Wie kann ich ihn vergessen Test

Definition: Mini-Mental-Status-Test (MMST)

Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) ist ein Schnelltest für die Erfassung kognitiver Störungen bei älteren Menschen. Er hat eine hohe Aussagekraft über die Diagnose Demenz. Gerade bei dem Verdacht auf eine Demenz wird er häufig als Erst-Test angewandt. Darüber hinaus wird er auch genutzt, um den Krankheitsverlauf zu verfolgen. Er ist damit der meistgenutzte psychometrische Test zur Diagnose von Demenz.

Der Begriff MMSE ist die Abkürzung für den englischen Namen des MMST, nämlich „Mini Mental State Examination“. Der Test wurde 1975 von Marshal F. Folstein und Kollegen entwickelt, deshalb wird er manchmal auch „Folstein-Test“ genannt.(1)

Wichtiger Hinweis

Der MMST ersetzt keine ärztliche Diagnose

Der Mini-Mental-Status-Test kann die ausführliche Diagnose und Untersuchung bei einem Arzt nicht ersetzen. Denn zu einem professionellen Demenz-Test gehört immer auch eine ausführliche körperliche Untersuchung durch einen Arzt.

Vorlage: Mini-Mental-Status-Test (MMST)

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Den MMST als PDF können Sie nutzen, um den Test selbst auszuprobieren. Beachten Sie jedoch, dass die Testergebnisse zuverlässiger sind, wenn der Test von einem Experten durchgeführt wird. Also zum Beispiel einem Arzt, Psychologen oder erfahrenem Personal.

Durchführung des MMST

Der MMST-Test wird am besten von einem geschulten Experten durchgeführt und besteht aus einem Gespräch zwischen dem Experten und der betroffenen Person. In diesem Gespräch werden 30 Fragen und Aufgaben gestellt, die in fünf Kategorien unterteilt sind:

  1. Orientierung
  2.  Merkfähigkeit
  3. Aufmerksamkeit und Rechenfähigkeit
  4. Erinnerungsfähigkeit
  5. Sprache

In jeder der fünf Kategorien gibt es mehrere Fragen zu beantworten oder Aufgaben zu erledigen. Für jede richtig gelöste Aufgabe oder Frage gibt es einen Punkt, also maximal 30 Punkte. Sie haben bis zu 30 Minuten Zeit, den MMST-Test zu bearbeiten – in der Regel geht es aber deutlich schneller. Dafür benötigen Sie einen Zettel, einen Stift und eine (Armband-)Uhr.

Der MMST liefert ein zuverlässiges Bild von der kognitiven Leistungsfähigkeit des Probanden. Auf den Test selbst folgt in der Regel eine körperliche Untersuchung. Dabei untersucht der Arzt vor allem die Funktion Ihrer Organe (Blutdruck, Puls, Herz- und Lungenfunktion) sowie Ihr Seh- und Hörvermögen.

Aufgabe 1: Orientierung

Stellen Sie der Testperson die Fragen und notieren Sie die Antworten. Um die Auswertung können Sie sich später kümmern. Sprechen Sie deutlich, bleiben Sie freundlich und üben Sie keinen Druck aus.

1. Welches Datum ist heute?

2. Welche Jahreszeit haben wir gerade?

3. Welches Jahr haben wir?

4. Welcher Wochentag ist heute?

5. Welcher Monat ist gerade?

Ab der sechsten Frage geht es um den aktuellen Aufenthaltsort. Es geht konkret darum, ob die Person weiß, wo sie sich gerade befindet.

6. In welchem Bundesland befinden wir uns?

7. In welchem Landkreis/welcher Stadt befinden wir uns?

8. In welcher Stadt/in welchem Stadtteil befinden wir uns?

9. In welchem Krankenhaus/welcher Pflegeeinrichtung sind wir?

10. In welcher Station/welchem Stockwerk/Wohnbereich/welcher Etage sind wir?

Aufgabe 2: Merkfähigkeit

Fragen Sie die Testperson, ob sie mit einem kleinen Gedächtnistest einverstanden ist. Sie soll sich drei Begriffe merken. Nennen Sie die Begriffe laut und deutlich. Danach hat die Testperson sechs Versuche, um alle drei Begriffe zu wiederholen. Jeder korrekt genannte Begriff gibt einen Punkt.

