Wie hoch sollte der kaliumwert im blut sein

Kalium ist ein lebensnotwendiges Mineral und Elektrolyt. Es ist in allen Lebensmitteln mehr oder weniger enthalten.

Kalium ist in unserem Körper für diverse Funktionen zuständig und hat zahlreiche Stoffwechselaufgaben: Unter anderem regelt es den Flüssigkeitshaushalt der Körperzellen und sorgt in unseren Nerven für die Reizweiterleitung. Kalium steuert zudem die Pumpfunktion des Herzens.

Steigt oder fällt der Kaliumwert im Blut zu sehr, belastet das vor allem das Herz und kann zu lebensbedrohenden Zuständen führen.

Eine Einschränkung der Nierenfunktion reduziert die Ausscheidung von Kalium enorm, da es zu 95% über die Niere ausgeschieden wird. Deshalb sollte man durch die Ernährung den Kaliumwert im Blut auf einem konstanten Niveau halten. In der Laboranalyse ist dies ein Wert zwischen 3,5 und 5,5 mmol/l.

Ein erhöhter Kaliumspiegel

Sollte der Kaliumspiegel im Blut über 5,5 mmol/l ansteigen spricht man von einer Hyperkaliämie. Sie kann für verschiedene Symptome verantwortlich sein, darf nie außer Acht gelassen und auf keinen Fall unterschätzt werden. Durch die weitreichenden Funktionen, die das Kalium in unserem Körper übernimmt sind die Auswirkungen einer Hyperkaliämie weit gestreut:

Symptome einer Hyperkaliämie

  • Pelziges Gefühl auf der Zunge
  • Muskelzucken und Muskelschmerzen
  • Schwäche bis zur Lähmung der Arm- und Beinmuskulatur und Gehunfähigkeit
  • Sprachstörung
  • Herzstillstand

Die Liste dieser Symptome zeigt deutlich wie viel Aufmerksamkeit dieses Thema verlangt. Sollten diese Anzeichen auftreten muss dringend ein Arzt aufgesucht werden.

DaVita Kalium Broschüre Cover

Kalium-Ratgeber zum Download

In der Broschüre sind Informationen zum Thema "Kalium" zusammengestellt, auf die Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion achten sollten. Einfach hier herunterladen:

  • DaVita Ratgeber Kalium 01-2020 (532,08 KB)

Dialyse und Kalium

Im Rahmen einer Dialysebehandlung wird bei Bedarf ein erhöhtes Kalium aus dem Blut entzogen. Dieser Vorgang ist sehr sorgsam durchzuführen und darf nicht zu schnell erfolgen. Trotz allem steigt der Kaliumspiegel in der dialysefreien Zeit immer stetig an. Die Gefahr einer Hyperkaliämie bei Dialysepatienten steigt mit rückläufiger Urinproduktion. Bei Patienten mit versiegter Urinausscheidung ist sie am größten.

Medikamentöse Behandlung

Auch durch eine medikamentöse Behandlung kann der Kaliumspiegel reduziert werden. Diese Mittel werden allerdings in der Regel erst eingesetzt, wenn alle anderen Maßnahmen versagen. Bei unerklärlich hohen Kaliumwerten wird ihr betreuender Arzt auch verschiedene Sachverhalte prüfen:

  • Dauermedikation: Prüfung im Hinblick auf kaliumsparende oder kaliumfreisetzende Medikamente
  • Sekundärerkrankungen
  • Probleme mit dem Gefäßzugang

Der goldene Weg ist es nach wie vor, das Kalium im Blut durch eine kaliumarme Ernährung zu regulieren.

Kalium und Ernährung

Durch die Ernährung nehmen wir zwangsläufig Kalium zu uns. In vielen Speisen ist allerdings ein besonders hoher Anteil an Kalium enthalten.

Schokolade

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Kakao

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Bananen

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Fruchtsäfte

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Gemüsesäfte

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Nüsse

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Trockenobst

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Kartoffeln

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Mandeln

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Samen (z.B. Sonnenblumenkerne)

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Hülsenfrüchte

Lebensmittel mit
hohem Kaliumanteil

Empfohlene Tageshöchstmenge an Kalium: 2000 - 2500 mg

SprechstundeZu viel Kalium im Blut

    • 3 Min.
    • 20. November 2018
    • HA 19/18
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    Eine Hyperkaliämie wird meist im Routinelabor entdeckt. Welche Folgen die Elektrolytstörung hat und wie sie behandelt wird, erklärt Dr. Dr. med. Peter Schlüter.

    Was sind die Ursachen einer Hyperkaliämie?

    Eine erhöhte Serum-Kaliumkonzentration ist durch eine reduzierte Kaliumausscheidung der Nieren bedingt oder durch eine pathologische Verschiebung des Kaliums in den Extrazellulärraum. In den meisten Fällen sind es mehrere Faktoren, die zu einer Hyperkaliämie führen bzw. führen können.

    Grundsätzlich sind normale Nieren in der Lage, auch große Mengen an Kalium auszuscheiden. Bei anhaltender, nicht artifizieller Hyperkaliämie liegt der Verdacht auf eine verminderte renale Kaliumausscheidung nahe.

    Häufig dürften kaliumsparende Medikamente dafür verantwortlich sein. Hier sind beispielsweise Spironolacton und Triamteren zu nennen. Natürlich kann auch eine übermäßige Kaliumzufuhr zu einer Hyperkaliämie führen, wie auch Arzneimittel, die die Ausscheidung von Kalium über die Nieren negativ beeinflussen.

