Welche bedeutung hat heller stuhlgang

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Ein heller oder gelber Stuhlgang kann aus harmlosen Gründen auftreten, aber auch ein Anzeichen einiger ernster Erkrankungen sein. Die gelbliche, aufgehellte oder lehmartige Verfärbung des Stuhls weist insbesondere auf Krankheiten von Leber und Galle hin.

Welche bedeutung hat heller stuhlgang
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Stuhl weist im Normalfall eine Braunfärbung auf. Bei gesunden Menschen variiert die Farbe von gelblichem Hellbraun über verschiedene Brauntöne bis zu einem dunklen Braun. Das bräunliche Aussehen stammt von den Gallenfarbstoffen (Bilirubin), die von der Leber über die Gallenwege in den Darm befördert werden. Werden von der Leber nicht genug Gallensäuren gebildet oder ist der Abfluss über die Gallenwege gestört, dann kann der Kot hell werden. Besonders ein entfärbter, weißer, gräulicher oder lehmfarbener Stuhl sind Signale, dass in dieser Hinsicht etwas nicht stimmt. Vor allem bei weiteren Symptomen wie braunem Urin, Juckreiz, Übelkeit und Appetitlosigkeit sowie gelber Haut und gelben Augen (Ikterus, Gelbsucht) besteht der Verdacht auf eine solche Erkrankung.

Bei Säuglingen, die ausschließlich oder fast ausschließlich gestillt werden, ist ein gelber beziehungsweise dunkel-gelblicher Stuhl die Norm. Ernährungsbedingt ist auch später im Leben eine Gelbfärbung des Kots möglich.

Ursachen und mögliche Erkrankungen

Heller Stuhlgang findet sich bei einer Reihe von Krankheiten und Störungen. Viele haben mit der Leber und dem Gallengangssystem zu tun.

Virus-Hepatitis

Eine Hepatitis (Leberentzündung) kann durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden. Eine Virus-Hepatitis wird durch eine Infektion mit Hepatitis-Viren hervorgerufen. Am bedeutendsten sind das Hepatitis-A-Virus, das Hepatitis-B-Virus und das Hepatitis-C-Virus. Hepatitis A nimmt einen akuten Verlauf, während Hepatitis B manchmal auch chronisch wird. Hepatitis C führt nur selten zur akuten und meist zu einer chronischen Leberentzündung. Besonders bei einer Hepatitis C kann es zu einer Leberschädigung (Leberzirrhose) kommen. Eine akute Hepatitis äußert sich anfangs durch Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen) und ein Krankheitsgefühl. Es kann zur Gelbsucht, zu Schmerzen im rechten Oberbauch, dunkel gefärbtem Urin und hellem, gelblichem bis lehmfarbenem oder weißem Stuhl kommen. Die Leber kann vergrößert sein. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Juckreiz, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen gehören zu den allgemeinen weiteren Symptomen, die bei einer Leberentzündung auftreten können.

Alkoholische Hepatitis

Eine hohe, langjährige Zufuhr von Alkohol kann ebenfalls eine Leberentzündung (Hepatitis) auslösen. Alkohol lässt die Leberzellen absterben. Es kommt auf Dauer zu einer Vernarbung der Leber (Leberzirrhose). Der Alkohol kann die Leber so weit schädigen, dass es zu einem Leberversagen kommt.

Die alkoholische Leberentzündung kann sich mit leichten oder heftigen Symptomen bemerkbar machen. Zu den Beschwerden gehören Schmerzen rechts oben im Bauch, vergrößerte Leber, Fieber, Müdigkeit, Appetitverlust, Übelkeit, Gelbsucht (Ikterus), Gewichtsabnahme. Die Stuhlfarbe kann hell, gelblich, weißlich oder lehmartig sein. Der Urin kann dunkelbraun werden.

