Wer mich sucht von dem werde ich mich finden lassen

Wir müssen überall Leistung abliefern. Arbeit, Familie, im Bett, in der Kirche, im Sportverein. Und bei Gott? Müssen wir für Gott auch erst Leistung abliefern? Müssen wir uns abstrampeln für ihn, ehe er uns anschaut? Was müssen wir alles tun, damit er uns sieht und sich um uns kümmert?

Ist Gott zu faul zum Suchen? Denn er sagt, wir sollen suchen: „wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden“ (Gott in Jeremia 29:13) Oder noch schlimmer? Sind wir es ihm nicht wert, daß er nach uns sucht?

Gott muß Sie nicht suchen.Denn Gott hat Sie nie verloren

Da waren Himmel und Erde noch nicht da. Das war in weit, weit entfernten prä-biblischen und prä-historischen Zeiten, da freute sich Gott, der über Raum & Zeit steht, schon auf Sie.

Damals schon hat er gewußt, wie Sie sein werden. All Ihre Individualität war ihm bekannt. Auch Ihre Macken. Auch die Schrammen, die Sie in diesem Leben abbekommen werden. Auch Ihre Sünden, Ihre Perversionen, Ihre Gemeinheiten, Ihr Hauen und Stechen und Lügen und Betrügen. Und auch Ihre Gedanken an ihn, Ihren himmlischen Vater. Gott hat das alles schon immer gewußt? Warum? Weil Gott alles weiß.

Gott hat Sie schon immer gekannt und schon immer geliebt

Auch wenn Sie da allein in Ihrer Küche hockten und nicht mehr konnten. Wenn Sie im Bett lagen und nicht mehr wußten, wie es überhaupt noch weitergehen soll. Wenn Sie weinten und dachten, das kann doch nicht mein Leben sein. Gott hat das alles schon gewußt. Und er hat sich auf Sie gefreut. Eines Tages, das wußte Gott, eines Tages werden Sie auf der Erde sein. Und dann geht es darum, daß er Sie nicht verliert. Dann geht es darum, daß Sie aus den Sackgassen raus- und von den Irrwegen wegkommen, damit Sie ihm nicht verloren gehen. Denn Gott “will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.” (1 Timotheus 2:4) Und Gott wollte damals schon, daß Sie nicht verloren gehen. Niemals.

Gott muß nicht nach Ihnen suchen. Denn Gott hat Sie nie verloren.
Das ist so wichtig, daß ich es nochmal schreibe:
Gott muß nicht nach Ihnen suchen, weil er Sie nie verloren hat.

  • Sie sind weggelaufen. Sie haben sich irgendwelche komischen Wege andrehen lassen. Gott nicht.
  • Sie sind durch irgendwelche Schnapsozeane geschwommen oder auf bunten Drogenwolken einmal quer durchs Universum gesegelt. Gott nicht.
  • Sie haben gesagt ‚Es gibt keinen Gott‘; Gott hat immer gewußt, daß es Sie gibt.

Und ist Ihr Verhalten schlimm?
Für Sie ja. Sie mach(t)en sich auf solchen Irrwegen Ihr Leben kaputt.
Aber für Gott war das nicht schlimm, denn er hat Sie gesehen. Er hat Sie gesehen und nicht ihr Gehaue und Ihr Getrete und Ihr Gelüge und Ihre Betrügereien. Gott tut es weh, wenn er uns mit unseren Sünden sieht, weil er weiß, daß Sünden uns schaden. Und er, als unser herrlicher himmlischer Vater, hält doch so viel Schönes für uns bereit. Gott möchte doch nur das Allerbeste für uns.

„Denn ich weiß wohl, was für Gedanken ich gegen (= über) euch hege, nämlich Gedanken des Heils und nicht des Leids, euch eine Zukunft und Hoffnung zu gewähren. Wenn ihr mich alsdann anruft, so will ich euch antworten, und wenn ihr zu mir betet, will ich euch erhören, und wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden“ (Gott in Jeremia Kapitel 29, Verse 11-13; Menge Bibel, 1939)

Wir haben Gottes Hilfe gar nicht immer mitbekommen

Soll ich Ihnen was sagen? Wir waren ja alle verloren. Und ich bin mir sicher, dereinst, wenn wir mit Gott und Jesus zusammen sind, dann werden wir auch sehen, was Gott alles in unserem irdischen Leben VOR UNSERER ANNAHME VON JESUS in Bewegung gesetzt hat, um uns zu beschützen. Boah!, sagen wir dann, vielen Dank! Und unsere Schutzengel lächeln, vielleicht ein wenig verlegen, weil es doch ihr Job war, uns zu beschützen. Boah! Jesus!, sagen wir dann, und wir beugen mal wieder unsere Knie vor lauter freudiger Dankbarkeit, was er alles für uns getan wurde, ohne daß wir es bemerkten, während wir noch auf dem falschen Weg waren.

