sich um eine von vielen Energieformen, die auf der gleichen Stufe wie mechanische, chemische, magnetische, thermische und Kernenergie angesiedelt ist. Elektrische Energie wird mit Hilfe von Elektrizität übertragen, kann aber auch in speziellen elektrischen Feldern gespeichert werden.

Was ist elektrische Energie Beispiele?

Die elektrische Energie ist die Fähigkeit des elektrischen Stromes, mechanische Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszusenden. Sie ist eine Energieform neben solchen Energieformen, wie mechanische, chemische, thermische, magnetische oder Kernenergie.