Was wäre wenn die erde sich andersrum drehen würde

Was wäre wenn die erde sich andersrum drehen würde
24 Stunden lang dauert die Erdration unseres Planeten um die eigene Achse. Doch was

Es ist für uns selbstverständlich, dass sich die Erde um ihre eigene Achse dreht. Aber hast du dir mal überlegt, was wäre, wenn wir keine Erdrotation hätten? Was würde dann mit uns und unserem Planeten passieren? Wir haben diese Frage für dich beantwortet. Die Antwort ist ziemlich erschreckend.

Erdrotation am Ende: Was bedeutet das für dich?

Gehen wir einmal davon aus, dass unser Planet plötzlich an Schwung verliert und sich langsam ausdreht, bis sich die Erdrotation völlig einstellt. Was würde dann auf uns zukommen? Nach und nach würden einige Veränderungen sich bemerkbar machen.

#1 Katastrophale Winde

Zunächst würde die Energie, die die Rotation erzeugt hat, nicht sofort verpuffen. Um den Äquator herum dreht sich unsere Erde mit etwa 1.700 Kilometern pro Stunde. Diese Dynamik würde weiterhin bestehen, auch wenn die Erde anhält. Alles, was nicht mit dem Boden verwurzelt ist, würde mit etwa der gleichen Geschwindigkeit gegen Osten bewegen. Die Atmosphäre schafft Winde mit der Kraft einer atomaren Explosion.

#2 Monsterwellen

Den Schwung, den die kräftigen Winde auslösen, sorgt für unglaubliche Tsunamis. In weniger als einer Minute könnten diese riesigen Wellen Flächen von rund 27 Kilometern überschwemmen.

#3 Tag-Nacht-Rhythmus

Die erste Auswirkung, die eine Erde im Stillstand haben würde, wäre die Änderung unseres Tag- und Nacht-Rhythmus: Statt einen Tag von 24 Stunden zu haben, wird es ein ganzes Jahr lang hell sein und daraufhin ein ganzes Jahr lang Dunkelheit folgen. Doch damit nicht genug, in den Sonnentage wird es brühend warm auf der Erde, die Dunkelheit kommt dagegen mit niedrigen Temperaturen.

#4 Die Erde verändert sich

Durch die Erdrotation existiert in der Nähe des Äquators eine leichte Wölbung, die durch Erdanziehung (Gravitation) und Zentrifugalkraft entstanden ist. Diese würde mit der Zeit abflachen. Dadurch würden die Ozeane sich an den beiden Polen sammeln, weil dort die Schwerkraft am stärksten ist. Denn auch die Meere werden normalweise durch die Erdrotation beeinflusst.

Die Kontinente würde sich um den Äquator herum anordnen und einen einzigen großen Kontinent bilden, der von zwei riesigen Ozeanen umgeben ist. Die bestünden aus den Resten Amerikas, Asiens, Afrikas und Australiens. Die Gipfel der Alpen wären nur noch Inseln in einem Megaozean. Länder wie Alaska, Kanada oder Sibirien würde überhaupt nicht mehr existieren.

#5 Das Erdmagnetfeld verschwindet

Das Magnetfeld der Erde würde sich auflösen, wenn die Erdrotation wegfällt. Wir wären ungeschützt der kosmischen Strahlung ausgesetzt. Was genau mit uns passiert, wenn das Magnetfeld der Erde verschwindet, haben wir dir bereits beantwortet.

Wäre ein Leben ohne Erdrotation möglich?

Die Veränderungen, die sich auf der Erde bemerkbar machen würden, hätten nicht nur Auswirkungen auf uns Menschen, sondern auch auf Tiere und Pflanzen. Photosynthese wäre in der Dunkelheit nicht möglich. In den Sonnentagen würde das Wasser schneller verdampfen. Früher oder später würde das Wegfallen der Erdrotation das Ende der Menschheit bedeuten, da wir nicht mehr alles, was wir zum Leben brauchen, haben würden.

Natürlich ist die Beantwortung dieser Frage nur rein hypothetisch und es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass ein solches Szenario irgendwann eintritt. Dennoch macht es Sinn sich vor Augen zu halten, wie wichtig die Erdrotation für uns ist. Eine faszinierende Animation offenbart wie rasant unsere Erdrotation ist. Eine unglaubliche Entdeckung lässt Forscher am Alter der Erde zweifeln.

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Clara, 5, will wissen...

Von ihrer grossen Schwester hat Clara erfahren, dass sich die Erde dreht. Und zwar ständig. Wer soll das denn glauben? Das würden wir doch spüren! Oder?