Autoimmun-Hepatitis

Diese Form der Leberentzündung entsteht, wenn das eigene Immunsystem die Leberzellen angreift. Zum großen Teil sind Frauen davon betroffen. Die Autoimmun-Hepatitis kann akut auftreten, meist nimmt sie aber einen chronischen Verlauf. Häufig leiden Betroffene an weiteren Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel einer Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis), rheumatischen Erkrankungen oder Diabetes mellitus vom Typ 1.

Symptome einer Autoimmun-Hepatitis können beispielsweise sein: helle Stuhlfärbung, bräunlich-dunkler Urin, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, verminderter Appetit, Oberbauchbeschwerden, Kopfschmerzen, Fieber, Gelbsucht. Im Verlauf kommt es häufig zu einer Leberzirrhose.

Morbus Meulengracht

Morbus Meulengracht (auch: Meulengracht-Syndrom) ist eine harmlose Störung der Abbaufunktion von Bilirubin in der Leber. Betroffene haben keine oder nur leichte Beschwerden, zeitweise wird eine Gelbsucht auffällig, die sich meist nur an den Augen zeigt. Der Stuhl kann heller, gelblich, weißlich oder lehmfarben sein.

Gallensteine

Gallensteine sind feste Materialien, die sich in der Gallenblase oder den Gallengängen bilden. Sie können die Gallenwege verlegen und somit die Beförderung der Gallenflüssigkeit in den Darm verhindern. Dadurch entfärbt sich der Stuhl. Weitere Anzeichen eines Gallensteins, der den Galleabfluss blockiert, sind Schmerzen rechts oben im Bauch, die schmerzhaften und krampfhaften Gallenkoliken, eine Dunkelfärbung des Urins oder eine Gelbsucht (Ikterus). In diesem Fall ist das Weiße im Auge (Sklera) oder auch die Haut gelb gefärbt. Bleibt die Blockade im Gallenweg bestehen, können Komplikationen wie Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) entstehen.

Primär biliäre Cholangitis (PBC)

Bei dieser seltenen Erkrankung kommt es zu einer Entzündung in den kleinen Gallenkanälen innerhalb der Leber. Die Galle gelangt nicht mehr in Richtung Darm. Die primär biliäre Cholangitis ist eine Autoimmunkrankheit, die zum größten Teil bei Frauen auftritt. Juckreiz, Müdigkeit, eine helle Stuhlfarbe und eine Vergrößerung der Leber gehören zu den Anzeichen der Erkrankung. Im fortgeschrittenen Stadium droht eine Leberzirrhose. Daher wurde die Erkrankung bis vor einigen Jahren als primär biliäre Zirrhose bezeichnet.

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

Die primär sklerosierende Cholangitis ist eine Entzündung der Gallengänge außerhalb oder auch in der Leber, die ebenfalls selten auftritt. Die Ursache ist nicht genau bekannt. In einem großen Teil der Fälle leiden Betroffene jedoch auch an einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit wie Colitis ulcerosa. Die primär sklerosierende Cholangitis führt nicht immer zu Beschwerden, doch neben dem aufgehellten Stuhl können Symptome wie Gelbsucht (Ikterus), Juckreiz, Müdigkeit, Fieber und Gewichtsverlust auftreten. Manchmal infizieren sich die Gallenwege mit Bakterien.

Vernarbungen (Strikturen) der Gallenwege

Strikturen (Vernarbungen) können nach Entzündungen, Operationen oder Verletzungen entstehen und zur Verengung (Gallengangsstenose) führen. Gelangt die Gallenflüssigkeit nicht mehr hindurch, kommt es zum Aufstau mit Symptomen wie hellem Stuhl und Gelbsucht.

Gallengangszysten

Bei Gallengangszysten handelt es sich um Aussackungen des Gallengangs. Behindern sie den Abfluss der Galle, kann es zu hellem Stuhlgang, Gelbsucht oder auch Oberbauchschmerzen kommen.

Angeborene Fehlbildungen der Gallenwege

Durch angeborene Fehlbildungen kann ein normaler Fluss der Galle aus der Leber in den Darm verhindert sein. Anzeichen sind entfärbter Stuhl, Gelbsucht und brauner Urin.