11. Apfel

12. Cent

13. Tisch

Aufgabe 3: Aufmerksamkeit und Rechenfertigkeit

Die Testperson soll angefangen bei 100 fünfmal in Folge 7 abziehen. Jeder einzelne Rechenschritt wird gewertet und für jede richtige Rechnung gibt es einen Punkt.

14. Richtige Antwort: 93        (100 – 7 = 93)

15. Richtige Antwort: 86       (93 – 7 = 86)

16. Richtige Antwort: 79       (86 – 7 = 79)

17. Richtige Antwort: 72       (79 – 7 = 72)

18. Richtige Antwort: 65       (72 – 7 = 65)

Alternativ zum Rechnen kann die Person auch das Wort „S-T-U-H-L“ rückwärts buchstabieren. Jeder richtige Buchstabe an der richtigen Stelle gibt einen Punkt.

Aufgabe 4: Erinnerungsfähigkeit

Die Testperson soll jetzt noch einmal die drei Begriffe nennen, die sie sich in Aufgabe 2 merken sollte. Im Idealfall weiß die Person vorher nicht, dass die Begriffe jetzt ein zweites Mal abgefragt werden. Für jede richtige Antwort gibt es wieder einen Punkt.

19. Apfel

20. Cent

21. Tisch

Aufgabe 5: Sprache

Sie benötigen nun den Stift und die (Armband-)Uhr. Zeigen Sie diese Gegenstände jeweils der Testperson und fragen Sie, was das ist.

22. Was ist das? Armbanduhr benennen

23. Was ist das? Bleistift/ Kugelschreiber benennen

24. Nachsprechen des Satzes „Kein wenn und oder aber“

Wiederholen Sie den Satz höchstens dreimal. Die Person muss genau diesen Satz wiederholen und hat dafür nur einen Versuch. Wenn sie die Redewendung „Kein Wenn und Aber“ benutzt, ist dies falsch.

25. – 27. Kommandos befolgen

Die Person erhält ein Blatt Papier und dazu nacheinander drei Kommandos, die Sie nur einmal wiederholen. Es gibt einen Punkt für jedes Kommando, das korrekt befolgt wird.

  1. „Nehmen Sie bitte das Blatt Papier.“
  2. „Falten Sie es bitte in der Mitte.“
  3. „Lassen Sie es auf den Boden fallen.“

28. Schriftliche Anweisungen befolgen:

Schreiben Sie auf ein Blatt Papier die Anweisung „AUGEN ZU“ zeigen Sie es der Testperson und prüfen Sie, ob sie darauf reagiert und die Augen schließt. Die Buchstaben müssen so groß sein, dass sie auch bei eingeschränktem Sehvermögen noch gut lesbar sind. Es gibt einen Punkt, wenn die Anweisung befolgt wird.

29. Mündliche Anweisung „Schreiben Sie bitte irgendeinen Satz!“

Es wird kein Satz diktiert, die Testperson muss spontan irgendeinen vollständigen Satz schreiben. Der Satz sollte mindestens aus Subjekt und Prädikat bestehen, also zum Beispiel „Ich gehe“. Grammatik oder Interpunktion sind nicht wichtig.

30. Fünfecke nachzeichnen (siehe MMST-Vorlage von pflege.de)

Auf einem Blatt Papier sind zwei sich überschneidende Fünfecke dargestellt. Die Testperson soll diese so exakt wie möglich nachzeichnen. Dabei muss sie explizit alle zehn Ecken und die Überschneidung darstellen. Es spielt aber keine Rolle, ob die Linien ganz gerade sind oder die richtige Länge haben.

MMST Auswertung

Zur Auswertung zählen Sie für jede richtig gelöste Aufgabe einen Punkt und werten das Ergebnis anhand dieser Skala aus. Die Einteilung in dieser Skala beruft sich auf die offiziellen S3-Leitlinien für Demenz.(2)

GesamtpunktzahlErgebnis unter Vorbehalt
30 bis 27 Punkte Keine Demenz
26 bis 20 Punkte Leichte Demenz
19 bis 10 Punkte Mittelschwere Demenz
0 bis 10 Punkte Schwere Demenz

Wichtiger Hinweis

Test ersetzt keinen Arztbesuch

Natürlich können Sie einen MMST auch einmal zuhause durchführen. Aber messen Sie dem Ergebnis dann nicht zu viel Bedeutung bei, denn auch wenn der MMST einfach aussieht – er gehört in die Hand von geschulten Experten, die Erfahrung mit Demenzerkrankten und mit psychometrischen Tests haben.