Bevor wir uns mit der Antwort auf diese interessante Frage beschäftigen, wäre es wohl spannend zu wissen, weshalb sich die Erde überhaupt dreht. Nun, die Sache ist etwas kompliziert, aber man könnte sagen: Als die Sonne mit ihren Planeten entstand, flog ganz viel Staub und Gas in der Luft herum. Daraus entstanden riesige Staubwolken, die irgendwann so dicht wurden, dass sie sich unter dem Einfluss der Schwerkraft zusammenzogen. Die Bestandteile dieser Staubwolken haben nach und nach einen Drall bekommen und begannen sich zu drehen. Aus einer dieser Staubwolken entwickelte sich die Erde. Und weil im luftleeren Weltraum nichts war und nichts ist, dass die Drehung stoppen könnte, bleibt der ursprüngliche Drall bestehen.

Genau wie die anderen Planeten, dreht sich auch die Erde um die Sonne. Sie braucht dafür ein Jahr, das heisst 365 Tage. Aber die Erde umkreist eben nicht nur die Sonne, sondern sie dreht sich auch noch um sich selber, wie eine Eiskunstläuferin, die eine Pirouette dreht. Sie dreht sich sogar ziemlich schnell: Am Äquator mit etwa 1670 km pro Stunde und in unseren Breiten, also da, wo wir wohnen, mit rund 1000 km pro Stunde. Diese Geschwindigkeit ist vergleichbar mit einem Passagierflugzeug! Mit Äquator ist übrigens die Stelle gemeint, an der die Erde den grössten Umfang hat, also am dicksten ist. So als würde man der Erde einen Gürtel umschnallen.

Nun zur Frage: Weshalb spüren wir nicht, dass sich die Erde dreht – und erst noch so schnell? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Weil sich alles auf der Erde mit dreht. Stell dir vor, du sitzt in einem Auto. Dass das Auto fährt, merkst du eigentlich nur, weil du die Bäume und Häuser und Kühe an dir vorbeiziehen siehst. Und vielleicht auch noch, weil du den Motor hörst. Im Flugzeug hingegen merkst du eigentlich nicht, dass sich das Flugzeug bewegt, obwohl es ja eine viel höhere Geschwindigkeit hat als ein Auto. Aber wenn du aus dem Fenster siehst, ist da häufig nur der blaue Himmel und nichts, das stehen bleibt und an dir vorbeifliegt.

Die Drehung der Erde betrifft also nicht nur den Boden und die Berge und die Meere sondern auch die Vögel und die Wolken; alles was zur Erde gehört, weil es von der Erde angezogen wird. Das nennt sich Erdanziehungskraft. Die Erdkugel befindet sich nämlich in einer Art riesengrossem Luftballon, der Erdatmosphäre. In diesem Ballon ist auch die Luft, die wir zum Atmen brauchen. Und alles, was in diesem grossen Ballon ist, wird von der Erde angezogen und dreht mit der Erde zusammen jeden Tag eine Pirouette.

Das einzige, das wir sehen können und das nicht mit dreht, ist die Sonne. Am Morgen sehen wir sie aufgehen und am Abend geht sie auf der anderen Seite unter. Darum können wir im Laufe eines Tages auch nicht am immer gleichen Ort an der Sonne sitzen bleiben. Im Garten scheint sie vielleicht am Morgen, am Nachmittag mag dieser im Schatten liegen. Fast als ob sich die Sonne bewegen würde. Tut sie aber nicht. Die Erde bewegt sich. Das spüren wir zwar nicht. Aber wir können es sehen, dank der Sonne.

Was wäre wenn die erde sich andersrum drehen würde
© Getty Images

Unser Experte Martin Hölzle ist Professor für Physische Geografie am Departement für Geowissenschaften.

Clara ist fünf Jahre alt und besucht den 1. Kindergarten der Vignettaz-Schule in der Stadt Freiburg.

Was wäre wenn die Erde sich nicht um ihre eigene Achse drehen würde?

Würde unsere Erde sich also - wie aus dem Nichts - plötzlich langsam aber sicher ausdrehen, würde die ganze Rotationsenergie nicht einfach so verpuffen. Unsere Ozeane hingegen würden schneller als es uns recht ist, verdampfen. Das Wasser wird knapp. Auch würde sich unser ganz normaler Tag-Nacht-Rhythmus verändern.

Was würde passieren wenn die Erde sich schneller drehen würde?

Denn je schneller sich die Erde dreht, desto kürzer würden unsere Tage werden. Bei einer Erhöhung der Geschwindigkeit um eine Meile pro Stunde (1,6 Kilometer pro Stunde) würde der Tag nur etwa anderthalb Minuten kürzer werden.

Warum dreht sich die Erde und wir merken es nicht?

Und weil alles um uns herum – Bäume, Meere und selbst die Atmosphäre – ebenfalls mit der Erde reist, nehmen wir die Bewegung nicht wahr. Es ist einzig die Schwerkraft, die wir permanent spüren. Sie hält uns und alle Materie am Boden.