Tumore

Der Abfluss der Galle kann auch durch Tumore blockiert werden. Nicht immer muss es sich um Krebserkrankungen wie das Gallengangskarzinom oder Bauchspeicheldrüsenkopfkrebs (Pankreaskopfkarzinom) handeln. Gutartige Wucherungen können ebenfalls die Gallenwege verlegen. Auch Leberkrebs kann als ein Symptom den Stuhl hell machen, weitere Anzeichen können unter anderem Gelbsucht, Leistungsschwäche, Appetitabnahme und Gewichtsverlust sein. Krebserkrankungen wie das Leberkarzinom äußern sich oft erst spät durch Beschwerden und werden häufig zufällig festgestellt.

Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Eine chronische Pankreatitis geht in den meisten Fällen von einem Alkoholmissbrauch aus. Die Entzündung der Bauchspeicheldrüse äußert sich durch wiederholte Schmerzen im oberen Bauch, die gürtelförmig zu beiden Seiten ziehen. Durch den Stau des Gallengangs, der durch die Bauchspeicheldrüse verläuft, kann es zu Gelbsucht, braunem Urin und hellem Stuhl kommen. Da die Bauchspeicheldrüse wichtige Verdauungsenzyme ausschüttet, ist durch die Entzündung die Verdauung beeinträchtigt und es kann zu Fettstühlen kommen. Diese sind übelriechend, glänzend, weich und klebrig. Beschwerden wie Blähungen, Durchfälle und eine Gewichtsabnahme können ebenfalls die Folge sein. Werden die Bereiche der Bauchspeicheldrüse, die Insulin herstellen (Langerhans-Inseln), geschädigt, entwickelt sich ein Diabetes mellitus.

Durchfälle

Durchfall kann aufgrund verschiedener Ursachen entstehen und bei stark verdünntem Stuhl hell aussehen. Beispiel ist die Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis), bei der aufgrund einer Infektion mit Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren eine Durchfallerkrankung entsteht. Der Stuhl kann dann auch schleimige Anteile haben. Meist kommt es auch zu Übelkeit und Erbrechen sowie Bauchkrämpfen, die sich nach dem Stuhlabgang für kurze Zeit zurückgehen.

Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit)

Die Erkrankung Zöliakie entsteht bei einer Unverträglichkeit gegenüber dem Eiweiß Gluten, das unter anderem in Weizen vorkommt. Dies führt bei Verzehr von Lebensmitteln, die Gluten enthalten, zu Bauchschmerzen und Durchfall. Weil die Fettverdauung beeinträchtigt ist, kommt es zu Fettstühlen, die als weich-klebrige, glänzende, gelbliche oder lehmfarbene Stuhlmasse mit unangenehmem Geruch auffallen. Oftmals fällt die Zöliakie in der frühen Kindheit auf, wenn bereits Mangelerscheinungen bestehen.

Kurzdarmsyndrom

Ein Kurzdarmsyndrom entsteht, wenn ausgedehnte Anteile des Dünndarms fehlen. Meist ist dies nach größeren Operationen der Fall, etwa wegen Morbus Crohn (einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung), einem Darminfarkt (Verschluss eines Blutgefäßes des Darms) oder einem Tumorbefall. Die Folge sind Fettstühle (glänzende, weich-klebrige, übelriechende, oft gelblich aufgehellte Stühle), Durchfälle und ein Mangel an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien und Flüssigkeit.

Medikamente

Eine Reihe von Medikamenten können zu einem hellen Stuhl führen, da sie eine Hepatitis (Leberentzündung) verursachen können. Zu diesen Medikamenten gehören:

  • schmerz- und entzündungshemmende Mittel (nichtsteroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac
  • Paracetamol
  • einige Antibiotika
  • Anti-Baby-Pille
  • anabole Steroide (eine Gruppe von Anabolika)
  • Methotrexat

Nach dem Absetzen der jeweiligen Medikamente kommt es meist innerhalb einiger Wochen zur Besserung der Hepatitis. Die Farbe des Stuhlgangs ändert sich dann wieder in das gewohnte Braun.