    Weiterhin können akute wie chronische Nierenerkrankungen die Ursache sein. Eine Hyperkaliämie ist auch im Rahmen einer metabolischen Azidose, wie zum Beispiel der diabetischen Ketoazidose, möglich.

    Weitere bedeutende Faktoren können oligurische Zustände sein, zum Beispiel bei akuter Nierenschädigung, bei Rhabdomyolyse, bei Verbrennungen, bei Einblutungen in Weichteile oder in den Gastrointestinaltrakt, wie auch bei einer Nebenniereninsuffizienz.

    Was ist eine Pseudohyperkaliämie?

    Eine erhöhte Serumkaliumkonzentration wird sehr oft durch Hämolyse der Erythrozyten in Blutproben verursacht. Hier handelt es sich um die so genannte Pseudohyperkaliämie. Auch bei längerer Anwendung eines Druckverbands oder durch übermäßiges Ballen der Faust während der venösen Blutentnahme kann diese beobachtet werden.

    Wie äußert sich eine Hyperkaliämie?

    Grundsätzlich ist eine Hyperkaliämie asymptomatisch. Erst bei Kaliumkonzentrationen, die zur Entwicklung einer Kardiotoxizität führen, zeigen sich erste Symptome. Die meisten betroffenen Patienten zeigen jedoch schon im asymptomatischen Stadium eine körperliche Schwäche.

    Zur klinischen Manifestation führen in der Regel neuromuskuläre Ursachen. Die Muskelschwäche ist in diesem Zusammenhang noch als harmlos einzustufen. Im Gegensatz dazu können die durch eine Hyperkaliämie verursachten Herzrhythmusstörungen letztendlich zu Kammerflimmern bis hin zur Asystolie führen.

    Bei welchen Patienten ist an eine Hyperkaliämie zu denken?

    Der Verdacht auf eine Hyperkaliämie besteht grundsätzlich bei Patienten mit typischen Veränderungen im EKG oder bei Patienten mit Nierenversagen, fortgeschrittener Herzinsuffizienz oder Harnwegsobstruktion. Bei einer Therapie mit ACE-Hemmern und kaliumsparenden Diuretika ist ebenfalls an eine Hyperkaliämie zu denken.

    Welche diagnostischen Schritte sind erforderlich?

    Die Feststellung einer Hyperkaliämie erfolgt meist bei einer Routinekontrolle der Serumelektrolyte. Die Diagnose ergibt sich aus der Bestimmung des Serumkaliums. Die Ursachensuche einer Hyperkaliämie wiederum erfordert eine eingehende Anamnese sowie die Überprüfung der Medikation.

    Neben der körperlichen Untersuchung mit Fokus auf den Volumenstatus ist eine Messung von Elektrolyten, Blut-Harnstoff-Stickstoff und Kreatinin wegweisend. Ggf. müssen weitere Untersuchungen einschließlich eines Ultraschalls zur Klärung der Ursache durchgeführt werden.

    Gibt es charakteristische EKG-Veränderungen?

    Bei Patienten mit Verdacht auf eine Hyperkaliämie sollte ein EKG abgeleitet werden. EKG-Veränderungen sind oft schon bei Serumkaliumwerten ab 5,5 mEq/l zu sehen. Sie sind gekennzeichnet durch eine verlängerte Überleitungszeit.

    Diese ist erkennbar an der verlängerten PR-Zeit und der verkürzten QT-Zeit. Zudem sind hohe, symmetrisch-spitze T-Wellen typisch dafür. Weiterhin sind Verbreiterungen des QRS-Komplexes sowie eine Reduktion der P-Welle zu sehen.

    Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

    Die Therapie besteht in erster Linie in der Reduktion der Kaliumzufuhr und ggf. Anpassen der Arzneimittel. Therapeutisch ist die Gabe eines Kationenaustauschharzes und in Notfällen auch die Gabe von Kalziumglukonat und Insulin zu erwägen. Letztendlich stellt auch die Dialyse eine Therapieoption dar.

    Was ist wenn der Kaliumwert im Blut zu hoch ist?

    Ist dagegen das Kalium zu hoch, kann es zu Missempfindungen vor allem im Mundbereich, Muskelzuckungen und Lähmungen sowie im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen kommen. Auch generell bei akuten und chronischen Erkrankungen sowie bei der Einnahme bestimmter Medikamente gilt es, den Kaliumspiegel zu überwachen.

    Was sagt Kalium im Blut aus?

    Die Messung der Kaliumionen im Blut ist zur Beurteilung des Wasser- und Elektrolythaushaltes im Körper wichtig. Die Kaliumionen sind die wichtigsten positiv geladenen Elektrolyte innerhalb der Körperzellen. Elektrolyte sind chemische Verbindungen (Säuren, Basen, Salze), die in wässriger Lösung in Ionen zerfallen.

    Was kann man gegen zu hohen Kaliumwert tun?

    Kalium ist wasserlöslich und kann durch Wasserbäder oder Garen in reichlich Wasser in den meisten pflanzlichen Nahrungsmitteln reduziert werden.

    Wie viel Kalium maximal?

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt für den Zusatz von Kalium zu Nah- rungsergänzungsmitteln (NEM) eine Höchstmenge von 500 Milligramm (mg) pro Tagesver- zehrempfehlung eines NEM (Tabelle 1).