Wie finde ich heraus auf was mein Hund allergisch ist?

Hunde mit Flohallergien haben in der Regel stark juckende Haut. Der Juckreiz wird manchmal mit dem medizinischen Begriff "Pruritus" bezeichnet. Sie kratzen, reiben, kauen oder lecken an ihrem Haar oder ihrer Haut, was manchmal zu einer Verletzung der Haut oder einer Sekundärinfektion führen kann. Zusätzlich können andere Symptome wie Haarausfall und Schorfbildung auftreten. Flohbefall ist jedoch oft schwer zu erkennen.

Hier hilft der "Wet Paper"-Test: Reibe das Fell deines Hundes sanft ab, während er auf einem Stück feuchten Papier steht. Schwarze Flecken, die vom Fell abfallen, färben das Papier rot (da Flohschmutz getrocknetes Blut ist). Daran kannst du relativ sicher erkennen, ob Flöhe vorhanden sind oder nicht. Auch wenn dein Hund regelmäßig gegen Flöhe behandelt wird, kann er dennoch an einer Flohallergie leiden! Viele Flohbehandlungen töten den Floh erst ab, wenn er deinen Hund schon gebissen hat und leider reicht dieser eine Biss oft aus, um bei einem empfindlichen Hund eine allergische Reaktion und entsprechenden Juckreiz auszulösen.

Umweltallergien

Umweltallergien werden häufig durch Staub (Hausstaubmilbenallergie), Pollen (Pollenallergie) oder Schimmel (Schimmelpilzallergie) verursacht. Diese Art von Allergien ist oft saisonal bedingt, treten also wahrscheinlich nur zu bestimmten Zeiten des Jahres auf. Hunde können an Heuschnupfen leiden, so dass sie beispielsweise bei starkem Pollenflug häufig niesen. Allergische Reaktionen beim Hund sind aber meistens auf der Haut zu erkennen: Die Bereiche um die Pfoten, Ohren, Unterschenkel, Schnauze und Leiste sind in der Regel die am stärksten betroffenen Hautstellen bei einer allergischen Dermatitis beim Hund. Durch den übermäßigen Juckreiz bekommt dein Hund möglicherweise sogar kahle oder wunde Stellen auf der Haut.

Futtermittelallergien

Entgegen der landläufigen Meinung sind Futtermittelallergien bei Hunden nicht sehr häufig und machen nur etwa 10 % der Hunde-Allergien aus. Die meisten der von den Besitzern als "Futtermittelallergien" bezeichneten Erkrankungen sind in Wirklichkeit Futterunverträglichkeiten.

Und wie äußert sich eine Futtermittelallergie beim Hund? Eine Futtermittelallergie führt eher zu Hautreaktionen, wie z. B. Schwellungen oder Juckreiz, während eine Unverträglichkeit eher zu Verdauungsproblemen – wie Erbrechen und Durchfall – führt.
Bei einer Intoleranz (Unverträglichkeit) ist das Immunsystem nicht involviert. In manchen Fällen fehlen dem Hund bei einer Unverträglichkeit die notwendigen Enzyme, die für die Verdauung von bestimmten Nährstoffen benötigt werden, so dass er beispielsweise an Durchfall leidet, weil er bestimmte Zutaten in der Nahrung nicht richtig verdauen kann.

Wie äußert sich eine Allergie beim Hund: Symptome

Eine Allergie bei deinem Hund kannst du an folgenden Symptomen erkennen:

  • Kratzt sich dein Hund dauernd und leidet er unter Juckreiz (Kopf, Ohren, Rücken)?
  • Leckt dein Hund ständig an bestimmten Hautstellen?
  • Hat er kahle Stellen (hinterer Rücken, Schwanzbereich)?
  • Leidet er an einer allergisch bedingten Ohrentzündung?
  • Hat er irgendwo Schwellungen, Rötungen oder Hautentzündungen (Nesselsucht), die evtl. sogar nässen (Kopf, Ohren, Pfoten, Achseln, Bauch, Leisten, Rücken)?
  • Verhält er sich besonders gereizt oder nervös, ängstlich oder aggressiv?
  • Lässt er sich ungern an Kopf und Ohren berühren?
  • Leidet er an Magen-Darm-Problemen, erbricht er kurz nach der Nahrungsaufnahme oder hat er ungeformten Kot?