Bestimmte Medikamente gegen Sodbrennen (Antazida) können ebenfalls den Stuhl heller und weicher als normal machen.

Bariumsulfat ist ein Kontrastmittel, das zur Röntgendarstellung im Magen-Darm-Trakt verwendet wird. Es kommt beispielsweise zur Durchleuchtung der Speiseröhre (Ösophagus-Breischluck) zum Einsatz. Das Bariumsulfat macht den Stuhlgang weiß.

Lebensmittel, die den Stuhl gelb färben

Wie beim Baby kann auch bei Erwachsenen eine Ernährung, die zum großen Teil aus Milch besteht, zu einem gelben Stuhl führen. Beim Verzehr von Lebensmitteln mit viel Stärke wie Reis, Kartoffeln oder Mais kann Ähnliches auftreten. Farbstoffe in Lebensmitteln können ebenfalls eine Gelbfärbung bewirken. Beta-Carotin (Bestandteil von Karotten) kann dem Stuhl einen gelborangen Farbton verleihen.

Wann zum Arzt?

Selten bis gelegentlich können helle Stühle ohne Krankheitswert auftreten. Sind die Ausscheidungen jedoch häufiger oder über längere Zeit blass oder gelblich verfärbt, sollte dies beim Arzt abgeklärt werden. Hat der Stuhl ein farblos-weißliches oder lehmfarbenes Aussehen, könnte eine Lebererkrankung oder eine Störung im Gallenwegssystem dahinterstecken. Abgeschlagenheit, dunkel gefärbter Urin, Juckreiz, Oberbauchbeschwerden, gelbe Augen und gelbe Haut sind weitere häufige Symptome. Betroffene mit hellem Stuhl oder weiteren Anzeichen sollten sich frühzeitig (in den nächsten Tagen) beim Arzt vorstellen.

Bei einem Kind ist eine Untersuchung beim Arzt immer angebracht, wenn die Stuhlfärbung sich auffällig ändert. Besonders gilt dies auch hier bei entfärbten, weißlichen oder lehmartigen Stühlen. In diesem Fall ist eine rasche Abklärung erforderlich.

Was macht der Arzt?

Beim Arzt wird erst einmal eine Befragung des Patienten (Anamnese) durchgeführt. Durch die Erläuterung der Symptome durch den Patienten gewinnt der Mediziner Erkenntnisse zu möglichen Krankheiten und Ursachen. Fragen nach kürzlich eingenommenen Medikamenten, nach dem Alkoholkonsum und nach bekannten Erkrankungen sind ebenfalls üblich. Bei der Untersuchung achtet der Arzt auf Anzeichen für Leberkrankheiten wie Gelbsucht und bestimmten Hautzeichen. Er tastet die Leber (rechts oben im Bauchraum) im Hinblick auf eine Vergrößerung sowie auf Schmerzhaftigkeit ab. Eine Blutentnahme erfolgt, um Entzündungswerte und Leberwerte erfassen zu können. Infektionen mit Hepatitis-Viren können ebenfalls festgestellt werden. Ultraschall und Computertomographie (CT) sind wichtige bildgebende Untersuchungsverfahren. Als MRT kann hier eine gezielte Untersuchung des Gallensystems (MRCP) durchgeführt werden. Je nach dem Verdachtsmoment kommen weitere Untersuchungsmethoden zum Einsatz.

Behandlung

Die Therapie greift an der jeweiligen Ursache an. Sobald die zugrundeliegende Störung erfolgreich beseitigt wurde, kommt es üblicherweise wieder zu einer braunen Normalfärbung des Stuhlgangs. Lassen sich Erkrankungen wie Tumore oder fortgeschrittene Leberschäden nicht heilen, bleibt der Stuhl hell.

