Wie hoch ist der gesetzliche mindestlohn

Der Mindestlohn gilt in Deutschland seit 2015 und wird seit 2018 jährlich stufenweise angehoben. Als Arbeitgeber:in sollten Sie die Entwicklung und den aktuellen Mindestlohn stets im Blick behalten, denn ein Verstoß gegen Mindestlohnvorschriften kann teuer werden. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema.

Gesetzlicher Mindestlohn Deutschland steigt 2022 stufenweise

Der gesetzliche Mindestlohn wurde in Deutschland im Jahr 2015 mit einem Stundensatz von 8,50 Euro eingeführt. Bereits zwei Jahre später wurde die Verdienstuntergrenze auf 8,84 Euro angehoben. Danach gab es jährlich weitere Erhöhungen.

Bereits 2021 wurde der Mindestlohn nicht nur zum Jahreswechsel angehoben, sondern ein zweites Mal in der Jahresmitte auf aktuell 9,60 € pro Stunde.

In 2022 folgten jetzt sogar drei weitere Steigerungen: Am 1. Januar stieg der Mindestlohn in Deutschland auf aktuell 9,82 €, zum 01.07.2022 auf 10,45 € und zum 1. Oktober 2022 auf 12,00 €.

Der nächste Vorschlag der Mindestlohnkommission ist bis zum 30. Juni 2023 möglich. Dieser betrifft dann den Mindestlohn für den 1. Januar 2024.

Wie hoch ist der gesetzliche mindestlohn

Wer fällt unter das Mindestlohngesetz (MiLoG)?

Der aktuelle Mindestlohn gilt für alle volljährigen Arbeitnehmer:innen, allerdings sind einige Ausnahmen zu beachten. Nicht unter das Mindestlohngesetz fallen beispielsweise

  • Azubis
  • Pflichtpraktikant:innen oder Praktikant:innen, die für maximal drei Monate gebunden werden
  • Langzeitarbeitslose innerhalb des ersten halben Jahres nach Arbeitsaufnahme
  • Jugendliche in der Einstiegsqualifizierung zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung
  • ehrenamtlich Tätige

Aktuelle Mindestlohn Erhöhung 2022: Was gilt für Minijobber?

Mit der Erhöhung des Mindestlohns am 1. Oktober 2022 wird auch die Verdienstgrenze für Minijobs auf 520 € angehoben. Somit müssen bis zu diesem monatlichen Betrag keine Steuern gezahlt werden.

Die maximale Arbeitszeit für Minijobber:innen mit aktuellem Mindestlohn (ohne Einberechnung von Einmalzahlungen wie Weihnachtsgeld) beträgt:

Maximale Arbeitszeit
2021 46,8 Stunden / Monat
ab 1. Januar 2022 45,8 Stunden / Monat
ab 1. Juli 2022 43 Stunden / Monat
ab 1. Oktober 2022 43,3 Stunden / Monat

Was bedeutet die Mindestlohnerhöhung 2022 für Midijobber:innen

Ab Oktober 2022 gilt: Verdient ein:e Arbeitnehmer:in zwischen 520,01 € und max. 1.600 € (ab 1. Januar 2023: 2.000 €), dann handelt es sich um einen Midijob. Bis 30. September 2022 lag die Verdienstgrenze bei max. 1.300 €. Arbeitnehmer:innen im unteren Verdienstbereich werden weiterhin beim Sozialversicherungsbeitrag entlastet, Arbeitgeber:innen hingegen stärker belastet. Ihr Anteil beträgt im unteren Verdienstbereich ca. 28 % wie beim Minijob. Der Sozialversicherungsbeitrag steigt dann gleitend bis zur Verdienstgrenze von 1.600 € (bzw. 2.000 € ab 1. Januar 2023).

Wer legt die Höhe des Mindestlohns in Deutschland fest?