Allergischer Schock beim Hund

Manchmal kann bei Hunden auch ein anaphylaktischer Schock auftreten, vor allem nach Insektenstichen. Diesen erkennst du an Atembeschwerden, Sabbern, Krampfanfällen und Erbrechen. Auch Bewusstlosigkeit kann bei einem allergischen Schock bei deinem Hund auftreten. Bei solchen Anzeichen solltest du sofort deinen Tierarzt aufsuchen, da dieser Zustand lebensbedrohlich sein kann. Vorsicht: Gerade bei kurzschnäuzigen Hunderassen kann ein Insektenstich sogar zum Tod führen!

Wenn es Hunden schlecht geht, denken wir nur selten an Allergien. Dabei liegt die Erkrankung in vielen Fällen nahe, leidet doch fast jeder fünfte Hund an einer Unverträglichkeit. Hier finden Sie die häufigsten Allergien und ihre Ursachen im Überblick.

Oft sind es juckende, wund gekratzte Hautpartien, die uns stutzig machen. Leidet unser Hund vielleicht an einer Allergie? Dass diese Vermutung häufig zutrifft, zeigt die Zahl der erkrankten Vierbeiner. Schätzungsweise jeder fünfte Hund leidet an einer Allergie. Welche Unverträglichkeiten am häufigsten vorkommen und welche Symptome sie verraten, erfahren Sie hier im Überblick. 

Allergien gegen Futtermittel

Auslöser: tierische und pflanzliche Eiweiße im Futter, häufige Auslöser sind Rind, Huhn und Getreide

Symptome: Hautentzündung (siehe Atopie), chronisch auftretende Ohrenentzündung (Otitis) oder Verdauungsprobleme, die durch entzündliche Prozesse in Magen und Darm verursacht werden

Diagnose: Damit Allergieauslöser identifiziert werden, acht bis zwölf Wochen strikte Diät füttern. Dabei darf der Hund nur Zutaten in den Napf bekommen, die neu für ihn sind (zum Beispiel Pferde-, Straußen- oder Kängurufleisch), dazu möglichst nur eine Kohlenhydratquelle, etwa Kartoffeln. Nach einer Schonfrist Proteine vorsichtig unter das Futter mischen, genau protokollieren, auf welche Zutat der Organismus reagiert. Weitere Diagnose: Bluttest

Wie finde ich heraus auf was mein Hund allergisch ist?

Therapie: Auslösende Proteine lebenslang meiden. Manche Futtermittelhersteller verwenden für ein spezielles Allergiefutter nur Eiweiße, die der Hundeorganismus noch nicht kennt. Hilfreich sind auch spezielle Hundenahrungssorten, bei denen die Aminosäuren so stark zerkleinert (hydrolysiert) wurden, dass die Immunabwehr sie nicht mehr erkennen kann. Vorteil: Auf diese Weise kann der Hund trotz Allergie weiterhin vollwertig ernährt werden. Wichtig: In vielen Diäten wird Lamm verwendet, das aber seit fast zwanzig Jahren häufig in herkömmlichen Futtersorten enthalten und deshalb für eine Ausschlussdiät eher ungeeignet ist.

Allergien gegen Flöhe

Auslöser: Flohspeichel, bestimmte Bestandteile erreichen die entsprechenden Zellen

Symptome: Juckreiz, Haarausfall, Hautverdickung, -rötung und -veränderungen ("Hot spots"), besonders an Rücken- und Schwanzansatz, Innenseiten der Oberschenkel bis in die Hinterbeine

Diagnose: Findet man Flohkot, hat man schon die Diagnose

Therapie: Flohbekämpfung bei Hund und Umgebung, besonders der Liegeflächen, zum Beispiel mit "Frontline" (Merial): wirkt gegen Flöhe und Zecken, oder "Advantage" (Bayer): speziell gegen Flöhe

Atopische Dermatitis

Auslöser: alle Partikel, die über die Atemwege oder die Haut aufgenommen werden können wie Pollen, Schimmelpilze (eher selten) und Hausstaubmilben

Symptome: typisches Bild: Hautentzündungen am Kopf, besonders an den Ohren, aber auch an Pfoten, in den Achseln, der Leistenregion oder Umgebung des Afters, entzündete Stellen auch an Rücken und Nacken möglich. Symptome treten oft im zweiten oder dritten Lebensjahr auf, gelegentlich früher

Diagnose: Eine Atopie entwickelt sich meist im zweiten oder dritten Lebensjahr. Tritt sie saisonal auf, ist wahrscheinlich Pollenflug der Auslöser. Der Tierarzt macht einen Blut- und Intrakutantest

Wie finde ich heraus auf was mein Hund allergisch ist?