Virus-Hepatitis

Eine akute Hepatitis wird symptomatisch behandelt, das heißt, die Besserung der Beschwerden ist das Ziel. Das lässt sich mit körperlicher Ruhe (eventuell Bettruhe), leichter und fettreduzierter Ernährung und Medikamenten gegen Symptome wie Erbrechen oder Durchfall erreichen. Auf Alkohol müssen die Betroffenen verzichten. Medikamente, die die Leber belasten, dürfen nicht eingenommen werden.

Eine chronische Virus-Hepatitis wird mit Medikamenten wie Interferon α, Nucleosid-Analoga (bei Hepatitis B) oder Ribavirin (bei Hepatitis C) behandelt, um die Gefahr von Langzeitfolgen zu reduzieren.

Zur Vorbeugung existieren Impfungen gegen Hepatitis A und Hepatitis B.

Alkoholische Hepatitis

Ein absoluter Verzicht auf Alkohol ist erforderlich, damit sich die Leber von der Entzündung erholt.
Zu den Medikamenten, die zur Behandlung der Hepatitis eingesetzt werden, gehören Acetylcystein oder Cortison-Präparate. Da zusätzlich bei Alkoholmissbrauch Mangelerscheinungen drohen, kann eine entsprechende Ernährung helfen, dem Körper die erforderlichen Nährstoffe und Vitamine zukommen zu lassen. Im äußersten Fall kann eine Lebertransplantation die letzte Möglichkeit sein.

Autoimmun-Hepatitis

Zur Behandlung der Erkrankung werden Medikamente eingesetzt, die das Immunsystem dämpfen (Immunsuppressiva). Häufig erhalten Betroffene hier Azathioprin und ein Cortisonmittel (Prednison, Prednisolon, Budesonid).

Morbus Meulengracht

Normalerweise ist keine Behandlung notwendig. Die Betroffenen sollten auf einige Medikamente, unter anderem Paracetamol, verzichten, da der Abbau gestört sein kann.

Gallensteine

Steine, die im Gallengang Probleme verursachen, können über ein spezielles Verfahren zur Spiegelung unter Röntgendurchleuchtung entfernt werden (ERCP). Bei diesem endoskopischen Verfahren werden die Steine mit einem Instrument herausgeholt, das über den Magen und den Zwölffingerdarm bis in die Gallenwege eingeführt wird. Eine Operation, meist mit Entfernung der Gallenblase, kann ebenfalls zum Einsatz kommen. Eine Auflösung von Gallensteinen mit Medikamenten kann eine weitere Möglichkeit darstellen.

Primär biliäre Cholangitis (PBC)

Die primär biliäre Cholangitis lässt sich nicht heilen, allerdings können die Symptome und der Verlauf durch Medikamente günstig beeinflusst werden. Dazu kommt insbesondere der Wirkstoff Ursodesoxycholsäure zum Einsatz. Cholestyramin ist ein weiteres Mittel. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen (A, D, E, K) und Calcium sinnvoll sein. Bei stark fortgeschrittener Erkrankung mit schwerer Zirrhose kann eine Lebertransplantation notwendig sein.

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

Das Medikament Ursodesoxycholsäure bessert unter anderem den Juckreiz. Haben sich durch die Erkrankung Verengungen in den Gallenwegen entwickelt, können sie über eine Gallengangsspiegelung erweitert werden. Manchmal ist im fortgeschrittenen Stadium eine Lebertransplantation unumgänglich.

Vernarbungen (Strikturen) der Gallenwege

Einengende Gallengangsstrikturen (Narben) werden durch Maßnahmen wie eine Aufdehnung über eine Magen- beziehungsweise Gallengangsspiegelung behandelt. Der Gallengang kann von innen mittels eines Ballons geweitet werden (Ballondilatation), damit die Gallenflüssigkeit wieder ungehindert in Richtung Darm gelangen kann. Ein Einschnitt der Gallenwegsmündung in den Darm (Papillotomie) ist eine weitere Möglichkeit.

Gallengangszysten

Die Aussackungen (Zysten) werden operativ entfernt.