Für die Anpassung des Mindestlohns ist die Mindestlohnkommission zuständig, die alle zwei Jahre neu festlegt, ob und welche Änderungen notwendig sind. Zur Kommission zählen neben dem:der Vorsitzenden jeweils drei Repräsentant:innen der Unternehmen und der Gewerkschaften sowie zwei Wissenschaftler:innen, die beratend auftreten.

Bei der Festsetzung der Höhe des gesetzlichen Mindestlohns bezieht die Mindestlohnkommission Tarifentwicklungen der jüngeren Vergangenheit mit ein sowie aktuelle Wirtschaftsprognosen und die momentane Wirtschafts- und Wettbewerbssituation in Deutschland.

Was passiert bei einem Verstoß gegen das Mindestlohngesetz?

Wie hoch ist der gesetzliche mindestlohn

Einen höheren Arbeitslohn als den gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland dürfen Sie mit Ihren Mitarbeiter:innen immer vereinbaren. Sofern Ihre Mitarbeiter:innen nicht zu den oben erwähnten Ausnahmen zählen, darf der Arbeitslohn aber nicht unter dem Mindestlohn in Deutschland liegen.

Ihre Mitarbeiter:innen können bei geringerer Vergütung den gesetzlichen Mindestlohn verlangen und selbst nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen den Mindestlohn rückwirkend einfordern. Ihnen drohen in diesem Fall Nachzahlungen.

Außerdem drohen Ihnen Nachforderungen bei den Sozialversicherungsbeiträgen. In Bezug auf die Lohnsteuer werden allerdings keine Nachzahlungen fällig. Denn diese wird immer nur auf den tatsächlich gezahlten Lohn erhoben.

Überblick: Wie hoch ist der Mindestlohn in Deutschland?

Gültig ab Mindestlohn in Euro (brutto) je Stunde prozentuale Änderung
Mindestlohn 2015 01.01.2015 8,50 Euro
Mindestlohn 2017 01.01.2017 8,84 Euro +4%
Mindestlohn 2019 01.01.2019 9,19 Euro +4%
Mindestlohn 2020 01.01.2020 9,35 Euro +1,7%
Mindestlohn 2021 01.01.2021 9,50 Euro +1,6%
01.07.2021 9,60 Euro +1,1%
Mindestlohn 2022 01.01.2022 9,82 Euro +2,3%
01.07.2022 10,45 Euro +6,4%
01.10.2022 12,00 Euro +14,8%

Wann ist der Mindestlohn auf 12 €?

Die Bundesregierung hat eines ihrer wichtigsten Vorhaben umgesetzt: Der gesetzliche Mindestlohn steigt deutlich. Ab 1. Oktober 2022 liegt er bei zwölf Euro brutto je Stunde. Von der Erhöhung profitieren mehr als sechs Millionen Menschen, vor allem in Ostdeutschland und viele Frauen.

Wann kommt der Mindestlohn von 12 50 €?

www.bmas.de/Mindestlohn Der allgemein gesetzliche Mindestlohn steigt ab dem 1. Oktober 2022 auf 12 Euro brutto je Arbeitsstunde. Er ist in Deutschland die Lohnuntergrenze, die nicht unterschritten werden darf.

Wann kommt der 13 € Mindestlohn?

Ab 01.01.2022 bis 30.09.2022 sind bundesweit mindestens 11,55 zu zahlen. Ab 01.10.2022 bis 31.12.2023 sind bundesweit mindestens 13,00 zu zahlen. Ab 01.01.2024 bis 31.12.2024 sind bundesweit mindestens 13,50 zu zahlen.

Wie hoch ist der Mindestlohn ab 1 Januar 2022?

Anhebung des Mindestlohns Damit wird der gesetzliche Mindestlohn 2022 in drei Schritten erhöht: 01.01.2022: Erhöhung auf 9,82 Euro. 01.07.2022: Erhöhung auf 10,45 Euro. 01.10.2022: Erhöhung auf 12 Euro.