Therapie: Alle drei Tage mit Spezialshampoo und kühlem Wasser Allergene von der Haut schwemmen, das mildert den Juckreiz! Gegen Jucken helfen auch kortisonhaltige Salben oder Tabletten. Alternativ: "Ciclosporin" mit deutlich weniger Nebenwirkungen auf die Nebenniere und weitere innere Organe als Kortison. Auch Antihistaminika, kombiniert mit Omega-3-Fettsäuren, können Kortisonmengen reduzieren. Langzeittherapie: Bei der Hyposensibilisierung werden Allergene hochverdünnt unter die Haut gespritzt und von der ersten, sehr geringen Dosierung von Mal zu Mal gesteigert. Dauer: zunächst ein Jahr, dann lebenslang, wenn sich eine Wirkung gezeigt hat. Ganz aufhören darf man nie, es besteht die Gefahr des Rückfalls, nach dem kein erneuter, wirklicher Erfolg möglich ist

Kontaktallergie

Auslöser: Gummi, etwa im Hundespielzeug, Teppichduftstoffe, Putzmittel, Metalle, zum Beispiel im Napf

Symptome: An typischen Kontaktstellen wie Bauch, Maul, im Halsbandbereich oder an den Pfoten zu finden und bei Nutzung ungeeigneter Pflegemittel (Shampoos) auch am ganzen Körper

Diagnose: Es ist schwierig, die Allergene zu identifizieren, da ein Epikutantest, bei dem die Stoffe auf die Haut geklebt werden (so bei Menschen durchgeführt), bei Hunden nicht realisierbar ist. Eine Möglichkeit der Diagnose wäre acht Wochen Kontaktverbot zum Verdachtsobjekt. Danach den Hund mit dem Gegenstand konfrontieren, die Reaktion genau beobachten

Therapie: Verbannung des Allergieauslösers aus dem Haushalt, zum Beispiel durch Wechsel von Metall- zu Keramiknäpfen

Überempfindlichkeit gegenüber Bakterien

Auslöser: zum Beispiel Hautbakterien (Staphylokokken)

Symptome: Hautentzündung und Pusteln wie bei der Atopie. Da hier eine Überempfindlichkeit vorliegt, handelt es sich allerdings nicht um eine echte Allergie

Diagnose: Wiederkehrende Hautinfektionen deuten möglicherweise auf eine Bakterien-Überreaktion hin

Therapie: Kortisonhaltige und antibiotische Salbe wirkt gegen Juckreiz und tötet Bakterien ab, zum Beispiel "Fuciderm" (Bayer). Medizinische Shampoos wie "Malacep" (CP-Pharma) wirken lokal gegen Infektionen mit Bakterien und Hefen

Allergien gegen Arzneimittel

Auslöser: Arzneimittel

Symptome: Nach der Impfung, Tablettengabe oder dem Auftragen von Spot-on und Salbe zeigt der Hund zeitnah Müdigkeit, Hautausschlag oder schlimmstenfalls Atemnot

Diagnose: Nur möglich, wenn der Zusammenhang zwischen Reaktion und Medikament deutlich ist

Therapie: Der Tierarzt wird andere Arzneimittel vorsichtig testen

Wie finde ich heraus auf was mein Hund allergisch ist?

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Wie testet man Unverträglichkeiten beim Hund?

Im Gegensatz zu anderen Allergien gibt es keinen „Schnelltest“, der eine Futtermittelallergie sicher nachweisen kann. Nur eine sogenannte Eliminationsdiät und ein anschließender Provokationstest bringen Gewissheit.

Was kostet ein Allergietest für den Hund beim Tierarzt?

Die Kosten schwanken grob zwischen 100 Euro und 300 Euro. Genauer lässt es sich leider nicht beziffern. Einen konkreten Kostenrahmen erfragen Hundebesitzer daher am besten direkt bei ihrem Tierarzt.