Angeborene Fehlbildungen der Gallenwege

Die Fehlentwicklung der Gallenwege wird operativ korrigiert. Eine Lebertransplantation kann erforderlich sein.

Tumore

Bösartige Tumore werden im Wesentlichen durch Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie behandelt. Auch bei gutartigen Tumoren kann eine Operation angezeigt sein.

Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Betroffene müssen konsequent auf Alkohol verzichten. Gegebenenfalls kann eine Suchtbehandlung und ein Entzug in einer spezialisierten Klinik erforderlich sein. Wichtig ist auch die richtige Ernährung. Die Bauchspeicheldrüsenentzündung kann nicht geheilt werden, daher ist ansonsten eine symptomatische Behandlung angezeigt. Diese umfasst eine Schmerztherapie, den Ersatz der fehlenden Bauchspeicheldrüsenenzyme und gegebenenfalls die richtige Einstellung des Diabetes.

Durchfälle

Bei Durchfall benötigt der Körper zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes eine hohe Trinkmenge, am besten in Form von Wasser oder Tee ohne Zucker. Außerdem sollte leichte Nahrung aufgenommen werden, um dem Elektrolytverlust entgegenzuwirken. Wenn es sich um eine Magen-Darm-Infektion mit Bakterien handelt, kann der Arzt in bestimmten Fällen Antibiotika anordnen. Medikamente wie Loperamid wirken gegen den Durchfall.

Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit)

Betroffene müssen dauerhaft auf Lebensmittel verzichten, die Gluten enthalten. Damit werden weitere Symptome und Folgen der Unverträglichkeit verhindert.

Kurzdarmsyndrom

Häufig lässt sich das Verdauungsproblem mit einer Ernährungstherapie bessern. Manchmal ist eine künstliche Ernährung notwendig. Gegebenenfalls muss der Mangel an Vitaminen und Mineralien ausgeglichen werden.

Medikamente

In Absprache mit dem Arzt müssen die leberschädigenden Medikamente abgesetzt werden oder durch andere Mittel ersetzt werden. Dann kommt es meist in den nächsten Wochen zur Besserung.

Lebensmittel, die den Stuhl gelb färben

Eine Behandlung ist bei unbedenklichen Lebensmitteln nicht notwendig. Bei hellem Stuhl ist aber darauf zu achten, ob die Erscheinung tatsächlich wieder verschwindet und nicht doch ärztlich abgeklärt werden sollte.

Was kann man selbst tun?

Allgemein ist es wichtig, auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu achten, um die Verdauungsorgane zu schonen. Eine ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen (etwa in Vollkornlebensmitteln, Gemüse, Obst) ist ratsam, um die Darmtätigkeit anzuregen. Alkohol sollte allenfalls in geringen Mengen getrunken werden. Je nach Erkrankung muss gegebenenfalls komplett auf Alkoholkonsum verzichtet werden.

Was bedeutet ein hellbrauner Stuhlgang?

Große fetthaltige Mahlzeiten. Zu viel Fett in Ihrer Mahlzeit kann Ihren Stuhl hellbraun verfärben. Je mehr Fett Sie essen, desto höher ist der Fettgehalt Ihres Stuhls. Menschen bekommen nach übermäßigem Fettverzehr oft einen lockeren Stuhl (oder sogar Durchfall) mit hellbrauner bis gelber Farbe.

Wie sieht kranker Stuhl aus?

Auch der Verzehr von Lebensmitteln wie Lakritze kann den Stuhl einfärben. Die dunkle Farbe kann aber auch ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. „Schwarzer und teerartiger Stuhl kann auf ein Problem wie eine Blutung im Verdauungstrakt hinweisen“, sagt Dr. McClymont.

Was bedeutet Lehmfarbener Stuhl?

Heller, lehmfarbener Stuhl bildet sich ebenso bei einem Mangel von Gallenflüssigkeit, z.B. aufgrund einer Verstopfung der Gallengänge, die durch eine Gallengangatresie - einen seltenen, angeborenen Verschluss der ableitenden Gallenwege – hervorgerufen werden kann.