Weil die Aufträge fehlen Ems-Werke in Russland stehen stillUnzählige Firmen ziehen sich aus Russland zurück und liefern keine Produkte mehr. In den Regalen fehlen westliche Produkte. Der Bündner Spezialchemiekonzern Ems betreibt in Russland zwei Werke. Wegen fehlender Aufträge stehen sie still. Show
Die beiden Werke von Ems-Chemie in Russland stehen vorübergehend still. Es fehlen die Aufträge aus der Autoindustrie. Kilian Marti, Martin Schmidt, Fabio Giger und Sarah Frattaroli Russlands Supermärkte leeren sich immer mehr. Der Vorrat an westlichen Produkten dürfte nahezu aufgebraucht sein. Nachlieferungen gibt es wegen der Sanktionen keine. Das spürt vor allem die russische Bevölkerung. Für diese ist der Einkauf bei ausländischen Firmen zum grössten Teil nicht mehr möglich. Obschon noch einige Unternehmen an den Standorten in Russland festhalten, haben sich unzählige andere aus dem Markt zurückgezogen. Jüngstes Beispiel ist der Bündner Spezialchemiekonzern Ems-Chemie: Das Unternehmen betreibt in Russland zwei Werke mit je rund 30 Mitarbeitenden. Normalerweise beliefern sie die Autoindustrie. Weil nun allerdings die Aufträge fehlen, stehen die Werke vorübergehend still. Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher hatte allerdings in einem Interview angekündigt, dass das Russland-Geschäft bald wieder aufgenommen werden soll: «Wenn die Autoproduktion wieder hochfährt, werden wir liefern, wir überlassen unsere Firmen nicht dem russischen Staat.» Russland hatte westlichen Konzernen, die sich zurückziehen, angedroht, ihre zurückbleibenden Läden und Produktionsstätten zu verstaatlichen. Nach Angaben der University of Yale haben sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs bereits 300 Firmen aus Russland zurückgezogen oder kündigten entsprechende Schritte an. Blick hat die bekanntesten Unternehmen zusammengefasst. Industrie und Technologie
Flugzeuge und Autos
Nahrungsmittel
Trotz voller Staatskasse: Russland droht die Staatspleite(00:55) Kleidung und Schmuck
Energie
Finanzbranche
Logistik
Möbel, Wohnen und Bauen
Diverses
Diese Firmen sind noch in Russland
Welche Firmen sind aus Russland weg?In diese Kategorie fallen aus Deutschland zum Beispiel Adidas, die Commerzbank und DHL. Die Yale-Liste beinhaltet außerdem 330 weitere Unternehmen, die ihre Aktivitäten eingeschränkt haben oder einen Investitions- beziehungsweise Entwicklungsstopp verhängt haben.
Welche Konzerne haben sich aus Russland zurückgezogen?Wie abgesprochen teilten die US-Konzerne McDonald's, Starbucks und Coca-Cola mit, den Betrieb in Russland vorerst einzustellen. Inzwischen hat McDonald's beschlossen, sich vollständig aus Russland zurückzuziehen und sein Geschäft zu verkaufen.
Welche Firmen arbeiten nicht mehr mit Russland?Mercedes-Benz prüft zudem, seine 15-prozentige Beteiligung am russischen Lkw-Hersteller Kamaz zu verkaufen. International haben auch Ford, General Motors, Jaguar, Volvo und Renault-Nissan alle Geschäfte in Russland gestoppt. Toyota und Honda exportieren keine Wagen mehr in das Land, Mazda liefert keine Autoteile mehr.
Welche deutschen Firmen machen noch Geschäfte mit Russland?Einige deutsche Unternehmen in dieser Kategorie sind: Storck, Stada Arzneimittel, Remondis, Hoffmann Group, Globus und Fresenius.
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