Also, mein lieber Leser. Gott muß Sie nicht suchen. Gott mußte Sie niemals suchen, weil er Sie nie verloren hat. Und wenn Sie sein Geschenk an Sie annehmen, wenn Sie Jesus als Ihren Retter annehmen und an ihn glauben, dann werden Sie niemals, niemals, niemals, nie in aller Ewigkeit verloren gehen (Johannes 10:27–28).

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

Jeremia 29,13–14

Was war das für eine Erleichterung! Endlich war der Schlüssel wieder gefunden. Ich hatte alle Taschen, Rucksäcke, Jackentaschen, Hosentaschen, Jackettaschen durchsucht – nichts! Ich hatte die Kinder verdächtigt, überlegt, ob ich ihn jemandem ausgeliehen und nicht wiederbekommen hätte, schaute also im Briefkasten nach; vielleicht war er ja eingeworfen worden. Frustrierend! Und dann ziehe ich die Schublade auf und er liegt genau da, wo er hingehört: Im Schlüsselfach in der Schublade!

Ich hatte verzweifelt gesucht. Und der Adrenalinspiegel in meinem Blut war in dieser Zeit ziemlich angestiegen. Entsprechend groß war die Erleichterung, als die Schlüssel endlich gefunden waren. In der Bibel ist oft vom Suchen und vom Finden die Rede. Es werden Dinge und Menschen gesucht.  Es wird nach Nahrung gesucht, um nicht zu verhungern. Es wird nach Gerechtigkeit gesucht, manchmal auch nach Rache. Die Bibel beschreibt vor allem die Suche Gottes nach uns Menschen. Aber sie beschreibt auch, was es bedeutet, Gott zu suchen. Der Prophet Jeremia hatte von Gott den Auftrag, es so zu formulieren:

Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR. (Jeremia 29,13-14)

Nun ist die Suche nach Gott etwas anderes als die Suche nach einem verlorenen Schlüssel, aber da bestehen auch Ähnlichkeiten. Wen suchen Menschen, wenn sie Gott suchen?. Wer ist Gott? Was  wird in der Bibel über ihn gesagt?  Gott ist der Schöpfer und Erhalter dieser Welt und des gesamten Universums.  Gott wird als vollkommen beschrieben; vollkommen heilig, vollkommen gerecht, vollkommen auch in seiner Liebe. Was tun wir da also eigentlich, wenn wir nach Gott suchen? Wir begeben uns auf einen gefährlichen Weg. Kann das gut gehen, wenn wir Gott suchen? Wir sind so anders als er. Wir sind so voller Selbstsucht, voller Gier, Neid und Hass und vergöttern uns im Prinzip nur selber. Das heißt, wenn wir Gott suchen, weil wir meinen, Christsein würde ganz gut zu uns passen, dann haben wir ein ernsthaftes Problem. Denn Gott wird sich niemals darauf einlassen, dass wir ihn in das Puzzle unseres persönlichen Lebensentwurfs einbauen und dann noch denken, Gott könne ja dankbar sein, dass ich mich für ihn interessiere.

Nein, zur Suche nach Gott gehört eine große Portion Verzweiflung dazu. So wie bei meinem Schlüssel auch. Wenn ich nicht weiß und merke, dass ich die Beziehung zu Gott brauche, dann brauche ich ihn gar nicht erst zu suchen. Wenn ich nicht weiß, dass mein Leben ohne ihn völlig sinn- und wertlos ist, brauche ich ihn nicht zu suchen. Es ist total spannend! Da stehe ich, ein verlorener Sünder, ein ungerechter, beschmutzter Mensch, den Gott nur verdammen kann vor Gott und suche ihn, strecke mich nach ihm aus im Gebet, werde still vor ihm, ziehe mich zurück, um mit ihm und seinem Wort allein zu sein, und habe die Sehnsucht, die Bitte in meinem Herzen: Zeige dich mir, Herr, sprich zu mir, lass mich dich finden, koste es, was es wolle! So sieht die Suche nach Gott aus. Und darauf liegt Verheißung! Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.

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Anstoß

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Pfarrer Michael Sarembe

Wer mich sucht von dem werde ich mich finden lassen

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