Mini-Mental-Status-Test: Einsatz

Der MMST wird häufig in Hausarztpraxen eingesetzt, in denen das Personal oder der Arzt speziell in der Anwendung dieses Tests geschult sind. Wichtig ist dabei, dass sich der Arzt zuvor im Gespräch ein gutes Bild des Patienten machen konnte. Womöglich liegen dann schon andere Befunde vor, die weitere Hinweise geben.

Der MMST wird oft auch verwendet, um den Verlauf einer Demenz zu messen. Dafür wird der Test in regelmäßigen Abständen wiederholt. So kann ein Arzt nachverfolgen, wie stark die geistige Leistungsfähigkeit der Testperson im Lauf der Zeit nachlässt.

Weitere Demenz-Tests sind der Uhrentest, der MoCa-Test und der DemTect-Test. Sie haben individuelle Vor- und Nachteile. Der Uhrentest ist zum Beispiel besonders kurz, der MoCa-Test hingegen ist besonders sensibel für die Früherkennung von Demenz.

Tipp

Nutzen Sie Ihre Ansprüche und errechnen Sie Ihren Pflegegrad

Eine Demenzerkrankung oder andere Einschränkungen sind oftmals die Grundlage für einen Anspruch auf Pflegeleistungen. Ein anerkannter Pflegegrad ist die Voraussetzung, um finanzielle Unterstützung für die Pflege und Betreuung zu erhalten. Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch auf einen Pflegegrad.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet MMST?

MMST steht für Mini-Mental-Status-Test und ist ein psychometrisches Testverfahren, mit dem kognitive Beeinträchtigungen festgestellt werden können. Der MMST wird vor allem als Demenz-Test verwendet.

Was bedeutet MMSE?

MMSE steht für Mini-Mental-Status-Examination. Das ist der englische Begriff für MMST (Mini-Mental-Status-Test) und beschreibt ein psychometrisches Testverfahren für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz.

Was testet der MMST?

Der MMST ist ein Testverfahren, das überprüft, ob eine Person kognitive Beeinträchtigungen oder sogar Anzeichen einer Demenz aufweist. Der Test dauert eine halbe Stunde und umfasst 30 Fragen und Aufgaben.

Wie viele Fragen hat der Mini Mental Status Test?

Der MMST hat 30 Fragen und Aufgaben und dauert eine halbe Stunde.

Wer darf MMST durchführen?

Jeder kann den MMST durchführen, doch für ein zuverlässiges Ergebnis sollte der Test von einem geschulten und erfahrenen Experten durchgeführt werden. Dazu gehören Ärzte, Psychologen und andere Spezialisten.

Was ist ein MMST / MMSE Wert?

MMST bzw. MMSE sind Testverfahren für Demenz oder kognitive Beeinträchtigungen. Der Test umfasst 30 Fragen, die jeweils einen Punkt geben. Der Höchstwert liegt also bei 30 Punkten.

Was ist ein normales MMST / MMSE Ergebnis?

Der Höchstwert beim MMST / MMSE liegt bei 30 Punkten. 27 bis 30 Punkte sind der Bereich, in dem höchstens leichte Beeinträchtigungen des Denkvermögens vorliegen. Komplett gesunde und geistig fitte Menschen sollten 30 Punkte erreichen.

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Erstelldatum: 7102.90.72|Zuletzt geändert: 2202.70.11

(1)

(1) Wikipedia (o.J.): Mini-Mental-Status-Test

https://de.wikipedia.org/wiki/Mini-Mental-Status-Test (letzter Abruf am 01.06.2022)

(2)

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) & Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN): S3-Leitlinie "Demenzen" (2016)

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/038-013l_S3-Demenzen-2016-07.pdf (letzter Abruf am 01.06.2022)