Was passiert wenn man die spirale zu lange drin lässt

Du verhütest mit einer Hormon- oder Kupferspirale und fragst dich, wie du sie wieder loswerden kannst? Alles Wissenswerte dazu erfährst du hier.

Artikelinhalt

  • Wann wird es nötig, die Spirale entfernen zu lassen?
  • Kann sie auch schon eher wieder rausgenommen werden?
  • Tut es weh, die Spirale entfernen zu lassen?
  • Wie läuft der Eingriff ab?
  • Kann ich die Spirale auch selbst rausnehmen?
  • Was passiert danach?

Statt jeden Tag die Pille zu schlucken oder immer wenn's zur Sache geht an der Kondomverpackung rumfummeln zu müssen, verhüten viele Frauen – etwa zehn Prozent der sexuell aktiven Frauen zwischen 18 und 49 – lieber mit der Spirale. Sie bleibt für einige Jahre an Ort und Stelle (in der Gebärmutter), gibt im Vergleich zur Antibabypille nur wenig (Hormonspirale) oder sogar gar keine Hormone (Kupferspirale) ab und schützt doch zuverlässig vor einer ungewollten Schwangerschaft. 

Wie häufig du die Spirale entfernen lassen musst, wie das genau abläuft – und warum TikTok in dieser Hinsicht kein guter Ratgeber ist.

Wann wird es nötig, die Spirale entfernen zu lassen?

Eine Spirale setzt nach und nach kleine Mengen von Stoffen frei, die eine Schwangerschaft verhindern. Geht der Vorrat langsam zur Neige, wird es Zeit, die alte Spirale zu entfernen und gegebenenfalls mit einer Neuen zu ersetzen, damit sie weiterhin eine zuverlässige Verhütungsmethode darstellt. In unserem Artikel dazu kannst du dich über das Risiko, schwanger trotz Spirale zu werden, informieren.  

Die maximale Anwendungsdauer hängt davon ab, ob es sich um eine Hormonspirale oder eine hormonfreie Kupferspirale handelt.

  • Eine Hormonspirale (Intra-Uterin-System) sondert über mindestens drei bis fünf Jahre stetig kleinste Mengen des Gestagens Levonorgestrel ab, das den Schleim im Gebärmutterhals so stark eindickt, dass die Spermien es nicht durch ihn hindurch in die Gebärmutter schaffen. So kommt es nicht zur Befruchtung der Eizelle.
  • Eine Kupferspirale (Intra-Uterin-Pessar) kann, je nach Modell, rund fünf bis zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben. In der Zeit gibt der Kupferdraht, mit dem das Kunststoffstäbchen umwickelt ist, kontinuierlich Kupfer-Ionen ab, die die Spermien schädigen. Sollte es dennoch zur Befruchtung kommen, verhindert die hormonfreie Spirale, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Auch hier lässt die Menge der freigesetzten Ionen gegen Ende der Tragezeit nach. 

Kann sie auch schon eher wieder rausgenommen werden?

Ja. Solltest du ein Baby bekommen wollen, kannst du die Spirale jederzeit, auch vor Ende der maximalen Tragedauer, entfernen lassen. Schon im folgenden Zyklus kannst du im Prinzip schwanger werden. Allerdings kostet eine Spirale alles in allem etwa 400 Euro. Je kürzer du sie trägst, desto teurer wird es im Verhältnis. Hier erfährst du, wie du am besten die Pille absetzen kannst.

Tut es weh, die Spirale entfernen zu lassen?

Die Menschen haben ein unterschiedliches Schmerzempfinden. Während manche nur ein kleines Zwicken bemerken oder es gar nicht mitbekommen, verspüren besonders empfindsame Frauen dabei einen kurzen Schmerz. Der geht aber schnell vorbei. Wer von sich weiß, mit einer relativ niedrigen Schmerztoleranz ausgestattet zu sein, kann vorher zur Sicherheit ein Schmerzmittel einnehmen. In Absprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt kannst du auch eine lokale Betäubung oder sogar eine kurze Narkose erhalten.

Weil der Muttermund gegen Ende der Regelblutung zyklusmäßig etwas geöffnet ist, eignet sich dieser Zeitpunkt besonders gut dafür.

Wie läuft der Eingriff ab?

Du machst am besten einen Termin bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt, der eigentliche Eingriff dauert nur wenige Minuten. Sie gelangt auf gleichem Wege aus der Gebärmutter wie in sie hinein: Ein:e Gynäkolog:in zieht die Spirale am Rückholfaden heraus, der etwa zwei Zentimeter vom Muttermund in die Scheide hineinreicht und benutzt dazu eine spezielle, zangenähnliche Pinzette.

Kann ich die Spirale auch selbst rausnehmen?

Wen wundert's – es gab schon diesen Trend auf TikTok. Grundsätzlich möglich ist es, aber Expert:innen raten dennoch dringend davon ab! Zwar ähnelt das Entfernen der Spirale im Prinzip dem Herausziehen eines Tampons. Doch da sie nicht in der Scheide, sondern in der Gebärmutter sitzt, besteht bei laienhafter Ausführung durchaus Verletzungsgefahr, es kann zu Blutungen oder Infektionen der Gebärmutterschleimhaut kommen, wenn zum Beispiel der Rückholfaden reißt oder die Spirale dabei zerbricht und Teile in der Gebärmutter verbleiben. Sicherheit geht hier eindeutig vor!

Was passiert danach?

Möchtest du weiter mit einer Spirale verhüten und eine neue eingesetzt bekommen, bietet es sich an, das in einem Rutsch zu erledigen. Es ist nicht nötig, eine Pause einzulegen, der Schutz ist gleich wieder gesichert. Sobald die Spirale entfernt wurde, kannst du auch wieder schwanger werden und ihr solltet, wenn du das möchtest, anderweitig verhüten.

Wie lange Spirale überziehen?

Seit wie bislang fünf Jahre, kann Mirena® künftig bis zu sechs Jahre lang in der Gebärmutter verweilen und so eine Schwangerschaft verhindern. Der Zulassungsinhaber betont, dass die verlängerte Anwendung sowohl für neu gelegte IUS gilt wie auch für Systeme, die bereits in Anwendung sind.

Kann die Spirale für immer drin bleiben?

Wie lang wirkt die Hormonspirale? Die Mirena-Hormonspirale kann 6 Jahre und die Kyleena-Hormonspirale kann 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben, die Jaydess-Hormonspirale liegt 3 Jahre in der Gebärmutter. Die Spirale kann natürlich jederzeit vorher durch die*den Ärzt*in wieder herausgenommen werden.

Ist die Hormonspirale nach 5 Jahren noch sicher?

Die Hormonspirale wird in die Gebärmutter eingelegt, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Sie gibt beständig ein Hormon ab und ist je nach Modell etwa drei oder fünf Jahre lang wirksam.

Kann die Spirale krank machen?

In der Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen finden sich allein für Mirena mehr als 270 gemeldete Verdachtsfälle von Depression, Aggression, Nervosität, Schlaflosigkeit, verminderter Libido und Panikattacken.